Schwalbe Pro One 28-406 Testmuster auf leichter Ryde-Felge

So hat zwei Wochen gedauert, meine Waage hat ja einen RS232 Ausgang und einen RS223-USB Wandler hatte ich noch. Habe mir ein preiswertes Tablet gekauft und mit dem kostenlosen Programm 232key habe ich die Möglichkeit das durch Drücken der Taste "Print" auf meiner Waage die Messwerte direkt in das Excel auf dem Tablet übernommen werden.

Dann hatte ich noch ein VBA geschrieben, wo die Zeitlichen Abstände der Messungen gleich rechts daneben eingetragen werden. Da hatte ich noch einige Schwierigkeiten. Ein Glück, das es überall Hilfe gibt: http://www.herber.de/forum/archiv/1460to1464/t1460263.htm#bottom

Jetzt sehe ich auch jederzeit direkt die Luftwiderstandsbereinigte Leistung in Watt auf dem Tablet und werde mich wieder den eigentlichen Messungen zuwenden. Die Daten gehen dann vom Tablet drahtlos hier in meinen PC.

Etwas schade finde ich, dass es z.Z. keinen einzigen Reifen gibt, den wir beide gemessen haben:
Den Ultremo ZX haben wir gleichzeitig gemessen. Da war doch eine fast identische Übereinstimmung. Der Rest das wird noch. Ich hatte damals auch von höheren zu niedrigere Geschwindigkeiten gemessen.

Hat der Pro One tatsächlich bessere Schnellaufeigenschaften als die andern? Würde die Cr(v)-Kurve beim Pro One im Bereich 5-10 km/h nicht auch deutlich abfallen. Zudem liessen sich deine Messungen dann mit Wims Messungen bei ähnlicher Geschwindigkeit vergleichen.

Gegenüber dem Durano hat der Pro One bessere Schnellaufeigenschaften. Andere hatte ich noch nicht von unten nach oben, also von niedrigeren zu höheren Geschwindigkeiten gemessen. Ich muss mir noch überlegen, welches die sinnvollste Art der Messung und Darstellung ist. In der DIN (nur für PKW und LKW Reifen) lässt man so lange rollen bis sich eine konstante Temp. und damit Rollwiderstand eingestellt hat, das kann bei LKW Reifen bis zu 2 Stunden dauern, laut Dr. Glaeser, da sich auch die Luft im inneren erwärmt und wieder rum den Reifenluftdruck beeinflusst. Nach DIN messen die aber nur bei einer oder zwei Geschwindigkeiten. Und auch nur bei einer Temperatur.

Bei uns ist es aber ja so, das wir noch mehr wissen wollen - kommt daher weil wir nicht nur bequem aufs Gaspedal treten können. Man kann nicht alle Reifen für alle Bedingungen messen, das schaffen nur drei Leute haupptberuflich vom Zeitaufwand her. Es reicht ja das sich die Unterschiede herauskristallisieren. Das man zB. zwei verschiedene Reifen bei langsam steigenden Umgebungstemperaturen misst. So weiß man bei welcher Temperatur sich eventuell der Rollwiderstand überschneidet,
Oder das man zwei verschiedene Reifen bei einer Geschwindigkeit vergleicht, wie sich zeitlich der Rollwiderstand durch Eigenerwärmung verringert. usw. Ich glaube erst mal dies und das messen, dann ergibt sich das Wesentliche selbst.

Die Abhängigkeiten welche mir Einfallen:
Rollwiderstand = Abhängig von: ( 1.Reifen selbst, 2.welcher Schlauch, 3.Auflast, 4.Reifenluftdruck, 5.Geschwindigkeit, 6.Umgebungstemperatur, 7. Eigenerwärmung durch Dauer des Laufens, 8. Durchmesser der Trommel, 9.Oberflächen-Textur der Trommel )

und manche Parameter sind wieder rum voneinander abhängig wie zB. 4. und 7. oder auch 6. und 7 und damit 4., 6 und 7

