Retroadster MK2 (Monocoque)

P

plycar

Hallo allerseits.

Wie angekündigt splitte ich das Monocoque-Tandem vom bisherigen Thema ab, um etwas mehr Übersichtlichkeit zu schaffen.
Das Grundkonzept bleibt dasselbe:
Ein Soziable mit Platz für wenigstens zwei Kinder, vier Räder, unabhängige Antriebe, vollgefedert und im Design wieder historisch verbrämt :)
Mein Ziel wird es sein, aus 4mm Okoumesperrholz (oder dünner, wenn ich welches bekomme) eine selbsttragende Karosse zu bauen.
Diesmal werden die Verbindungen hauptsächlich mit Epoxid laminiert, die Verbindung über hölzernen Eckleisten ist sehr arbeitsaufwändig, vor allem dann, wenn Rundungen und nicht rechwinklige Verbindungen hergestellt werden sollen.
Jetzt muss ich mir genau überlegen, wie die einzelnen Partien auszusehen haben.
Ich musste ja gerade erst feststellen, das eine Form nach Fertigstellung durchaus anders aussehen kann, als gewünscht und nenne dieses Phänomen fürs erste "Schnabeltier-Effekt" :D
Am besten, ich baue Vormodelle für Front und Heck in vernünftig großen Maßstab und lasse dann die Kritik der entsetzten Mitleser auf mich herniederprasseln.

Einiges zur Bauweise kann ich mir auch abschauen, so beispielsweise hier.
Das Video ist etwas langatmig und man sollte englisch können.
Ansonsten nach "Fauchet" + "Velomobile" suchen und man findet dann bsw. sowas:
vm_door_open.jpg
Hier wäre noch der Bau-Thread.

Verstärkungen will ich diesmal wenn möglich aus Hartschaum mit Oberflächenlaminat herstellen.
Insbesondere der Einstiegsöffnung gilt meine besondere Aufmerksamkeit, denn dieser Bereich wird sich als natürliche Schwachstelle der Karosse am meisten verwinden.

Soweit für heute, später mehr.

Gruß, Kai
 
Gedanken zur Form der MK2-Front

Mit der jetzigen Lösung vom Retroadster MK1 bin ich nicht zufrieden.
Damit meine ich nicht nur die Optik.
Die außenstehenden Räder machen einen Haufen Probleme:
Ich brauche Ausschnitte in den Karosserieseiten, um weit genug einlenken zu können.
DSCF1213s25.jpg
Diese sollen zwar noch durch Klappen geschlossen werden, die durch die Spurstangen bewegt werden sollen, aber das macht sich noch weit schwieriger,
als sich dieser Schachtelsatz schreibt.
Deswegen denke ich über eine Pontonkarosse mit integrierten Radhäusern vorn nach.
Die grobe Form soll wieder dem Velocar entlehnt werden.
paris.jpg
Dies ist vermutlich eine ältere Bauform, die späteren Modelle hatten kürzere Hecks.
Hier mit Vorderrädern draußen, wie üblich bei Mochet, deshalb muss die Front verlängert werden um Platz für die Radhäuser zu schaffen.
Das könnte dann etwa wie bei diesem Neocar aussehen:
NeocarA.jpg Link von mochet.org
Der Karosserieüberstand soll so kurz wie möglich gehalten werden.

Vorteile dieser Bauweise wären:
*Einfachere Bauweise als mit irgendwelchem Klappengedöhns, auch wenn es wieder größer wird.
*Bessere Aerodynamik
*McPherson-Aufhängung möglich, statt Doppeldreieckslenker

Gruß, Kai
 
Hallo Ivo

Primär beschäftigt mich die Frage: Räder drinnen oder draußen.
Die Art der Radaufhängung ist erst einmal sekundär.
Räder draußen gefällt mir optisch mehr, hat aber einige Nachteile.
Ich werde beim MK1 noch probieren, wie eine Klappenlösung aussehen könnte.

