Rikulas nachfetten oder nicht?

spreehertie

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Moin Forum,

angeregt durch die Diskussion in diesem Faden hier noch meine Erfahrungen dazu.

Rillenkugellager sind üblicherweise ab Werk sehr sparsam mit Fett gefüllt.
Das kann zu vorzeitigem Verschleiß führen, wenn die Lager mit Wasser oder Salz in Kontakt kommen, was ich bei Trikevorderrädern häufiger gesehen habe.
Die sparsame Fettfüllung ist möglicherweise den viel höheren maximalen Drehzahlen bei Maschienen geschuldet. Beim Fahrrad finde ich es wichtiger, daß soviel Fett im Lager ist, daß möglichst von außen nichts eindringen kann. Die erhöhte Reibung finde ich vernachlässigbar.

Gruß
Felix
 
Die erhöhte Reibung finde ich vernachlässigbar
o_O
Andere steigen extra auf Öl um, damit die Reibung weiter reduziert wird.

Statt Fett nachzufüllen habe ich beim Hinterrad der Greenmachine einen Wasserabweiser gebastelt. Dadurch hat sich die Lagerlebensdauer mehr als verdreifacht.
 
Am meisten bringen da gedichtete Lager, anstatt welche die nur Deckscheiben haben. Zusatz 2RS anstatt ZZ in der Lagerbezeichnung. Wer es dann noch auf die Spitze treiben will ersetzt das Fett durch welches mit Molybdändisulfid alias MoS2 oder molykote. Das verlängert die Lebensdauer bei langsam laufenden Wälzlagern. Eigentlich sollte es auch die Reibung reduzieren, zumindest tut es das bei Gleitlagern. Allerdings sind tribologische Vorgänge oft schwer zu begreifen und meine Aussage an dieser Stelle ist mit Vorsicht zu genießen.
 
Statt Fett nachzufüllen habe ich beim Hinterrad der Greenmachine einen Wasserabweiser gebastelt.
Hattu Foto? Büdde büdde!
Wer es dann noch auf die Spitze treiben will ersetzt das Fett durch welches mit Molybdändisulfid alias MoS2 oder molykote. Das verlängert die Lebensdauer bei langsam laufenden Wälzlagern.
Das hilft gegen Laufschäden bei Fett-/Ölmangel, aber bei eindringendem Wasser rostet das Lager trotzdem.
Vor mittlerweile einem Vierteljahrhundert habe ich bei einer Nabe mit 2RS-Rillenkugellagern mal eine Zusatzdichtung gebastelt, die mit minimalem Andruck auf der Nabenhülse etwas außerhalb des Lageraußenrings lief. Der Effekt war, dass eindringendes Wasser bei drehendem Rad unten aus dieser Dichtung wieder herausgesuppt ist, bevor es so hoch stand, dass es an die Lippendichtung des Lagers selbst kam. Bei handelsüblichem Landregen wurde dabei Luft nachgesaugt und bei einem einfachen Schwall (Putzen) kommt nicht genug Wasser rein, um in das Lager einzudringen, Untertauchen und Hochdruckreiniger habe ich aber nie probiert.
 
Reichen leider nicht immer aus. Es gibt keine Dichtungen, welche 100% dicht sind.
Bei gedichtete Kugellagern kann z.B. Wasser eindringen, wenn an der Dichtlippe ein Wasserfilm ansteht, während im Lagerinneren ein Unterdruck entsteht. Scheinbar reicht es schon aus, wenn das Fahrrad aus einem etwas wärmeren Raum nach draußen in kältere Umgebung gebracht wird, während es z.B. regnet. Die Drehbewegung verstärkt dann noch den Wassereintritt.
Das sind zwar minimale Mengen, aber wenn das immer wieder passiert, reicht es aus um das Fett zu emulgieren und eine schöne Rostgrundlage zu bilden.
Im Extremfall wird das Fett sogar ausgewaschen (passierte mir am Tretlager), obwohl die Dichtung intakt aussieht.
Beim Tretlager konnte ich dies anschließend verhindern, indem ich die innere Dichtung entfernt habe.

vor mittlerweile einem Vierteljahrhundert habe ich bei einer Nabe mit 2RS-Rillenkugellagern mal eine Zusatzdichtung gebastelt, die mit minimalem Andruck auf der Nabenhülse etwas außerhalb des Lageraußenrings lief. Der Effekt war, dass eindringendes Wasser bei drehendem Rad unten aus dieser Dichtung wieder herausgesuppt ist, bevor es so hoch stand, dass es an die Lippendichtung des Lagers selbst kam.
So ähnlich habe ich das auch durchgeführt.
würde der auch bei Trikevorderrädern verwendbar sein
Kommt auf die Bauweise an.
Eventuell reicht es aus, die innenliegende Dichtung zu entfernen, falls dort kein Wasser hinkommen kann und somit ein Druckausgleich möglich ist.

Nun zum

Ich habe um das Lager herum einen Teflonring platziert, welcher an der Bremsscheibe schleift.
an der untersten Stelle hat der Ring eine Öffnung, um Wasser abzulassen.
Leider waren die Befestigungsschrauben genau auf dem Durchmesser des Teflonrings, so dass dort noch zwei kleine störenden Öffnungen entstanden.
1668881987498.png 1668882180967.png

P.S. Bitte nicht von dem Bruchbild der Welle irritieren lassen.
 
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