Rohloff: Gewährleistung, Kulanz und Abwicklung

Mag sein, dass ich das tue, aber m.W. sind auch die gesetzlichen Regelungen auf den Erstbesitz beschränkt.
Wie schon weiter oben im Thread geschrieben: Nein, sind sie nicht. Jedenfalls nicht so eindeutig, wie Du es offenbar vermutest (und möglicherweise sogar gar nicht - dazu müsste man die aktuelle Rechtssprechung ergoogeln). Mindestens kann aber der Erstbesitzer (auch wenn er nicht mehr der aktuelle Besitzer sein sollte) die Gewährleistungsrechte gegenüber dem verkaufenden Händler geltend machen. Ob der Händler die Weitergabe der Rechte auf einen Zweitbesitzer wirksam ausschliessen kann weiss ich nicht (daher googlen), so oder so wäre das aber ein aktiver Akt. Tut er nichts kann der Erstbesitzer die Rechte offenbar wirksam auf einen Zweitbesitzer übertragen.

Die Frage die dahinter steht ist: Schuldet der Händler die Funktion einer Sache für einen bestimmten Zeitraum oder schuldet er sie nur dem Erstbesitzer. Ich würde vermuten (!) im Sinne des Gesetzgebers wäre ersteres eher der Fall als zweiteres. Was wirklich ist weiss ich aber nicht.
 
dass ich selbstverständlich Anspruch auf alle Garantien des Herstellers hätte

Das ist eben nicht selbstverständlich, denn

viele (die meisten) erfüllen ihre gesetztliche Pflicht

kann schon deshalb nicht stimmen, weil eine Garantie im Gegensatz zur gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistung eine freiwillige Leistung des Herstellers ist und dieser die Bedingungen daher selbst festlegen darf.
 
weil eine Garantie im Gegensatz zur gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistung eine freiwillige Leistung des Herstellers ist
das hat ja smallwheels schon weiter oben lang und breit erklärt. Nützt dem TE konkret auch recht wenig, denn wegen den ca. 30-35 EUR wird er den Rechtsweg kaum in Anspruch nehmen. Der Weg, sich mit der D-Niederlassung der betreffenden Marke in Verbindung zu setzen, um herauszufinden, welche Ansprüche unabhängig vom Hànder bestehen und welche Kulanzleistungen für diese Marke üblich sind, wäre da schon zielführender, nervenschonender (und einfacher, denn für die Übersicht über die aktuelle Rechtssprechung braucht es etwas mehr als google, denn Urteile hängen eben u.a. auch von den jeweiligen Umständen aus der Sicht eines Juristen ab).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nabe von Rohloff selbst überfüllt wurde und das kann ich mir nicht so richtig vorstellen.
Rohloff liefert jede Nabe ohne Öl aus. Erst der Verkäufer oder Hersteller des Rades befüllt die Nabe.

Ich habe auch gerade den Fall, das ich gerade zwei Rohloffnaben einschicke, die beide nicht bei uns gekauft sind.
Rohloff ist in beiden Fällen sehr kulant. Es gibt halt, um Diebstahl uninteressant zu machen, ein bestimmtes Prozedere.
Und das ein Händler, der die Nabe nicht verkauft hat seine Zeit bezahlt haben möchte, finde ich auch mehr als legitim.
Die Nabe möchte geprüft, eingepackt, angemeldet und versendet werden, was alles Zeit und damit den Händler Geld kostet. Das Gespräch mit dem Kunden und die Erklärung dazu ebenfalls.


Also ich sehe an dem ganzem Problem keines.

Weiterhin würde ich es wie viele andere auch so handhaben, das ich die Nabe erstmal weiter fahre.
Zusätzlich dazu würde ich Kontakt zum Verkäufer aufnehmen und versuchen mit seiner Hilfe eine kostenlose Lösung zu finden.

Johannes
 
Gewährleistungsrechte

Das heißt jetzt Sachmangelrecht.

Die Frage die dahinter steht ist: Schuldet der Händler die Funktion einer Sache für einen bestimmten Zeitraum oder schuldet er sie nur dem Erstbesitzer.

Wenn ich mir als Laie die BGB-Paragrafen angucke: Funktion einer Sache für einen bestimmten Zeitraum.
§ 434 Sachmangel
§ 437 Rechte des Käufers bei Mängeln

Stiftung Warentest meint in Sachen Privatverkauf:
Wer hingegen unklar oder missverständlich formuliert, trägt die volle gesetzliche Sachmangelhaftung. Das bedeutet: Er steht als Verkäufer zwei Jahre ab Lieferung dafür ein, dass die Ware genauso gut ist wie es der Käufer aufgrund der Artikelbeschreibung erwarten darf.
 
