Schweissverzug beim Challenge Mistral (Gabelrohrführung)

Beiträge
4.141
Hatte mir vor ca. 2 Jahren bei Elan ein Challenge Mistral gekauft. Vor ein paar Monaten hat ein Kollege, der mit dem trike hinter mir her gefahren ist, bemerkt, dass das Vorderrad einen Versatz von 2cm hat. Den Versatz habe ich in den Kurven nie bemerkt, weil ich nicht allzu schnell unterwegs bin. Habe den Rahmen dann bei velocouhé in Neuenburg Laser vermessen lassen. Er hat heraus bekommen, dass die Führung vom Gabelrohr (also das äussere Rohr) verzogen ist. Seine Vermutung: Schweissverzug, der nicht gerichtet wurde (Zentrierung von HR und VR hat er überprüft)
Einzige Lösungsmöglichkeit sei, das Schwingenlager schräg nachzubohren (und dann wohl eine entsprechende Hülse einzusetzen), um die Gabelhalterung damit senkrecht zu bekommen. Was sich bei einem älteren 1Zoll Mistral nicht wirklich lohnt (auch wenn ein Freund eine Riesenständerbohrmaschine hätte...)
Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit (ausser einen nicht verzogenen 2x20 Zoll Rahmen zu kaufen, z.B. der Rahmen eines Challenge Hurricane mit 1 Zoll Lenklager).
 
Du meinst das Steuerrohr?
Schweissverzug wird manchmal durch Auflegen einer weiteren Naht ausgeglichen. Das müsste ein erfahrerener Rahmenbauer machen.
Oder Gabel raus, Wasserrohr rein, Rahmen fixieren und hebeln.
Oder mit altem Hinterrad die Heckschwinge anpassen, dann ist beides schief.
Wenn Du den Fehler nicht mal spürst, die Spur aber stimmt, lass es so. Es kann nur schlechter werden, weil alles Murks ist, es sei denn, Nr 1 beim Hersteller machen lassen. Der kann dann auch gleich wieder lackieren.
Gruß Krischan
 
Du meinst das Steuerrohr?
Ja, danke!

Oder Gabel raus, Wasserrohr rein, Rahmen fixieren und hebeln.
das habe ich mir auch schon überlegt, aber da entstehen ja ganz schöne Spannungen; wobei mir @duncan berichtet hat, dass solche Biegeaktionen bei up's früher an der Tagesordnung gewesen seien. Und wenn man das unter Wärmezufuhr biegt (Heissluftfön z.,B.)? Gut, dann muss ich das Steuerkopflager (heisst das so?) demontieren und nachher wieder montieren (lassen).

das VR ist um 2cm nach rechts versetzt. Ich könnte das VR so zentrieren, dass es 1cm nach links zentriert ist und dann noch das HR nach rechts zentrieren (wobei da zwischen Speichen und Kassette bzw. Kette nur 2-3mm Luft sind). Dann wären das 7mm Versatz. Das wäre denke ich im Rahmen


Schweissverzug wird manchmal durch Auflegen einer weiteren Naht ausgeglichen.
das spreche ich 'mal bei meinem Rentner-Mechaniker an.
 
das habe ich mir auch schon überlegt, aber da entstehen ja ganz schöne Spannungen;

Das ist beim Richten der Zweck der Übung.

Grundsätzlich verbleiben bei jeder Schweissung und bei jeder Verformung Spannungen im Material.
Dies ist nicht zu verhindern und schlicht und einfach Teil des Verfahrens.
Wie hoch sind die? Bis an die Fließgrenze des Materials.
Deswegen fließt's dann nämlich nicht mehr...
Damit dies nichts anrichtet, arbeitet man üblicherweise mit zähen Werkstoffen.

Wärmezufuhr? Da kannst Du mehr Schaden anrichten, als gewinnen.
"Aluminium Challenge SL-Rohr" ist eine Materialangabe, mit der zumindest ich nichts anfangen kann.
(http://www.elan.cc/index.php/111.html)

...Laser vermessen lassen...
Ich nehme an, das Rad war dafür nicht zerlegt? Kannst Du's einschätzen, wo/wie der überhaupt messen konnte?
Mir fehlt die Phantasie, wie's zu dieser Diagnose kommt.
Versatz in dieser Größenordnung hatte ich am Flevo Racer mehrmals. Dort war's die weiche Schwinge, die bei leichter Misshandlung gleich etwas verdreht war. Sie war aber auch gleich schnell wieder zurückgebogen...
Bevor ich irgendwelche umständlichen Aktionen am Rahmen starte, würde ich nochmals die Messung hinterfragen und ggf. in zerlegtem Zustand messen.

