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Hallo
Nach unserer ersten grossen Radtour mit Solarmobil sind wir seit Dezember auf einer gemütlichen Erkundungsreise Richtung Nordamerika unterwegs.
Da ich in Mexiko mit teils schlechteren Strassen rechnete (bisher nicht der Fall, in Belize hingegen schon) und wir allgemein etwas geländetauglicher sein wollten, haben wir uns diesmal für ein einspuriges Setup entschieden.



Auf ein Nazca Quetzal Tandem habe ich ein Solardach gesetzt, Motor und Akkus sind in einem selbstgebauten Schubanhänger untergebracht. Nach unserer ersten Tour wollten wir den Motor auf jeden Fall wieder geschaltet haben, im Antriebsstrang des Tandems unterbringen war aber keine Option wegen zu viel Drehmoment auf der Rohloff. Daher ist der Motor nun im Anhänger verbaut, wo er über zwei Ketten sowohl geschaltet antreiben (eine Rohloff dient im Notfall auch als Ersatzteil fürs Tandem) als auch rekuperieren kann. Im (schwer beladenen) Tourenbetrieb hat sich insbesondere die zusätzliche Bremse im Anhänger (durch Rekuperation) als super stabilisierend auf das Gespann erwiesen - das würde ich sofort wieder so bauen.
Nach bisher rund 4500km - meist auf Asphalt, teils aber auch Schotter- und Schlaglochpisten, anfangs vereinzelt Schnee - und einigen steilen Testfahrten in den Alpen bewährt sich das Gespann ganz gut. Um dem Thema Schubanhänger einige Erfahrungswerte beizusteuern, schreibe ich mal die Vor- und Nachteile auf, die sich für uns bis jetzt zeigten:
Der >Einspur<-Anhänger zeigt neben super Vorteilen (Wir können recht üble Strassen fahren! Fahrradwege mit Grasnarbe in der Mitte machen wieder sowas von Spass!) jedoch auch deutliche Nachteile. Neben den oben genannten Punkten ist vor allem auch der Verschleiss am Hinterrad des Tandems sehr deutlich.



Mehr davon auf unserem Reiseblog
Saludos de Mexico
Nach unserer ersten grossen Radtour mit Solarmobil sind wir seit Dezember auf einer gemütlichen Erkundungsreise Richtung Nordamerika unterwegs.
Da ich in Mexiko mit teils schlechteren Strassen rechnete (bisher nicht der Fall, in Belize hingegen schon) und wir allgemein etwas geländetauglicher sein wollten, haben wir uns diesmal für ein einspuriges Setup entschieden.



Auf ein Nazca Quetzal Tandem habe ich ein Solardach gesetzt, Motor und Akkus sind in einem selbstgebauten Schubanhänger untergebracht. Nach unserer ersten Tour wollten wir den Motor auf jeden Fall wieder geschaltet haben, im Antriebsstrang des Tandems unterbringen war aber keine Option wegen zu viel Drehmoment auf der Rohloff. Daher ist der Motor nun im Anhänger verbaut, wo er über zwei Ketten sowohl geschaltet antreiben (eine Rohloff dient im Notfall auch als Ersatzteil fürs Tandem) als auch rekuperieren kann. Im (schwer beladenen) Tourenbetrieb hat sich insbesondere die zusätzliche Bremse im Anhänger (durch Rekuperation) als super stabilisierend auf das Gespann erwiesen - das würde ich sofort wieder so bauen.
Nach bisher rund 4500km - meist auf Asphalt, teils aber auch Schotter- und Schlaglochpisten, anfangs vereinzelt Schnee - und einigen steilen Testfahrten in den Alpen bewährt sich das Gespann ganz gut. Um dem Thema Schubanhänger einige Erfahrungswerte beizusteuern, schreibe ich mal die Vor- und Nachteile auf, die sich für uns bis jetzt zeigten:
- richtig beladen (35kg total Anhänger, 200kg total Tandem) und im kleinsten Gang hilft uns der Hänger auf Asphalt locker eine 22% Steigung / 800hm hoch
- bis zu 50km/h auf Asphalt, bei 20km/h auf grobem Schotter mit Schlaglöchern und auf Eis (mit Spikes) fühlte sich das Gespann bisher immer sicher an
- Rekuperation im Anhänger wirkt sehr stabilisierend bei Bergabfahrt. Mit CycleAnalyst und Gasgriff eignet sich der Motor super als hauptsächlich verwendete Bremse und verhindert das Überholen des Anhängers
- ursprünglich befürchtete Probleme mit Aufschaukeln sind kaum vorhanden, die Kupplung darf um die vertikale Achse nur nicht zu leicht drehen
- mit relativ wenig Investition (2. Pedalsensor und Gasgriff, Bob-Yak Kupplung) kann man den Anhänger einfach an zusätzlichen Rädern nutzen und hat die Elektrifizierung passend zur Last dabei
- mit zu wenig Ladung springt der Hänger ab 300W gerne, auf Schotter dreht das Rad manchmal durch. Mit entsprechender Technik ist das allerdings gut beherrschbar (Leistung per Gasgriff regeln) und weniger problematisch als befürchtet.
- die Beladung muss passen. Wir haben 7kg Akkus und 3kg Motor so tief wie möglich verbaut, dennoch müssen die Wassertanks ganz vorn und das Gepäck halbwegs ausbalanciert sein um den Anhänger nicht instabil werden zu lassen. Geht wenn mans mal raus hat, würd ich aber nicht jedem so in die Hand geben.
- die Akkus sind für tiefere Pfützen zu weit unten, wir mussten den Anhänger auch schon kurze Strecken tragen
- die rechtliche Lage ist nicht geregelt, der Verbund Schubanhänger und Zweirad geht bestenfalls als Inline-Trike durch
Der >Einspur<-Anhänger zeigt neben super Vorteilen (Wir können recht üble Strassen fahren! Fahrradwege mit Grasnarbe in der Mitte machen wieder sowas von Spass!) jedoch auch deutliche Nachteile. Neben den oben genannten Punkten ist vor allem auch der Verschleiss am Hinterrad des Tandems sehr deutlich.
- Der Schwalbe Marathon war nach 4300km seitlich komplett abgefahren, während in der Mitte noch gut Profil drauf war
- Wir hatten auf den letzten 1500km etliche Speichenbrüche direkt am Nippel (wohl mitbedingt durch eine nicht ideale Felge und allgemeine Überladung, knapp 150kg auf dem Hinterrad). Ich hoffe das mit einer richtungsgebohrten Andra und neu einspeichen in den Griff zu kriegen, werde in ein paar Monaten wieder berichten
- Die Torsionskräfte auf der Bob Yak-Kupplung und der Hinterradschwinge sind schon nicht ohne. Wie stark genau die Kräfte werden ist schwer einzuschätzen, bis jetzt scheint alles gut zu gehen, allerdings bleibt diese Stelle meine Hauptsorge bei diesem Konzept.



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