Schraubertag - Dem Gummi auf der Spur

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Frei, schönes Wetter, könnte ich ne Runde Questln.
Aber da ich der Meinung bin, daß die Gummipyramiden auf den Contis ein wenig zu schnell flach werden und auch bei längeren Abfahrten mehr drin sein sollte als umme 70 km/h musste ich Prioritäten setzen.
Spur muß mit Beladung eingestellt werden, klaro.
Also brauchts ein spargelix Substitut.
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Bitte platznehmen:
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Hochprofessioneller Spureinstellstand: zwischen Ziegelsteinen gespannte Schnüre in der gekiesten Einfahrt.
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Ganz schönes Gefreckel beim Quest.
Erst mal zur Probe einstapeln um so halbwegs an die gemessenen Radlasten zu kommen.
Dann Einstellstand aufbauen, messen und befriedigt feststellen, daß der Eindruck nicht getrogen hat. Satte Nachspur von etwa 20mm auf 2,5m.
Bis ich nun auf ein theoretisch akzeptables Ergebnis gekommen bin, habe ich fünf oder sechs mal die Backsteine ein und ausgestapelt, um das Quest auf die Seite legen zu können, um an die Kugelköpfe ran zu kommen.

Die Vorspur beträgt jetzt 4mm auf 2,5m - mal schauen, ob das in Ordnung ist.
 
Hattest Du mal gemessen, was sich jetzt ohne die Beladung ergibt? Mit diesen Werten könntest Du ab sofort ohne Beladung nachstellen. Also so wie beim Scorpion, wo sogar der Hersteller Sollwerte mit und ohne Beladung angibt.
 
Gestern Abend noch schnell die übliche 50km Runde gedreht.
Ich bin nur marginal schneller gewesen, bilde mir aber natürlich ein, eine Tendenz zu erahnen. Ich hatte aber auch neben der Spur andere Parameter gleichzeitig verändert: die neue Kassette 11-32 ist noch nicht ganz gewohnt und die Schaltvorgänge laufen noch nicht optimal; und ich hatte mich anfänglich gefreut, daß ich nach dem Tausch nicht mal die Endlagen justieren musste...
Ich bin mit dem Luftdruck in den Contis runter gegangen: vorne auf 5,5 bar, hinten auf 4,5 bar.
Ein weiterer limitierender Faktor ist wahrscheinlich das offene Süll, aber das brauche ich bei geschlossenen Fußlöchern und letztendlich wohl auch das Quest selbst. Mittreten kann ich bei 11/53 ohnehin nur bis etwa 65km/h ohne Last. Nach dem Rollen setze ich nicht wieder vor 55km/h ein, sonst wird es ein übles Geschunkel. Daneben gehen die ermittelten Vmax vom Cateye und der BikeComputer App "etwas" auseinander. Ob das am GPS dem Wahoo Nabensensor oder der BT-Kommunikation liegt, weiß ich nicht.
@beate Unbeladen habe ich noch nicht gemessen; ich möchte mit der jetzigen Einstellung erst mal ein paar Rolltests machen, um den für mein Setup optimalen Luftdruck zu finden.
Und nu packe ich mir mal ein paar bunte Plastermalkreiden und die Werkstattpumpe ein und suche mir ne feine Rollteststrecke...

Gruß vom spargelix
 
Gesagt, getan: Rolltest beendet.

