Schlimmer Schisser oder Anfänger

Moin
Ihr liebenden Velomobilfahrer
Speziel an Jack Lee
Eine fahrt mit 80 km/h bergab und dann wechselhafte Winde mit einer starken Böe von der Seite, dass geht ans eingemachte. Besonders der plötzliche Schlag!
Frage was verstehst Du unter einer Böe.
Bin heute mit meinem Milan ein paarmal von heftigen Böe getroffen worden Windstärke 5-7 in Böen. Das sind Windgeschwindigkeiten von 29 - 61km/h hier bei uns an der Küste.
Da kein Verkehr war heute bin ich immer mitte meiner Fahrbahn gefahren und konnte sie gut auffangen.
Aber den Platz habe ich auch gebraucht. bei 50km/h Fahrtempo.

Bergab mit 80 km/h und dann Böen von der Seite. Nein Danke das wäre für mich persönlich zu schnell!

Gruß
Ludwig
der Ostfriese

Alles wird Gut
so lange man frühgenug bremst
 
Servus,
bin auch schon bei Windgeschwindigkeiten bis 70km/h gefahren, die kamen dann auch gern mal von der Seite.
Da fahre ich aber schon langsamer (40-50) und grade in den Kurven passe ich auf. Abfliegen möcht ich nicht schonwieder :X
 
Da funktioniert nicht. Dazu sind die Abkühlzeiten beim VM zu kurz, weil das Fahrzeug extrem schnell wieder auf hoher Geschwindigkeit ist.
Das kann ich so nicht unterschreiben. Bin letztes Jahr auf dem Weg nach Öschelbronn ca. 300 Hm und bis zu 10 % Gefälle gefahren und kam ohne Anhalten problemlos runter. In den Kehren ist man eh gezwungen weit runter zu bremsen.

VG, Roland
 
Bin letztes Jahr auf dem Weg nach Öschelbronn ca. 300 Hm und bis zu 10 % Gefälle gefahren und kam ohne Anhalten problemlos runter.
Bei 300 Hm muß selbst ich noch nicht anfangen die Bremsen zu kühlen, Du Bohnenstengel erst recht nicht.
Aber die 300 Hm mit schleifenden Bremsen runterzufahren dürfte sie bereits überhitzen.

Gruß,

Tim
 
Bei 300 Hm muß selbst ich noch nicht anfangen die Bremsen zu kühlen
Gut zu wissen. :) Drum ja auch der frühere Hinweis, nicht mit schleifenden Bremsen, sondern scharf einbremsend und dann wieder los lassend solche Abfahrten zu bewältigen.

VG, Roland
 
Drum ja auch der frühere Hinweis, nicht mit schleifenden Bremsen, sondern scharf einbremsend und dann wieder los lassend solche Abfahrten zu bewältigen.
Dann erklärt mir doch noch bitte physikalisch, wieso hier bei selber durchschnittlicher Abfahrtgeschwindigkeit weniger Bremsenergie notwendig ist.
Und dass in jeweils fünf Sekunden Bremspause die Trommel nennenswert abkühlt, könnt ihr mir nicht weismachen.
 
Dann erklärt mir doch noch bitte physikalisch, wieso hier bei selber durchschnittlicher Abfahrtgeschwindigkeit weniger Bremsenergie notwendig ist.

Aus dem selben Grund, aus dem es mehr Energie kostet, bei gleicher Durchschnittsgeschwindigkeit mal schnell und mal langsam zu fahren, statt die Geschwindigkeit zu halten. Wenn du schnell fährst, leistet der Luftwiderstand einen überproportional starken Beitrag.

Und dass in jeweils fünf Sekunden Bremspause die Trommel nennenswert abkühlt, könnt ihr mir nicht weismachen.

Wenn die Bremse sehr heiß ist, wird Wärmestrahlung der dominierende Wärmetransportmechanismus – nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz steigt die Strahlungsleistung mit 4. Potenz der Temperatur (bei einem Schwarzkörper). D.h. während der konvektive Wärmeverlust proportional zu Geschwindkeit und Temperaturdifferenz ist, nimmt die Wärmestrahlung sehr stark überproportional mit der Temperatur zu.

Die Bilanz sieht also so aus:
  • Die zu vernichtende Energie ist proportional zur (Vertikal-)Geschwindigkeit. Bei gleicher Durchschittsgeschwindigkeit ist die durchschnittliche Antriebsleistung durch die Schwerkraft gleich, aber bei phasenweise höherer Geschwindigkeit geht ein größerer Teil in den Luftwiderstand.
  • Konvektion: Die durchschnittliche Luftmenge, die an der Bremse vorbei kommt, ist über den gesamten Bremsvorgang gleich.
    • Wenn aber die Bremse heißer ist, ist die Temperaturdifferenz höher, und die Wärme wird besser an die Luft übertragen.
    • Wenn man dann die Bremse wieder aufmacht, kühlt sie ab; gleichzeitig steigt die Geschwindigkeit, d.h. die Kühlung bleibt gut, weil zwar die Temperaturdifferenz abnimmt, aber die Strömungsgeschwindigkeit der Luft zunimmt.
  • Strahlung: Wenn die Bremse heißer ist, strahlt sie deutlich mehr Wärme ab.
Fazit: Bei Intervallbremsung verliert man mehr Energie durch Luftwiderstand, kühlt die Bremsen stärker durch Wärmestrahlung, und auch die konvektive Kühlung ist besser. (Und wenn man es stark übertreibt, hat man auch noch ablative Kühlung.)
 
