Schwerer Unfall mit Quest im Eichsfeld

Moin,
auch von mir herzlichste Genesungwünsche an den unbekannten.

Ich mache an dieser Stelle gerne nochmals Reklame für das Tragen von Helmen
und ich warne hier nochmal vor übersteigerten Erwartungen an technischen Placebos. Weitere Diskussionen aber bitte in den entsprechenden Bereich...

Ciao,
Andreas
 
Das sieht für mich aus, als sei er auf dem Rücken gerutscht und die Oberschale wurde dadurch vom restlichen Fahrzeug gerissen. Das Unterteil des Quest sieht erst mal nicht weiter beschädigt aus.
Was ich aber gar nicht deuten kann ist der senkrechte Streifen hinter dem Fahrersitz. Sieht aus, als könne man durch das ganze Fahrzeug incl. Hinterrad auf den Acker dahinter schauen. Kann absolut nicht sein.
 
Beim Tempo eines VM dürfte nur ne stabile Haube genug Schutz bieten. Wer Helme diskutieren will, kann das doch gerne in den entsprechenden Fäden tun.

Ich wünsche dem Fahrer sehr, dass er wieder vollständig genesen wird.
 
Richtig. Ich hasse Reklame in meinem Briefkasten und hier auch.
Sorry, dass ich damit anscheinend so eine Welle der Empörung losgetreten habe. Das basierte nur auf Eigenerfahrung und hat mir den Kopf / Arsch gerettet. Hauptsächlich ging es mir um Empathie für den Verunglückten, das war's schon. Jetzt könnt Ihr Euch ebenso mal fragen, was jegliche Fachsimpelei der Sache dienlich ist oder ob sie in entsprechende Threads verschoben werden sollten.
 
Vielleicht erfährt man ja noch, ob es wieder eine heimtückische Hinterreifenpanne war, oder einfach eine zu flott gefahrene Kurve.
Wäre schön wenn man erfahren könnte, warum sich dieser Unfall ereignet hat, um mögliche Gefahren auch im Hinblick auf das eigene Verhalten frühzeitig zu erkennen.
Das ist auch meine Intention für die Analyse der spärlichen Informationen

Was ich aber gar nicht deuten kann ist der senkrechte Streifen hinter dem Fahrersitz.
Das scheint ein Klebestreifen zu sein, vielleicht hat er provisorisch etwas auf die Hutze geklebt (Licht, Kamera)

Aus dem Polizeibericht:
Er streifte ein Verkehrszeichen...
Ich dachte zuerst, dass es ein satter Einschlag davon war, und das ein Schild vom Leitpfosten noch im Quest steckt. Aber das sähe anders aus!

Laut den beiden Berichten kann es sich eigentlich nur um diese Kurve handeln:
upload_2019-9-4_12-34-59.png

rot markiert habe ich mutmaßliche Leitpfosten.

Auf brouter sieht das so aus:

upload_2019-9-4_12-33-26.png

Er fuhr von links nach rechts, am Startpunkt ist eine Kuppe, also Geschwindigkeit niedrig. Bis Frettenrode reicht das Gefälle locker (27hm), um ohne zu treten von 0 auf 50km/h zu beschleunigen (freier Fall wären 83km/h). Alleine von Frettenrode bis zum mutmaßlichen Unfallort sind es 41hm, selbst wenn er im Ort wieder auf 0 war, rollt er bis zur Kurve in Geschwindigkeiten (freier Fall 102km/h), bei denen ich keine scharfe Kurve durchfahren möchte.

Das Alter des Fahrers wird mit 24 Jahren angegeben, und er hatte das VM wohl noch nicht lange. Da kann man über jugendlichen Leichtsinn oder fehlende Erfahrung spekulieren (nein, ich erzähle nicht, was ich in dem Alter alles angestellt habe :whistle:). Könnte also ein "mal sehen, wie schnell es wird" oder auch Bremsenfading gewesen sein. Vielleicht ist zusätzlich auch das Heck ausgeschert, aber sicher nicht so weit, dass es das VM noch auf der Straße umgeworfen hat (Heck wäre nach links weggebrochen, VM auf die linke Seite gefallen, die sichtbar ist und keine Kratzspuren hat). So wie es auf dem Feld steht, hat es sich nicht nur überschlagen, sonder auch horizontal gedreht, denn es wurde von der Straße fotografiert und steht somit bergauf.

