Schnelles Velomobil als Selbstbau

In dem ersten Beitrag seitens @Düsentriebin wird darauf hingewiesen, bitte bei der Konstruktion von Velomobilen nicht die Werke anderer zu kopieren. Die Kernaussage ist, dass das Kopieren zu kleineren wirtschaftlichen Gewinnen auf Herstellerseite und einer Minderwertschätzung der dahinter stehenden Entwicklungs- / Arbeitsleistung führe.
Lass dich nicht ärgern, Daniel hat doch selber kopiert!
erst bei Beyss das EVO K gebaut, dann bei ICB das gleiche als DF und dann noch mal selber als Alpha7.
Es würde mich wundern wenn da das Vormodell nicht dazu genutzt wurde das neue Positiv zu bauen.
 
Als Laie kann ich natürlich nur die Optik beurteilen. Von daher hoffe ich es fährt hinterher so gut wie es aussieht (y)(y)(y)
 
Ich habe heute diesen Faden hier entdeckt. Leider erst jetzt, sonst hätte ich schon früher dazu Stellung beziehen können.
Ich find es gut, dass Du mit Deiner Zeit besseres anzufangen weißt als hier im Forum rumzuhängen. Ich deute erwähnten Faden so, dass Daniel Dich als ernsthaften Konkurenten sieht. Und dazu hast Du auch jedes Recht. Jeder hat das Recht, ein Konkurent von Daniel zu werden.
Dann bist du handwerklich scheinbar deutlich begabter als ich, obwohl ich bisher davon aus ging, das ich auch keine zwei linken Hände habe.
Würde ich mal sagen : Weiter machen! ;)
Ich denk mal, als Du gesagt hast: Ich bin ein unbegabter Laminierer; ich mach lieber Sachen, die ich besser kann, hat er einfach weitergemacht.
 
Braunschweig sind 270km von hier. Da wäre ein Treffen tatsächlich mal möglich. Also ich würde mich da riesig drüber freuen! :)

@Ich : Unbegabter Laminierer würde ich nicht sagen.. Unerfahren triffts eher :)
 
Mal wieder ein paar Bilder. Erstmal das positive: kaum Lufteinschlüsse in der Oberfläche, alle Teile sind absolut steif. Insgesamt wiegt das Chassis ohne Schwinge und Sitz jetzt ~12kg.
Ich war einfach etwas zögerlich, Carbon und Kleber zu sparen
trifft es ganz gut. Es ist eigentlich zu viel Kleber zu reingegangen. Sowohl beim Verkleben der Waben, als auch beim Einkleben der Teile. Angesichts der Steifigkeit der Teile hätte rückblickend bei den Seitenwänden wohl auch ein Gewebe mit dem halben Flächengewicht ausgereicht.

Leider gabs dann auch noch bei der Karosse selbst ein etwas größeres Problem mit dem IMC Lack, den ich zwecks UV Schutz verwendet hatte (hätte ich einfach lassen sollen und dazu noch 350-400 gr gespart). Ich habe teilweise Dellen in der Oberfläche, die weder am Urpositiv, noch in den Negativformen sind. Meine Vermutung dazu:
Der Lack wurde erst nach gut 2 Wochen überlaminiert (eigentlich soll das 4 Wochen lang gehen). Auf der lackierten Fläche waren allerdings ein paar "Läufer" (blöd wenn man ungeschickt ist :unsure:). An diesen Stellen hat sich vermutlich der Lack zusammengezogen und von der Negativform abhoben und so Dellen hinterlassen. Falls jemand noch andere Ideen hat woran es liegen könnte - gerne!
Jedenfalls musste ich deshalb nochmal ein bisschen Spachteln und Füllern.
Sehr ärgerlich, aber es ist und bleibt eben ein Prototyp... Und mit so wenig Erfahrung ist das Ergebnis schon nicht schlecht.
Ich glaube insgesamt wird das Teil schon geil, v.a. weil es wirklich unfassbar steif ist, überall. Außerdem freue ich mich schon, dass in der meiner ersten Velomobil Karosse nur eine (größere) Luftblase drin war und damit genauso viele, wie in meinem Milan. Soetwas beim ersten Versuch gleich top hinzukriegen erfordert einfach noch viel mehr Erfahrung und Können... Aber es muss ja auch Verbesserungspotential bleiben ;)

Die nächsten Wochen hoffe ich den Sitz + Umlenkrollenhalter fertig zu bekommen. Nebenbei baue ich die nächsten Wochen in der Hochschule auch noch an einem anderen Velomobil mit... Insgesamt hoffe ich bis zu meinem Geburtstag im März fahren zu können.
 

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Noch ein paar.
 

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Tolle Arbeit, Hut ab!
Täuscht das auf dem Bild oder liegt die Vakuumfolie direkt auf dem Laminat?
Mit Lochfolie und Absaugvlies kannst du nochmals etwas Gewicht sparen, dadurch hast du kein Harzüberschuss.
Harz bringt nur wenig Stabilität und dient nur als Matrix um die Kräfte in die Fasern einzuleiten.
Wenn die Form stabil genug ist, würde ich über Prepreg nachdenken.

Über die wenigen ketzerischen Kommentare mach dir Kein Kopp.
Neid ist die höchste Form der Anerkennung!

