Mein erster eigener Versuch einer Inbetriebnahme scheiterte leider.
Zunächst empfand ich die Einstellung / Verschiebung des Tretlagerschlittens als sehr störrisch. Ich sah mich zu einer vollständigen Demontage der Klammern gezwungen und selbst dann ging das Verschieben nur mit größerem Widerstand. Kaum geschafft, war natürlich die Kette in den langen Gängen zu lang. Das war zu erwarten ;-). Allerdings rasselte es auch nicht unerheblich in den mittleren Gängen. Und die beiden größten Ritzel erwiesen sich als nicht schaltbar. Irgendwie lief das auch schwer. Nach Demontage der Antriebsabdeckung hinterm Sitz fand ich dann einen lustige Konstruktion aus Kettenstrang und Öllappen. Ah, das erklärt dann auch die lustigen Flusen in den Leitrollen des Schaltwerks und am Austritt des Kettenrohrs.
Lange kann Max so nicht gefahren sein ;-).
Kein Vorwurf an Max hier übrigens; wir hatten halt nur eine "Express-Übergabe"; Zeit, Wetter, Corona, ... alles nicht so super ideal.
Ich wusste jetzt allerdings nicht so recht einzuordnen, ob ich durchs Durchkurbeln nun irgendeinen Schaden verursacht haben könnte. Das Rasseln blieb und ich konnte es nicht so recht orten. Die Wartungsöffnung am Schaltwerk ist für meine Hände immer noch sehr klein. Was tun?
Das war nicht so schwer. Orange ins Auto. A1 immer geradeaus, hinter Bremen irgendwann links ab und etwas über Land und schon war die rollende Orange allerdinigs an einem fremden Ort für eine sachverständigere Übernahme-Inspektion, Fahrwerkskonfiguration, Sitzpositionsfindung, Anpassung des Antriebsstrangs.
Und es gab einiges zu tun. Einiges sehr überraschendes; einiges zu erwartendes.
Spannnend: kam Max mit längeren Beinen mit 165er Kurbeln klar, klappt das für mich kürzeren Beinen (obwohl man dann eigentlich mehr Platz hat) und gleicher Schuhgröße nicht. Jetzt stecken also doch wieder 155er Kurbeln im VM. Ich hätte mich über die 165er gefreut, aber die 155er sind kein Beinbruch. (Außer natürlich, dass ich dem Kadenzphänomen aus dem Ausgangsposting nicht auf die Spur kommen werde ...)
Was hat sich sonst getan:
- Fahrwerk wieder höher gelegt (ein hartes Elastomer mehr); das war nämlich "tiefer gelegt"
- Fahrwerk härter abgestimmt; ich hab mir auch noch ein paar Spacer mit genommen, um evtl. noch ein weiteres weiches Elastomer-Element entfernen zu können.
- wohl von Beginn an gesprengte und so latent defekte Hülsen auf den Achsen der Lenkhebel ausgetauscht (da musste Sven ganz schön fruckeln); Ursache waren nicht maßhaltige Achsen; Schleifarbeit mit dem Kopf im VM.
- 63er statt 70er Kettenblatt für eine Übergangszeit
Bei der Justage des Tretlagerschlittens war auch Sven (wie zuvor ich) erstaunt über die Schwergängigkeit. Das hatte seine Ursache dann darin, dass das Ding nicht maßhaltig war. Die Feile musste zum Einsatz kommen. Es klappt nun etwas besser, aber es ist immer noch "straff".
Wow. Als dann alles soweit war, wollte ich noch eine schöne Runde um den Block. Natürlich begann es just in dem Moment zu regnen. Egal. Rein in die Kiste und los.
Hui! Antritt ist gut. Sitzposition passt. Etwas Slalom auf den ersten 100 m, ... schick, Panzerlenkung fühlt sich gut an. Erste 90 Grad Kurve, ... Panzerlenkung fühlt sich total natürlich an. Antritt. Bäng, ... Kette fällt vom Kettenblatt. Natürlich nach innen. Natürlich völlig verklemmt. Und ich steh im dünnen Shirt im vollen Wind mit Regen. Ok, dann schiebe ich mal zurück.
Sven kann sich das nicht so recht erklären, ich auch nicht, ... denn vorher auf der Rolle war das unauffällig.
Die Kette wird wieder aufgelegt und Sven fährt eine Runde um den Block. Alles ist gut.
Ich packe mir noch eine "da Nut" (die ich als DF-Fahrer bisher ausgelassen hatte ;-)) ein, schnappe mir meinen anderen Kram und wir verladen das Alpha 7 wieder in den Caddy.
Diverse Zeit auf der Autobahn vergeht. Aber natürlich muss ich abends dann noch eine Testrunde "meinen Block" fahren.
200 m gefahren: Bäng. Kette springt nach innen vom Kettenblatt.
Was zur Hölle?
Raus aus dem Alpha (immer noch eine spannende "Übung" im Vergleich zum DF), Wartungsdeckel runter, Kette wieder rauf, Wartungsdeckel zu, Mensch in Maschine, Losfahren, ... 350 m ... Bäng.
Und so ging das einige Zeit weiter. Schließlich warf ich den Wartungsdeckel hinten rein, damit ich bei langsam schwindenden Tageslicht bessere Sicht aufs Geschehen habe. Bei vorsichtigem Blick und vorsichtigen Pedalieren passierte auf dem Rückweg zur Garage dann nichts mehr. Auch kleinere Antritte zwischendurch klappten.
Das Problem besteht aber noch.
Auffällig ist, dass die Kettenlinie des Zugtrums leicht von links unten nach rechts oben verläuft. (Das Leertrum läuft exakt gerade.)
Stupst man die laufende Kette vorsichtig an, merkt man, dass der erste Zahn des KB dann nicht mehr exakt greift.
Der aktuelle Plan ist, es erstmal mit einem Narrow-Wide-Kettenblatt zu versuchen.
Die Position der Umlenkrolle wäre auch ein Angriffspunkt, oder?
Die Rolle müsste nur wenige mm weiter nach außen, damit das Zugtrum gerade aufs Kettenblatt zu liefe.
Naja, schauen wir mal ...