Schüler-Selbstbauprojekt (ohne Schweißen) gesucht

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Hallo,

der Sohn von Freunden (14 Jahre) macht in seiner Schule ein Projekt. Die Schüler können sehr frei entscheiden, welche Art von Projekt es werden soll. Das Projekt soll sie fordern, aber nicht überfordern. Sein Zwillingsbruder baut ein Gewächshaus.

Mich hat der Sohn angesprochen, weil ich einmal wöchentlich ehrenamtlich in einer Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt bin, er möchte was mit Fahrrädern machen. Beispiele wären Bau eines Lastenrades, Tandems oder Liegerad. Der Fundus an Rahmen und Ersatzteilen ist groß, aber schweißen können wir hier nicht.

Tandem schließe ich aus, ist mir zu riskant. Witzig wäre vielleicht ein Hecklenker aus Schrott, in der Art eines "Kalle". Wenn der Junge es hinkriegt, das halbwegs zu fahren und noch dazu lernt, warum Hecklenkung meist keine gute Idee ist, hat er auch was gelernt.

Hat jemand Vorschläge für Bauprojekte ohne Schweißen? Gibt es genauere Anleitungen für Pythons ohne Schweißen? Vielleicht auch was mit Holz- oder Bambus-Hanf-Verbindungen?

"Einfälle statt Abfälle" liegt vor, aber das hat uns nicht so inspiriert.

Danke schonmal für Anregungen.

Gruß

Matthias
 
wie wär's denn ganz profan aus den rahmen und ersatzteilen ein fahrbereites rad aufzubauen ?
zu tun und lernen gibt's da doch genug: flicken, lager auseinderbauen, schmieren, zusammenbauen, räder zentrieren, anbauteile montieren, ketten nieten, schaltung einstellen, vielleicht auch verrückte ideen, improvisationen, überraschende zweckentfremdungen, muss doch nicht gleich was "exotisches" sein und die jungs und mädchen sehen, dass man nicht immer alles gleich wegschmeißen muss und vermeintlicher schrott eigentlich nur günstiges baumaterial ist, wünsche viel erfolg bei jeglichem projekt bernhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Das haben wir als Einstieg schon gemacht. Das Projekt ist aber schon auf mehr Kreativität ausgelegt und soll auch noch bis April/Mai laufen.
 
Der Junge könnte doch mal den Jens Holloch (Nürnberg-Reichelsdorf) fragen, ob er in seiner Werkstatt und unter seiner Anleitung was schweißen könnte.
Jens ist sowas wohl grundsätzlich nicht abgeneigt, hat er doch zu sich zum < Tag der offenen Werkstatt > eingeladen. Da könnte was gehen.

Inspirationsquellen für Projekte:
Jens Hollochs Liegeflitz ;)
Atomic Zombie (leider viel zöllige Angaben, aber praxisnahe Anleitungen)
Wolfgang Bions Highracer 28 (sowas auf Basis von nem zu schlachtenden 24er/26er Jugendrennrad?)
Einspuranhänger auf Basis eines Skateboard-Decks?
Wenn ein Lastenrad, würde ich einen nach Vorbild vom Burrows 8freight machen mit Kiste hinten, Basis ein stabiles MTB.
 

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Witzig wäre vielleicht ein Hecklenker aus Schrott
Halte ich für ungeeignet, besser was funktionierendes.
Einfälle statt Abfälle"
Schau mal ins neuere Tandemheft, Christian Kuhtz hat eine enorm haltbare Version genietet/ gepoppt. Hab ich selbst gesehen und gefahren, nach über 5Mm.
Nieten ist DIE Verbindungstechnik für haltbare Basteleien!
Viel Erfolg, denkt an die Bilder!!
Gruß Krischan
 