Die Oberschale war schon auf als das VM noch in Bewegung war.
Glaube ich nicht. Könnte ja nur durch einen Einschlag von vorne passiert sein, dann müsste der exakt wagerecht platziert gewesen sein. Das wäre nur der Fall, wenn das VM schon um 90° gedreht ein senkrechtes Schild genau von vorne getroffen hätte, und dafür fehlen ja die Kratzspuren. Außerdem wäre der sehr stabile Süllrand dann nicht durchgetrennt, sondern allenfalls durch die Retter nach hinten gebogen worden.
Vielleicht war der Unfall sehr heftig, oder/auch die Oberschale zu Test-Zwecken o.ä. nicht verschraubt.
Ersteres mit Sicherheit, letztere wohl nicht, denn auf dem Bild sieht man freie Glasfasern vom unteren Rand des Deckels, der noch mit dem Unterteil verschraubt ist.

So akurat, wie der Süllrand durchtrennt ist, vermute ich,
Hat die Feuerwehr den Fahrer da aus dem Quest geschnitten?
dass das von den Rettungsversuchen stammt. Dort durchgeschnitten und dann den Deckel nach vorne mit vereinter Kraft abgezogen. Wenn's einmal reißt, dann reißt's. Das würde auch erklären, warum der auf links gedreht ist. Es waren 16 Feuerwehrleute dort, genug Kraft, um das zu erreichen.
Es fehlt etwas von der Oberschale (Süllrand), was eher gegen ein Aufschneiden spricht.
was widerum gegen meine These spricht.
Neue These: Es geht von der Straße aus erstmal ein paar m bergab. Das VM macht den Abflug und kommt mit der Nase auf, und macht einen Salto vorwärts, nach dem ersten Aufschlag, bei dem die Oberschale ab- oder angerissen wird, überschägt oder rollt es weiter. Die Helfer sehen, dass die Nase vorne eingerissen ist und müssen nur noch den Schnitt am Süllrand machen, um sie ganz zu entfernen.

Was man aber auch sehen kann: Die Struktur des VMs ist noch ziemlich gut beieinander. Das ganze mit einem geeigneten Mischgewebe (Carbon/Nylon o.ä.) würde schon einen recht guten Schutz für den Körper geben. Was fehlt, ist ein stabiler Käfig für den Kopf. Haubenfahrer sind da im Vorteil.

Ursächlich war sicher zu Hohe Geschwindigkeit. Daneben, dass man sich da an die eigene Nase fassen muss, sollte man im Falle eines Verkaufs sicher gehen, dass ein unerfahrener Käufer sich mit den Gefahren des VM-Fahrens vertraut macht. Insbesondere durch ein Studium der hiesigen Unfall-Fäden!

Auf jeden Fall das wichtigste: Gute Besserung, lieber unbekannter Questonaut!
 
So wie es auf dem Feld steht, hat es sich nicht nur überschlagen, sonder auch horizontal gedreht, denn es wurde von der Straße fotografiert und steht somit bergauf.
So wie es auf dem Feld steht, wurde es wahrscheinlich von der Feuerwehr hingestellt und mit den restlichen gefundenen Trümmern zusammen fotografiert.
Das würde auch erklären, warum der auf links gedreht ist.
Ich würde vermuten, dass du einer optischen Täuschung unterliegst.

Danke für die Informationen zum Straßenabschnitt.
 
Ich würde vermuten, dass du einer optischen Täuschung unterliegst.
Schau dir nochmal genau die Helligkeit des weißen Streifens bei den Lichtlöchern an. Dort ist er am hellsten, das Licht kommt von links vorne. Wäre die Nase noch von innen gesehen konkav, dann wäre die Stelle abgeschattet. Pfeil in Richtung Lichteinfall, am Schlagschatten der Nase auf der VM-Seite deutlich zu sehen.
upload_2019-9-4_14-28-45.png
A propos Lichtlöcher: Ich sehe keine Scheinwerfer. Entweder es waren keine montiert, oder sie sind abgerissen, was meine These zum Salto vorwärts unterstützen würde.
 
