Scouter

Treten auf einen Generator statt mechanisch effizienten Antrieb, im Video fahren durch pseudo-pedalieren.
Vielleicht sehen wir das doch zu puristisch: Wenn realistisch nur noch die Hälfte der Eigenleistung auf der Fahrbahn landet, hat es gegenüber einem nur-elektrischen Antrieb dennoch mehr Reichweite.
 
So wie z.B. das Scouter beworben wird, wird der Kunde hinters Licht geführt. Irgendwo im Kleingedrucken (FAQ) steht dann zwischen den Zeilen geschrieben, dass man das Fahrzeug bei leeren Batterien vermutlich nur in Schrittgeschwindigkeit fahren kann. Genaue Angaben findet man keine. Aber es tut erstmal so, als sei es ein Pedelec. Diese Projekte werden vermutlich gut gefördert (lassen sich in der Theorie und als Vorführgerät gut verkaufen), auf dem Markt aber dann komplett floppen.
 
Sprich vielleicht rollen ja 2021 die ersten Podbikes durch unsere Lande,
Ja, das Podride ist wohl noch am innovativsten und trotzdem relativ nah am Fahrrad dran. Dort sieht man auch, wie schwer der Umstieg von Klein(st)serie auf etwas grössere Stückzahlen ist, und wie sie hart daran arbeiten, eine Art Massenproduktion hinzubekommen.
Bei dem Scouter sehe ich nicht richtig, was daran toll ist: Im langsamen, motorbetriebenen "Auto" draussen frieren?
 
Stimmt, aber draussen sitzt man noch immer (und ja, ich bin schon bei -30°C Fahrrad gefahren:unsure:).
 
Treten auf einen Generator statt mechanisch effizienten Antrieb,
Ich hake noch mal ein... im Prinzip stimmt das natürlich, eine Kette ist in aller Regel effizienter als die Kette Generator - Motor mit Steuergerät, Akkus etc...
Jetzt kommt das "aber":
Auch eine Gangschaltung hat - ohne das bis ins letzte aufzudröseln - einen Wirkungsgrad von um die 95%, vielleicht einen Tick mehr.
Kommen dann noch Kettenführungsrohre oder - rollen hinzu, komme ich evtl. schon unter 90%.

Habe mich mal über das Thema mit jemandem unterhalten der elektrotechnisch mehr bewandert ist als ich, demnach ist wohl ein Gesamtwirkungsgrad von ca. 80...90 % realistisch wenn man das System komplett elektrisch baut wie z.B. beim Podbike und sich Mühe gibt.
Finde ich gar nicht so schlecht...
Klar, dazu kommt wohl noch ein Mehrgewicht, und zwischen Tretkurbel und Generator werde ich wieder ein Getriebe brauchen...
Käme man auf einen Wirkungsgrad von nur noch 50 % so wäre das sicher nicht erstrebenswert, aber ich könnte mir vorstellen dass diese Antriebsart "noch" interessant sein kann.

Meine Rechnung ist einfach:
Dass höheres Gewicht allein in der Ebene nicht das ganz grosse Problem ist sehe ich am Long John.
Zum anfahrern und am Berg gibt es die Pedelec-Unterstützung.
Und dank der Aerodynamik sollten in der Ebene auch ohne den Akku leer zu saugen (was oberhalb von 25 km/h eh wegfällt) Geschwindigkeiten deutlich über Up-Niveau machbar sein denke ich.
Dafür habe ich ein Dach über dem Kopf, kann ggf. etwas Musik hören, mein Navi/Smartphone anstöpseln, was die Leute unterwegs halt so machen... und kann noch eine grössere Tasche hinten reinwerfen oder jemanden mitnehmen - was dann aber sicher den Akku fordert... aber mal ein Kind in den Kindergarten fahren ist so eben gar kein Thema.

Das daraus kein DF oder Alpha 7 wird ist auch klar - dafür habe ich aber mehr Stauraum und bin insgesamt näher am PKW, was den meisten Menschen den Umstieg deutlich erleichtern dürfte.
Auch wenn mir eine Stimme sagt sagt dass das Fahrzeug dafür 50 km/h fahren müsste "um im Ort niemanden zu behindern" - oder innerorts Tempo 30 gelten müsste...

Nichtsdestotrotz - wenn der genannte Preis und die nötige Alltagstauglichkeit gegeben sind wird es für einige interessant denke ich...

Ich persönlich halte von allem was ich bisher gesehen habe das Podbike für das momentan vielversprechendste Fahrzeug für die "breite Masse" im Bereich zwischen VM und Velocar.
Was nicht bedeutet dass ich schon restlos überzeugt bin, aber ich beobachte das so gut es geht... leider ergab sich auf der Spezi 2018 keine Probefahrt mehr mit dem nackten Fahrgestell, die geplante 2019 fiel ins Wasser weil sie die Messe gecancelt haben, also baue ich auf 2020 - und es gibt wohl auch immer noch viele Änderungen in Mechanik und Software.
Was mich nicht wundert, ich arbeite ja selbst anderweitig in der Entwicklung...