Ich verstehe die ganze Diskussion nicht ... die paar Öcken, um die Nabe vom Hersteller wieder i.O. bringen zu lassen ... in der Zeit, welche der TE hier geschreibselt hat, hätte er die Öcken durch Zeitungsaustragen wieder rein gehabt ... . Man kann es mit der Erbsenzählerei auch übertreiben und schließlich hätte er sich vor dem Kauf des Radl's auch schlau machen können. Was, bitte schön, kann Rohloff für seine Einfältigkeit? Ich hätte dem TE nett und freundlich auch die Tür gezeigt ... und das er sich auf so eine Weise - Service eines Herstellers in einem Forum schlecht reden - versucht, Luft zu verschaffen, spricht nicht gerade für den TE ... . :cool:
 
@wali naja, nachvollziehbar ist es schon, dass man sich bei einem Premium-Hersteller ärgert, dass man bei Problemen bei einer fast neuen Ware erst mal zahlen soll.
Die Diskussion um die ganzen Umstände gab es ja oben schon, muss man nicht wiederholen. Ist halt alles eine Frage des Betrachtungswinkels.
Ich kann beide Seiten verstehen und möchte keinem hier böse Absichten unterstellen.
Vermutlich ist die Sache mittlerweile ohnehin geklärt (entweder ist die Nabe dicht oder halt zur Reparatur).

Ein Update dazu wäre noch spannend, damit wir alle wissen, wie es ausgegangen ist.
 
Moin Moin, ich bin neu hier und auch mittlerweile frustrierter Rohloff Besitzer. Meine Nabe mit Scheibenbremse ölt aus dem Lager wie nichts gutes. Die Nabe war deswegen bereits 1 Mal bei Rohloff. Es wurden die Papierdichtungen getauscht. Das Problem besteht also weiterhin. Der Händler schwört auf Rohloff und sagt das Problem sei gelöst. Meine Bremsscheibe schwimmt aber… ich soll beobachten, zu viel Öl…normalerweise gibt sich das von alleine usw. Ich habe die Nabe jetzt eine ganze Zeit trocken gefahren ( ca. 3 Jahre ) aber weit unter 1000km. Ohne Öl läuft die Nabe nicht, sie wird schwergänig, Freilauf funktioniert nicht mehr. Nach dem Ölwechsel läuft sie spürbar besser! Nur brennst das Rad nicht mehr gescheit mit Öl auf der Scheibe.
Direkt an Rohloff gewendet (mit unten stehendem Bild, 2h nach dem Ölwechsel) und langer Beschreibung kommt ein Einzeiler mit den FAQ… ich bin leider in der Servicewelt von Rohloff gefangen und könnte K… .
Ich überlege das Rad auf Kettenschaltung umzubauen, wären da nicht die Spezial Ausfallenden am Maßrahmen. Ich weis nicht was ich machen soll! Neue Rohloff? Wieder so viel Geld riskieren? Reparatur Versuch Nummer 2? Wer garantiert mir die Dichtheit? Neues Rad und ein 5k€ Rad in die Ecke stellen?

Kurzum kann ich den Post vom Ersteller des Beitrages sehr gut nachvollziehen.
 

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....nur mal so nebenbei : ich weiß aus eigener Erfahrung, das die Nabe u.U. sehr "ölig" auf eine zu fest angezogene Achsmutter reagieren kann......seitdem liegt mein "gefühltes" Drehmoment am unteren Bereich "von fest".....!
 
Verdacht auf recht hohen Füllstand und Ölverlust durch die gegenantriebsseitige Ausgleichsbohrung an der Welle sein könnte.
Hallo @HBuresch, sieht zwar auf deinem Bild so aus, als wenn das Öl aus der Dichtung austritt. Aber zunächst wäre es rel. einfach zu prüfen, ob Öl über die Ausgleichsbohrung an der Welle (Achse) entweicht (s. Beitrag #25). Das wäre normal und kein Grund zur Besorgnis. Meist ist dann immer die Schaltbox versifft. Aber wer weiß, vielleicht ist ja doch alles okay?! Hast du das Laufrad länger zur Gegenantriebsseite geneigt gelagert (passiert auch eingebaut mit Ständer, wenn der Füllstand recht hoch ist)?
 