Sollte ich das Monocoque doch als Räder-draußen-Ausführung bauen, wird zuerst ohne Vorderrad-Buchten gebaut.
Die kann ich später immer noch reinschneiden, wenn ich genau weiß, wo die Vorderräder an die Außenwand anschlagen.

Gruß, Kai
 
Was würde denn passieren, wenn Du beim MK1 die Lenkachsen nach hinten kippst, und zwar mehr oder weniger um ihren Durchstoßpunkt im Boden herum?
Zunächst mal würden die Räder sich beim Einlenken hinten nur noch wenig bewegen, vorn dafür mehr. Das wäre Zweck der Übung.
Was es sonst noch für Nebeneffekte hat, überschaue ich nicht. Sicher werden die statischen Rückstellkräfte in der Lenkung stärker, weil Einlenken das Fahrzeug vorn anhebt.


Viele Grüße,
Stefan
 
Was würde denn passieren, wenn Du beim MK1 die Lenkachsen nach hinten kippst, und zwar mehr oder weniger um ihren Durchstoßpunkt im Boden herum?
Zunächst mal würden die Räder sich beim Einlenken hinten nur noch wenig bewegen, vorn dafür mehr. Das wäre Zweck der Übung.
...

Guter Gedanke!
Der Nachlauf ist sowieso zu gering, die Lenkung sehr nervös, mit dem Joystick ist die Fuhre ziemlich tricky zu fahren.
Vor allem auf unebener Straße.
Seit ich während der letzten Osttour die Spur nachgestellt habe, tritt immer mal wieder ein sehr lästiges selbstverstärkendes Flattern der Vorderräder auf.
Auch Patrick meinte, ich solle mal die Lenkachsen etwas weiter nach hinten neigen, sprich: Nachlauf vergrößern.
Sinnigerweise mache ich das, indem ich die ganze Vorderachse drehe.
Der Drehpunkt ist damit etwa 40cm über dem Boden.
Direkt auf Bodenhöhe geht nicht, dann wandern mir die Vorderräder zu weit nach hinten und es wird mit dem Schott zum Fußraum eng.
Dort habe ich jetzt schon nur 3cm Luft mit eingelenkten Vorderrädern.

Gruß, Kai
 
...
Sinnigerweise mache ich das, indem ich die ganze Vorderachse drehe.
Der Drehpunkt ist damit etwa 40cm über dem Boden.
Direkt auf Bodenhöhe geht nicht, dann wandern mir die Vorderräder zu weit nach hinten und es wird mit dem Schott zum Fußraum eng.
So meinte ich das auch nicht. Sondern eher als gedanklichen Vorgang: Die "Hardware" bleibt im Wesentlichen, wo sie ist, und nur die Lenkachse, über die die Achsschenkel mit dem Rahmen verbunden sind, wird in eine andere Lage konstruiert. Um die Ausschnitte ganz zu vermeiden, müsstest Du die Achse recht stark kippen, größenordnungsmäßig wohl um so 30°. Wenn der Drehpunkt dafür in 40cm Höhe liegt, wird der Nachlauf wahrscheinlich zu groß, bei niedrigen Geschwindigkeiten wird's dann eine deutliche Tendenz haben, die Lenkung weiter in die Kurve zu ziehen.


Viele Grüße,
Stefan
 
Mit dem Achsdrehpunkt meinte ich eher den Drehpunkt des Achsträgers, der sich auf etwa 40cm Höhe befindet.
Für den Nachlauf ist nur die eigentliche Radachse entscheidend, die befindet sich bei 24 Zoll Rädern auf etwa 30cm Höhe.
Ich denke aber, dass wir im Großen und Ganzen dasselbe meinen.
Und ja, der Steuerkopfwinkel lässt sich nur in gewissen Grenzen verändern.

Aber auch mit schrägerem Steuerkopfwinkel(Lenkachse) werden sich die Ausschnitte nicht vermeiden lassen.
Es wird seinen Teil dazu beitragen, aber auch die Verschmälerung des Vorderteils der Karosse ist ein entscheidender Punkt.
Der Abstand von Rad und Seitenwand lässt sich damit um einige Zentimeter vergrößern, bei gleicher Spurbreite versteht sich.
Also 5 cm mehr pro Seite, wenn das Vorderschott um 10cm verschmälert wird.
Wie weit ich dabei gehen kann, muss ich noch herausfinden.