Auf jeden Fall drücke ich ihnen die Daumen!

Grüsse
Oliver
 
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Habe mich mal über das Thema mit jemandem unterhalten der elektrotechnisch mehr bewandert ist als ich, demnach ist wohl ein Gesamtwirkungsgrad von ca. 80...90 % realistisch wenn man das System komplett elektrisch baut wie z.B. beim Podbike und sich Mühe gibt.

Das klingt super in der Theorie. Bis jetzt hab ich aber noch kein solches Fahrrad gefunden wo überhaupt der Wirkungsgrad mal angegeben wurde, geschweige denn bewiesen wurde, dass der Gesamtwirkungsgrad bei über 80% liegt. Das sind einfach nur elektrisch angetriebene Räder und das Treten lädt den Akku auf. Das Treten dient vor allem dazu, dass die Teile als Pedelec durchgehen.

Sollte es mal jemand schaffen die Ketter durch ein Stromkabel zu ersetzen und 90% Effizienz erreichen, dann würde ich mir das sofort einbauen.
 
Der Punkt mit dem leeren Akku und der Schrittgeschwindigkeit (genau so wie bei Citkar/Loadster!) ist für mich bisher ein K.O.-Kriterium für den reinen E-Betrieb bzw. Generatorkurbeln bei Tandems.

Einerseits, weil man mit 2x200+W mechanischer Leistung deutlich über 30 kommen sollte (selbst bei 250 kg Systemgewicht) und andererseits, weil man dies auch ohne E-Unterstützung tun kann. Und selbst wenn der Muskelantrieb mal ausfallen sollte, kommt man auf 6-25 km/h (ohne/mit Pseudopedalieren, je nach System kann man kurzfristig auch auf reines Daumengas umstellen...).

Beim Loadster riss auf der Velo in B die Transmissionskette -> Totalausfall.
 
demnach ist wohl ein Gesamtwirkungsgrad von ca. 80...90 % realistisch wenn man das System komplett elektrisch baut wie z.B. beim Podbike und sich Mühe gibt.
Nie und nimmer: Der maximale Wirkungsgrad von über 80% wird nur im seltenen Idealfall erreicht Bei halbwegs Leistung sind 80% schon anspruchsvoll. Und mit Generator + Motor bleiben dann 0,8 * 0,8 = 0,64.
 
Ist da der Umweg über die Batterie (aufladen/entladen) schon mit eingerechnet?
Eigentlich nicht.
Ist aber diffizil: Was beim Laden und Entladen an Wärme im Akku verbleibt, hängt quadratisch vom Akku-Strom ab. Konstant 5A ergibt 5*5 = 25; nur Hälfte der Zeit mit 10A ergibt durchschnittlich auch 5A, aber 10*10/2 = 50 also wird der Akku doppelt so stark geheizt.
Besser wären Kondensatoren statt Akkus - nur werden die riesig und teuer.
 
Der Punkt mit dem leeren Akku und der Schrittgeschwindigkeit (genau so wie bei Citkar/Loadster!) ist für mich bisher ein K.O.-Kriterium für den reinen E-Betrieb bzw. Generatorkurbeln bei Tandems. ...
Wenn ich das richtig verstehe, würdest Du auch keinesfalls ein Auto fahren, denn wenn da der Tank leer, gibt es noch nicht mal Schrittgeschwindigkeit:confused:?
... Beim Loadster riss auf der Velo in B die Transmissionskette -> Totalausfall.
Als bei meinem VM sich vor einigen Wochen am Feiertag der Freilauf zerlegte, war da auch Totalausfall. Macht das nun einen Unterschied:confused:?
 
Wenn ich das richtig verstehe, würdest Du auch keinesfalls ein Auto fahren, denn wenn da der Tank leer, gibt es noch nicht mal Schrittgeschwindigkeit:confused:?
Würdest Du Dir ein Auto kaufen, das nur 25 km/h fahren kann und als Gaspedal Fahrradkurbeln hat?
Würdest Du Dir ein Fahrrad kaufen, das bei einem leeren Akku nicht mehr fährt?
 
Scheint leider auch ein totes Projekt zu sein.
Nö. Habe schon die Variante mit einem Motor live gesehen. Das solche Firmen oft schwach und somit langsam (und bestandsgefährdet) sind ist ja nichts ungewöhnliches...

...wenn die Variante mit zwei Motoren für Vierräder verfügbar ist bekomme ich eine Info.
 
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