Zudem liessen sich deine Messungen dann mit Wims Messungen bei ähnlicher Geschwindigkeit vergleichen.
Zeitschrift Tour hat ja das Pendel nachgebaut für 28 Zoll. Den Rollwiderstandskoeffizient hatte Wim ja durch Vergleich mit Michelin aus der Pendeldauer ermittelt. Man könnte das noch besser machen, indem man die DGL eines "rollenden exentrischen Rades mit Massenschwerpunkt S" aufstellt. Ich hatte das schon mal gemacht, aber einen Fehler drin, nur die horizontalen Beschleunigungen auf den Massenschwerpunkt betrachtet, die vertikalen aber vergessen. Da ist doch aber der aus dem Matheforum, den ich fragen könnte - der kann das im Schlaf. Wenn man dann die DGL, den Abstand des Schwerpunktes von der Drehachse, Masse und Durchmesser hat - kann man sehr genau die Abhängigkeit der Pendeldauer vom zurückgelegten Weg ermitteln. Auch das genaue Geschwindigkeitsprofil, irgend was zwischen 0-5 km/h mit einem Maximum bei ? Km/h. Und dann kann man vorgehen wie beim Ausrollen von der Rampe, wo sich aus der potentiellen Energie (der Rampenhöhe) und der Rollweite der Rollwiderstandskoeffizient durch Division ermitteln lässt. Man könnte dann die Pendelzeit direkt in Cr umrechnen mit Hilfe einer Tabelle ablesen oder eine einfache Korrelationsfunktion nehmen.

Wieso drei % Kälte können über 50% mehr Leistung verbrauchen.
sicher, war wohl nur erst mal so dahin geschrieben worden. Merkt man ja gerade bei den derzeitigen Temperaturen deutlich.

Gruß Leonardi
 
Ch hatte gestern auch nur einen 33 Schnitt zurück von der Arbeit und hatte das Gefühl genauso gearbeitet zu haben wie sonst für einen 38-39 Schnitt auf dem Heimweg.
 
Bei langsam laufenden Motor ging die automatisierte Übernahme ins Tablet, bei schnelleren Lauf nicht. Habe dann die unabgeschirmte Leitung vom Frequenzrichter zum Motor im Verdacht gehabt. Das sich die Störungen in die Datenleitung zum Tablett einkoppeln und an der fehlenden Übernahme Schuld sind. Ich hatte noch einen Sensor für elektromagnetische Felder, welcher noch in 1m Entfernung weit ausschlug. Je schneller der Motor lief, desto weiter schlug es aus:

Abstrahlung.jpg

Alles klar, Ursache gefunden. 7m abgeschirmte Leitung besorgt und Freude, das es losgehen kann. Doch was ist das, wieder bei schnellerem lauf werden die Werte von der Waage nicht ins Excel übernommen.

Und dann habe ich es herausgefunden, wenn das Gewicht auf der Waage noch wackelt, so wird nichts ausgegeben. Obwohl das Ergebnis von der Tierfunktion nach 10s auf einem festen unveränderlichen Wert bleibt.

Hersteller der "Kern" Waage angerufen, haben in der Software gesucht und sind fündig geworden, obwohl diese Software schon seit Jahren im Einsatz ist, hat es keiner bemerkt. Ich soll meine Waage einschicken, Fehler in der Firmware der Waage ist schon beseitigt und Software getestet worden, Glück gehabt. Dauert wieder ein paar Tage. Jetzt habe ich auch einen WLAN-Repeater, da steht die Verbindung vom Keller bis zur Wohnung, zwecks leichteren Datenaustauschs. Was ich unten in den Ordner schmeiße kann ich oben wieder rausholen.

Gruß Leonardi
 
Wer weiß, wann der 28-406 Schwalbe Pro One endlich lieferbar ist?
Gibt es da in der Fertigung Probleme, so dass sich die Lieferbarkeit so verzögert?
 
Ist noch nicht sm Markt.
Du weist ja, Baustellen dauern immer länger und sind immer teurer als geplant...;-)

Viele Gruesse
Lutz
 
letztes Jahr um diese Zeit waren die 2015er Modelle vom Trek Farley nahezu ausverkauft...
 
Schwalbe wartet mit der Ausslieferung bis @Leonardi seine Messergebnisse veroeffentlicht hat.
Ich muss mich entschuldigen, ich hatte wegen privaten Dingen welche mich belasteten, die Messung vor mich her geschoben, brauchte wieder so ein Anstoß wie jetzt.