Gruß, Kai
 
Erste Skizzen zur Monocoque-Karosse mit integrierten Radhäusern (Ponton)
Diesmal mit 20 Zoll Laufrädern.
Mit 24er Rädern würden die Kotflügel vorn zu wuchtig werden, außerdem ist der Platzbedarf viel geringer.
Freakster1.jpg
7
Freakster2.jpg

Freakster3.jpg

Ich möchte die vorderen Kotflügel als separate Teile bauen, möglichst aus flexiblem Material (Meufl?).
Wenn man aneckt, hat man dann nicht gleich einen bösen Karosserieschaden.
Tragendes Teil des Vorderwagens ist dann der Kasten/Stauraum zwischen den Vorderrädern.
Die Abmessungen sind gegenüber den bisherigen Entwürfen geschrumpft.
Länge: 290 cm
Breite: 110 cm
Höhe: 110 cm
Ich habe den Mochet- Hecktropfen rangebeamt, ein Kastenheck wäre aber auch denkbar.

Gruß, Kai
 
Ziemlich hübsch!

Noch etwas spricht für 20''-Räder: Je kleiner das Rad, desto stabiler. Bei dem zu erwartenden Gesamtgewicht in voll beladenem Zustand ist das sicherlich auch nochmal ein Grund...

Grüße!
Mitsch
 
20-Zoll-Räder ?
"Der ist so niedrig,den sieht man nicht".
Duckunwech...
20047025oa.gif


Ne im Ernst ..schöne Sache das....
 
Ist nur eine vorläufige Studie.

Wer hauptsächlich auf glatten Straßen fährt, ist mit den 20ern besser beraten als mit 24ern.
Ich persönlich mag die größeren lieber, was mit meiner Waldweg-Fahrerei zu tun hat.

Aber selbst die sind manchmal zu klein.
Zur Zeit wird hier viel gerodet und die Harvester haben jede Menge Schlamm auf den Waldwegen hinterlassen.
Es bremst ordentlich, wenn sich die Räder durch den Schmodder kneten.

Gruß, Kai
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, da kann man aber dann auch 2.3er BMX Reifen mit niedrigem Druck aufziehen und kommt auch gut durch den Wald.
Ich würde das Fahrzeug auch mit einem Elektroantrieb versehen. Da kommt es dann eher drauf an ob das Fahrwerk gut arbeitet.

Wie ist denn der Plan, möchtest Du das Fahrzeug als Bausatz verkaufen, wenn es fertig entwickelt ist? Oder wird es nur einen Bauplan geben und man muss es sich dann selbst ausssägen?

Holz kann man auch sehr günstig Lasern lassen. So könnte man eventuell einen sehr preiswerten Steckbausatz realisieren, der dann einfach zusammengesteckt und verklebt wird.

Ich würde nicht mit Meufel herum experimentieren, ein Multiplex Rahmen mit einer dünner Balsa-Karosserie sollte doch eine gut machbare Lösung sein.
Wenn man dann wirklich mal was kaputt fährt kann man ja das Balsa austauschen. So ist jedenfalls alles holz und kann auch geklebt werden...

Ein simples Haltbares Axenkonzept muss her, da hab ich aber leider auch noch keine gute Lösung parat.

Hat schonmal jemand mit Holz-Blattfedern experimentiert, beim Skateboard geht das ja auch, warum also nicht ein Achskonzept wie das Hi-trike von Patrick vorne , nur aus Holz?
 