Danke an Daniel für das Angebot die Apollo zu checken, ist aber viel zu weit entfernt für den Südwesten. Wenns nicht bessert, muss ich wohl dem armen Elmi die letzten Nerven ausreissen :whistle:

Ich muss ehrlich sagen, es wäre mir „am liebsten“, wenn es wirklich „nur“ am Anfänger liegt und nicht am Schisser. Auf ein anderes VM zu wechseln weil ich vielleicht zu blöd dafür bin, darauf habe ich echt keine Lust.

Andererseits geben mir einzelne Aussagen hier doch sehr zu denken, natürlich vor allem von jenen, die das K wieder abgegeben haben, heul :(

Auf dem Foto seht ihr im Hintergrund noch ein böses „Schissergerät“. Auf dem Teil habe ich aber bei >230 Km/h auf der Rennstrecke (meist Anneau du Rhin) nicht ansatzweise die Hosen so voll und nie so voll gehabt, wie mit dem Ks bei >50 km/h …:unsure:

Zur Beruhigung anderer Bedenken. Bin am überlegen, ob ich das schwarze Gerät im Hintergrund ausmustern soll, da es nicht mehr in meine Philosophie passt. (Und das weisse „Schissergerät“ im Vordergrund viel mehr, ähemm, Nervenkitzel bietet …)
 

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Klingt ja nach einer guten Entwicklung:
Reduktion der objektiven Gefahren bei gleichzeitigem Aufrechterhalten der Spannung.

Ich sehe schon, dass Du Dich in 2 Jahren mit dem Velomobil wohl fühlen und auf einen Knicklenker umsteigen wirst...
:)

Gruß, Harald
 
Die zu vernichtende Energie ist proportional zur (Vertikal-)Geschwindigkeit.
Nein. E = m/2 v*v. Und damit geht Deine Rechnung nicht auf.
Bei gleicher Durchschittsgeschwindigkeit ist die durchschnittliche Antriebsleistung durch die Schwerkraft gleich, aber bei phasenweise höherer Geschwindigkeit geht ein größerer Teil in den Luftwiderstand.
Du wirst schneller, weil es bergab geht. Da spielen Verluste durch Luftwiderstand keine Rolle. Die Geschwindigkeit ist da und die dadurch gewonnene Energie muss unter vermehrtem Bremseinsatz abgebaut werden.
Wenn die Nase eines VMs irgendwo gegendötscht, ist die Beschädigung bei niedriger Geschwindigkeit geringer als mit höherer.
 
Dann erklärt mir doch noch bitte physikalisch, wieso hier bei selber durchschnittlicher Abfahrtgeschwindigkeit weniger Bremsenergie notwendig ist.
Weil die Bremsleistung durch Luftwiderstand kubisch ansteigt statt linear. Jede kleine Unregelmäßigkeit in der Geschwindigkeit verringert die notwendige Bremsenergie deutlich.

Wenn die Bremse sehr heiß ist, wird Wärmestrahlung der dominierende Wärmetransportmechanismus
Nein, nicht bei erzwungener Konvektion und noch nicht geschmolzenen Materialien. Naja, vielleicht bei Titan, wenn es aufgerauht ist und schwarz lackiert.

Überschlagsrechnung: Aluminium, Emissionsfaktor 0.04, Außentemperatur 27 °C, Bremsentemperatur 227 °C. Macht >2000W Kühlleistung durch erzwungene Konvektion (>10W/m²K) und ca. 120 W Kühlleistung durch Wärmestrahlung pro m².
Heißer? 660 °C -> >6.3 kW/m² Konvention, 1,7 kW/m² Wärmestrahlung. Da schmilzt das Alu schon...

Fazit: Bei Intervallbremsung verliert man mehr Energie durch Luftwiderstand, kühlt die Bremsen stärker durch Wärmestrahlung, und auch die konvektive Kühlung ist besser.
Relevant ist die verringerte Leistung, bei offenen Radkästen spielt die erzwungene Konvektionskühlung noch mit rein. Die Wärmestrahlung ist vernachlässigbar.

Nein. E = m/2 v*v. Und damit geht Deine Rechnung nicht auf.
Christoph hat sich vertan: Die zu vernichtende Energie ist proportional zum Systemgewicht und dem Höhenunterschied, E=m*g*h

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls Du die Tipps hier beherzigt hast, ohne Erfolg, kann man weitere Debatten hier vergessen.
Ferndiagnosen sind bei Hardware stets schwierig. Daher mit Deinem heißen Ofen auf zum Hersteller oder zu wirklich versierten VM-Fahrern.
Hinterher wirst Du Dich womöglich am liebsten in den Allerwertesten beißen, dass Du es nicht eher gemacht hast @schoofsbock
 
Die zu vernichtende Energie ist proportional zur (Vertikal-)Geschwindigkeit.