Die (genutzte) Strecke ist ca. 75m lang; ein Radweg mit ordentlicher Teerdecke und das Beste: gleich um die Ecke. Ich wollte eigentlich erst auf ein Stück Strecke, das ein wenig abseits liegt, aber ist viel zu hügelig dort. Dann noch woanders probiert, aber da ist die Decke wg. Kanalarbeiten aufgerissen und geschottert. Dann also doch den Radweg neben der vielfrequentierten Landstraße.
Die Rollstrecke ist ca 75m lang, beginnt mit leichtem Gefälle und endet auf einem Buckel. Nicht lachen, es war nicht einfach, ein passendes, zahmes Stück zu finden, das auch noch einigermaßen windgeschützt liegt. So bot sich der tiefer liegende Radweg neben dem Straßendamm doch besonders an.
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Zum Rolltest: alle Ergebnisse drängen sich auf ca 7-8m, maximale Geschwindigkeit war 6km/h laut Cateye Enduro.
Vorne Conti Contact Sport 28/406, hinten dito in 42/559 - typische Questgröße halt.
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Das innere Feld ist nur noch etwa 3m lang.
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Der interessante Kern nur noch etwa 1m.
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Den Luftdruck hinten habe ich erst mal bei 4,5bar gelassen, vorne von von 4,5 - 7 bar in 1/2bar schritten getestet.
Bestes Ergebnis bei 6,5bar mit Vmax von 6km/h.
Tatsächlich habe ich erst von 5,5 bis 7 getestet und dann noch die Reihen nach unten bis 4,5 nachgeschoben.
Mit dem besten Ergebnis für vorne habe ich mich ans Hinterrad gemacht. Hier habe ich von 4,0 bis 5,5 getestet.
Da bleibe ich ohne Beladung bei 4 oder 4,5 bar; hat von der Rollweite keinen Unterschied gemacht.

Die Erkenntnis: vorne den weitesten maximalen Druck um die schmalen Reifen vor Durchschlägen zu schützen, hinten den weitesten minimalen Druck, um dem Heck das Springen und Versetzen abzugewöhnen.

Der Nachmittag ist rum, Wolken ziehen auf und ganz bald wird von der farbenfrohen Strichelei nix mehr da sein.

Gruß vom spargelix
 
Wo lag denn dein Systemgewicht bei dem Test? Dann können andere sich an deinen Ergebnissen orientieren. Es ist ja schon länger bekannt, dass der beste Rollwiderstand auf realen Straßen nicht beim höchsten Luftdruck liegt. Nur die Daten zu den einzelnen Reifen fehlen bisher
 
Systemgewicht? Stimmt, habe ich hier nicht noch einmal erwähnt. Liegt bei 108kg.
Wichtiger aber die Radlasten: vorne im mittel 36,5kg, hinten 34,9kg. Hatte ich im Radlasten-Faden geschrieben.
 
Nachdem Quest823 nun traumhaft läuft, habe ich die Spur nochmal auf ordentlichem Boden überprüft - im Hausflur mit Plattenboden. Wie vorher mit 24 Klinkern à 3,1kg beladen.
Vorne 63,4 cm, hinten 64,0 cm; auf 2,5m gibt das eine Vorspur von 6mm, auf einen Meter also 2,4mm.

Das ganze jetzt ohne Beladung.
Vorne 62,8 cm, hinten 64,4 cm; auf 2,5m gibt das eine Vorspur von 16mm, auf einen Meter also 6,4mm.
Das heißt, die Spur auf einen Meter ändert sich um satte 4mm.

Also: Spur immer mit komplettem Systemgewicht und den entsprechenden Radlasten einstellen/messen.
Es ist ja nicht so, daß es nicht hier und da erwähnt wird, aber was es tatsächlich bedeutet, ist nochmal was anderes.
Gruß vom spargelix

Edit: Rechenfehler korrigiert
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute habe ich an meinem Strada mal die Spur im belasteten und unbelasteten Zustand gemessen.
Die Spur-Werte stammen noch von einem länger zurückliegendem Ausrollversuch.
Ich kam unbelastet, also leer auf 1 - 1,5 mm positive Vorspur am Durchmesser 406 gemessen. (Schiene am Reifen anliegend)
Belastet mit 82 kg (6 Packungen Briketts zu je 11 kg und einem Betonschirmständer mit 16 kg)
ging die Vorspur auf +- 0,0 mm zurück.
Bei Gelegenheit werde ich mit den Spurstangen noch mal etwas spielen und schauen, ob da noch was geht.
 
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