Gruß
Christoph
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Jain. Die Folie liegt direkt am Abreißgewebe an. Da wird gerade die vorgetränkte Deckschicht mit den Waben verpresst. Die Harzmenge ist in dem Fall abgewogen. In einem Vorversuch hatte sich gezeigt, dass offenbar derart leichte Gewebe (70g/m^2), wenn man mit Fließ absaugt, teilweise nicht mehr optimal mit den Waben verbinden. Deshalb nur mit Abreißgewebe.
Prepreg wäre schon eine coole Sache, leider hab ich weder ne Gefriertruhe dort, noch einen so großen Temperofen... und die Formen würden das auch nur vielleicht mitmachen :(
 
Nicht alle Prepregs müssen in die Gefriertruhe, 4 Wochen halten die das auch im kühlen Keller oder der Garage aus.
Zum Tempern genügen doch schon 80 Grad. Ne Styrodurbox mit Alufolie ausgekleidet und einen gasbetriebenen Heizlüfter (Bautrockner), dazu noch ne Handvoll PT100 zur Temperaturüberwachung...

Oder mal in Stade anfragen, theoretisch müsste Airbus doch aktuell ne Menge freier Kapazitäten haben. Und der eine oder andere Autoklav steht da auch rum ;)
 
Oder mal in Stade anfragen, theoretisch müsste Airbus doch aktuell ne Menge freier Kapazitäten haben. Und der eine oder andere Autoklav steht da auch rum ;)
Braucht er nur mal beim DLR um die Ecke anfragen ;). Die haben dort alles was das Herz höher schlagen lässt....
Aber Prepreg ist hier denke ich mit Kanonen auf Spatzen geschossen, solche flächigen Formen wie an einem WM lassen sich doch schön laminieren und bei RT härten und können das gleiche leisten.
@f5xx: jedenfalls tolle Arbeit. Weiter so!
 
Der Lack wurde erst nach gut 2 Wochen überlaminiert (eigentlich soll das 4 Wochen lang gehen).
Ich habe schon nach zig Monaten drüber laminiert ohne Problem aber die Form sollte frei von Umwelteinflüssen gelagert sein.
Ein Kompressor im Nebenraum der Öl Nebel produziert welcher sich auf der Oberfläche ablegt trennt in dem Bereich etc..

Selber reinige ich die Oberfläche und "patte" die an bevor ich laminiere.

Soetwas beim ersten Versuch gleich top hinzukriegen erfordert einfach noch viel mehr Erfahrung und Können...
Das stimmt und dafür sieht das Teil schon einem Traumhaft gut aus (y)!

Es ist eigentlich zu viel Kleber zu reingegangen. Sowohl beim Verkleben der Waben,
Nutzt du nur Harz zum kleben oder Füllstoffe und Schaumtreibmittel?

Hängt am verwendeten Harz ob getempert werden sollte, ein Blick ins Datenblatt hilft, selber nutze ich ein System was ohne Wärme schon sehr sehr gut ist, ein warm härten bei 60° reicht ist aber nicht zwingend.

Insgesamt hoffe ich bis zu meinem Geburtstag im März fahren zu können.
Das schaffst du, ich bin sehr gespannt es mal live zu sehen.
 
Mich würde interessieren wie schwer das Prepreg (Flächengewicht) ist, und ob mir schaut es nach 6K Gewebe aus, davon eine Lage pro Sandwichseite?
DD
 
Hui, ich habe gerade einen heftigen Anfall von vermehrtem Speichelfluss. Ich denke, das können viele Mitleser und -stauner verstehen, oder?
 
sollte frei von Umwelteinflüssen gelagert sein.
Hatte ich eigentlich drauf geachtet, aber kann natürlich trotzdem irgendwas unter dem Lack gewesen sein... Was meinst du mit "patten"?
Die Waben hab ich mit Klebeharz (dafür aber relativ dünnflüssig auf das äußere Decklaminat geklebt und die innere deckschickt nur mit dem großzügig getränkten Glasgewebe, ohne Schaumtriebmittel. Wobei das ein guter Tipp ist, werde ich Mal anschauen :)

Über Tempern hatte tatsächlich sogar Mal kurz nachgedacht, das dann aber verworfen, ums beim ersten Mal nicht noch komplizierter zu machen. Glaube das Harz, was ich benutzt hab, will 80°.



mir schaut es nach 6K Gewebe aus
Das meiste ist 3K Körper mit 160g/m2, weniger Gewicht und 1K hätte wohl an vielen Stellen auch gereicht, oder? ;):unsure:
Ein bisschen 3k 200g/m2 Körper und noch ein bisschen anderes zeug ist auch drin.
 
Mit Gelege lässt sich bei gleichem Gewicht die Stabilität noch deutlich verbessern.
Die vertikale Fadenablenkung (egal ob Köper oder Leinwand) schwächt die Struktur.
Kann dir leider keine genauen Zahlen nennen, hab aber mal den Versuch gemacht mit 8 Lagen 200gr. Leinwand gegen 8 lagen 200gr. Gelege Bidirektional +/-45. Beide im Nasslaminat Autoklav verpresst.
Leinwand hatte erst bei ca. 12 Bar Verarbeitungsdruck selbige Festigkeit wie das Gelege bereits bei 4 Bar.
Ab 8 Bar konnte man auch deutlich erkennen das die Leinwandbindung in der Z-Achse an Profilierung verloren hat.
 
2Lagen innen und zwei lagen aussen?
Eine Lage außen, eine Lage innen, wobei das Leinwand spread tow Gewebe 190g/m2 hat und innen natürlich noch 70g Glas dazukommen.
Am Boden ist mehr.


selbige Festigkeit wie das Gelege
Das ist schon interessant. Aber hier ist eben auch einen Frage der Optik. Dazu kommt, dsss ein stark gepresstes Laminat Biax zwar leichter und auf Zug auch steifer ist. Aber gilt das auch für Biegung? Falls du das weißt: Wie groß sind denn die Dickenunterschiede ohne Verarbeitungsdruck und unter Vakuum?
 
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