Reparatur Radkastenbefestigung am Unterboden

Jag

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Hallo,
mein vorderer Radkasten ist mit Schrauben am Unterboden befestigt. Seit geraumer Zeit reißt um 2 Schrauben das Glaslaminat ein. Ich dachte jetzt, mir Carbongelege zu besorgen (dieses hier z.B.), die Schrauben rauszuschrauben und Carbongelege draufkleben. Dann wieder die Schrauben rein. Erst dachte ich, eine große Metallscheibe noch unter die Schraube zu legen, aber ist das nötig? Auf dem Glaslaminat sind auch keine Scheiben (was mich wundert), dafür aber auf der anderen Seite an den Radkästen aus Carbon.
 
Zuerst würde ich prüfen ob die Radkästen noch gut am Boden verklebt sind. Wenn es an den Schrauben ausreißt, dann deutet es auf Bewegung hin, die da eigendlich nicht sein sollte. Du hast unterschiedliche Radkästen im Milan, in Glas und Carbon?
 
Hallo Ich,

Carbon gelege sind einzelne carbon lagen die auf einander gelegt sind, nur diese ganz dunne weisse drahte verbinden das ganze. Carbon gewebe ist gewoben was ein viel besseren verbund zwischen die faser herstellt. Ich wurde also eher carbon gewebe nutzen. Wenn es dabei noch um eine ecke muss ist 300 gram gewebe ziemlich steif.

Eine kleine platte aus ein rest stuck holz, mit einfache kuchenfolie gegen festkleben gesichert, konnte mann mit 2 provisorische schrauben mit mutter duch die vorhandene locher zum andrucken nutzen. Die schrauben vorher mit öl einspruhen damit die auch wieder raus willen. Ohne platte mindestens denn vogel umdrehen, damit der schwerkraft mitwirkt...

Grusse, Jeroen
 
Da am Unterboden ja auch die vorbeistreichende Luft möglichst niedrige Hindernisse passieren soll (also alles möglichst flach sein soll), habe ich mir diese Tabelle hier zu Gemüte geführt. Deute ich das richtig, dass beispielsweise eine 1 mm dicke Unterlegscheibe eine über doppelt so hohe Stabilität hat wie ein 1mmCarbonLaminat?
 
mein vorderer Radkasten ist mit Schrauben am Unterboden befestigt.
Falscher Ansatz.
Die Schrauben sind dazu da, die Verklebung zu unterstützen.
Also, Prio1, Verklebung wiederherstellen.
Danach dafür sorgen dass wieder eine tragfähige Verschraubung zustande kommt. Nötigenfalls neue Löcher bohren.
 
Wie? Schrauben rausdrehen und Epoxidharz zw. Radkasten und Unterboden laufen lassen?
Ja. Eingedicktes Epoxy oder eben spezieller Kleber. "Laufen lassen" wird nicht gut gehen.

Der Druck von oben auf den Boden, der die Verklebung aufreissen kann, soll mittels Schrauben verhindert werden.

Bewegt sich der Boden (nach unten) deutlich wenn den Sitz belastest? Dann hilft auf Dauer wohl eher den Boden zu verstärken (mehr Laminat) um diese Bewegung zu mindern.
 
Bewegt sich der Boden (nach unten) deutlich wenn den Sitz belastest?
Ja, das tat er von Anfang an. Dachte, das muss so sein: 1. weil es eine Federung wäre, 2. weil es Glasfaser ist.

Hm, scheint ja dann unerwarteterweise eine größere Sache zu werden.

Hier mal ein Bild vom Symtom:
01032012059.jpg
 
Die flache ist einiges grosser als nur im schrauben bereich. Es sieht aus wie ein rechteck, das bereich bis die beide kleinen platzer in denn gelcoat scheint beschadigt. Auch das spricht fur eine "grossflachige" carbon reparatur. Auch mit eine grossere stahlunterlegscheibe bleibt denn harten ubergang zwischen scheibe und laminat problematisch. Also wie Elmi sagt erst ankleben, von innen dabei vielliecht das velomobil schrag stellen damit die schwerkraft denn harz in die richtige risse zieht. Etwas aufdrucken mit ein eisstabchen oder so geht auch. Die nach ne weile, vor dem ausharten wieder raus nehmen, das dient nur um denn spalt zu vergrossern, damit das dicke harz reingeht. Nachhilfen mit eisstabchen ist erlaubt.

