Richtige Reihenfolge der Verbraucher?

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Liebe Gemeinde!


Ich bereite mich gedanklich auf meine nächste Rad-Reise vor
und möchte die Elektrik auf meinem Rad besser an meine Bedürfnisse anpassen.

Allerdings bin ich bei diesem Thema ziemlich "bloßfüssig"


Für fachliche Unterstützung bzw. gute Erfahrungen mit derartigen Lösungen
wäre ich dankbar. Mein Budget tendiert gegen Null.


Derzeit sind installiert:


  • Nabendynamo SRam iLight D7 in 20"Felge
  • Scheinwerfer: BM Cyo H plus (auch tagsüber immer eingeschaltet!)
  • Rücklicht: BM Toplight Line Plus
  • Ladegerät: Dynalader Eco (am Frontscheinwerfer angeschlossen)
    für Smartphone HTC Legend (interner Akku 1300mAh)



Alt: Batterie-Lautsprecher mit 2xAAA-Zellen mit 600mAh
Neu: Usb-Lautsprecher
(Da ich schlecht höre, benötige ich den Zusatzlautsprecher
um die Naviansagen auch im Straßenlärm zu hören.
Kopfhörer sind wegen meiner Hörgeräte keine Option)


Neu: Batterieladegerät Soshine mit 4x AAA 1,2V 2300mAh mit USB Ein- und Ausgang
(laut Techn. Daten auf dem Gerät lädt es Akkus mit 2,8V 400mA
der USB Ausgang bringt 5V 400mA)


Auf meiner letztjährigen Rom-Reise habe ich während der Fahrt auf meinem Handy
2 Apps laufen gehabt:
  • Run-GPS zum Aufzeichnen der gefahrenen Strecke
  • Navigon zum Navigieren
  • Display-Licht war permanent an (gedimmt)

Meine Tages-Durchschnittsgeschwindigkeiten lagen brutto zwischen 10 und 20km/h


Trotz Stromversorgung während der Fahrt hielt der Handy-Akku nur knapp über den Tag.
Je nach Streckenprofil musste ich während einer Pause an der Steckdose nachladen
oder zwischendurch ausfs Navi Verzichten
Und es gleich nach meiner Ankunft am Campingplatz über Nacht zum Laden geben.


Wenn ich beim Absteigen nicht öfter vergessen hätte den Lautsprecher auszuschalten,
könnten die Akkus eine knappe Woche halten.
De Fakto: 2-3 Tage mit Ausfällen zum jeweils blödesten Zeitpunkt!


Nun zu den Fragen:


  • In welcher Reihenfolge sollten die Verbraucher am sinnvollsten geschaltet werden?
    Liege ich mit dieser Reihenfolge richtig:
    NaDy -> Frontscheinwerfer ->Rücklicht
    ->Dynalader ->Batterieladegerät ->Handy
    ->Lautsprecher
  • Erreiche ich damit eine längere Standzeit für das Handy? (wenn die Akkus jeweils über Nacht vollgeladen werden)
  • Würde ein NaDy für größere Räder in der 20"Felge den Job besser tun?
  • Wie lange überleben handelsübliche AA-Akkus das permanente Laden-Entladen?
Schon im Voraus vielen Dank für Eure Rückmeldungen!
 
AW: Richtige Reihenfolge der Verbraucher?

Mein Gutester, ein bißchen Theorie vorab, das muß leider sein: Die elektrische Leistung bemisst man in Watt (W) und die elektrische Arbeit in Wattstunden (Wh). Dein, und jeder andere Standarddynamo darf laut gesetzlicher Vorgabe 3W leisten ( in Deutschland ) , und wenn du 10 Stunden unterwegs bist kommen unter optimalen Bedingungen ( Drehzahl des Dynamo ) 30 Wh zusammen.
Deine Lichtanlage ist schon so ausgelegt daß sie auf den Dynamo abgestimmt ist, denn so will es das Gesetz, sprich: Die 30 Wh die du am Tag erstrampelst frisst dein Licht in der Regel komplett auf.
Wenn du zusätzliche Verbraucher betreiben willst mußt du entweder mehr Leistung aus dem Dynamo herausmelken ( ich habe mir sagen lassen bei einfachen, ungeregelten Geräten geht das ) oder eine zweite Energiequelle installieren.
Ein USB-Port ist afaik für 5V/500mA ausgelegt, d.h. hier hast du schon nach Onkel Ohm 2,5W und du siehst, das ist fast das Doppelte als ein Dynamo nominal zu leisten vermag.
Ein standard- Mignonakku zum Beispiel mit 2000mAh bei 1,2V enthält etwa 2,4 Wh, um ein Sechserpack davon zu laden müßtest du rein theoretisch wegen der Verluste und des Wirkungsgrades rund 6 Stunden strampeln ohne den Strom für Licht zu verbraten, nur um das mal als Hausnummer hinzustellen damit man sich eine Vorstellung machen kann wieviel Energie das ist.
Was bleibt dann noch für den Smartphone und den Lautsprecher übrig? Nicht viel, würde ich sagen, ohne zu wissen was diese Komponenten tatsächlich schlucken.
Also: Wenn du nur einen Dynamo hast machst du entweder Licht oder du betreibst/lädst deine Elektronik oder aber du holst dir vielleicht noch so einen miserabligen Speichendynamo dessen Wirkungsgrad zwar besch... ist, den du aber ausklinken kannst wenn dein Pad/Pod/PDA "voll" zeigt und somit nicht mittreten musst. Oder du fährst Trike mit 2 Nabendynamos.
 