Servus,

@--freeride-- : Holz LASERN lassen? Wage ich zu bezweifeln. Wenn man wasserfest verleimtes Sperrholz nutzt, fällt das flach (aufgrund der dunklen Leimschichten und dem beschlagen der Laseroptik).
Das würde dann Wasserstrahlgeschnitten (wie wir es mit den HiBone-Sitzen machen). Fast doppelt so teuer wie Laserschneiden, aber immernoch bezahlbar.
Ein Steckbausatz wäre sinnvoll (wie bei meiner "Holzente" mal vorgesehen). So kann man es auch bei Eigenproduktion besser aufbauen.

Die GFK Federn bieten halt berechenbarere Festigkeiten und Federhärten, sowie höhere Federwege.
Mc-Phersonfederbein wäre aber vorn nicht verkehrt. Hinten kann man mit einer Verbundlenkerachse arbeiten.

Gruß,
Patrick
 
Dass dickeres Holz beim Lasern dunkle Kannten bekommt ist klar, aber das wäre ja für den Rahmen völlig egal, wenn nachher ne Karosse drauf kommt. Ich habe Lasershops gefunden die geben an, Multiplex bis 30-40mm...

Aber Wasserstrahlschneiden ist sicher auch ok, so oder so ist es ein günstiges Verfahren und das Holz ist auch billig... da sollte mit einer guten Konstruktion was zusammengehen.

Deine GFK Federn sind natürlich die deutlich bessere Wahl, aber wenn die Holzblattfedern beim Lasern gleich mit Rausfallen würden wäre das natürlich noch besser. Also quasi ein Bausatz der nur ganz wenige Spezialteile hat und aus Holz und ein paar Edelstahlteilen komplett gelasert wird.
 
Sperrholz mit so hoher Qualität ist aber schwer zu finden..in den Mittellagen ist oft der "Abfall" drin.. hatte da schon einiges unschönes in der Hand.
Und Flugzeugsperrholz in 15mm Dicke...DAS ist teuer.

Gruß,
Patrick

PS. an den schwarzen Kanten kann man außerdem nix ankleben..
 
Wenn ich ein erstes Monocque-Velocar baue, mache ich das primär für mich selbst.
Ich möchte nicht etwas verkaufen, was ich nicht vorher ausgiebig getestet habe.
Wer es dann nachbauen möchte, kann von mir die notwendigen Infos bekommen.
Es ist ja keine Wissenschaft, sondern ganz normaler Multiknickspant-Bootsbau.
Bei eventuellem gewerblichen Verkauf würde ich die Karossen aus versicherungsrechtlichen Gründen extern fertigen lassen.
Eine Firma, die das kann und will muss ich erst noch finden.

Zur Zeit beschäftige ich mich mehr mit dem Low-Cost-Tandem
Also Tragrahmen mit aufgesetzter, nichttragender Karosse.
Auch hier lasse ich den Tragrahmen/Fahrgestell fertigen und baue nur die Karosse selbst.
Ich habe auch schon Firmen, die mir die Rahmen bauen würden, sowohl aus Stahl als auch aus Sperrholz.
Nur den Prototypen baue ich selber, schließlich brauche ich ein Testobjekt, was später gleich die Vorlage für die externe Fertigung sein kann.
Ich schreibe dort noch was dazu.

Mit dem Unterrahmen-Konzept kann ich verschieden Aufbauformen verwirklichen, ohne jedesmal ein ganzes Fahrzeug neu bauen zu müssen.
Das ist bestimmt sehr hilfreich in Bezug auf die Formfindung fürs Monocoque.

Gruß, Kai
 
Mein Ziel wird es sein, aus 4mm Okoumesperrholz (oder dünner, wenn ich welches bekomme) eine selbsttragende Karosse zu bauen.

Wahrscheinlich bringt's Dir nichts, @plycar, weil's einfach von Dir aus ein weiter Weg in den Großraum Stuttgart ist, aber evtl. hilft es dem ein oder anderen Selbstbau-Interessierten…

Kürzlich im Baumarkt:
Genauer: Obi-Baumarkt in Bietigheim-Bissingen.

So, wie ich "meinen" Obi kenne, ist der Preis exorbitant hoch. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man handeln kann, wenn es um ganze Bögen ohne Zuschnitt geht…

Grüße!
Mitsch
 
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