Hier kann man die einzelnen Rundenergebnisse im Detail betrachten (Fahrer anklicken)
Full race results including lap times and position charts for Velomobil- / Pedelec- GK-GLP Velomobil- / Pedelec- GK--GLP on May 25, 2024 11:10:00 AM
racehero.io
Die Angaben dürfen nicht täuschen:
Sieger des Wettbewerbs war der „langsamste“ mit der besten Strategie und dem richtigen Gefühl im Hintern:
Daniel Wagner hat auf einer für mich kaum vorstellbaren Präzisionsfahrt mit seinem Pedelec die kumulierte Abweichung von nur 1,6 Sekunden von seinem Durchschnitt hingelegt. Glückwunsch mit Verbeugung!
Quelle:
https://www.velomobilforum.de/forum/index.php?attachments/eec_fulda_2024_review-pdf.365793/ S.2
Zu meiner überraschenden und überraschungsreichen Teilnahme
Ich verfolgte die Veranstaltung von der Ankündigung an mit großem Interesse und mit viel Sympathie für das Gesamtkonzept (keine Raserei, Gleichmäßigkeitsrennen auch für die Elektroautos, erkennbar professionelle Organisation mit Versicherung und vorbildlichen Sicherheitsvorkehrungen und rechtlichen Regelungen).
Trotzdem habe ich mir gesagt: „Junge lass die Finger weg! Eine Delle in deinem „heiligen Carbönle“ kann dir bis zur Wiederherstellung die komplette Saison verderben“
Dann habe ich aber am Freitag vor dem Zubettgehen diesen dramatischen Teilnehmerschwund in letzter Sekunde wahrgenommen und beim Einschlafen hat mich wirklich der Zorn gepackt: 6 von 7 Forumsmitgliedern haben abgesagt, 3 davon in schier letzter Sekunde.
Das hat mich nicht schlafen lassen.
Aufgestanden, grob geschätzt, was die Orga als spätesten Ankunftstermin akzeptieren könnte,
einen alten Plan herausgezogen und angepasst: Eine Stunde Schönheitsschlaf könnte noch drin sein. Ich mach ’s.
Pustekuchen: Die Suche und vor allem Bezahlung eines Hotelzimmers hat alles aufgefressen und mich mit einer ¾ Stunde Verspätung starten lassen.
Nebel und feuchte Straßen, besonders auf der gesperrten Abfahrt aus dem Odenwald, zwangen mich zur Vorsicht.
Für eine vernünftige Marschtabelle hatte ich keine Zeit und so fuhr ich bis kurz vor Schluss in der Furcht, meine zum spätest nur denkbaren Zeitpunkt angekündigte Ankunft nicht zu schaffen.
Roland-Schwing-Brücke südlich Sulzbach/Main
Aber dann kam vor dem gefürchteten, unbekannten Anstieg Richtung Rhön die Sonne heraus und ich hatte mit der Abkürzung über einen Feldweg (westl. Weyhers) richtig gepokert:
Mein kleiner weißer Zeppelin glitt abseits vom Verkehr wie von selbst in die Höhe, während ich die schöne Landschaft und das satte Grün genießen konnte.
Und Überraschung, Überraschung: Die Unsicherheit im Nacken hat mich unter Kürzung der Pausen auf das Minimalmaß (pinkeln), bis kurz vor dem Ziel immer in demütiger Zurückhaltung, über eine Stunde vor meine ursprüngliche Schnellberechnung geschubst.
So konnte ich Dank der lockeren Flexibilität der Veranstaltungsleitung sogar noch die volle Trainingszeit nutzen.
Und schon wieder Überraschung:
Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Velomobile aufgrund der vielen Kurven, aus denen immer wieder beschleunigt werden muss, das Nachsehen gegenüber den Pedelecs und E-Bikes haben und dass dies und die unvermeidbaren Überholvorgänge alle in die Abweichungsklassen „>10 sec“ befördern könnte.
Deshalb sah ich meine Chance und Sicherheit darin, immer ganz rechts außen langsam und ganz gleichmäßig meine Runden zu drehen.
Aber schon in der ersten Trainingsrunde bemerkte ich, dass ich das mit dem Velomobil nicht hinbekomme.
Die Strecke hat nämlich unerwartet ganz leichte Steigungen und an einer Stelle in und nach einer Kurve eine deutlich spürbares Gefälle, das einen Velomobilisten bei gefühlt gleichmäßiger Leistungsabgabe nach vorne katapultiert und zum Schalten oder Bremsen zwingt.
Diese Stelle und das Experimentieren mit der optimalen Bezwingung der Haarnadelkurve haben bei mir einen regelrechten Suchteffekt erzeugt und - für mich wirklich unüblich - öfters mal ein Beinchen meines DFs von der Fahrbahn gelupft.
Haftungsprobleme gab es dabei nie (vorne Nutrak, hinten Marathon Wheel Chair).
Besonders den leistungsstärkeren und erfahreneren Velonauten (z. B.
@susisorglos, Daniel
@Düsentriebin,
@JulianKFZ ,
@Sproessling,
@Kaefer, die Leute um
@Fritz …) k
önnten hier zu einem sehr fairen Teilnahmepreis einschließlich perfekter Auswertung und Versicherung
ihre helle Freude haben.
Fahrern der Klasse „Daniel Düsentrieb“ würde ich trotz oder vielleicht sogar wegen der anspruchsvollen Streckenführung, der leichten Welligkeit und des makellosen Fahrbahnbelags eine Schnitt über 40 km/h zutrauen.
Diese Strecke wäre für richtige Velomobilrennen einfach geil!
Aber zur Erinnerung: Hier ist aus gutem Grund nicht Höchstgeschwindigkeit, sondern präzise Gleichmäßigkeit gefragt und die mit Motor Unterstützten haben dabei einen nicht zu verachtenden Vorteil: Sie können bei geschickter Fahrweise ohne Schalten auskommen und die Regelung der Gleichmäßigkeit unter leichtem Mittreten ihrem Turbo-Modus überlassen.
Auch die Atmosphäre war eine angenehme Überraschung:
Sowohl bei den E-Auto-Fahrern als auch bei den Radlern nur angenehm entspannte, äußerst freundliche und kooperative Menschen.
@UliB hat sich sogar unaufgefordert zu meinem freundlichen Weckdienst gemacht, als ich mich nach dem Rennen und 30 Stunden ohne Schlaf für ein Nickerchen hinter das Haus verzogen hatte.
Ganz herzlichen Dank für das tolle Event an alle Organisatoren, Helfer und Teilnehmer,
besonders an @GT-Eins und den Fuldaer Automobil Club.