Wie ist eure Erfahrung mit Carbongabeln am Liegerad.
Eigene Erfahrung kann ich jetzt nicht anbieten. Aber das sind auchimmer nur Einzelfälle.
Made in China darf man glaube ich heute nicht mehr pauschal verurteilen
Korrekt. Vieles, was von "westlichen Marken" vertrieben wird, wird in China hergestellt oder ist gar ein gerebranderes OEM-Produkt. Und immer mehr chinesische Marken machen sich einen Namen als Lieferant von Qualitätsprodukten, während einst sichere Vertrauensmarken gelegentlich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Qualität schleifen lassen.
Schätzt ihr die Belastung höher oder niedriger ein als beim Up ?
Den Lenker belasten wir am Liegerad in der Regel weniger stark. Hat man eine lange Verlängerung auf dem Gabelschaft, mag dieser aber wieder die Belastung erhöhen. Dadurch, dass man auf dem Liegerad weniger gut das Vorderrad bei harten Stößen präventiv entlasten kann, mag unten die Belastung deutlich höher sein - außer man meidet stoßreicge Strecken wegen dieser Schwäche von Vorne herein viel mehr als auf dem Aufrechtrad. Dazu kommt noch ein bisschen mehr Gewicht und potentiell größere mögliche Bremskräfte wegen des niedrigeren Schwerpunktes. Aber ob das viel ausmacht..?
Also würde ich insgesamt ganz klipp und klar antworten: Kommt drauf an.
Kündigt sich so ein Bruch langsam mit Rissen und geräuschen an oder bricht so eine Gabel plötzlich?
Ich meine es so rausgehört zu haben, dass Carbon das Material ist, das kleine Schäden am besten bis zum plötzlichen Versagen vertuschen kann. Stahl verbiegt und lässt sich noch ein paar Mal zurück biegen. Aluminium verbiegt und bricht beim Zurückbiegen. Carbon bekommt kleine Risse, die sich ausbreiten, bis es die Last nicht mehr tragen kann.
Das sind natürlich nur tendenzen und man kann auch mit Metall mal ein Problem zu spät erkennen oder bei Carbon allmählich eine Änderung im Fahrgefühl vor der Katastrophe beobachten. Und dann kann ein Carbon-Teil wohl auch noch mit anderen Geweben sicherer gemacht werden. dann mag diese Gewebeschicht erhalten bleiben und alles ein Bisschen zusammen halten. Ob das bei einer Gabel viel bringt, wüsste ich jetzt aber nicht, wenn der Vorbau noch an der Gabel hängt, aber keine Drehung mehr übertragen kann.

Wenn die Gabelkrone auf einer Seite durch ist, mag es noch genug halb geben, dass das eine Gabelbein nicht runter fällt und alles blockiert, sondern man noch ohne Unfall anhelten kann. Wüsste jetzt nicht, dass irgend ein Hersteller solche zusätzlichen Gewebe verbaut - bei den günstigen Teilen, um die man sich überhaupt erst Sorgen macht, wohl eher nicht so.
Ich würde aber auch von ausgehen, dass selbst günstig Gabeln nicht pi-mal-daumen gebaut werden und auch grundsätzlich auf Ermüdung und Bruch getestet werden.
Naja. Qualitätssicherung ist der Bereich, in dem man am meisten Kosten einsparen kann, wenn man sich keine Sorgen um den Ruf der Marke oder rechtliche Konsequenzen machen muss. Da wird es also sonne und solche geben. Und auch bei sicher gefühlten Marken kommen QS Probleme mal vor.
Aus dem gleichen Werk kommen bestimmt auch Gabeln, die für mehrere hundert Euro verkauft werden.
Kannst es vielleicht auch mal haben, dass aus der gleichen Form / einer Kopie der Form das günstigere Produkt mit günstigerem Material, weniger Material und weniger Sorgfalt ein Produkt gabaut wird, das auf den ersten Blick ziemlich gleich aussieht, aber nicht die gleiche Performance (auch Haltbarkeit) bietet.