Reiseanhänger Selbstbau a la R.C.

Rigg/Truss-Verbinder sind für geringere Lasten als die Kipp oder R+K, die sind auch nur an wenigen Stellen am Rohrumfang anliegend,
zum Vergleichen der Unterschiede, Riggatec:

41w6AuMHo~2.jpg
Durch mehrere Schrauben gibt es natürlich mehr Bruchstellen. Mangelndes Anliegen am Rohr könnte aber zB. mit Epoxy ausgeglichen werden. Meine Riggatec Rohrschelle für 48-51mm Rohre misst aber nur in der Breite 48mm, zum Verschluß nur ca. 46mm. Also wurde für reichliche Einspannung geplannt.

29000-5.jpg
 
Das ist eine Version der Geländerklemmen, das sollte man nur mit Stahlrohr machen und es ist für dynamische Lasten nicht geeignet, das "weicht aus" indem sich die Made ins Material einarbeitet, dann klappert es, das kann man ein paar Mal wieder festziehen, aber dauerhaft fest wird das nie
 
und es ist für dynamische Lasten nicht geeignet, das "weicht aus" indem sich die Made ins Material einarbeitet,
Jain.
Das bekannteste und wohl am meisten nachgebaute Fahrradwohnwagen-Fahrwerk von Alusteck.de für Fahrradwohnwagen wurde von Youtuber Rene Kreher bekannt gemacht.

Screenshot_20230416-131521~2.png

Die Alusteck Kunststoffverbinder werden dabei sowohl mit als auch ohne Stahlkern verwendet, und oft zur diagonallen Versteifung in den Ecken noch mit dreieckigen Alublechen verklebt+verniedet.

Sehe dabei das größte Problem, das selbst die Kunststoffverbinder mit Stahlkern rundum immer noch mit 4mm Kunststoff zum Alu-innenrohr (mit nur 1.5mm Wandstärke) eingefasst sind.
..es ist für dynamische Lasten nicht geeignet, das "weicht aus" indem sich die Made ins Material einarbeitet,

Also eigentlich voraussehbar, dass dieser Kunststoff durch dynamische Kräfte mit der Zeit gequetscht wird, und dadurch ausleihert. Die Realität ist aber, dass schon Unzählige in dieser Bauart gereist sind, und vielfach immer noch so nachgebaut wird.

Als Rahmen für ein Fahrradwohnwagen, schon öffter mit Reisegewicht um 100Kg gebaut, scheinen also sogar Kunststoff-Innenverbinder brauchbar zu sein. Das einzige was dabei immer wieder bricht ist bei der höchst belasteten Deichsel, welche man dann auch vielfach mit zusätzlichen Streben ausgebessert sieht.

Denke auf obigen Bild fällt wohl auch die theoretisch ärgste Schwachstelle gleich auf: Bei der am stärksten belasteten Stelle der Radaufnahme werden die Längsrahmenrohre mit Kunststoff gestückelt. Im Vergleich zu den vielen ausgebesserten Deichselaufnahmen wurde diese Achsaufnahme aber bisher nur von sehr wenigen ersetzt.

Ich selber würde solches Zerstückeln der Längsrahmenrohre jedenfalls mittels der viel stabileren XYZ-Cargo Rahmenbauweise vermeiden. Aber für alle anderen Eckverbindungen scheint selbst Kunststoff zwischen Alurohr bei all zu vielen ausreichend für ein Fahrradwohnwagenanhänger Fahrwerk. Gußstahl noch viel eher, halt nicht gerade an der Deichsel.

Am stabilsten und günstigsten mit Alurohren ist sicher die XYZ-Rahmenbauweise, zur Zerlegbarkeit mit Alurohrschellen Anstelle fixer Verschraubung abgewandelt.

xyzcargo_logo.png
 
Selber habe ich übrigens ein Fahrradwohnwagen-Fahrwerk aus zwei des wohl günstigsten DIY-Bausatzes von Wicycle auf meinen Balkon gebaut.

IMG_0090.jpg

Wurde unvorhergesehen ein bombenfester Lastenanhänger, mir allerdings mit 20kg nur für das Fahrwerk eines Fahrradwohnwagen schon viel zu schwer. Und würde deshalb mit Alurohren nur noch mittels der statisch günstigeren XYZ-Rahmenbauweise bauen. Zur Leichtigkeit wahrscheinlich noch besser mit Bambusrohren.
 
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Was bringen 4 Räder an einem starren Rahmen? Es tragen ja immer nur 2 davon.

Ok Optik, einverstanden.
 
