Rennen Rennen auf Kartbahn Fulda 25.5.24

Das war ja das erste Rennen seiner Art. Trotzdem war die Moderation und die allgemeine Orga kurzweilig und gut.

Erst mußte man von seinem fahrbaren Untersatz die Bremsen vorführen. Und auch der Helm wurde überprüft (Aufkleber mit Prüfnummer sollte nicht fehlen...). Ein Transponder wurde genau so notwendig wie ein off. Prüf-Aufkleber und damit die Freigabe diese Rades/VM für das Rennen. Renn-Nummernaufkleber (aus Vinyl: gut wieder entfernbar!) wurden ausgegeben. Dann eine allgemeine Einweisung in die Strecke wie Überholmöglichkeiten und Flaggen-Bedeutungen etc. Darauf folgte dann die besondere Einweisung für uns mit dem neuen Rennkonzept.

Für uns war der Ablauf so geplant:
-Techn. Abnahme
-Einweisung
-Bahn kennen lernen bzw. ein paar Proberunden
-Pause
-12 Runden als Rennsimulation
-Pause
-12 Runden Rennen
-Pause
-Siegerehrung

Und dann begann das oben genannte im Wechsel mit Aktivitäten der E-Auto-Rennen: Auch E-UPs, E-Gölfe, Teslas usw. fuhren auf der Kart-Bahn. Der Sieger hatte nach einem neuen Streckenrekord von 146 Runden a 701 m das Equivalent von 2 Litern Benzin auf 100 km verbraucht. Im Rennen! Beachtlich. (y)

Ja, es war tatsächlich spannend. Sekundenschneller Wechsel zwischen Taktik für gleichmäßige Rundenzeiten während der normalen Fahrt und der Taktik, bei Überholmanövern den Rundenschnitt nicht kaputt zu machen. Worte wie Ideallinie oder Bremspunkt etc. wurden selbstständig "erfahren". Machte schon Laune!

Die Veranstaltung hieß: es werden 12 Runden gefahren. Die erste Runde und die Runde mit dem auffälligsten Schnitt werden gestrichen. Der Rest wird in Gruppen aufgeteilt: Unterschiede in den restlichen 10 Runden <1 Sekunde, <2 Sek., etc. bis zu <20 Sek. und >20 Sek.

Ich bin mit 1:31 - 1:33 Minuten bei den Runden schön gleichmäßig gefahren. Was mich echt gewundert hat. Aber so war es halt. Im Training (gleiche Länge bzw. 12 Runden) war ich noch etwas gleichmäßiger. Aber da haben wir uns auch nicht gegenseitig überholt. Naja, man lernt daraus!

Wettermäßig hatten wir total Glück: kein Regen innerhalb unserer Zeit an der Strecke. Überhaupt ist die Gegend da toll. So sah die Aussicht aus vom Tor des Geländes aus nach Nordwesten:

IMG_20240525_165437.jpg

Wenn das Wetter nicht zu schlecht ist oder sonst Irgendetwas dazwischen kommt, bin ich im nächsten Jahr wieder dabei.

Nun bin ich - nach ein paar Hundert Autokilometern - wieder zu Hause. Alles ist in der Wäsche oder wieder weg geräumt. Das VM hat den Transport durch diverse heftige Regenfälle dank einer provisorischen Hülle aus Frischhaltefolie gut überstanden

Bei Star Trek gibt es nur Seven of nine.
Ich bin seit heute Second of the first.
:giggle:(y)
 
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Also: nachdem ich am Freitag ziemlich ernüchtert von den gesammelten Absagen den Weg zur Strecke angetreten hatte hat mich der Renntag doch wieder versöhnt. Stimmungsaufheller war speziell das Engagement von Gugla der sich kurzfristig in der Nacht noch in sein Gefährt geschwungen hat und die 280km von Heilbronn bis zur Strecke geradelt ist um doch noch teilzunehmen. Das nenn ich Engagement!

Danke an alle 4 Teilnehmer - Matthias Meister, Wilhelm Gugla, Daniel Wagner und Ullrich Benninghofen (vlnr.) - die sich dem Experiment der neuen Disziplin am Ende gestellt haben!
 

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Da wir mit Max. 12 Teilnehmern kalkuliert hatten, hatten wir im Vorfeld 4 Pokale besorgt. Somit hat auch wirklich jeder Teilnehmer am Ende einen Pokal erhalten. Gugla bekam sogar noch einen zweiten hinzu ( den Sonderpreis der Rennleitung ) , den er sich durch seine Anfahrt nach gemeinsamen Verständnis aller Teilnehmer und Offiziellen redlich verdient hatte!
 