Nach das ausharten von unten mit carbon reparieren. Weil du mehrere lagen auflegst, kann mit carbon einen langsame ubergang zwischen weich und hart gemacht werden. Erst ein rechteck von 6x6cm, dan eins von 9x9, dann eins von 12x12. Die masse sind nur beispiele. In denn bereich von die 6x6 matte sind dann drei lagen aufeinander, was schon viel mehr steifheit bringt als das glasfaser material. Im bereich am rand der 12x12 matte, ist es nur eine matte was noch deutlich beweglich ist.

Das sieht durchaus nach etwas aus was ich einen etwas handwerklich begabten neuling mit epoxid zutrauen wurde.

Grusse, Jeroen
 
Ja, das tat er von Anfang an. Dachte, das muss so sein: 1. weil es eine Federung wäre, 2. weil es Glasfaser ist.
Ich meine ja, Es soll durchaus federn. Bin mir nicht mehr ganz sicher... Ups, ungenaue Aussage
Unter dem Winkel der Sitzaufnahme ist mehr Gewebe als in der Fläche. Unter dem Flansch des Radkastens is 'nur' das Flächengewebe
Hm, scheint ja dann unerwarteterweise eine größere Sache zu werden.
Muss nicht zwingend. Den gebrochenen Bereich etwas verstärken ist angeraten. Die Verklebung des Flansches ist aber immer noch Prio1, und dann setze zwischen den vorhandenen Schrauben noch jeweils eine Schraube mehr ein.

Aber schreib Jens eine Mail.
Er wird Dir dann seine Lösungsmöglichkeit mitteilen, und diese steht dann über meinem Geschreibsel
 
Der Unterboden ist elastisch auf der linken Seite. Auf der rechten ist der Kettenkanal, der das ganze versteift.
Ich könnte innen in Längsrichtung vom Radkasten bis zur Sitzaufnahme mit Carbon ein L-Profil kleben. Dann dürfte da kaum noch etwas nachgeben. Die Frage ist nur, ob das im Sinne des Erfinders ist oder ob man sich da neue Probleme holt.
Aber schreib Jens eine Mail.
Werd ich machen.
 
Die Frage ist, wieviel Dreck in der abgelösten Klebefuge schon ist. Ohne den Dreck rauszubekommen und die Klebflächen neu anzurauhen, ist fraglich, wie dauerhaft das am Ende hält.
Falls man mit einem einzelnen Metallsägeblatt dazwischenkommt, kann es klappen, es ausreichend für eine Wiederverklebung vorzubereiten. Dann würde ich zwischen die existierenden Verschraubungen (Schrauben natürlich herausgenommen) jeweils nochmal neu bohren, aber nur halb durch.
Durch die neuen Löcher mit eine dicken Injektionsspritze Dickharz einspritzen, bis es überall am Rand herauskommt. Spitze der Spritze passend zum Lochdurchmesser abschneiden, bzw. passend für die Spritze bohren.
Das Dickharz nicht zu zäh einstellen und nur mit Aerosil, aber ohne Baumolle andicken. Nach dem Aushärten kann man die alten Löcher freibohren und die Injektionslöcher auch ganz durchbohren und auch da durch zusätzlich verschrauben.
 
Der Unterboden ist elastisch auf der linken Seite. Auf der rechten ist der Kettenkanal, der das ganze versteift.
Jetzt hast glatt genauer geschaut als ich das je gesehen hab. (y) oder ich habs mittlerweile vergessen :unsure:
Klar ist rechts steifer, weil der Kettenkanal "näher dran" ist. Und dieser Kanal ist sehr massiv gebaut.
Dann sag/schreib das Jens auch gleich.

Super Beschreibung/Vorgehensweise von @Kurbel (y)
Sollte machbar sein, dass das mit dem Sägeblatt.
 