Was bringen 4 Räder an einem starren Rahmen?
Doppelachsen, wie im KFZ Bereich, tragen mehr. Da noch wenige Fahrradwohnwagenanhänger so gebaut wurde, habe ich mir zusätzlich an den vorderen Ecken die Option für den Umbau zu einer Achsschenkellenkung offen gehalten. Zusätzliche Pannensicherheit - mit einen oder gar zwei Platten ereicht man immer noch ein Ziel.

Es tragen ja immer nur 2 davon.
Wie meinst du das?

Hier ein extremes Beispiel wie man mit vier Rädern über Stock und Stein sogar hüpfen kann:

Screenshot_20220514-210229~2.png

Hier die erste Probefahrt mit dem fertigen Fahrradwohnwagen (nicht meiner):

 
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würde deshalb mit Alurohren nur noch mittels der statisch günstigeren XYZ-Rahmenbauweise bauen. Zur Leichtigkeit wahrscheinlich noch besser mit Bambusrohren.
Auf den Bau mit Bambusrohren bin ich auch schon gestoßen, hast du Erfahrung damit?
Das Gewicht ist ja ein klarer Vorteil und stabil sollen sie auch sein.
Es gibt ein paar Fahrradmanufakturen die Rahmen aus Bambus machen.
 
Es tragen ja immer nur 2 davon.
Wie meinst du das?
Ok, jetzt habe ich es gecheckt. Doppelachsige Fahrradanhänger werden mit vertikal flexibler Deichselanbindung gebaut, dadurch bleiben alle vier Räder am Boden. Ausgenommen natürlich beim Hüpfen über Baumstämme.

Eine durchgängige Achse spart das Spureinstellen.
Auch Spureinstellen ist mit den Steckachsenaufnahmen von Wicycle vorgegeben, und damit hinfällig.

Eine durchgängige Achse ist der ganze Minimal-Anhänger. (Vorausgesetzt, das Ladegut passt dazu...)
Eine solche minimal Alu-Stechachs Lösung gibt es sogar fertig für 70,- zu kaufen: https://fahrradanhaenger-freiburg.d...reedom-the-y-breite-achse-wide-axle-beam.html

carry-freedom-the-y-breite-achse-wide-axle-beam.jpg
Und liese sich ideal mit der Bauweise von @Dan verwenden.
 
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Wie meinst du das?
So:
Screenshot 2023-04-16 165904.png

Wenn man genau hinschaut fährt sein Anhänger die meiste Zeit nur auf den vorderen Rädern.
Eine starre Tandemachse ist technisch Unsinn.
Korrekterweise wäre es eine der folgenden Lösungen.

Wippe:
1681657517907.png

Wippe mit Federung:
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Auch noch ok: einzeln auf gehängt aber gefedert
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Eine solche minimal Alu-Stechachs Lösung gibt es sogar fertig für 70,- zu kaufen: https://fahrradanhaenger-freiburg.d...reedom-the-y-breite-achse-wide-axle-beam.html
Meine ist wohl deutlich leichter und hat praktisch nichts gekostet. (Material war vom Schrott.)

Vorsicht mit der Längenangabe aus Deinem Link. Da ist nicht klar, worauf sich das Maß bezieht.
(Auf das Vierkantrohr oder die Steckachs-Einsätze? Links ist's so, rechts anders eingezeichnet...?!111!)

:) , Harald
 
Wenn man genau hinschaut fährt sein Anhänger die meiste Zeit nur auf den vorderen Rädern.
Eine starre Tandemachse ist technisch Unsinn.

Klar wird ein Doppelachser auf unebener Piste mal wippen. Ob mehr nach vorn oder hinten ist halt auch eine Frage des Gewichte ausbalancieren. Und da ist es bei obigen Beispiel doch etwas Bug-lastig. Deshalb bei diesem Beispiel die meiste Zeit auf Erdwegen nur auf den Vorderen.

Das ist aber die Ausnahme und selbst bei ungleicher Balance nicht der Regelfall auf Teer, wo wir doch am meisten unterwegs sind. Und alle Vorteile davon haben: Wie größere Tragkraft, gar keine das Zugfahrrad belastende Deichselslast und Pannensicherheit. Nachteil bei Doppelachse ist natürlich ein größerer Reifenabrib.

Korrekterweise wäre es eine der folgenden Lösungen.

Wippe:
..

Wippe mit Federung: ..
Habe darüber als Selbstbaulösung auch schon viel nachgedacht. Aber letztlich immer wieder ob des vorallem dazu notwendigen zusätzlichen Gewichtes, der Kosten und Verkomplexizierung verworfen.

Ein Fahrradwohnwagenbauer hat mal die Latten eines Bettlattenrostes als Fahrradfederung ausprobiert. Zwei davon halten angeblich schon 80kg. Diese, ähnlich wie bei deiner Wippe, verwendet wäre wahrscheinlich die leichteste und günstigste Möglichkeit.

