Sehnenansatzreizung im Knie durch Überlastung

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Hallo,
da ich Winter nur up gefahren bin wollte ich die letzten Wochen immer mal wieder das Liegerad nehmen. Ergebnis war immer das selbe. Nach wenigen km (5-10) ein leichter Schmerz im Knie. Wenn ich dann Absteige hab dann einen stechenden Schmerz in der Kniekehle innen. Der vergeht dann nach wenigen Minuten und im Alltag und auf dem up ist nichts zu spüren.
Dienstag wars deutlich schlechter wie normal und es war auch eine leichte Schwellung bemerkbar, die bis heute auch noch fühlbar ist..
Meine Ärztin und die Physiotherapeutin meinen Sehnenansatzreizung durch Überbelastung vom Liegeradfahren. Physio spricht auch von deutlich verkürzter Muskulatur und rät zum Dehnen)

Ich hatte dieses Problem die letzten beiden Jahren immer mal wieder. Aber so selten und so unregelmässig (mal zwei Tage da, dann Radurlaub ohne Probleme und danach wieder mal da nach 15km und dann wieder 3 Wochen gar nicht) das ich nie auf die Idee einer Überbelastung gekommen bin.

Da ich nach Pfingsten eine grössere Fahrradtour fahren will, stellt sich mir nun die Frage.
Wie bekomme ich in 4-5 Wochen das Problem in Griff und die wichtigere Frage kommt die Überbelastung vom Liegerad obwohl ich kaum fahre und wenig belaste.
Oder hab ich eine Überbelastung vom up, (Die letzten Wochen immer mal wieder 60-90km Touren gefahren) die ich auf dem up nicht merke. Die aber zu einer leichten Schwellung führt. Und diese Schwellung versucht dann beim Liegeradfahren den Schmerz.

Wer schon mal was ähnliches hatte und/oder Tips zur Behandlung habt einfach loslegen.
Weil ich glaub nicht das ich meine eigentliche Leidenschaft soweit zügeln kann das ich nicht nach Monsteras aufs Bluesfestival radle.

Gruss Jaap
PS: Fahren tu ich ein Flevo 50-50. (Niedrige Tretlagerüberhöhung) Ich fahre eine 172,5mm Kurbel und eine Trittfrequenz von um die 80 bei selten mehr wie 25km/h im Alltag. Abstand Tretlager wurde vor 5 Jahren nach Achilessehnenreizumg (im Urlaub) so eingestellt das diese auf mehrwöchigen Urlaubstouren (100km pro Tag) keinen Ärger macht.
155mm Kurbel hab ich rumliegen, weiss aber nicht ob ich vor dem Urlaub ein seit langem funktionierendes System ändern soll.
 
80 ist eher niedrige TF. Der Consent scheint bei 90 zu liegen, bei hoher Leistung auch darüber. Ich schlage vor mal eine Zeitlang bewusst einen leichteren Gang als gewöhnlich zu fahren, auch wenn das Anfangs scheinbar anstrengender ist.

Fährst du mit Klickpedalen? Diese helfen, Belastungsspitzen zu reduzieren.
 
Wer diagnostiziert bei Kurzzeitbelastung per Liegerad bitteschön Überlastung dadurch und nicht durch die regelmäßigen sonstigen Belastungen? Wenn nach 10km Beschwerden auftreten, dann muß schon ne Reizung vorliegen, die dann erst deutlich merkbar wird. Das musst Du finden und abstellen, aber in so kurzer Zeit seh ich da kaum Chancen. Wenns mit dem Up keine Probleme gibt, fahr damit.
Reiz die Sehne nicht mit Gewalt, so ein Sehnenabriss durch chronische Reizung macht sicher keinen Spaß

Gruß,

Tim
 
80iger Trittfrequenz ist ja schon gut, 90 wäre noch besser. Die lassen sich mit kürzeren Kurbeln natürlich einfacher treten. Und der mit kürzeren Kurbeln geringere Kniewinkel wird dem Knie ganz bestimmt nicht schaden. Du siehst schon, daß ich für den Einbau der 155 mm Kurbeln plädiere.
 
Du siehst schon, daß ich für den Einbau der 155 mm Kurbeln plädiere.
Hab ich vor Jahren schon mal probiert und damals führte es zu Knieproblemen mit 8 Wochen aussetzen. Vermutlich zwar falsche Einstellung. Nur solange die Schwellung nicht weg geht, kann ich das im Moment nicht überprüfen.
Wenn ich wechsle, wird der Tretlagerabstand tendenziell eher zu lang gewählt. Weil die Erfahrung hat gezeigt das Achilessehnenreizungen wesentlich schneller weg gehen wie Knieprobleme wegen zu kurzem Abstand.