Und wichtig (hatte ich vergessen, zu erwähnen), nach dem Kleben das Ganze ordentlich Tempern (je nach Harzsystem über Nacht, ca. 8 bis 16 Stunden bei ca. 50 Grad Celsius). Sonst braucht man nicht zu erwarten, das es hält.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wichtig (hatte ich vergessen, zu erwähnen), nach dem Kleben das Ganze ordentlich Tempern (je nach Harzsystem über Nacht, ca. 8 bis 16 Stunden bei ca. 50 Grad Celsius). Sonst braucht man nicht zu erwarten, das es hält.
Kommt eindeutig auf Harz/Härter an. Meist ist es je spezieller die Harze desto eher hat man obige Probleme.

Harz L und Härter L von R&G bindet zb bei 10Grad noch vernünftig ab.
Wobei man schon merkt das eine warme Umgebung (Bei mit Heizungskeller) besser ist.
Auch wenn Harze nach 24h schon belastbar fest sind, härten sie dennoch noch nach.
Ich habe festgestellt das ein Laminat durchaus eine Woche noch nachhärten kann.
 
Kommt eindeutig auf Harz/Härter an. Meist ist es je spezieller die Harze desto eher hat man obige Probleme.

Harz L und Härter L von R&G bindet zb bei 10Grad noch vernünftig ab.
Wobei man schon merkt das eine warme Umgebung (Bei mit Heizungskeller) besser ist.
Auch wenn Harze nach 24h schon belastbar fest sind, härten sie dennoch noch nach.
Ich habe festgestellt das ein Laminat durchaus eine Woche noch nachhärten kann.
Viele EP-Laminierharze vernetzen bei Raumtemperatur auch nach beliebig langer Zeit nur sehr unvollständig.
Anfangs mögen sie augenscheinlich hart sein, sind aber noch extrem spröde, aber selbst wenn sie aus der Sprödphase mal heraus sind, ist der Vernetzungsgrad mager und ebenso die Festigkeit.
DIe Glasübergangstemperatur hat auch mit viel Geduld nur etwa 20 °C Vorlauf, und dann landet man bei T_g um 40 °C, und bei dem Vernetzungsgrad bleibt es dann einfach stehen, bis es mal für eine Zeit lang höhere Temperaturen gesehen hat.
Ein gängiges bei Raumtemperatur weitgehend vernetzendes EP-System, dass gleichzeitig eine brauchbare potenzielle Glasübergangstemperatur hat, wüsste ich so aus dem Stand heraus jedenfalls nicht.
 
Viele EP-Laminierharze vernetzen bei Raumtemperatur auch nach beliebig langer Zeit nur sehr unvollständig.
Anfangs mögen sie augenscheinlich hart sein, sind aber noch extrem spröde, aber selbst wenn sie aus der Sprödphase mal heraus sind, ist der Vernetzungsgrad mager und ebenso die Festigkeit.
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Ein gängiges bei Raumtemperatur weitgehend vernetzendes EP-System, dass gleichzeitig eine brauchbare potenzielle Glasübergangstemperatur hat, wüsste ich so aus dem Stand heraus jedenfalls nicht.
Ich kann da nur aus der Praxis berichten und hatte mit dem HarzHärter
bei Härtung bei Raumtemperatur noch keine Problem,
soll dann auch bis 60° halten.
(Vermutlich dann im Sommer das CFK-Rad nicht länger im Auto lassen.)
Persönlich hab ich noch kein Bauteil gehabt das bei üblicher Umgebungstemperatur wieder weich wurde.
Sieht natürlich anders aus wenn man mit der Heißluftpistole drangeht...

Mit einem anderen Härter war das teilweise schon problematisch.
wird dann nicht richtig hart sondern bleibt gummiartig.
 
Lustig, ich halte eigentlich viel von R&G als Händler, aber irgendwelche zig Prüfergebnisse in ein Datenblatt schreiben, ohne Angaben zu T_g-Entwicklung, T_g_pot, und Temperung der Proben vorm Versuch, finde ich irgendwie seltsam.
Ok, im Beschreibungstext stehen irgendwo grobe T_g_pot-Angaben für die unterschiedlichen Härter, aber nicht, wie man Tempern muss, um zu welchem T_g zu kommen.

Die Hexionprodukte, die R&G auch führt, habe dagegen brauchbare Datenblätter.
 
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