SEDAN by Seilsteiger

Das 200er wird bestimmt super. Schönes Wetter und auch einige Forums-Mitfahrer ...
... ... ...
Ich habe gestern ein Puzzelspiel bekommen ...
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Die neuen Rahmenteile sind da.
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Schnurfederung auch vorne. (Wenn man weiss, wo vorne und hinten ist ;))
Ein erster Belastungstest war schon erfolgreich.
Zur SPEZI wirds wohl fertig sein.

Grüsse
 

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Du bist der aktuelle KnicklenkerKönig ;)
Ich bin begeistert und freu mich wie Bolle auf die Spezi!
Sedanische Grüße, Krischan
 
Wow. Genial. Während ich blöd rumsitze und Pläne schmiede, macht der einfach... :)
Ich bin gespannt auf die Spezi - und die Details!
 
Hi,
ich lese diesen Faden schon eine Weile mit und wollte mich auch hier kurz mal einschalten:

Die Schnur Federung am Hinterrad arbeitet dauerhaft hervorragend.
M.E. hat die Elastizität über den Winter nicht nachgelassen.
Die Idee mit der Seilfederung für's Hinterrad ist wirklich gut und ich denke du hast konstruktiv eine gute Lösung gefunden. Bei der Verwendung von Kunststoffseilen, speziell bei Polyester, Polyamid (Nylon) oder Polyethylen (Dyneema), sollte man auf einen guten Witterungsschutz achten, da es sich hier um eine tragende Konstruktion handelt und das Versagen des Bauteils weitgehend ausgeschlossen werden soll (Sicherungsleine hin oder her). Idealerweise legst du die Lebensdauer der Seile so aus, daß sie zur Lebensdauer des restlichen Rahmens passen - dann brauchst du auch keine Sicherungsleine.

Der Witterungsschutz ist insofern wichtig als daß Feuchtigkeit aber vor allem Staub die Bruchlast des Seils auf dauer erheblich reduzieren können. D.h. die klassische Schmutzbelastung bei Regenfahrten wird zu einem ernsten Problem, wenn der Dreck direkt an die Seile kommen kann. Da die Seile als Feder-Dämpfungselement immer etwas in Bewegung sind, wird Deck in Verbindung mit Feuchtigkeit per Kappillarwirkung in die Seilflechtung hineingebracht und lässt das Seil von innen mechanisch altern. Fatalerweise macht sich das mechanische Altern von Kunststoffseilen nicht so sehr in verändertem Drehnungsverhalten bemerkbar, sondern reduziert im Wesentlichen die Bruchlast (durch Vorschädigung der einzelnen Fasern).

Daher ist meines Erachtens nach eine wirksame Ummantelung der Seile obligatorisch. Ein einfacher, relativ eng anliegender PE- oder PU-Schlauch, der vollständig auch durch die Befestigung der Seile hindurch führt, sollte ausreichenden und sehr dauerhaften Schutz bieten. Die Seilenden könntest du mit der Ummantelung verschweißen, so daß die Fasern komplett staubdicht "verpackt" sind.


Bisher hat sich meine "Taktik des Versuches" ohne Expertenrat bestens bewährt.

-Überhaupt: Liegerad, was soll das
-Vom Knicklenker wird abgeraten.
-Vorderradantrieb: Warum?
-Von kleinen Rädern wird abgeraten.
-Lenkungsdämpfer: ohne nicht fahrbar
-Beim Vorlauf kann man sich zu Tode diskutieren.
-Schnurfederung: Fällt ins Loch!
-Vollfederung: Gleichfalls.
-Mountainbike: nicht im Bereich des möglichen.
-Wo ist die Fahne?
U.s.w
Hab mich daran gewöhnt.
Fazit: Alles funzt super.

Ich finde solche Aussagen etwas schade, denn hier im Forum ist sehr viel Fachwissen vorhanden - auch was theoretische Themen der Materialkunde, Fahrdynamik, Konstruktions- und Verbindungstechnik angeht. Das pauschal "abzuwatschen" mag dir vielleicht im Moment ein wenig emotionalen Auftrieb geben, ist aber objektiv betrachtet unfair.

Gruß,
Dietmar
 
Was Johannes mit"
" meit, wird durch seine Zitate deutlich. Ich habe mir erlaubt, Anführungszeichen um die "Experten"zu setzen ;)
Da ich Schnur von @seilsteiger bekommen habe, kommt mir Dein Hinweis sehr gelegen, @oDKo
Ein Hinweis fehlt: Bis auf Polyester(schwächer) sind alle Kunststoffe stark UV-empfindlich und müssen vor Sonne geschützt werden, eine Hülle ergibt also dreifach Sinn.
Gruß Krischan
 
@Dietmar,
vielen Dank für Deine Meinung. Das belebt. Über die Lebensdauer der "Textilien" mache ich mir selbstverständlich viele Gedanken. Dass die Leinen schnell altern können ist mir klar. Der Hinweis, dass "Dreck" bei Nässe durch die Kapillarwirkung das ganze Seil durchdringt und schädigt, ist wichtig. Aber wie stark und wie schnell? So ein Seil auszutauschen ist in etwa so aufwändig, wie die Montage einer neuen Klingel.