Wenn nach 10km Beschwerden auftreten, dann muß schon ne Reizung vorliegen, die dann erst deutlich merkbar wird.
So seh ich das im Moment auch. Und auch wenn ich beim up keine Probleme hab, so dürfte das vermutlich doch der Auslöser sein. Deshalb hab ich im Moment auch erstmal beschlossen auf dem up solange im Schongang zu fahren bis die Schwellung weg ist.
 
Mir ging es kürzlich so das mein Knie vorn innen schmerzte ich konnte es mir nicht recht,erklären weil doch der Abstand stimmte es hatte sich nur die Kurbellänge geändert, ich fahre üblich ca. 150 mm und hatte bei einem neuen Rad 170 mm und schon hat das Knie Protest eingelegt. Also Kurbel kürzen lassen und alles ist wieder gut.

Kniekehle meldet sich bei mir auch wenn etwas zu lang eingestellt ist.
Achillessehne bei deutlich zu lang und eine Reizung dauert bei mir sehr sehr lange bis die mal wieder gut wird.
 
Die Diagnose „Sehnenansatzreizung“ ist zu diskutieren. Knieschwellung ist eher untypisch. Die Bänder setzten z. T. am Innenmeniskus an. Schmerzen in der Kniekehle sprechen für eine Ausdehnung des Gelenksergusses nach hinten. Das würde den Verdacht auf eine sogenannte Baker-Zyste nahelegen.
Vorzuschlagendes Vorgehen: MRT des Kniegelenks. Weiter Radfahren mit wie schon gesagt höherer Trittfrequenz und geringerem Drehmoment: Das reduziert in der Regel den Gelenkserguss.

Grüße Ivo
 
Braucht man für die Feststellung einer Baker-Zyste echt ein MRT? Die ist doch eigentlich schon tastbar.
weiß aber nicht ob ich vor dem Urlaub ein seit langem funktionierendes System ändern soll.
Naja - es funktioniert ja eben irgendwie NICHT. Mit kurzen Kurbel und höherer Frequenz kann Dir fast nichts passieren, außer dass Du anfangs vllt nicht die volle Leistung trittst - aber Du hast ja URLAUB. ;)
Aus der Ferne kann ich (in der Physio arbeitend und HP) nichts sagen. Ich würde auf jeden Fall an den Einstellungen suchen. Meiner Beobachtung nach fahren die meisten mit zu weit entferntem Tretlager. Das gibt ziemlich Stress in der Kniekehle. Kürzer scheint es vielen unnatürlich vorzukommen - mir auch manchmal, aber man gewöhnt sich schnell. Die richtige Kurbellänge hängt natürlich auch von der Innenbeinlänge ab - ich würde am Lieger aber den meisten höchstens zu 165 raten.

VG, Roland
 
Naja - es funktioniert ja eben irgendwie NICHT
Das sehe ich halt anders. Diese Einstellung hab ich 2013 im Urlaub eingestellt nach dem ich Achilessehnenreizung hatte. Bin in dem Urlaub noch 2500km problemlos gefahren und bis auf die ganz wenigen Problemen in den letzten beiden Jahren auch vollkommen schmerzfrei.

Die Schmerzen in den letzen beiden Jahren waren so unregelmässig daß ich das schlecht auf die Einstellung am Liegerad schieben kann, weil dafür Fahr ich als nicht Autobesitzer einfach zu oft. Zumal das Problem im Radurlaub gar nicht auftrat. (Nicht mal mit Gepäck am San Bernardino)

Deshalb die Vermutung das der Auslöser die langen Touren auf dem up sind (Und im Sommer fahr ich auch öfters lange Touren mit dem ADFC auf dem up, was auch die Probleme der letzten beiden Jahre erklären könnte) .
Nur damit ist aus meiner Sicht noch nicht die Ursache gefunden.
Die Physiotherapeutin sagt muskuläre Disbalanz und verkürzte Muskeln. Da gebe ich ihr im Moment auch recht und dehne brav.
Könnte aber auch etwas anderes sein und da hoffe ich halt auf Ideen von euch.

