Segway VM nach Rollerprinzip

Hallo Harald,

hängt das nicht davon ab, wo die Befestigung des Schwungradgehäuses anliegt?

Mein Gedanke bezieht sich darauf, dass das Mobil möglicherweise eher "verrutscht", als nur aufrecht stehenzubleiben?

Hallo Wolfgang,

richtig, doch sehe ich das Verhältnis von "möglicher Leistung" der Beine vs. dem nicht vorhandenen "Mehrgewicht" durch das extra notwendige Mitschleppen dieser als einen deutlichen Vorteil. Diese Stabilisierungsleistung mit geringem Mehrgewicht zu übertreffen, ist, wie Du schon sagst, nicht so einfach (gerade, da ein VM zumeist keine standardmäßig verbaute Hydraulik/Pneumatik oder hochstromfeste Elektronik besitzt).

Viele Grüße
Wolf
 
@Kreisel
Wer sagt, dass der Kreisel fest mit dem Fahrzeug verbunden sein muss? Der Kreiselkäfig kann um die Längsachse des Fahrzeugs drehbar gelagert sein und man stützt sich mit den Händen an einem Handrad auf dem Kreiselkäfig ab. Man balanciert sich selbst per Hand am Kreisel. Dann ist auch Kurvenfahren mit Schräglage kein Problem, wenn der Kreisel frei drehbar gelagert ist.
 
Nö ist egal wo im Fahrzeug der Kreisel ist und wo er befestigt ist. Der Kreisel wehrt sich nicht gegen Verschiebungen, er wehrt sich nur gegen Verdrehen quer zur Rotationsachse. Da weicht er 90° dazu aus, wenn man ihn lässt. Wenn man das Ausweichen verhindert dann kann man Drehmomente darauf abstützen. An einer Flex (Winkelschleifer) mit schwerer Schruppscheibe lässt sich das gut beobachten.
 
Hallo Wolfgang,

wenn er sich konstant dreht, kommt das hin (er stabilisiert, aber er verhindert es nicht - auch eine geringe Kraft kann ihn kippen - es wird nur länger dauern). Doch was, wenn er durch Bremsen und Beschleunigen entgegen der Kipprichtung arbeiten will? Ist es dann immer noch (von der notwendigen Brems- und Beschleunigungsleistung her) egal, wo er sitzt?

Viele Grüße
Wolf
 
Man könnte sich auch mit den Händen abstützen, das funktioniert wesentlich besser als mit den Füßen.
 
Meinst Du mit Bremsen und Beschleunigen das Schwungrad? Das wäre dann mit der Kreiselachse = Fahrzeuglängsachse? Dann hätte man die Kreiselwirkung ja gar nicht genutzt, sondern würde sich lediglich gegen die Schwungmasse abstützen? Das halte ich für möglich, aber ineffizient. Das ergibt ein sehr schweres und/oder sehr schnell drehendes Schwungrad.
Von mir aus gesehen muss der Kreisel in einem Käfig/Gehäuse montiert sein, mit der Kreiselachse quer zur Fahrzueglängsachse. Der Käfig wiederum ist so gelagert, dass er sich um die Fahrzeuglängsachse drehen kann. Der Kreisel dreht mit konstanter Umdrehungszahl. Beim Neigen in die Kurve dreht sich der Käfig um die Fahrzeuglängsachse (die Kreiselwirkung wird nicht aktiv). Beim drehen des Fahrzeugs um die Hochachse (Gierbewegung) wird zwar die Kreiselwirkung aktiv, aber das Ausweichen (drehen des Käfigs um die Fahrzeuglängsachse) wird nicht behindert, also keine Momentenwirkung. Lediglich beim Anhalten nehme ich den Käfig in beide Hände und stütze mich durch Drehbewegung um die Fahrzeuglängsachse darauf ab. Das kann natürlich auch ein Stellmotor an einer Steuerung übernehmen, ist aber dann wieder ein kräftiger Motor mit hohem Spitzenleistungsbedarf, also nix für Muskelkraft. Daher die Idee mit dem Handrad am Käfig.
 
Meinst Du mit Bremsen und Beschleunigen das Schwungrad?

Ja, bei den bekannteren schwungscheibenstabilisierten Mobilen wird diese Funktion u.A. genutzt, um etwaige Aufprallkräfte, Stösse und Unfälle von der Seite abzufangen - das Fahrzeug bleibt stehen.

Nebenbei sind die Gyros (sind zwei für zwei Achsen offenbar) drehbar (die Aufnahme samt Vakuumgehäuse und sehr hoch drehendem Gyro - ca. 20000 UPM+).