Ich finde solche Aussagen etwas schade, denn hier im Forum ist sehr viel Fachwissen
Mir geht es gerade um eine vorbehaltlose Überarbeitung des Knicklenkers. Was gibt es für Möglichkeiten. Ich möchte nicht durch die Übername üblicher Geometrien oder Bedenken Verbesserungen oder Vereinfachungen Ausschließen.
Ein konkretes Beispiel sind die "Gelenkbuchsen" meiner neuen Konstruktion. Sie bestehen nur aus je einer Gewindebuchse und Schraube. Davon rät mir Jeder ab: -Unsauber, -nicht dafür gebaut, -Schraube auf Biegung belastet, - ein Gewinde ist kein Gelenk, ... Ich probiere es! Mit bis jetzt positiven Erfahrungen. Ich wundere mich öfter selbst mal, was alles geht.
Der letzte Praxistest war am Samstags das 2ooer Brevet in Treuchtlingen. Alles gut.

LG Johannes
 
Kein Ahnung, ob dieses Phänomen auch bei Deinen Schnürln zu bemerken ist:
Paragleiterleinen werden im Betrieb kürzer. Was die Schnur an Dreck einbaut, nimmt der Durchmesser zu, die Länge nimmt in Folge ein wenig ab.

Gruß, Harald
 
Ich bin auch Gleitschirmflieger. Ganz so einfach ist es nicht.
Ich habe eh eine VG (Variable Geometrie) im Sedan. Vergess dieses 100tel.
 
@seilsteiger , auf dem Foto sehe ich keine Mutter auf Deiner Schraube...
Ist das Gewinde in die Buchse geschnitten? M 16?
Hast Du (wenigstens) eine Bolzenschraube verwendet, um einen Kerbbruch zwischen den Buchsen zu verhindern?
Wieviel Spiel hast Du zwischen Buchse und Bolzen? Mit welchem Fett verhinderst Du Reibung zwischen Buchse und Bolzen? Oder ist die Reibung unbedeutend?
Neugierige Grüße sendet
Krischan
 
Der Hinweis, dass "Dreck" bei Nässe durch die Kapillarwirkung das ganze Seil durchdringt und schädigt, ist wichtig. Aber wie stark und wie schnell? So ein Seil auszutauschen ist in etwa so aufwändig, wie die Montage einer neuen Klingel.
Die Wartungsfreundlichkeit deiner Lösung ist ja einer der bestechenden Vorteile. Aber darum geht es eigentlich nicht. Das Versagen eines tragenden Konstruktionsteils ist meistens ein Sicherheitsrisiko. Das will man weitgehend ausschließen.
Wenn man einen Personenschaden durch Unfall wegen Seilriß erleidet, nützt es wenig, wenn man das Seil hinterher leicht und preiswert ersetzen kann. Designziel sollte es sein, daß das Seil garnicht erst reißt.

Ein konkretes Beispiel sind die "Gelenkbuchsen" meiner neuen Konstruktion. Sie bestehen nur aus je einer Gewindebuchse und Schraube. Davon rät mir Jeder ab: -Unsauber, -nicht dafür gebaut, -Schraube auf Biegung belastet, - ein Gewinde ist kein Gelenk, ... Ich probiere es! Mit bis jetzt positiven Erfahrungen. Ich wundere mich öfter selbst mal, was alles geht.

Ja, das alles fällt in den Bereich der empirisch ermittelten Konstruktion. Für Konzeptstudien ist das ok. Wenn du deinem Anspruch gerecht werden willst, und den Knicklenker verbessern und damit populärer machen willst, solltest du aber ruhig auf die Expertise anderer vertrauen und eine saubere Konstruktionsweise wählen. Denn nur damit kommst du über eine Konzeptstudie hinaus. ;)

Im Prinzip geht es doch um Folgendes: deine Konstruktion besteht letztlich aus zwei Arten von Konstruktionselementen: alt bewährte und neue.
Konzentriere dich auf die Neuen (Kinematik der Vorderradfederung, Hinterradfederung über Seile) und vertraue bei den anderen Elementen (Lenklager, Schwingenlager, usw.) auf Bewährtes.
Der Große vorteil davon ist, daß dein Projekt schneller vorankommt, du mehr Zeit auf die Neuen Elemente, die den eigentlichen Mehrwert darstellen, verwenden kannst und somit deine Konstruktion schneller reifen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin noch auf dem Level der Konzeptstudie.
vertraue bei den anderen Elementen (Lenklager, Schwingenlager, usw.) auf Bewährtes.
Die Schwingenlager beim Flevo gefallen mir überhaupt nicht. Sie sind zu schmal und schlagen schnell aus. Sind für hinten m.E. gerade noch ausreichend. Für die Vorderradschwinge absolut untauglich. Sollen ohne Spiel präzise Lenk- und Antriebskräfte über tragen. Ich habe es ausprobiert in früheren Versionen.
Konkret: Vertrauen in die Flevo Schwingenlager wäre kontraproduktiv gewesen. Die jetzigen Schwingenlager sind zwei 30mm Industriekugellager mit ca.10cm Abstand. Bei der neuen Konstuktion sind es die M10 Gewindebuchsen.
Meine Konstruktion lebt auf der Basis des "Altbewährten" - UND wird besser gerade durch "anzweifeln".