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Falls sich jemand für den Streckenverlauf interessiert: "ADAC Kartbahn Künzell-Dietershausen" ist als Garmin-Segment angelegt und sollte gleich online gehen. Das Barometer meint, daß da fast drei Höhenmeter pro Runde verborgen sind... :giggle:

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Die Spitzkehre rechts oben war biestig: rund 22 Meter Durchmesser als Auslauf der Überholstrecke. Da hat meine liebe Strada immer die ganze Aussenseite der Kurve belegt und teilweise über die Kojaks radiert... :ROFLMAO:

Die "doppelte" Fahrspur auf der rechten Seite im U ist eine Überrundung eines E-Bikes. Und der einzelne kleine blaue Schnörkel links ist die Fahrt über das Ziel und die Rückkehr über eine Innenbahn zum Parc fermé ;)

Achja, die Küche muss noch erwähnt werden: Kaffee und kalte Getränke gab es. Belegte Brötchen waren ausreichend vorhanden und Mittags konnte man a la carte essen. Das muß denen erst mal jemand nachmachen! (y)
 
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Magst du noch die Farblegende dazu teilen? Mich würden eure Geschwindigkeiten (Min / Max) auf dem Rundkurs interessieren. Durchschnitt lag bei dir ja bei ca. 27 km/h. An sich finde ich so ein Rennkonzept sehr interessant und würde gerne abschätzen, ob ich bei so etwas überhaupt mithalten bzw. die Runden durchstehen könnte.
 
Mein Peak waren 30,8. Das Minimum bei 22,xx km/h. Blau: langsam. Rot: schneller.
Die E-MTBler konnten aufgrund ihrer höheren Wendigkeit ohne zu bremsen mit knapp unter 60 rpm den kompletten Kurs durchkurbeln.
 
Auf die Schnelle:
Super Veranstaltung, entspannt und flexibel organisiert, sehr nette menschliche Begegnung.
Strecke Sucht erregend!
Für mich eine tolle Erfahrung mit einigen positiven Überraschungen.
Mehr demnächst.

Jetzt bleibt nur noch die entscheidende Quiz-Frage

20240526_163908 DF vor Audi Neckarsulm.jpg
Welche Farbe hat der Sportwagen?
(Bild von meiner Rückfahrt vorbei an Audi Neckarsulm)
 
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Hier kann man die einzelnen Rundenergebnisse im Detail betrachten (Fahrer anklicken)

Die Angaben dürfen nicht täuschen:
Sieger des Wettbewerbs war der „langsamste“ mit der besten Strategie und dem richtigen Gefühl im Hintern:
Daniel Wagner hat auf einer für mich kaum vorstellbaren Präzisionsfahrt mit seinem Pedelec die kumulierte Abweichung von nur 1,6 Sekunden von seinem Durchschnitt hingelegt. Glückwunsch mit Verbeugung!

Auswertung Radler-GLP.jpg
Quelle: https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?attachments/eec_fulda_2024_review-pdf.365793/ S.2


Zu meiner überraschenden und überraschungsreichen Teilnahme

Ich verfolgte die Veranstaltung von der Ankündigung an mit großem Interesse und mit viel Sympathie für das Gesamtkonzept (keine Raserei, Gleichmäßigkeitsrennen auch für die Elektroautos, erkennbar professionelle Organisation mit Versicherung und vorbildlichen Sicherheitsvorkehrungen und rechtlichen Regelungen).
Trotzdem habe ich mir gesagt: „Junge lass die Finger weg! Eine Delle in deinem „heiligen Carbönle“ kann dir bis zur Wiederherstellung die komplette Saison verderben“

Dann habe ich aber am Freitag vor dem Zubettgehen diesen dramatischen Teilnehmerschwund in letzter Sekunde wahrgenommen und beim Einschlafen hat mich wirklich der Zorn gepackt: 6 von 7 Forumsmitgliedern haben abgesagt, 3 davon in schier letzter Sekunde.

Das hat mich nicht schlafen lassen.
Aufgestanden, grob geschätzt, was die Orga als spätesten Ankunftstermin akzeptieren könnte,
einen alten Plan herausgezogen und angepasst: Eine Stunde Schönheitsschlaf könnte noch drin sein. Ich mach ’s.

Pustekuchen: Die Suche und vor allem Bezahlung eines Hotelzimmers hat alles aufgefressen und mich mit einer ¾ Stunde Verspätung starten lassen.

Nebel und feuchte Straßen, besonders auf der gesperrten Abfahrt aus dem Odenwald, zwangen mich zur Vorsicht.
Für eine vernünftige Marschtabelle hatte ich keine Zeit und so fuhr ich bis kurz vor Schluss in der Furcht, meine zum spätest nur denkbaren Zeitpunkt angekündigte Ankunft nicht zu schaffen.