MRT wird am 16.4 gemacht und ich hoffe das bis dahin die Schwellung weg ist. Weil sollte der Auslöser wirklich das up sein, dann könnte Liegeradfahren doch die richtige Lösung sein.

Also Kurbel kürzen lassen und alles ist wieder gut.
Ich hab vor Jahren einen Vortrag von Juliane Neuss zu Ergonomie auf dem up gehört. Nach dem sie erklärt hat wie man beim up Sattelauszug und Sattelposition einstellt, war mir klar das beim Liegerad die Tretlagerüberhöhung einen ganz klaren Einfluss haben muss. Und da man im Gegensatz zum up (dort verschiebt man den Sattel nach vorne oder hinten) auch nicht viel ausgleichen kann.
Da ich wusste das Juliane auch Liegerad fährt, hab ich sie gefragt ob sie das ähnlich sieht und was man da machen könnte.
Antwort war das sie das ähnlich sieht und man die Einstellung nur über die Kürbellänge machen könnte.
Deshalb verstehe ich auch das die schnellen Jungs (mit hoher Tretlagerüberhöhung) kurze Kurbeln fahren nur bei meiner Liege ist die Überhöhung halt sehr gering und deshalb könnte es in meinem Fall kontraproduktiv sein. (Und ging vor vielen Jahren halt auch einmal richtig schief)
 
ich fahre üblich ca. 150 mm und hatte bei einem neuen Rad 170 mm und schon hat das Knie Protest eingelegt
Ich fahre Milan SL mit 155er Kurbeln.
Wenn ich nach längerer zeit mein Toxy ZR mit 170er Kurbeln und 30cm Tretlagerüberhöhung einsetze,
dann treten Knieschmerzen auf, wenn ich am Anfang mit gleicher Kraft fahre, wie am Milan gewohnt.
Kleinere Gänge und etwas höhere Trittfrequenz am Anfang reichen zur Umgewöhnung.
Eine Woche später kann ich von Anfang an fahren wie vom Milan gewohnt.
Kleinere Kurbeln und kleinere Gänge dürften deine Knie weniger belasten.
 
Ich habe bei zu langer Einstellung Achilles-, bei zu kurzer Einstellung Kniegelenkschmerzen. Bei beiden Reizungen stelle ich das Tretlager nach und dann mache ich nächtliche Wickel mit verdünnter Arnikatinktur an Knie oder Ferse. Wenn man die verträgt (Allergie?), wirkt die Durchblutungsförderung Wunder. Pferdesalbe mit hohem Kampferanteil bekommt mir ebenfalls sehr gut, äußerlich ;)
Gute Besserung, Krischan
 
Um bei dem schönen Wetter wenigsten etwas machen zu können, habe ich mein altes 50-50 entstaubt und auf 155mm Kurbeln umgebaut.
Sobald meine Physio sagt das die Schwellung weg ist, (ich spür da kaum was) probier ich aus was besser fürs Knie ist.
Mal sehen wann ich mit dem Liegeradroulette anfangen kann. Gewettet werden kann auf blau oder rot.
 
Braucht man für die Feststellung einer Baker-Zyste echt ein MRT? Die ist doch eigentlich schon tastbar.
Man kann sie auch durch Ultraschall feststellen und mit dem MRT verifizieren.
Allerdings ist die Zyste (Wasseransammlung in der Kniekehle) das Symptom,
Die Ursache muss gefunden werden! Wenn diese Weg ist verschwindet auch die Zyste.

@jaap1969 : Ich hatte so eine Zyste und auch ne KnieOP. Insgesamt hatte ich mit der Geschichte ca 1 Jahr Maleste.
Radfahren war in der Zeit bis auf ca 6 Wochen nach der OP fast immer möglich,
Allerdings nicht auf NormalNiveau.
Raten kann ich dir allerdings nichts, da die Auslöser für eine Zyste unterschiedlich sind.

Bei mir haben die 155er Kurbeln, die ich vor und nach der OP fuhr, übrigens nichts gebracht.
 
Noch mal danke für all die Tipps. Der 2. Besuch bei der Physio hat gezeigt das aussser dem Sehnenansatz auch der zugehörige Muskel (Adduktoren) betroffen ist. (Wenn Physios mal richtig zulangen, kommt auch der Schmerz den ich im Alltag vermisse)
Nächsten Montag zum MRT und Donnerstag zum Orthopäden mal sehen ob die eine Ursache finden. Bis dahin dehnen und im Schongang radfahren. Zum Glück steht diese Woche soviel an anderen Dingen auf dem Terminkalender das ich kaum zum radfahren komme. Dann ist man dem schönen Wetter nicht ganz so gefrustet.
 