Auf der Englischen Wikipedia-Seite findet sich eine Abbildung einer durch Upcycling auch günstigeren Anhägerfederung:

Bicycle-trailer-for-outdoor-trekking.jpg

..mit der Bemerkung - shock absorbed with long spring travel

Aber dann ist das, was beim Velomobilbau technisch korrekt und sinnvoll ist, beim Fahrradwohnwagenbau bei klar definierten anderen Anforderungen auch verkehrt. Viele Selbstbauer verschätzen sich dabei beim Gewicht (auch ohne Federung) und kommen so locker schnell auf 80-100 Kg Reisegewicht. Damit braucht es zur Bewältigung halt immer auch gleich wieder gute Anhängerbremsen, und viel zusätzliches Gewicht an Akkus. Wieder anderen mit anderen Anforderungen macht ein 150kg Anhänger noch gar nichts aus

Will man das aber nicht, braucht es für ein Fahrradanhänger auch keine Federung - sitzt während der Fahrt ja kein Mensch darin, und Gepäck ist auf der Schlafmatte ausreichend gefedert. Gebaute und erprobte Fahrradwohnwagenanhänger mit geschlossenen Aufbau wurden schon ab 23kg Leergewicht gebaut. Dabei macht eine teure und halb so schwere Wippe oder mit Federung halt einfach nicht viel Sinn.
 
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(Auf das Vierkantrohr oder die Steckachs-Einsätze? Links ist's so, rechts anders eingezeichnet...?!111!)
Ist das Aussenmaß der Steckachseinsätze. Für die meisten wohl zu breit, für Fahrradwohnwagen aber noch ideal. Kann man natürlich mittig auch kürzen, und mit einem genau passenden Aussenrohrflansch wieder stückeln.

Meine ist wohl deutlich leichter und hat praktisch nichts gekostet. (Material war vom Schrott.)
Also wenn ich jetzt losziehen würde ein solches Alurohr auf dem Schrott suchen zu gehen, dann noch eine passende Steckachsbuchse, diese dann ohne viel Vorerfahrung in Metal- od. Epoxyarbeiten auch noch exakt mittig genau einpassen müsste, dann hätte es mich ein mehrfaches davon gekostet, als was ich in der selben Zeit verdienen könnte. Hätte aber deine Befriedigung am Werkeln nicht.
 
Also wenn ich jetzt...
Ja, wir haben wohl andere Zugänge zu diversen Themen und technischen Betrachtungen.
Macht aber nichts.

Viel Spaß bei Deinen Arbeiten, Harald

  • Gebrauchten 24" Rollstuhl gekauft. Das waren die Räder und die Achsaufnahmen.
  • Ein passendes Rohr aus dem Schrott gezogen und die Achsaufnahmen auf der Drehbank auf das zum Rohr passende Maß abgedreht.
Es kommt halt drauf an, welche Möglichkeiten man zur Verfügung hat.

In Summe mit Abholen des Rollstuhls waren's geschätzt 2 Stunden Arbeit.

Da hat das Besprechen der Idee im Forum wohl mindestens (!) gleich viel Zeit gebraucht... :)
 
Klar wird ein Doppelachser auf unebener Piste mal wippen.
Das ist eine (unechte) Tandemachse. Das zählt als eine Achse (auch im Führerschein). Dementsprechend hat er eine starre Deichsel und deren schlecht justierte Höhe ist auch der Grund warum sein Anhänger praktisch nur auf den Vorderädern fährt. Und drum auch ein "interessantes" Kurvenverhalten. Aber ich geb Dir Recht auf glattem Asphalt kann (könnte) man das so justieren, dass wenigstens alle Räder zugleich den Boden berühren. ...bis zur nächsten Unebenheit.
 
Dementsprechend hat er eine starre Deichsel und deren schlecht justierte Höhe
Hi Wolfgang,

pamojja hatte von "vertikal flexibler Deichselanbindung" geschrieben, wie auch immer das dann ausgeführt ist...

Von der Lösung mit den 2 Achsen halte ich auch nichts, aber das darf jemand anderer ruhig anders sehen.
Ich muss das Ding ja weder bauen noch fahren... :)

Gruß, Harald

PS:
Ob bei dem Projekt "Maschinenbau" oder "Youtube" mehr zählt ?
Mir auch egal. Gleicher Grund wie oben... :)
 
Die Tandemachse macht Sinn um Fahrbahnstösse zu eliminieren und/oder kleinere Räder verwenden zu können (spart Platz). Und dass man nicht alles bierernst nehmen soll hab ich schon mal wo gehört. :unsure:
 
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