Wenn Du den Fehler nicht mal spürst ... lass es so.
Dem kann ich 100% zustimmen.
 
Hi,

Hinterbau richten war Alltag bei "Kartonrädern", da kam kaum jemals was an, was nicht gerichtet werden musste - ausser den Kogas, die waren damals schon vorbildlich. Aber bis inkl. Cannondale, Marin u.Co. musste praktisch alles teilweise zurechtgebogen werden (alles Stahlrahmen natürlich!). Auch Steuerrohre wurden recht regelmässig nach genau der Methode
Gabel raus, Wasserrohr rein, Rahmen fixieren und hebeln
geradegesetzt. Bloss keine Wärmezufuhr, wenn das Rähmchen aus Stahl ist - der verträgt das besser ohne - und das Gefüge läuft nicht Gefahr, zu kippen. Bei Alu Finger weg, das verträgt so ne Behandlung nicht wirklich gut (mMn Scheissmaterial für Rahmen). Steuerkopflager muss so oder so raus für so ne Aktion, kann ich dir gerne wieder einbauen/einstellen wenn du's vorbeibringst ;-) Liegt eh noch ein lenker von dir hier rum ;-)

Grüsse, duncan
 
ich würd auch einfach weiterfahren und Mühe sparen, 2cm sind nicht so viel. Vor Jahren hatte ich mal ein EIgenbau HR-Antrieb Liegerad, da war der Versatz noch größer und trotzdem für mich gut fahrbar...
 
Challenge Mistral
Bei Alu würde ich genau gar nichts machen, anders als eine falsche Hinterbauweite führt ja der leichte Schiefstand des Steuerrohrs im Betrieb nicht zu permanenter Verspannung. Wenn du ihn bisher nicht bemerkt hast, stört er die Fahreigenschaften offenbar nicht. Zu spüren sollte ggf. sein, dass das Rad nach links und rechts unterschiedlich in die Kurve kippt.
Wärmezufuhr? Da kannst Du mehr Schaden anrichten, als gewinnen.
"Aluminium Challenge SL-Rohr" ist eine Materialangabe, mit der zumindest ich nichts anfangen kann.
Ein Heißluftfön aus dem Badezimmer wird wohl noch nicht viel Schaden anrichten. Heißluftgebläse von Steinel wären schon riskanter.
Das SL-Rohr hat m.W. über den Umfang unterschiedliche Wandstärken, die Legierung kenne ich auch nicht.
 
@HoloDeck : Ja, die Alufuzzis haben auch zu Urzeiten ein paar vernünftige Rahmen gebaut, nicht nur den (Alu)Krempel, den die Jungs vom Fahrrad Hild alle dreiviertel Jahr zuschanden gefahren und gegen Garantie rahmengetauscht haben ;)
mein erstes war '87, davor nur Sporträder von Peugeot (regional bedingt ;-) ), in meinem zweiten?!? dritten?!? Jahr im Radladen. Mit selbstgewalzten ED-Speichen, RandoM5, 700/730er XT und allem pipapo.....
 
Man könnte auch am Hinterbau das Ausfallende zurechtfeilen, 2-3mm können da schon viel bringen, muss natürlicht genug Fleisch dran sein.
 
Ich nehme an, das Rad war dafür nicht zerlegt? Kannst Du's einschätzen, wo/wie der überhaupt messen konnte?
nein, kann ich nicht
Man könnte auch am Hinterbau das Ausfallende zurechtfeilen, 2-3mm können da schon viel bringen, muss natürlicht genug Fleisch dran sein.
das war's (hatte Deinen Post irgendwie übersehen): war bei einem Vollblutmechaniker (kein Velomech), um einen Magneten auszuborgen, denn ich war nicht sicher, aus welchem Material die Komponenten sind (mit dem Ergebnis: Rahmen, Sitz, Pedalarme und grosses Kettenblatt: Alu, Schwinge, Lenker und kleines Kettenblatt: Stahl). Den habe ich wegen des Versatzes gefragt. Mittels einer geraden Roihrs vom HR mittig zum Steuerrohrhat er gesehen, dass das HR schief d'rin sitzt. Etwas feilen an den Ausfallenden (an der einen Seite nach hinten, an der anderen Seite nach vorne) und nun zieht der Lenker nicht mehr zu einer Seite (dachte die ganze Zeit, das kommt vom Bowdenzugbündel, das links vom Steuerrohr geführt wird).
 
Zurück
Oben Unten