AW: Richtige Reihenfolge der Verbraucher?

Zu aller erst Vielen Dank für Deine Mühe!


Auch wenn das nicht gerade das ist was ich hören wollte ;-)


Ich glaube Dir definitiv, dass Du von der Materie mehr verstehst als ich,
(was eigentlich keine große Kunst ist), möchte aber, ein paar Punkte noch präzisieren:


Soweit ich es im WWW bisher gefunden habe, ist im Sram D7 kein Spannungsbegrenzer eingebaut (Österreich!!) sondern wird, falls erforderlich zwischen NaDy und Licht geklemmt wenn im Scheinwerfer keiner eingebaut ist (Der Cyo scheint einen zu haben bzw. keinen zu brauchen???).


Ich konnte beobachten, dass wenn ich am Rad das halbgeladenen Handy anstecke und entsprechend schnell unterwegs bin (Schnitt nahe 30km/h),
nach etwa 20km das Handy deutlich mehr geladen ist als vorher, auch wenn GPS an ist.


Nur will/kann ich auf Reisen nicht dauernd mit 30km/h rumheizen :)
Darum die Überlegung den (jeweils über Nacht voll geladenen) Akkupack dazwischen zu hängen um die Überlebensdauer des Handy-Akkus zu erhöhen.


Der Handy-Akku hat (zumindest am Papier) 1300mAh bei 3,7V und ist bei GPS Betrieb nach spätestens 4h leer.


Der Usb-Lautsprecher ist von der Leistung her wahrscheinlich zu vernachlässigen nachdem er geschätzte 98% der Zeit zwar an aber still ist.
Hier ging es mir vor allem um die Bequemlichkeit.


Meine Überlegung war also, wenn ich statt wie bisher das Handy direkt am Dynalader anzustecken,
das Batterieladeteil mit geladenen Akkus dazwischen hänge,
sollte das Handy nicht nach 8-10h leer sein, weil ich mit zusätzlichen 2300mAh starte
und unterwegs mit dem NaDy allenfals die Akkus teilweise nachladen kann.


Mir ist schon klar, die beste Methode das rauszufinden ist "trial and error".
Nachdem man aber nicht jeden Fehler selbst machen muss, habe ich hier mal meine Fühler ausgestreckt :)


2. Dynamo oder gar Trike sind für mich (leider) keine Optionen!


Nochmals Danke!


Weitere Anregungen sind willkommen!
 
AW: Richtige Reihenfolge der Verbraucher?

Bliebe noch Solar, obwohl das kaum sinnvoll anzubringen sein wird; Schau, du brauchst am Tag keine volle Beleuchtung vorne sondern eigentlich nur ein "Kennlicht" das sehr wenig Strom verbraucht, es gibt für normale Fahrradlampen LED-Einsätze die anstatt der Glühlampe eingebaut werden. Wenn du eine zweite Lampe mit 1W statt 3W als Tagfahrlicht betreibst bleiben dir satte 2/3 der Leistung für die Elektronik. Vielleicht gibt es solche Scheinwerfer schon fertig zu kaufen.
 
AW: Richtige Reihenfolge der Verbraucher?

