Reha-Trike (Gekko FX/FXS 20) für Kind

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Hallo,
ich beabsichtige für meinen Sohn (160 cm) eine Gekko FX/FXS20 mit speziellem Umbau (PUMA von EBS mit Daumen/Handgas bis 6 km) zu kaufen. Er darf krankheitsbedingt nur eine geringe Leistung erbringen. Zeitweise soll er das Rad auch nur über die Anfahrhilfe (6km) fahren können, wenn seine Energie erschöpft ist.

Zur Konfiguration des Gekko fx/fxs 20 habe ich noch Fragen. Ich habe hier schon einiges dazu gelesen. Es gibt sicher kein richtig oder falsch. Dennoch freue ich mich über Eure Einschätzung und Eure Erfahrungen.

1. Schaltung bei PUMA-Motor: SRAM 30 oder andere Alternativen?

2. Bremsen: möglichst wartungsfrei (jährliche Wartung in Ordnung, aber nicht ständiges nachstellen) und sicher (Kind nutzt Trike)
2.1. Hydraulik: Tektro Auriga trike / Shimano XT Hydraulik oder
2.2. Avid BB7 (ungekoppelt / gekoppelt)

3. Pedale: das Hasebike - Spezialpedal (ca. 180 €) scheint besser anpassbar (für alle Schuhgrößen geeignet) als die von HP V und sollte ggf. auch ohne Klettverschluss ein Abrutschten sicher vermeiden können.
spezialpedal_coll.jpg

4. Kabel für Lichtanlage (ggf. Nachrüstung von Blinkern) - Können Kabel später noch in den Rahmen eingezogen werden oder muss dies ggf. direkt mitbestellt werden?

5. Ich überlege Hosenträgergurte anzubauen. Gibt es hier Erfahrungen?

6. Lenkerhöhe (niedrig oder hoch)?

Vielen Dank im Voraus.
Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich das richtig interpretiere steht Geschwindigkeit erstmal nicht auf dem Plan (weing Leistung und auch "wenig" Kraft?)
1. im Grunde wäre jede Kettenschaltung sowie eine Pinion (Tretlagergetriebe) möglich
Empfehlung 1x12 und Bereich über das Kettenblatt einstellen oder Pinion

2. Bremsen jede angebotene Kombination möglich
ob gekoppelt oder nicht müsste dein Sohn mal ausprobieren was ihm lieber ist, jede Version hat ihre Vor- und Nachteile
gekoppelt: mit 1 Hand bedienbar, es werden immer beide Räder gepremst
einzeln: jedes Rad dosierbar bremsbar, es kann zum verziehen kommen bei einseitiger Bremsung