....nur mal so nebenbei : ich weiß aus eigener Erfahrung, das die Nabe u.U. sehr "ölig" auf eine zu fest angezogene Achsmutter reagieren kann......seitdem liegt mein "gefühltes" Drehmoment am unteren Bereich "von fest".....!
Ja, bitte das angegebene Drehmoment beachten. Zu hohes Drehmoment dürfte ein erheblicher Teil der Rohloff Undichtigkeiten bzw Lagerprobleme hervorrufen
Grüße Stefan
 
Ja, bitte das angegebene Drehmoment beachten. Zu hohes Drehmoment dürfte ein erheblicher Teil der Rohloff Undichtigkeiten bzw Lagerprobleme hervorrufen
Müßte man darauf auch bei einer Schnellspannerachse achten, oder ist da die Gefahr nicht gegeben, die Rohloff Nabenachse zu fest einzuspannen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Müßte man darauf auch bei einer Schnellspannerachse achten, oder ist da die Gefahr nicht gegeben, die Rohloff Nabenachse zu fest einzuspannen.
Aus dem Handbuch: Nach Einsetzen des Laufrades Schnellspanner schließen (CC Versionen; Anzugsmoment: 7Nm) bzw. Achsmutter anziehen (TS-Versionen, Anzugsmoment: 35Nm).
Also nicht brutal festknallen.
 
Vielen Dank für die Antworten! Die Achse wurde vermutlich tatsächlich einmal zu fest angezogen. Danach war sie jedoch
bei Rohloff. Ich ziehe sie nur noch mit dem Schlüsselring am Pitlock Adapter fest (weniger als fest). Ich fürchte, dass ich das Lager auswechseln lassen muss. InGENIEurs Kunst sieht anders aus. Das Anziehen (egal wie fest) der Achsschraube sollte nicht zu einer Beschädigung führen! Genauso wenig sollte die Ölablassschraube zu weit hinein gedreht werden können… wo ist da die Kunst?
Eine Überfüllung der Nabe kann ich ausschließen! Ich habe mich strikt an die Anleitung gehalten. Das Öl vom Foto habe ich weggewischt und das Rad wieder zusammen gebaut. Die Scheibe war nach gut einer Woche wieder komplett ölig. Die Bremsklötze n+1 wieder dahin.
Wenn hier ein Händler mitließt, der die Nabe zu Rohloff einschicken kann würde ich mich über eine PN freuen. Vorzugsweise aus Schleswig Holstein/Hamburg da ich die Nabe/Rad gerne persönlich vorbeibringen würde. Das Vertrauen zu meinen Händler ist leider nicht mehr da. Ohne Händler ist eine Reparatur aber nicht möglich. Irgendwie muss die Nabe doch zu Retten sein?

Allen ein schönes Restwochenende
 
Also jegliches Teil am Rad hat gewisse Drehmomente, mit denen es angezogen werden sollte. Die Schrauben am Ausgleichsbehälter der magura bremsen dürfen übrigens auch nur mit 2-3 nm angezogen werden, sonst sind sie kaputt. Alles was Lager hat (auch Lenkkopflager) sind beim anziehen mit äußerster Vorsicht zu behandeln.
Grüße Stefan
 
Dass man eine Rohloff-Nabe nicht auf die Seite legen sollte wollte ich auch noch schreiben.
Bei meiner ersten Nabe stand es wohl noch nicht in der Anleitung, später habe ich die Anleitungen nicht mehr gelesen.
Das hat mir Frau Rohloff dann mal persönlich am Telefon diktiert :rolleyes: ... seitdem weis ich warum mein Händler immer von Ärger mit dem Rohloff-Service spricht...
Meine Nabe hatten sie danach trotzdem mal sehr kulant abgedichtet, das war aber wohl eher eine Ausnahme, vermutlich weil sehr alte Nabe aus erster Hand...
 
Du hast absolut recht! Ich habe in meinem Maschinenbau Studium anders zu konstruieren gelernt. Es gibt so etwas wie voraussehbare Fehlanwendung die bei der Konstruktion berücksichtigt werden sollte. Ich versteh zB. nicht warum am Pitlock eine SW15 und keine SW8(?) angebracht ist? Ein 15er Schlüssel ist so für Drehmomente um 30-100Nm entworfen. (Kann Rohloff natürlich nix für). Ich habe auf der Reise nicht immer einen Drehmomenten und eine Betriebsanleitung dabei…. Und dann zieht man sehr leicht mit dem 15er Schlüssel zu fest an. Hat vielleicht auch mit Gewohnheit zu tun… ich habe die Achsschrauben aller meiner Räder definitiv immer mit einem 15er Schlüssel und fester als 7Nm angezogen. Nach einem Schaden ist man schlauer… enttäuscht bleibe ich trotzdem.
 
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