Waldorfschule Klasse 8?
Hecklenker finde ich auch nicht so sinnvoll. warum sollte ein Jugendlicher sein Herzblut da rein hängen, nur um festzustellen, dass es Sch.... ist?
Schweißen könnte man notfalls auch beim örtlichen Schlosser machen lassen, wenn alles entsprechend vorbereitet und in einer Rahmenlehre fixiert ist. Die kann primitiv sein, muss aber sein.
ich habe vor ein paar Jahren mit 13-14 Jährigen Schülern Liegeräder gebaut, das geht schon. Allerdings hatte ich davor 1 Jahr Vorlauf-Test-Experimentierzeit und ein Rad selbst gebaut, bevor ich damit loslegte. So ins Blaue rein ohne Erfahrung und ohne selbst schweißen zu können, weiß nicht. Auch bei sehr hoher Motivation kriegen Jugendliche das nicht ohne intensive Unterstützung hin. Entspricht das dann noch dem Projektgedanken?
Wichtig ist vllt auch noch, dass das Rad dann wohl auch benutzt werden wird. D. h. ein 14 Jähriger fährt mit der Liege durch die Gegend. ich hatte da bei meinen immer ein ungutes Gefühl (sind tief und so, man sieht sie nicht...:rolleyes:o_O). Wenn was passiert, werden alle wissen, woran es lag. Und wer hats mit ihm gebaut?...
Im Mosquito steckt viel zu viel Technik drin als dass man es mal eben so nachbaut. Asphalttretboot ist auch zu umfangreich.
Evtl geht was mit xyz Spaceframe-Technik? Wird halt schnell teuer und komplex. Evtl Fahrradanhänger? Ist unkomplizierter was die Haftungsfragen angeht...
Vllt wäre aber auch ein Bambus-Bausatz was? https://www.bamboobee.net/product/biy-bamboo-bike-frame-kit/ Ist halt schon auf maximal einfach selber machen ausgelegt. Abgesehen von der Sauerei mit dem Harzgepansche, haben sie im Video auch schön weg gelassen... Wenn ihr die Komponenten usw schon da habt...
Ich habe letztes Jahr mit einem Kollegen und 10 Schülern Laufmaschinen gebaut, wäre evtl auch was
Bin gespannt, was am Ende entsteht...
 

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Lass uns was aus Holz machen. Steuerkopf und Beschläge nehmen wir von hier und ein einfacher Rahmen ist schnell entworfen.

Wie seid Ihr denn Werkzeugmässig aufgestellt? Stichsäge und Oberfräse (Bündigfräser mit Anlaufring) sollten reichen.
 
Hallo Nemberch,

Danke für das Angebot. Ich spreche den Jungen mal darauf an, aber ich denke, das wird ihm gefallen.

In der Fahrradwerkstatt der Kinderarche gibts natürlich keine Holzbearbeitung, aber nebenan eine Lehrlings-Schreinerwerkstatt. Vielleicht können die uns weiterhelfen, wenn Du uns die Basics erläutert hast. Alles weitere per Mail, ich lese erstmal Deinen Holzbau-Thread.

Allen anderen schonmal Danke für die bisherigen Vorschläge.

Gruß

Matthias
 
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Ich konnt nicht anderst.

26 Zoll, 420mm Sitzhöhe, zum Reinwachsen, nicht ganz leicht und Aerodynamisch sicher eine Katastrophe. Aber leicht zu bauen. Ich glaube mittlerweile, dass fast eine Stichsäge genügen müsste.
 
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Paul Elkins Burningman pedal car
www.elkinsdiy.com/pedal-recumbents/

Das Original ist von Mochet aus den 30ern,
Unter Mochet Velocar findet man auch Pläne.
Die Lenkköpfe bekommt man aus Schrottrollstühlen von Sanitätshaus, schon mit Platten zum anschrauben.
Den Rahmen kann man gut aus Holz bauen, die Tretlagerhalter bekommt man bei
http://alligt.nl/
sie heißen dort „trapashouder„ und können mit handelsüblichen längeren Schrauben auf Holzbalken mit 40 mm Balkenbreite verschiebbar befestigt werden werden.
Das von Elkins verarbeitete Material für die Karroserie heißt Coroplast, Mochet nahm Sperrholz.
Für die Vorderräder kann man Rollstuhlräder nehmen, dann geht Bremsen nur hinten.
Oder man kauft 20“ Räder mit einseitig aufgehängten Trommelbremsen (besser)
Zum Eisdielencruisen ideal...
 
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So sehen die Lenkköpfe vom Rollstuhl aus 46F69A29-E7C7-49FF-ABEB-0D8537B81643.jpeg
Die Achsen werden jeweils über ein L-Stahl-Stück befestigt, an dem auch auf beiden Seiten die Spurstange befestigt wird.
Die Lenkung funktioniert wie beim Kettcar, (aber bitte Ackermann-Regel beachten)

und hier nochmal Elkins:
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Man sieht, wie einfach der Rahmen ist.
(Auf das Amaturenbrett ist allerlei unnützer Zierrat geschraubt ;-)

Zeichnungen mit Maßen eines Original Mochets:
0651BBE5-3AFE-4942-83E1-FC838F79EB7F.jpeg
Sitzbank aus zwei Pappelsperrholzplatten (Lehne und Sitzfläche) Schaum drauf, Kunstleder (oder Plastiktischdecke) drüberziehen und rückseitig mit Handtacker festtackern. Das ist leicht gemacht.

Für die hinteren Radaufhängungen kann man den hinteren Teil von alten Damenfahrradrahmen nutzen, die mit den Holz-Tretlagerbalken und der Sperrholzlehne verschraubt werden können.
 
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