3. Pedale sowie Schuhe müssen passen (kann ich keine Empfehlung geben)

4. Kabel sollten nachträglich noch einziehbar sein (solang Ausgänge Richtung Hinterrad vorhanden sind)

5. ----

6. genauso wie bei den Bremsen hier hilft nur testen
 
1) Mein Gekko FX (allerdings ohne Motor) hat meines Erachtens nach einen eher hohen Kettenverschleiß, ich fahre damit aber auch ganzjährig. 3x10 ist sicher nicht verkehrt, allerdings spricht durchaus auch etwas dafür, vorne nur ein Kettenblatt zu haben, also 1x10, 1x11, 1x12. An sich ist das kleine Hinterrad aber etwas lästig, wenn es um große Umwerfer geht, die sind dann nämlich seh nah am Boden. Ich vermute aber mal, daß nicht so extrem im Gelände gefahren werden soll. Überlege dir auch, ob du nicht die kurzen 155mm-Kurbeln kaufen willst.
2) Hydraulische Bremsen werden zwar angeboten, man liest aber ab und an von Problemen. Die Bremshebel stehen senkrecht, üblicherweise werden die nicht in dieser Lage eingesetzt. Ich habe keine Ahnung, wie wartungsfrei das ist.
Seilzugbremsen gehen einigermaßen, leider dringen Wasser und Dreck in die Züge ein, ab und an müssen die also durchgespült und ausgetauscht werden. Selbst gute Dichtungen dichten auch nicht perfekt ab.
Ich bin mittlerweile bei TRP Spyke gelandet, die bremsen sehr gut, sind mit vielen Bremshebeln kompatibel und werden über einen Seilzug bedient; falls da etwas ist, kann dieser zumindest schnell getauscht werden. Ab und an müssen die Bremsbeläge nachgestellt und ausgetauscht werden. Ich weiß nicht, was ich von der BB7 halten soll. Die BB5, die ich hatte, hat mich nicht überzeugt. Mit der Spyke kann ich genauer bremsen und habe bis zum Blockieren der Räder auch mehr Bremskraft; die BB5 hat es nicht geschafft, so stark zu verzögern, daß das Hinterrad abhebt, die Spyke schafft das schon. ;)
3) Beim Trike ist das Problem, daß man die Füße nicht entspannen kann und immer gegenhalten muß, weil man sonst abrutscht. Das ist sehr anstrengend. Ich rate dir also dazu, nach Pedalen zu schauen, die es erlauben, die Füße auch ohne extra Beinkraft ordentlich zu halten.
4) Lichtkabel kann man nachträglich einziehen, das ist kein Problem, da es recht geräumig zugeht.
5) Erfahrungen mit Gurten habe ich nicht, ich würde aber davon abraten, sofern es nicht absolut notwendig ist. Trikes sind auf gerader Strecke stabil, kippen aber bei schnellen Lenkbewegungen und in Kurven. Wenn man das Gewicht des Oberkörpers verlagern kann, um das ein wenig auszugleichen, verbessert das die Fahrstabilität. Gurte schränken das wahrscheinlich ein. Das Trike ist auf jeden Fall (zumal noch mit Motor) recht schwer und wird dadurch bei Gefälle relativ zügig auch einigermaßen schnell. Da muß man dann aufpassen, nicht in Situationen zu geraten, in denen man doch etwas stärker zur Seite geworfen wird als gedacht. Das ist jetzt kein großes Problem, aber eben etwas unerwartet, weil das Gekko eigentlich auch noch bei 50 km/h einigermaßen stabil und ruhig läuft.
Beim Gekko fxs sehe ich den etwas höheren Sitz auch recht kritisch, der dürfte den Schwerpunkt nochmal nach oben verschieben und daher in Kurven die Kippneigung erhöhen.
6) Lenkerhöhe? Kann man da beim Gekko etwas ändern?
 
Danke. Das mit der Lenkerhöhe ist nur beim FXS.
Kann von 3x10 später ohne größere Probleme auf 1x10 zurückgebaut werden?

Das mit dem Bremsen werden wir dann mal testen gehen. Wenn ich es richtig verstehe kann bei Seilzug grundsätzlich aber umgebaut werden, wenn die entsprechenden Bremshebel zur Verfügung stehen.

Ist die Haltearbeit bei den Beinen auch mit Systempedalen oder o.g. Riemenpedalen auch noch recht hoch oder reicht das?

Wie läuft eigentlich die Längenverstellung ohne Rahmenschnellversteller ab? Muss hierzu jedesmal die Kette gekürzt oder verlängert werden? Gibt es hier auch eine andere Lösung als der Rahmenschnellversteller mit mehr mehr als 15 cm?
 
Danke. Das mit der Lenkerhöhe ist nur beim FXS.
Achso. Damit kenne ich mich leider nicht aus.
Kann von 3x10 später ohne größere Probleme auf 1x10 zurückgebaut werden?
Von 3x10 auf 1x10 ist es kein Problem: Einfach zwei Kettenblätter und den Umwerfer rausschmeißen. Ob der Bereich einer 10-Fach-Kassette allerdings ausreicht, weiß ich nicht. Das kommt sehr darauf an, wie gefahren wird.

Das mit dem Bremsen werden wir dann mal testen gehen. Wenn ich es richtig verstehe kann bei Seilzug grundsätzlich aber umgebaut werden, wenn die entsprechenden Bremshebel zur Verfügung stehen.
Ja.