Meine Überlegung war also, wenn ich statt wie bisher das Handy direkt am Dynalader anzustecken,
das Batterieladeteil mit geladenen Akkus dazwischen hänge,

Dazu sollte dein Dynamo-Ladegerät aber auch einen Anschluss für einen Pufferakku besitzen. Ein simpler Dynamolader und dann ein Akkuladegerät dahinter würde ich nicht verwenden. Wobei das generelle problem darin liegt, dass Dein Dynalader einfach wenig Leistung bringt und da ist das Laden eines modernen Smartphones zwar möglich, wenn das Gerät aber dann gleichzeitig noch laufen soll wirds eng.

Hier wäre ein stromsparendes GPS wie z.B. von Garmin im Vorteil. Alternativ wäre auch der Forumslader interessant.
 
AW: Richtige Reihenfolge der Verbraucher?

Hallo.
Zu aller erst Vielen Dank für Deine Mühe!
Auch wenn das nicht gerade das ist was ich hören wollte ;-)
Physik ist eben kein "Wuenschdirwas" ...

Soweit ich es im WWW bisher gefunden habe, ist im Sram D7 kein Spannungsbegrenzer eingebaut (Österreich!!) sondern wird, falls erforderlich zwischen NaDy und Licht geklemmt wenn im Scheinwerfer keiner eingebaut ist (Der Cyo scheint einen zu haben bzw. keinen zu brauchen???).
Das mit dem Begrenzer, ist ja auch nur der lezte Tropfen in einem grossen Fass ... Die Vorschrift sagt ganz klar das ein 6V Fahrraddynamo im Wirkungsgrad unter 30% bleiben MUSS, so will es das Gesetz. Also verwenden die Hersteller auch nur die miseste Technologie, und das Minderwertigste
Material, Ungeblechter Kerne, Wickelungen aus Alu ... grosse Herstellungstolleranzen (Luftspalte) usw. so dass viele exemplare mittlerweile nichteinmal die vorgeschriebenen 3W leisten ....

Das sind die unangenehmen Fakten der Ausgangslage ... und die sind nun ersteinmal so.

Ich konnte beobachten, dass wenn ich am Rad das halbgeladenen Handy anstecke und entsprechend schnell unterwegs bin (Schnitt nahe 30km/h),
nach etwa 20km das Handy deutlich mehr geladen ist als vorher, auch wenn GPS an ist.
Nun der Gesetzgeber kann sich ja auch ueberhaupt nicht vorstellen das ein Fahrradfahrer, ausser mal bergab, schneller als 15Km/h faehrt.

Nur will/kann ich auf Reisen nicht dauernd mit 30km/h rumheizen :)
Entweder einen besseren Dynamo bauen, oder einen Lader verwenden der ueber eine spezielle Schaltung, den Wirkungsgrad der primitiven Generators
ueber einen laengeren Bereich "Oben" halten kann.

Einen 2. hochwertigen z.B. auf Leichtlauf optimierten Seitenlaeufer zusaetzlich, mit dem Forumslader ausschliesslich zum Handy und Akkuladen
und Geratebetrieb zu verwenden halte ich fuer keine schlechte Idee.

Darum die Überlegung den (jeweils über Nacht voll geladenen) Akkupack dazwischen zu hängen um die Überlebensdauer des Handy-Akkus zu erhöhen.
Ein Akkupack der allein die reine Dynamoleistung(ohne Verdoppler) erbringt muss schon 5-6Ah koennen. Und wird sicherlich einges wiegen.
HIER findest Du soetwas ... mit Montageteilen sicher ueber 1Kg ...

Der Handy-Akku hat (zumindest am Papier) 1300mAh bei 3,7V und ist bei GPS Betrieb nach spätestens 4h leer.
Wenn man von einem Akkuwirkungsgrad von 70% und der Ladeschaltung von 80% ausgeht, was durchaus "modern" ist, dann ist der oben verlinkte Akku
nichtmal fuer 2x nachladen gut ... vergisses !!
Dauerbertieb vom Handy, als Navigationsgeraet, ist bisher einfach nicht praktikabel. Der Stromverbrauch ist fuer den Betrieb, besonderns zusaetzlich zum Licht, an nur einem Dynamo, einfach zu hoch.