Ich habe aber vor zwei Wochen mal gemessen, Und zwar mit 35 kg, und 6 bar Pro One, bei 50,40,30 und 20 Km/h jeweils den Rollwiderstand vom 17 Grad Celsius Zustand, wie sich der Rollwiderstand durch das Laufen verringert, Jede Messung so etwa 20 Minuten lang. Da wollte ich zwei Kurven für den Rollwiderstand erstellen indem ich die oberen Punkte von 50,40,30,20 km/h und die unteren Punkte von 50.40.30.20 km/h verbinde.
Ich habe dann ein paar Stunden später beim Anfassen des Pro One gemerkt das der Druck schon auf 2 bar abgefallen war.

Dann habe ich 25mm breiteres NoTube Felgenband bestellt und das gleiche noch mal mit Latexschlauch gemessen. Als ich die Messung fertig hatte (es muss ja immer zwischen den Messungen 1 Stunde abkühlen) - habe ich bemerkt, das ich nur 30Kg anstatt 35 Kg Auflast genommen hatte. Die Milch war noch dünn in Pro One, den hatte ich ja innen ausgewaschen und abgetrocknet für Latexschlauch.

Also diese beide Messungen waren für die Katz. Und dann hatte ich erst mal keine Lust mehr und war angewidert vom Messen. Das Messen selbst geht jetzt aber sehr genau, sehr gute Wiederholgenauigkeit.
Der dünne Latex war übrigens am nächsten Tag auch ganz leer. Ich muss glaube auch erst mal auf 6 bar aufpumpen und schauen ob nach einer Stunde noch 5,9 bar drauf sind. Sonst muss ich grünen Latex nehmen, der geht aber ohne Falten nicht rein, oder ich schneide ihn längs auf und klebe ihn schmaler zusammen.

Ich werde jetzt mal das mit dem 1 h Latex probieren. Und wenn Messung mit Latex fertig, mache ich Felge sauber und klebe 25mm Felgenband drauf und dann wieder Milch rein usw.

Gruß Leonardi
 
Bei Schwalbe habe ich jetzt den Liefertermin angefragt und bekam diese Antwort:

"Unser neuer Pro One 28-406 ist leider erst ab ca. Anfang März 2016 verfügbar."
 
Da in diesem Faden des Öfteren über die Erstmontage geschrieben wurde, möchte ich hier einen kurzen Bericht geben.

Ich habe den Pro One auf zwei 406er Kinlin Nb-R - mit Superspokes aufgebaut (hinten 2fach/radial, vorne radial) - ganz simpel mit einer Standluftpumpe montiert bekommen. Der Trick ist Spülmittelschaum (Betonung ist der Schaum) auf die Reifenflanken. Das dichtet den Spalt erst mal soweit ab, bis sich der Reifen an die Felge legen konnte. Dann die Luft wieder raus und Milch rein.

Dauer: 10 min.

Grüße vom Simon
 
Zuletzt bearbeitet:
So bin wieder da, habe hier im Forum kaum mal mitgelesen, war auch im Ausland. Ich habe also den Pro One mit Latex gemessen und gegen den Pro One mit 20ml Milch verglichen.
001 Vorrichtung.jpg


Die Messungen mit Latex habe ich so durchgeführt, das ich nach jeder Messung etwa eine Stunde Pause gemacht habe, damit der Reifen wieder abkühlen konnte. Ich habe jeweils mindestens immer 10 Minuten lang gemessen, also 600 Sekunden bis es keine Änderung mehr gab. Nur der grüne Latexschlauch hatte keinen Luftverlust, der lag innen auch fast ohne Dehnung an:

002 Latex Michelin.jpg

bei der letzten Messung mit 20 km/h habe ich mal mit einem Fön erwärmt, trotz das die gemessene Oberflächentemperatur nur um wenige Kelvin stieg (muss mal in dem Excel schauen da habe ich alle Messwerte drin) sank der Rollwiderstand gleich um 10% von etwa von 11 auf 10 Watt, Luftwiderstands bereinigt. Alle Messungen bei 6,0 bar und 35 Kg Auflast gegen die Alurolle.