Somit werden beide Funktionen ausgenutzt, scheint mir. Allerdings ist nicht Fahrzeuglängsachse = Gyroachse, die Gyros sitzen ein ganzes Stück darüber. Daher die Frage, ob geringere Brems- und Beschleunigungskräfte durch den Motor aufzubringen sind, wenn der Gyro relativ zur Fahrzeugkippachse (der Reifenaufstandfläche) höheroder niedriger sitzt.

Bei Deiner Idee (ohne Nutzung der Beschleunigungs- und Bremsmöglichkeit) sehe ich das Problem an der Leistung, welche die Stellmotoren aufbringen müssen, um die Gyroaufnahme relativ zur Fahrzeugachse zu drehen - denn diese dürfte dann ebenfalls sehr hoch sein (oder langsam vonstatten gehen, da untersetzt).

Viele Grüße
Wolf
 
Allerdings ist nicht Fahrzeuglängsachse = Gyroachse, die Gyros sitzen ein ganzes Stück darüber. Daher die Frage, ob geringere Brems- und Beschleunigungskräfte durch den Motor aufzubringen sind, wenn der Gyro relativ zur Fahrzeugkippachse (der Reifenaufstandfläche) höheroder niedriger sitzt.

Hi Wolf,

welche Längsachse hättest Du den gerne als Fahrzeugachse? Die Mitte eines Rahmenrohrs? Eine Achse durch den Schwerpunkt?

Wenn Du das Rad aufrecht halten möchtest, drehst Du es um die Aufstandspunkte am Boden.
Dazu ist bei einer bestimmten Auslenkung aus der Mitte eine dazu passendes Moment notwendig.

Dieses kannst Du über Bremsen oder Beschleunigen des Rotors aufbringen und das Moment bleibt gleich, egal ob der Rotor höher oder tiefer angebracht ist.
Was sich mit der Höhe ändert, ist das Trägheitsmoment um die Aufstandspunkte.
Dieses würde ich aber aufgrund der geringen Bewegungen und der im Vergleich zum Fahrer recht geringen Masse erst mal vernachlässigen.

Gruß, Harald
 
Hallo Harald,

das äusserte ich doch - dass es um die Aufstandspunkte kippt (oder eben seitlich verrutscht, bei einem Unfall z.B., spielt jedoch keine Rolle bei diesem Punkt). Die Idee mit der Fahrzeuglängsachse ist nicht von mir, sondern von Wolfgang, darauf bezog ich mich, siehe hier u.A.:

Wer sagt, dass der Kreisel fest mit dem Fahrzeug verbunden sein muss? Der Kreiselkäfig kann um die Längsachse des Fahrzeugs drehbar gelagert sein und man stützt sich mit den Händen an einem Handrad auf dem Kreiselkäfig ab.
Von mir aus gesehen muss der Kreisel in einem Käfig/Gehäuse montiert sein, mit der Kreiselachse quer zur Fahrzueglängsachse. Der Käfig wiederum ist so gelagert, dass er sich um die Fahrzeuglängsachse drehen kann.

Danke für Deine Antwort:

Dieses kannst Du über Bremsen oder Beschleunigen des Rotors aufbringen und das Moment bleibt gleich, egal ob der Rotor höher oder tiefer angebracht ist.

Das war der Punkt, welchen ich interessant fand, da diese Technik vor allem bei schwereren Fahrzeugen verwendet wird (alleine schon deshalb, weil die Gyros einiges wiegen). Ob es an der notwendigen Energie, welche zum Bremsen/Beschleunigen notwendig ist, etwas ändert. Tut es nicht, damit hat sich die Frage für mich geklärt.

Was sich mit der Höhe ändert, ist das Trägheitsmoment um die Aufstandspunkte.
Dieses würde ich aber aufgrund der geringen Bewegungen und der im Vergleich zum Fahrer recht geringen Masse erst mal vernachlässigen.

Das wiederum ist interessant: Was geschieht mit dem Trägheitsmoment, wenn die Masse des Fahrzeuges X-mal höher ist, als jene des/der Fahrer? Abgesehen vom etwas höheren Schwerpunkt durch ein weit oben in der Kabine montiertes Gyrosystem.

Viele Grüße
Wolf
 
NaJa, mit m*r² geht das Gewicht des Gyros dann halt in das Kippverhalten des Fahrzeugs ein.
(Ein hohes Fahrzeug kippt viel langsamer als ein tiefes. einen Besenstiel auf der Hand zu balancieren geht leicht, einen Kaffeelöffel hingegen ist bereits sehr schwierig)

Ich glaube die Gyro Geschichte ist für unsere HPV Fahrzeuge sowieso nie relevant weils viel zu aufwendig wird.