Ist die Haltearbeit bei den Beinen auch mit Systempedalen oder o.g. Riemenpedalen auch noch recht hoch oder reicht das?
Ich kann da jetzt keine ausführliche Antwort geben, es kommt ja auch darauf an, wie deine Situation aussieht, wie lange und wie intensiv gefahren wird, etc.--ich habe nach etwa 45 Minuten immer Schmerzen in den Füßen bekommen und mußte dann kurz eine Pause einlegen. Jetzt fahre ich mit SPD-Pedalen und das Problem hat sich erledigt. Wahrscheinlich sind auch andere Systeme, um den Fuß zu halten, geeignet.

Wie läuft eigentlich die Längenverstellung ohne Rahmenschnellversteller ab? Muss hierzu jedesmal die Kette gekürzt oder verlängert werden? Gibt es hier auch eine andere Lösung als der Rahmenschnellversteller mit mehr mehr als 15 cm?

Ja, da muß die Kette verändert werden. Die Rahmenschnellverstellung empfehle ich persönlich nicht, da sie Effizienz kostet, weil sie die Kette mehrmals recht eng umlenkt. Wenn das Dreirad von einer Person gefahren wird, stellt man einmal die Länge einigermaßen ein und kürzt die Kette entsprechend (zur Not läßt man sie ein paar Kettenglieder zu lang). Kleine Änderungen lassen sich dann immer noch vornehmen, um die genaue Feineinstellung zu finden. Die Rahmenschnellverstellung ist ja wirklich nur dafür gedacht, riesige Änderungen der Rahmengeometrie vornehmen zu können, ohne die Kette zu verändern. Sinnvoll für Vorführ- und Mieträder, wenn eine Person das Rad fährt, ist es allerdings nur teuer und unnötig.
 
Bloss ein Wort der Vorsicht, mit einem 20-Zoll Hinterrad wird alles mit einer Kassette über 11-42 kritisch, bei 50-52 Zähnen ist dann die Kassette beinahe schon grösser als die Felge und der Umwerfer je nach Stellung 2-3 cm unter Grund...

Ich habe fahre 11-42 mit einem 20"Rad mit 40mm Reifen und schon dort ist der Umwerfer bei gewissen Stellungen sehr nahe am Boden.
 
Danke.

Mit der Schaltung 3 x 10 (11-36 und 52-42-30) sieht man dann ja, ob und welches vordere Blatt reicht oder ob doch alle verwendet werden. Sicherlich auch abhängig, wie sich sein Gesundheitszustand verändert.

Da mein Sohn (160 cm) noch im Wachstum ist, werden wir die Kette ab und zu anpassen müssen. Wären für größere Anpassungen mit schmutzigen Fingern (wenn ich mit 190 cm z.B. mal mit dem Trike fahren will) ein Verlängerungsstück mit zwei Kettenschlössern eine händelbare Alternative?
 
Also die Änderung von 160 cm auf 190 cm ist schon sehr groß. Da kannst du die Kette dann natürlich mit einem entsprechend großen Stück verlängern, sofern der Ausleger paßt. Das solltest du aber gegebenenfalls mit deinem Händler besprechen.
Das Gekko kann man auch ganz gut mit einer Kette fahren, die etwas zu lang ist. Die Wachstumsanpassungen lassen sich dann einigermaßen damit abdecken, irgendwann wird sowieso eine neue Kette fällig werden, die kann dann etwas länger ausfallen. Mit der Rahmenschnellverstellung hast du dieses Problem nicht, dafür sinkt dann eben die Effizienz. Was jetzt für dich wichtig ist, mußt du herausfinden.
 
Die "Leistung" muss leider bis auf weiteres der Motor bringen, bis sich der Gesundheitszustand grundlegend ändert. Probefahrten meines Sohnes sind daher auch nur eingeschränkt möglich sofern der Händler eines mit Motor da hat und die Teststrecke eben ist. Daher werden sich die Fragen wie gekoppelte/ungekoppelte Bremse vermutlich erst in der tatsächlichen Nutzung entscheiden lassen.

Ich werde mir die Tage das Gekko mal bei einem Händler ansehen und mir das eine oder andere Erklären lassen.
 