Wenn die Feuerwehr vor Ort war würde es mich eher wundern wenn das Quest nicht aufgeschnitten wäre!

Auch von mir gute Besserung an dieser Stelle.
 
Insbesondere durch ein Studium der hiesigen Unfall-Fäden!

Die sich der interessierte Leser leider mangels einer eigenen Rubrik mühsam zusammensuchen muß.
Das ist nicht nur schade, sondern im Rahmen der Unfallforschung auch äußerst hinderlich.


Hat jemand einen Account bei der Fratzenkladde und kann mal nur zu den Vorgängen während der Rettungsaktion bei der beteiligten FW anfragen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu ist auch nicht unbedingt eine Rubrik notwendig, es würde reichen wenn man entsprechende Fäden mit dem Schagwort "vm-unfall" markiert wie eben diesen Faden. Vermutlich würde sogar "unfall" genügen.
Dass wir allerdings das Schlagwort "quest unfall überschlag eichsfeld" noch oft benötigen hoffe ich doch nicht.

Auch von mir dem Questpiloten allerbeste Genessungswünsche
 
Das scheint ein Klebestreifen zu sein, vielleicht hat er provisorisch etwas auf die Hutze geklebt (Licht, Kamera)

Gemeint ist aber glaube das hier, sieht komisch aus, aber es kann an die Beleuchtung liegen:

Detail.jpg


Die Oberschale war schon auf als das VM noch in Bewegung war.

Glaube ich nicht.
Mich erinnert an diesem Unfall, der Fahrer ist auch durch die Öffnung vorne ausgestiegen (dort nur mit Klebeband befestigt). Mir scheint (zumindest bei diesem Quest) dass die Sicherung -dafür- nicht gut genug ist. Wie genau der Oberteil aufging, weiss ich nicht, aber offen war es. Vielleicht ohne Fahrer, das Quest bewegte sich weiter, so dass die Halme dort landeten (zwischen Ober und Unterschale auf Höhe des Sitzes). Der Oberteil klappte sich -auf links- nach oben ab und brach wahrscheinlich ab.

... auf dem Bild sieht man freie Glasfasern vom unteren Rand des Deckels, der noch mit dem Unterteil verschraubt ist.
das kann ich auf dem Bild nicht zweifelsfrei erkennen. Von anderen verunfallten Quests sieht man, dass die Verschraubung abgerissen ist.

So akurat, wie der Süllrand durchtrennt ist, vermute ich,

Verbundwerkstoffe reissen ganz gerne in klaren Kanten, entlang der Fasern, so kann auch das Bild entstehen.

Was man aber auch sehen kann: Die Struktur des VMs ist noch ziemlich gut beieinander.

Sorry, es fehlt die Oberschale und der Fahrer ist wahrscheinlich dort ausgestiegen... dass der Rest in gute Verfassung ist, hilft nicht viel...
(wahrscheinlich weil es so war, blieb der Quest Unterteil so heile...). Ich finde der Schutz unzureichend. "Monocoque" (halt geklebte...) mit Innegra oder Kevlar würden sich zumindest etwas besser verhalten, hoffentlich noch in einem Stück bleiben.

Ursächlich war sicher zu Hohe Geschwindigkeit

Aus der Fragmente was wir haben können wir mit Sicherheit nicht "sicher" sagen. Wahrscheinlich ein Grund, wahrscheinlich nicht der Einzige. Es könnte sich ein Tier gekreuzt haben, ein Reifen beschädigt gewesen sein, die Federung nicht richtig abgestimmt gewesen sein usw..