Es ist spannend.
LG Johannes
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Konkret: Vertrauen in die Flevo Schwingenlager wäre kontraproduktiv gewesen.
Ich meinte nicht unbedingt die Flevo-Technik. Es gibt viele hervorragende Lösungen für Schwingen- und Lenklager bei anderen Herstellern, wie Flux, HPVelotechnik, Challenge, Nasca, usw.

Hast du mal Detailansichten deiner Konstruktion mit M10 Gewindebuchsen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

@oDKo, @chrischan
Ihr musstet leider etwas warten auf die Buchsenbilder:
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...

Es braucht viel Geduld, bis aus ein paar Rahmenteilen
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ein Fahrrad
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wird.

Die ersten 150 Testkilometer hat das Voll-Schnur-(Feder)-Sedan jetzt hinter sich.
Auch dieses Mal gab es ein paar Überraschungseffekte.
Die Doppelgewinde-Buchsenlager an den Schwingen erfüllen ihre Aufgabe gut.
Das Zentralgelenk hat leider sehr viel Spiel und muss auf Dauer ersetzt werden. Für die Testfahrten ist es brauchbar.

Ü-Effekt-1:
Das große Spiel zeigt sehr deutlich einen Belastungswechsel des Zentralgelenks bei steilen Anstiegen an. Es will bei kräftigem treten "nach oben" ausweichen.
Lösung: spielfreies Lager

Ü-Effekt-2:
Das Rad ist kaum mehr fahrbar. Das Zentralgelenk, trotz großem Spiel, bei Belastung extrem schwergängig. Am Vortag war eine kleinere Testfahrt gut möglich.:)
Warum geht es heute nicht mehr?
(n)(n)(n)
Ach ja. Es hat geregnet. "Wasserschmierung" :cry:
Lösung: Bei schönem Wetter, Lager einfetten (y)

Ü-Effekt-3:
Der Tretlager-Ausleger schnappt heftig zurück. (nervt)
Wird durch die Federspannung des Schaltwerkes verursacht.
Lösung: Höherer Drehpunkt. Bereits geändert. Weitgehend beseitigt.
(Blauer Kreis)

Ü-Effekt-4:
Die Abspannung vom Kargarm zum Tretlager hängt bei kräftigen Antritten am Berg durch. (unangenehm)
Die Ursache ist, wie bei Ü-Effekt-3, ein zu niedriger Drehpunkt des Tretlager-Auslegers und tritt jetzt nicht mehr auf.

Ü-Effekt-5:
Die Schuhe können an den Ecken der Vorderradschwinge hängenbleiben. (unangenehm und gefährlich)
Lösung: Ecken abschrägen.

Effekt-6: (habe ich schon erwartet)
Die Umlenkung der Dämpfungs-Schnur vorne verschleißt stark über die feste Kunststoffumlenkung.
Habe jetzt Kugellager verbaut. An dieser Stelle ist ein Scheuerschutz durchaus sinnvoll.
Zum Schutz das gefährdete Stück "umspleißen". Ist ja eine Hohlschnur ohne Seele.

....

Man sieht sich auf der Spezi zum Workshop.
Vielleicht auch schon am Freitag Abend.

Grüsse
 
Ja, wie geil mal wieder! Ich freu mich sehr auf Dich und Dein neues Baby, Johannes!
See you at Spättzi :)
Viele Grüße, Krischan
 
Bezüglich des Lagerspiels beim Lenklager: spielfreie Lager kannste vergessen. Wären viel zu teuer und anfällig. Wälzlager benötigen immer ein gewisses Lagerspiel, damit sich ein Schmierfilm bilden kann. Selbst schmierstofflose Keramiklager benötigen ein kleines Spiel, damit die Lagerreibung klein ist.
Die typischen Steuersätze bei Fahrrädern sind in der Hinsicht schon weitgehend optimal und sind technisch gesehen Wälzlager mit einstellbarem Lagerspiel, wobei das Lagerspiel in der Praxis schon sehr gering eingestellt werden kann (eben soweit wie möglich). Du wirst für den kleinen Lagerabstand in deiner Konstruktion kaum etwas besseres finden...
 
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