Habe mich verschrieben, ich meinte: Leistung.

Nein. E = m/2 v*v. Und damit geht Deine Rechnung nicht auf.

Nein. Die Energie wird, wie @TimB richtig anmerkt, durch Gewicht und Höhenunterschied gegeben – in beiden Szenarien gleich.

=> Die Antriebsleistung durch Hangabtriebskraft steigt dann proportional zur Geschwindigkeit – wenn ich doppelt so schnell nach unten fahre, vernichte ich in der selben Zeit doppelt so viel Höhe, und muss diese Energie wegbremsen bzw. werde schneller.

Relevant ist die verringerte Leistung, bei offenen Radkästen spielt die erzwungene Konvektionskühlung noch mit rein. Die Wärmestrahlung ist vernachlässigbar.

Danke für’s durchrechnen – ich habe einfach alle diese Effekte berücksichtigt, ohne die Zahlenwerte zu checken. Übrigens, Scheibenbremsen sind aus Stahl, die kann man bis auf Rotglut bringen, und dann gibt es auch noch Carbon-Bremsscheiben, die noch mehr abkönnen. Und dann noch geschlossene Radkästen (auch wenn es kein Fahrzeug geben dürfte, das diese beiden Eigenschaften verbindet) ...
 
Danke dir für die ausführliche und fundierte Abhandlung!
Die zu vernichtende Energie ist proportional zur (Vertikal-)Geschwindigkeit.
Bezüglich des Energiestrahlungsanteil sehe ich nach dem Einwand von TimB noch nicht klar.
Nein. E = m/2 v*v. Und damit geht Deine Rechnung nicht auf.
Es geht nicht um die im Fahrzeug steckende Bewegungsenergie, sondern um jene welche in Wärme verwandelt werden muss, um nicht noch schneller zu werden.
Christoph hat sich vertan: Die zu vernichtende Energie ist proportional zum Systemgewicht und dem Höhenunterschied, E=m*g*h
Also näherungsweise (ohne Anfangsbeschleunigung) schon gleich der "Höhen-Energie".

Nichts desto weniger wird man nach meiner Erfahrung in den Bremspausen um so viel schneller, dass bei einem VM der Effekt durch die Geschwindigkeitsschwankungen vernachlässigbar ist:

Wenn ich eine "Normalverzögerung" mit 5 m/s^2 ansetze (bergab auch?) und die Beschleunigung bei 10%-Gefälle während der Bremspause 100N wirkend auf 100kg ansetze, also 1 m/s^2, dann muss ich ca. eine Sekunde lang bremsen, um es wieder fünf Sekunden lang laufen lassen zu können. Dabei wird man bereits um 5m/s = 18km/h schneller - wenn man sich's traut.
 
Au weiha, @Christoph Moder et al. , werft nicht Energie bzw. Arbeit (J, Wh, m*g*h, 1/2*m*v²) und andererseits Leistung (W, J/s, m*g*h/s) dauernd durcheinander. Das ist doch auch völlig o.t. und hilft dem T.E. überhaupt nicht.
 
Danke an Daniel für das Angebot die Apollo zu checken, ist aber viel zu weit entfernt für den Südwesten...

Ich werde die nächsten Wochen Daniel besuchen. In meinen T3-Bulli passt ein Ks problemlos rein. Falls dir die Strecke zum Bodensee nicht zu weit ist, ich nehme dich gerne mit!
 
Ich muss ehrlich sagen, es wäre mir „am liebsten“, wenn es wirklich „nur“ am Anfänger liegt und nicht am Schisser. Auf ein anderes VM zu wechseln weil ich vielleicht zu blöd dafür bin, darauf habe ich echt keine Lust.
Wenn ich bedenke, wie es mir anfangs mit dem R ergangen ist.
Dann habe ich den Nachlauf verkürzt! (nach 8000km), um die Hebelwirkung auf die Lenkung zu verringern - aber den Nachlauf in mm verrät hier ja keiner.
Mit 13000km habe ich mein (K)S mit den ursprünglichen Lenkplatten erhalten und bin gleich gut zurechtgekommen.

Sollte das alles nur eine Lernsache sein? - Ich denke nicht. Ich tippe nach wie vor auf eine Wechselwirkung von Strömungsstörungen mit Lenkeinflüssen.
 
Oh, Leute, Ihr denkt in Dimensionen! Ihr schreibt vom "normalen Gebrauch" und seid mit einem voll verkleideten Kleinserienfahrrad bei 80 km/h und drüber bei seitlichen Böen? :confused:
Und das soll ein Anfänger auf Anhieb beherrschen? Ich meine: das ist viel verlangt bei so einem leichten Fahrzeug. Und Daniels Angebot ist nun wirklich klasse!
 
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