20240525_055128 Brücke im Nebel 1400.jpg
Roland-Schwing-Brücke südlich Sulzbach/Main

Aber dann kam vor dem gefürchteten, unbekannten Anstieg Richtung Rhön die Sonne heraus und ich hatte mit der Abkürzung über einen Feldweg (westl. Weyhers) richtig gepokert:
Mein kleiner weißer Zeppelin glitt abseits vom Verkehr wie von selbst in die Höhe, während ich die schöne Landschaft und das satte Grün genießen konnte.
Und Überraschung, Überraschung: Die Unsicherheit im Nacken hat mich unter Kürzung der Pausen auf das Minimalmaß (pinkeln), bis kurz vor dem Ziel immer in demütiger Zurückhaltung, über eine Stunde vor meine ursprüngliche Schnellberechnung geschubst.
So konnte ich Dank der lockeren Flexibilität der Veranstaltungsleitung sogar noch die volle Trainingszeit nutzen.

Und schon wieder Überraschung:
Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Velomobile aufgrund der vielen Kurven, aus denen immer wieder beschleunigt werden muss, das Nachsehen gegenüber den Pedelecs und E-Bikes haben und dass dies und die unvermeidbaren Überholvorgänge alle in die Abweichungsklassen „>10 sec“ befördern könnte.

Deshalb sah ich meine Chance und Sicherheit darin, immer ganz rechts außen langsam und ganz gleichmäßig meine Runden zu drehen.
Aber schon in der ersten Trainingsrunde bemerkte ich, dass ich das mit dem Velomobil nicht hinbekomme.

Die Strecke hat nämlich unerwartet ganz leichte Steigungen und an einer Stelle in und nach einer Kurve eine deutlich spürbares Gefälle, das einen Velomobilisten bei gefühlt gleichmäßiger Leistungsabgabe nach vorne katapultiert und zum Schalten oder Bremsen zwingt.

Diese Stelle und das Experimentieren mit der optimalen Bezwingung der Haarnadelkurve haben bei mir einen regelrechten Suchteffekt erzeugt und - für mich wirklich unüblich - öfters mal ein Beinchen meines DFs von der Fahrbahn gelupft.
Haftungsprobleme gab es dabei nie (vorne Nutrak, hinten Marathon Wheel Chair).

Besonders den leistungsstärkeren und erfahreneren Velonauten (z. B. @susisorglos, Daniel @Düsentriebin, @JulianKFZ , @Sproessling, @Kaefer, die Leute um @Fritz …) könnten hier zu einem sehr fairen Teilnahmepreis einschließlich perfekter Auswertung und Versicherung ihre helle Freude haben.

Fahrern der Klasse „Daniel Düsentrieb“ würde ich trotz oder vielleicht sogar wegen der anspruchsvollen Streckenführung, der leichten Welligkeit und des makellosen Fahrbahnbelags eine Schnitt über 40 km/h zutrauen. Diese Strecke wäre für richtige Velomobilrennen einfach geil!

Aber zur Erinnerung: Hier ist aus gutem Grund nicht Höchstgeschwindigkeit, sondern präzise Gleichmäßigkeit gefragt und die mit Motor Unterstützten haben dabei einen nicht zu verachtenden Vorteil: Sie können bei geschickter Fahrweise ohne Schalten auskommen und die Regelung der Gleichmäßigkeit unter leichtem Mittreten ihrem Turbo-Modus überlassen.

Auch die Atmosphäre war eine angenehme Überraschung:
Sowohl bei den E-Auto-Fahrern als auch bei den Radlern nur angenehm entspannte, äußerst freundliche und kooperative Menschen.
@UliB hat sich sogar unaufgefordert zu meinem freundlichen Weckdienst gemacht, als ich mich nach dem Rennen und 30 Stunden ohne Schlaf für ein Nickerchen hinter das Haus verzogen hatte.

Ganz herzlichen Dank für das tolle Event an alle Organisatoren, Helfer und Teilnehmer,
besonders an @GT-Eins und den Fuldaer Automobil Club.
 
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Nächstes Jahr mit VM und E Auto am Start! Sicher!
Nervt mich selbst hart, dass ich nicht hin kam :/
Aber danke Gugla für deinen Einsatz und das du dich überwunden hast, doch mit zu fahren :)
 
Es ist so wichtig, dass wir an solchen Veranstaltungen teilnehmen. Dank @Gugla und die anderen Teilnehmern ist somit der Zugang zu diesem tollen Event gesichert. Schön, dass wir Aussicht auf nächstes Jahr haben!
 
Es gibt erste Infos zur geplanten Zweitauflage des Events 2025. Ich würde vorschlagen der Übersicht halber machen wir hier einen neuen Thread dazu auf:
 
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