Mit einem zweiten Tacho kann ich prüfen, ob bei geringer Auflast von 0,35 Kg (Messung der Luftwiderstandswerte) Schlupf vorhanden ist - war keiner da. Nach der Messung mit Latex zeigte der Tacho etwa 250 km. Nach Messung mit Milch etwa 340 km am Schluss in Erinnerung. So konstant könnte man nicht per Beinkraft fahren, wie es der Frequenzrichter auf 0,1 km/h genau ermöglicht.

004 Zweiter Tacho.jpg

Vor der Messung mit Milch musste breiteres Tubeless Band aufkleben, weil der Reifen zu schnell die Luft verlor.

005 Tubeless Band.jpg

Da an den Speichen und Ventil jetzt überhaupt nichts mehr rauskommt, aber trotzdem noch ein wenig Verluste sind (hat aber für gesamte Messung ohne Nachpumpen gereicht) sollte man Felgen mit einem guten Felgenhorn verwenden bei Tubeless. Ich hatte auch so ein Zeug wie bei der Reifenwerkstatt (wie Melkfett) vorher auf die beiden Seiten vom Reifen gepinselt. Trotzdem zischte es leicht beim Aufpumpen bei der Dichtung Felgenhorn-Reifen, erst beim Schütteln hat die Milch es verschlossen.

Bei der Messung mit Milch habe ich mir nicht so lange Zeit genommen, sondern hinter einander weg mit nur kurzen Pause gemessen:


P von t Milch vs Latex.png

Insgesamt zeigt sich eine deutliche Temperaturabhängigkeit, insbesondere wo ich mal das Kellerfenster eine Stunde auf hatte. Die Reifenoberflächentemperatur zeigt nicht so große Unterschiede wie bei der höheren Leistung bei 50 km/h beim Latex anfallen. Die Schwankungen müssen an den inneren Temperaturgefälle zum Latex hin oder an irgendwelchen Temperatureffekten beim Reifen liegen oder der geschwindigkeitsabhängigen Wärmeverluste Reifen-> Unmgebungsluft liegen.

Excel.zip anliegend.

Sehr merkwürdig, das bei 70 km/h scheinbar der Latex besser abschneidet als der sonst immer bessere mit Milch. Waren 20 ml Blue Doc drin.Wird bei 70 km/h das Wasser wie ein Stein ? Messfehler ausgeschlossen. Man müßte nochmal die Oberflächentemperatur bei 70 km/h bei Latex und bei Milch im Excel vergleichen. Leider gehen durch den Keller nicht isolierte Heizungsrohre, wodurch es teils zu Schwankungen der Temperatur kommt. Insbesondere wo ich in größeren Abständen den Latex über einen ganzen Tag verteilt gemessen habe. Ich führe die Schwankungen der Werte nur auf Temperatureffekte beim Reifen, Schlauch zurück. Die Radlager hatte ich auch mal mit dem Fön sehr erwärmt, keinerlei Unterschied bei der gemessenen Kraft. Man sieht auch, das sonst die Messwerte oft sehr konstant sind, also die Schwankungen kommen nur durch Temperaturveränderungen im Reifen. Die Waage bildet bei jeder Messung einen Mittelwert der Kraft über 10 Sekunden. Selbst bei 3 km/h wo der unrunde Lauf deutlich zu sehen ist, bringt die Waage auf 0,3 Gramm immer den gleichen Wert von Messung zu Messung durch die Mittelwertbildung.


Jetzt muss ich erst mal hier nach Neuigkeiten schauen...

Gruß Leonardi
 

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  • 2016_02_17 Pro One Milch vs Latex.zip
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Das Bild mit dem Haar-Fön hatte ich noch vergessen.

003 Fön.jpg

Links der Haarfön, rechts das Infrarot Thermometer. Aufgrund der eingezeichneten Drehrichtung wird deutlich das wirklich nur die Oberflächentemperatur des Reifens gemessen wurde. Von 16 Grad Celsius auf 24 Grad Celsius (Reifen-Oberflächentemperatur) verringerte sich die Leistung für den Rollwiderstand um 10%.

Gruß Leonardi
 
Ich sehe schon vor Rennen die Teilnehmer auf Radständern mit integrierten Haarföhnen die Reifen warm fahren ... :ROFLMAO:
 
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