Zu denken gibt es auch, dass es einige Zeit gedauert haben kann, bis es bemerkt worden ist, zumindest wenn die Zeugen (Ersthelfer) melden, dass ein Kleinflugzeug abgestürzt sei...
Deswegen wäre wichtig dass die Beleuchtung weiterhin zumindest tlw. funktioniert. Ideal wären Li./Re. Blinker die sich automatisch synchron anschalten könnten ( z.B. wenn das VM nicht horizontal steht oder nach hohe Beschleunigung). Und die Idee gab es auch irgendwann hier: Unterboden mit Reflexfolie-Markierungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
So wie ich das sehe handelt es sich um ein 20 ZollQuest.
Diese waren vorne deutlich weicher gefedert als heutzutage.
Ich fand das in Kurven hinterhältig, weil die Seitenneigung fließend ist bist das Quest ein Beinchen hebt.

Dann noch eine Vermutung zum Unfall:
Das Quest ist auf der Seite gerutscht und traf dann genau auf der Trennlinie von Ober-und Unterteil auf einen Pfahl oä .
Durch diesen wurde dann beide Teile getrennt. Stopp war dann der stabile Süllrand an dem dann das Oberteil abgebrochen ist.
Würde zumindest erklären warum das Unterteil weitgehend unbeschädigt ist.
 
mutmaßliche Leitpfosten

Leitpfosten stehen auf Landstrassen im Abstand von 50 m, sind aus Kunststoff und bieten nicht wirklich Widerstand. Hier sind wohl eher die bekannten Stahlrohre mit Zeichen 625 (Richtungstafel in Kurven) montiert.

Auf dem Bild mit der besseren Auflösung sieht es so aus, als wäre das Oberschalenteil (schwarz) von der anlaminierten Schraubkante (gelblich) abgerisssen worden, eventuell quasi vom Stahlrohr abgeschält.

Alle Spekulation ist müßig, solange weder die Situation bei Auffindung, noch der Rettungsvorgang bekannt ist.
Dem Verunfallten weiterhin die besten Genesungswünsche.
 
Gute Besserung auch von mir. Ich hoffe vor allem, der Fahrer ist bald wieder gesund. Ob dann wieder VM gefahren wird, ist erstmal nebensächlich.

So wie ich das sehe handelt es sich um ein 20 ZollQuest.
Diese waren vorne deutlich weicher gefedert als heutzutage.
Die weichen Federn kann ich bestätigen: Ich lag nach den ersten 30 Minuten mit der neu (gebrauchten) Quest auf dem Gras neben der Strasse. Für mich ging es damals seht gut aus, auch eine Rechtskurve, es hätte ähnlich wie hier enden können, wäre ein Pfosten gewesen.
 
Bei den Besserungswünschen für den unbekannten Piloten möchte ich mich herzlichst anschließen!

Dazu ist auch nicht unbedingt eine Rubrik notwendig, es würde reichen wenn man entsprechende Fäden mit dem Schagwort "vm-unfall" markiert wie eben diesen Faden. Vermutlich würde sogar "unfall" genügen.
Ich habe jetzt mal angefangen, entsprechende Berichte (bisher so 2 Dutzend, dann hatte ich keine Zeit mehr) mit Schlagworten zu versehen: "unfall" allgemein für Unfälle, zusätzlich "vm-unfall", "liegerad-unfall" und "trike-unfall" wo passend. Ich lade hiermit alle ein um dabei zu helfen.
 
So wie es auf dem Feld steht, wurde es wahrscheinlich von der Feuerwehr hingestellt und mit den restlichen gefundenen Trümmern zusammen fotografiert.
Kannst das wahrscheinlich streichen und ganz sicher draus machen
Dort durchgeschnitten und dann den Deckel nach vorne mit vereinter Kraft abgezogen. ...warum der auf links gedreht ist. Es waren 16 Feuerwehrleute dort, genug Kraft, um das zu erreichen.
Vereinte Kraft von bis zu 16 Kameraden? Nein!
A) Es kamen nur so viele, da im abgegebenen Notruf von einen abgestürzten Kleinflugzeug die Rede war.
B) Verschiedene Sägen (zB Säbelsäge) gehören zur Standardausrüstung eines Einsatzfahrzeuges.
C) Verletzte (auch und gerade lebensbedrohlich) werden so behutsam wie möglich geborgen. Das wird die FF von Wahlhausen nicht anders handhaben.

War bei meiner Trupmannausbildung 2009 bereit so.
Gruß Feuerwehrmann Carsten
 
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