Meine Überlegung war also, wenn ich statt wie bisher das Handy direkt am Dynalader anzustecken,
das Batterieladeteil mit geladenen Akkus dazwischen hänge,
sollte das Handy nicht nach 8-10h leer sein, weil ich mit zusätzlichen 2300mAh starte
und unterwegs mit dem NaDy allenfals die Akkus teilweise nachladen kann.
Wenn man auf eine laengere Tour geht muss das Equippment auch ohne Fremdenergie einfach nur funktionieren.
Frage mal den Patrick (Jack-Lee) ob er Dir einen Forumslader mit 2Eingaengen baut, der steht schon laenger auf der TODO-Liste,
da hast Du den unsaeglichen(ich wuerde mit sowas nicht rumfahren wollen) Nabendynamo als Standartquelle, und wenn's eng wird einen
zusaetzlichen, mit einer vergroesserten Rolle optimierten Seitenlaeufer, zum zuschalten wenn es enge wird. so kannst Du mit beiden Generatoren,
beim Radwandern, ohne dass Dir die Zunge zum Halse raushaengt, kontinuirlich 10W ernten ...

Und was die Seitenlaeufer-Vorurteile betrifft "Flux" auch ein Alltags-Fahrer hier im Forum, faehrt eine solchen angepassten Seitenlaeufer nun Sommer und Winter hindurch, und du kannst ihn einfach via PN, zu seiner Zufriedenheit befragen.

Mir ist schon klar, die beste Methode das rauszufinden ist "trial and error".
Nachdem man aber nicht jeden Fehler selbst machen muss, habe ich hier mal meine Fühler ausgestreckt :)
Das ist wie mit dem Luftablassen und aufpumpen bei den Breitreifenfahrern, da kannst Du proebeln bis Du gruen wirst.
Technik ist keine Wunschmusik ... und wenn Du nochsolange "Wuenschst" und den selben fehler 100x probierst, es wird icht besser werden.

mfG
Matthias
 
AW: Richtige Reihenfolge der Verbraucher?

Es gibt da so simple Sachen... Zum Beispiel gibt es ein GPS vom Magellan welches inzwischen vom Markt verschwunden war, nun aber wieder vom Großhändler unter eigenem Namen für billig verkauft wird - Keine Karte zwar, aber wasserdicht, superempfindlicher Empfänger und läuft mit zwei Mignonzellen bis zu 20 Stunden.

Ich will damit nur sagen, daß es nicht immer supertolle LiPo-Akkus sein müssen denn Batterien gibt es an jeder Ecke und man erspart sich die Ladesorgen, für den Alltagsbetrieb in der Nähe von Steckdosen sind auch Eneloops in solchen Geräten brauchbar. Es gab sogar Handys die wahlweise mit Akku oder Batterien betrieben werden konnten, das würde sich heutzutage so Mancher gelegentlich wünschen, einfach frische Batterien einlegen zu können.

Ich habe auch schon batteriebetriebene USB-Lader gesehen, ökologisch sicherlich fragwürdig aber für Ausnahmesituationen nützlich. Man könnte das Konzept etwas abwandeln und einen 6V Akku mit 3Ah und einen Festspannungsregeler benutzen um die USB-Geschichte laufzeitverlängernd zu puffern damit man zumindest den ganzen Tag sorgenfrei fahren und Nachts laden kann aber auf einer solchen Tour will man natürlich auch möglichst wenig zusätzlichen Ballast mitschleppen, da bringt der Seitenläufer noch am wenigsten auf die Waage und stört nicht im Gepäck.
Außerdem gibt es inzwischen sehr gute Seitenläufer, habe ich mir sagen lassen.
 
AW: Richtige Reihenfolge der Verbraucher?

Jetzt wunder ich mich aber ein bisserl!

Das von mir in der Eröffnung angeführte Soshine ist genau so ein USB Lader,
den ich mit 4 St. AA-Akkus bestücken und das Handy daran anschließen wollte.

Und jenes bisschen Überschuß, das die Beleuchtung übrig lässt allenfalls zum Nachladen nutze,
falls -und das war eine meiner Fragen- die Akkus das überleben.


Also scheinen meine laienhaften Überlegungen doch nicht so ganz daneben gewesen zu sein!

:)

Wie auch immer, ich habe voraussichtlich am WE Gelegenheit das Zusammenspiel der Teile bei einem Tagesausflug zu testen.
 
AW: Richtige Reihenfolge der Verbraucher?

Das von mir in der Eröffnung angeführte Soshine ist genau so ein USB Lader,
den ich mit 4 St. AA-Akkus bestücken und das Handy daran anschließen wollte.
Der Lader sieht so aus als ober dazu konzipiert ist, entweder zu laden oder Strom abzugeben. Inwiefern das ohne Abstecken des Telefons während des Ladens geht musst Du ausprobieren.
Der Hersteller gibt ja nur sinnlosen Kauderwelsch bei der technischen Beschreibung an.
 
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