Nein, 11-42 11fach mit passendem MTB Umwerfer geht, aber stellt wohl Limit dar.
Fahre ich seit 2 Jahren 20,000km und etliche andere auch, bisher keine Probleme. 11-32 oder 34 mit langem 9fach Umwerfer ist nicht viel höher. Wenn’s blöd läuft kann es beide Kosten, da hilft nur ein grösseres Rad...
 
MAN KÖ
Nein, 11-42 11fach mit passendem MTB Umwerfer geht, aber stellt wohl Limit dar.
Fahre ich seit 2 Jahren 20,000km und etliche andere auch, bisher keine Probleme. 11-32 oder 34 mit langem 9fach Umwerfer ist nicht viel höher. Wenn’s blöd läuft kann es beide Kosten, da hilft nur ein grösseres Rad...

man könnte auch über ne nabenschaltung nachdenken, die hat keinen umwerfer der wegreissen könnte..... *duck und wech*
 
Moin

Ich möchte kurz anmerken das Rehafahrräder für Kinder von den Kassen oftmals gefördert werden. Details kann bestimmt bei HP Velotechnik erfahren .
Ein Gespräch mit einem Arzt würde ich empfehlen. Dieser kann dann gleich das passende Rezept ausstellen.

Gruss Weliandy
 
man könnte auch über ne nabenschaltung nachdenken, die hat keinen umwerfer der wegreissen könnte..... *duck und wech*
OT: Verbaut HPV nicht auch beim Gekko mit Nabenschaltung zumindest einen Kettenspanner um die lange Kette straff zu halten?
Oder bringe ich da etwas durcheinander mit den heckgefederten Modellen?

Ok, ein Kettenspanner kommt weniger tief als ein Umwerfer, abreisen könnte man ja auch diesen...
Scheint aber relativ selten der Fall zu sein, egal ob Spanner oder Umwerfer.

@Tom97 Kenne ja das Krankheitsbild deines Sohnes nicht näher. Gewisse Schaltungen erfordern aber mehr Kraft als andere, wäre also auch im Auge zubehalten womit er gut zurecht kommt zum Schalten falls auch hier die Kraft ein thema ist.
 
Geht auch viel über die Kettenblätter. 38/36 machen 11/42 erlebbar. Bezüglich Rezept: falls das nicht von der KK bezahlt wird, trotzdem ein Rezept erstellen lassen und einreichen. Bei Ablehnung sind es nicht erstattete Krankenkosten, , zumindestens steuerlich wirksam. Reha über die Kasse ist zäh, und da die Reha-Ausstattung überproportional teuer ist, frisst der Eigenanteil den Zuschuss auf, Bitte genau rechnen. Ist leider bei höhere Einkommen lukrativer.

bei 1x 12 wäre ja AXS mit Tastern genial. Meine Tochter hat 2x11 Sram red. Leider teuer
 
und: aus erfahrung sich nicht von der ersten ablehnung irritieren lassen, das scheint gängige praxis zu sein.
erfahrungen eines freundes der nacheinander einen neuen rollie, ein bett etc. brauchte, alles erstmal abgelehnt, dann später doch bekommen...

achja, kettenspanner brauchts nur bei 'vorn mehrere kettenblätter'
und, man kann diese so anbringen das sie kaum oder garnicht im weg sind.
ich hab gar zwei, aber nur weil ich die kette bei mir bewusst einen bestimmten weg laufen lassen (erst höher als das hintere ritzel und dann noch weiter hoch zum kettenblatt).
 
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Ich überlege Hosenträgergurte anzubauen. Gibt es hier Erfahrungen?
Zum Gurt findest Du vielleicht im Cargobike-Forum was.
Die 3-Punkt Kindergurte mit magnetischem Schnellverschluss sind natürlich auch mit längeren Gurten einsetzbar:

Ansonsten gibt es 5 Punkt Gurte wie diesen:
 
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Mit dem PUMA-Motor geht keine Nabenschaltung. Alternativ wäre die Pinon möglich. Der Aufpreis ist ggü. der SRAM aber 1200 €.
Punktuell Kraft zu bringen ist möglich.

Die Gurte sehe ich mir an. Wegen der Tretbewegung hatte ich mehr an einen 4 Punkt Gurt wie einen Rally-Hosenträgergurt oder ggf. reinen Beckengurt gedacht.
 
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