Mein rechtes Knie ist derart kaputt, dass ich es bei jedem Tritt hören kann. Kein Witz.

Meine Erfahrung ist, dass es einen großen Unterschied macht, ob die Entzündung aktiv ist oder "schlummert".
In beiden Fällen kann ich nur raten, mit wenig Kraft zu treten und auf keinen Fall Steigungen über 2-4%.
Im ersten aber sind hohe Kadenzen Gift, im zweiten musst Du selbst herausfinden, was Dein Knie"mag".

Ich jedenfalls bekomme bei 90 Umdrehungen genauso große Probleme wie beim übermäßigen Drücken. Ideal sind bei mir zwischen 50 und 70.

Womit das zusammenhängt, kann ich nur raten. Aber ich denke, dass zu viele Umdrehungen zwar weniger Zug auf die Sehnen entwickeln, dafür aber mehr scheuernde Bewegung erzeugen, mit der Folge, dass sich aktive Entzündungen eher verstärken als zu heilen. Bildet sich der Gelenkerguss zurück, bleibt die Ursache trotzdem latent und jederzeit bereit, die Entzündung wieder anzukurbeln.

Die Frage des Tretlageabstands und der Kurbellänge ist nur durch Ausprobieren zu beantworten. Geringste Veränderungen können große Konsequenzen nach sich ziehen. Die Überhöhung dagegen dürfte aus meiner Sicht eher den Hüftgelenken Schwierigkeiten machen, als den Kien. Gibt es dennoch einen spürbaren Zusammenhang, wird es wohl primär tatsächlich an verkürzten Muskeln und Sehen liegen. Der Gesäßmuskel dürfte dann eine nicht unerhebliche Rolle spielen?

Ich glaube in Bezug auf Überhöhung und Sitzposition Liegerad versus UP eher an den Unterschied, dass auf dem UP die Position permanent verändert werden kann und wird. So variiert die Belastung der einzelnen Muskelgruppen und Gelenke, während sie beim Lieger eher einförmig gleich bleibt. Deshalb würde ich versuchen, öfter Pausen mit Dehnübungen einzulegen, bis sich das Gefüge wieder gefunden hat. Über die Triggerpunkte merkt man recht schnell, wo die neuralgischen Partien liegen.

Unabhängig davon habe ich inzwischen ziemliches Bauchgrimmen, wenn von MRT und Co. die Rede ist. Bis auf ein einziges Mal stimmten bei mir Bildinterpretation, Diagnose und Therapie zusammen. Der Rest führte zu falschen und teils sogar schädlichen Therapien, Bangemachen und widersprüchlichen Aussagen. Je mehr "Fachleute" drüberblickten, desto finaler war mein diagnostizierter Zustand. Für den Patienten aber ist es sehr schwer, im richtigen Moment die Bremse zu reißen und wieder auf sich selbst zu hören....
 
Je mehr "Fachleute" drüberblickten, desto finaler war mein diagnostizierter Zustand.
Keine Sorge, Bange machen gilt nicht.
Ich hab das Glück das ich seit 2001 jedes Jahr einen Radurlaub von minimium 2 Wochen mache in dem ich fast jeden Tag ca. 100km radfahre. (2016 Liegerad, 2017 Aufrecht mit dem bike friday) Und selbst in den letzten beiden Jahren wo das Problem im Alltag immer mal wieder auftrat war das Problem im Urlaub nie vorhanden.
Wenn jemand von finalem Zustand redet, dann bekommt der Tipgeber eine Einladung zum nächsten Radurlaub.
 
noch ein ungewöhnlicher Vorschlag: zur Schonung der Knie eine Weile Handbike fahren
(aber normalerweise hat man nicht beides in der Garage...)
 
Ist mir bekannt und lässt sich doch ganz gut tasten, meine ich - etwas was heute in der hightec-Zeit scheinbar niemand mehr ernst nimmt. :rolleyes:
Kommt auch darauf an wie groß sie ist.
Auch sollte ein guter Arzt schon aufgrund der Beschreibung auf ne Zyste kommen.
Jedenfalls hat das ein Arzt hier im Forum bei mir geschafft.(y)

Ich denka aber bei @jaap1969 ist es schlimmer als bei mir.
 
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