Fahrzeughersteller von motorisierten Fahrzeugen mögen das anders sehen und eine nette technische Spielerei darf's ja sein.
Für mich sehe ich bei einem motorisierten Fahrzeug keinen Nutzen, den mir der Gyro bringen würde. Im Stand habe ich ein vollbiologisch-dynamisches Fahrwerk zur Verfügung, welches ich niemals vermissen will. In Bewegung habe ich gut gelernt einen Einspurer mit anderen Mitteln zu steuern und zu balancieren.

Gruß, Harald
 
Hallo Harald,

Fahrzeughersteller von motorisierten Fahrzeugen mögen das anders sehen und eine nette technische Spielerei darf's ja sein.

Das auf jeden Fall. Ich finde gerade den Aspekt des Crashschutzes sehr gut (bei einem ansonsten leicht überschlagenden Einspurer, welcher vielleicht mit 80 km/h geradeaus fuhr und seitlich abgeschossen wurde - der bleibt dann nämlich brems- und steuerbar).

Viele Grüße
Wolf
 
Die Gyrosache lohnts sich kaum fuer hpv aber doch schon fuer de HPV+Elrctro Hibride wie der Messerschmitt z.B ( nur ja einspurer ) . Bei Kurvenfahrt sollten die zwei Gyroskope sich um 10 Grad neigen koennen , eine Konstaante Drehgeschwindigkeit haben . Denn die sollen nur eins verhindern - das umkippen . Wenns phisickmaessig machbaar waere waere es schon doch wenn nicht und man da fuer die Elecktronick uebertausende Euros braucht ist die Idee ein Nichtsnutz . Es sein denn man waere ein Programierer und elecktonick freack und kanns selber machen...

Daher ein Unterstuetzradsystem hier . Was haellt ihr von dem ? ( ich kanns leider noch nicht so ganz visualisieren damit ich sagen kann - ja ich koenntes bauen... )
 

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Hallo Wolfgang,

ganz so drastisch sehe ich das nicht, es kommt immer darauf an, wo der Aufprall geschieht.


Das kennst Du vielleicht. Wenn bei einem Motorrad oder einem Stützradmonotracer Dir ein Auto ins Hinterrad seitlich hineinfährt, während Du vorwärts fährst, absolvierst Du sicherlich schöne Loopings. Und dann bezweifel ich durchaus, dass die Karosserie die Aufschläge aushält..

Wenn bei dem Lit C-1 ein KFZ ins Hinterrad fährt, rutscht der Rest geradeaus oder schräg weiter - selbst, wenn kein Hinterrad mehr dran ist.. Da ist die Überlebenschance IMHO bedeutend größer.

Sicherlich haben diese Gyros nur ein begrenztes Ausgleichsvermögen, doch ist es durchaus eine richtungsweisende Technik für Einspurer bei Verkehrsunfällen (nur halt eher nicht für Leichtbau-HPVs).

Viele Grüße
Wolf
 
@mijki Aber hallo, da hat sich ja jemand richtig Gedanken gemacht. Leider hat es in Längsrichtung zu wenig Stabilität und gefühlte 100kg Eigengewicht.
 
Beim Video bleiben sie eine Antwort schuldig. Wenn ich das Ding 14 Tage parke, steht das Ding dann noch, wenn ich zurückkomme?
 
Ja, das hat zusätzlich einen ausklappbaren Ständer. Der wird bei Stillstand automatisch (bevor die Rotoren abschalten) herausgeklappt. Deshalb auf der Anzeige auch: Feets down. Da sind die Gyros aus.

Es gibt noch andere Videos von dem Prototypen. Dort sind die 2 x geschätzt 20-30 Kg Gyros zu sehen. Der Hersteller hat meiner Erinnerung nach irgendwo geschrieben, dass es einen Elefanten bedingt, das Ding umzuwerfen, solange diese laufen.

Viele Grüße
Wolf
 
@mijki Aber hallo, da hat sich ja jemand richtig Gedanken gemacht. Leider hat es in Längsrichtung zu wenig Stabilität und gefühlte 100kg Eigengewicht.
40 pounds wiegt jeder der beiden Giroscope / und dass bei wesentlisch schwererem Geraet als Velomobileletro Hibrid .
ps - fuers parken - hat das teil ausstaek beinchen doch ! ( Wolf war schneller ))) )
 
Auf die schnelle ein Landefahrwerk vom Magic-Scooter. Irgendwo habe ich im Netz mal eine elektrische Variante gesehen - finde ich aber gerade nicht.

Gruss Michi
 
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