Rasen, drängeln, drohen ...

Es wird Zeit, dass Juristen / Gesetzgeber nicht ihre eigene Sprache pflegen, sondern sich so ausdrücken, dass möglichst 100% den Sinn der Texte auch verstehen ...

Genau das ist geltendes Recht. Zum Beispiel der Rechtsgrundsatz der Berechenbarkeit staatlichen Handelns beinhaltet das. Wie soll man auch Gesetze einhalten, wenn diese in geheimen Sprachcodes verfasst werden, die man nur mit Studium versteht?

Die Bibel wird nicht mehr in Latein verlesen.
 
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Und die VM-Werbung auch schon auf hebräisch probiert? (Wie heisst "Velomobil" eigentlich auf hebräisch?)
Schon hab ich den Faden abgebogen, sorry
Da häng ich gleich zum gradebiegen auch noch dran, wie vorhin öfters, erwähnt, dass der Verkehr deutlich und objektiv zugenommen hat. Wenn dann die Anzahl der Idioten prozentual gleich blieb, ist er ja in der tatsächlichen Zahl viel höher und deshalb begegnen wir denen häufiger...
 
Wer blinkt, riskiert ein Urteil wegen Nötigung (unabhängig vom Abstand).
Nur, wenn er "Dauerblinker" setzt. Den linken Blinker kurz zu setzen, um den Vorherfahrenden auf die eigene Überholabsicht aufmerksam zu machen, ist definitv noch keine Nötigung (und wird von vielen als weniger aggressiv wahrgenommen als eine - auch nur kurze - Lichthupe. Wie lange "kurz" ist, wird im Zweifel ein Gericht entscheiden.
Französische Autos haben keine Lichthupe. Die Tasterfunktion fehlt.
Spannende Aussage. Seit meinem ersten Auto (ein fabrikneuer 2CV in den 80ern) hatte bisher jedes meiner 7 französischen Autos eine Lichthupe ...
herrschte noch Einigkeit darüber, dass der Fahrtrichtungsanzeiger nicht zum Ankündigen einer Überholabsicht geeignet sei.
Muß schon sehr lange her sein ...

Ich erlebe den Straßenverkehr - wie manche ja auch schon schrieben - als teilweise aggressiver und rücksichtsloser als früher, wobei die Dauerdrängler auf der linken Spur m. E. nachgelassen haben, was evtl. daran liegt, daß die meisten Autos heute übermotorisiert sind und deshalb auf vielen Strecken auf der linken Spur nicht nur ein Fahrzeug "zu langsam" ist, sondern viele, daher macht das "Wegblinken" (egal ob mit Blinker oder Lichthupe) weniger Sinn.
Ich erlebe aber auch große Untershiede je nach Strecke/Region. A7, A8, A9 erlebe ich als relativ gemäßigt, was Raser angeht, die A5 (?) um Passau herum ist viel schlimmer. A8 kurz vor Luxemburg wird von vielen "eiligen" Luxemburgern benutzt ...

In der Stadt werden Radfahrer grundsätzlich von einigen als unnötiges Verkehrshindernis wahrgenommen und entsprechend "behandelt".
Das war früher m. E. nicht so ausgeprägt.
 
Moin,
Spannende Aussage. Seit meinem ersten Auto (ein fabrikneuer 2CV in den 80ern) hatte bisher jedes meiner 7 französischen Autos eine Lichthupe ...
und gelbe Scheinwerfer?
Einige Fahrzeuge werden an das Land angepaßt, in dem geplant ist es zu verkaufen...

Ciao,
Andreas
 
und gelbe Scheinwerfer?
Nein.
Ich habe hier aber auch das erste Mal von der nicht vorhandenen Lichthupe gehört, daher verwundert mich diese Aussage schon ( zumal sie ja nicht lautete "für den französischen Markt").

Grüße, wolf (übrigens Dipl.-Ing. (FH) Fahrzeugtechnik)
 
Der Trabi, auf dem ich Fahrschule gemacht hatte, hatte auch keine extra Lichthupe. Ziehen am Blinkerschalter hat das Fernlicht an- und ausgeschaltet, und Lichthupe war halt 2x schnell ziehen.
 
So wer lesen kann ist im Vorteil. Bei Renault ist die Tastfunktion mit einem früh schliessenden Fernlichtschalter (leichtes ziehen bis kurz vor den Rastpunkt). Wer die ab Werk französisch lommeligen ausgeleierten Bedienelemente kennt versteht warum man das nicht immer treffsicher hinbekommt und jahrelang fest daran glaubt es gäbe die Funktion gar nicht.

Fragwürdig ist ebenfalls dass jedes Umschalten eine Lichthupe (beide Glühwendeln zugleich) bedeutet. Aber das kann man auch als Feature zur Überbrückung der Einschaltzeit sehen.

Aber ich hab wieder was gelernt. :rolleyes:
 
[...] seit 1983 [...] Idioten gab es damals, Idioten gibt es heute

Naja, es hat sich schon verändert.

Der früher omnipräsente "Sonntagsfahrer" oder die "Frau, die von Gattens Gnaden ausnahmsweise mal ans Steuer darf", der Großstadt-unerfahrene Ostfriese oder Ennepetaler ist seltener geworden. Die Leute begehen wesentlich seltener echte "Fahrfehler".

Häufiger geworden sind meiner Einschätzung nach absichtliche Verkehrsgefährdungen, Demütigungen, Drangsalierungen.
 
Es wird Zeit, dass Juristen / Gesetzgeber nicht ihre eigene Sprache pflegen, sondern sich so ausdrücken, dass möglichst 100% den Sinn der Texte auch verstehen ...

Gefährliche Forderung. Ich hab hier an der FH eine Dienstanweisung, dass Physikaufgaben künftig in "vereinfachter Sprache" formuliert werden müssen. Ich möchte aber im eigenen Berufsalltag keine Kollegen haben, die nur herumstammeln können. Also verwende ich stets solche Hypotaxen, damit nur derjenige bei mir besteht, der ordentlich lesen kann, und begründe dies damit, dass die Klammerungen der den Textaufgaben entsprechenden Formeln direkt den Schachtelungen des Textes entnommen werden können müssen; bisher bin ich immer damit durchgekommen.
 
Gefährliche Forderung.
Nein. Die Juristen dürfen gerne die Erläuterungen zu den Gesetzestexten in ihrer Sprache verfassen, aber den für die Allgemeinheit relevanten Teil sollte man in normalen Deutsch verfassen.
Hast du mal die Gegenfrage gestellt, ob Latein als Sprache einfach genug ist? (du könntest auch Englisch nehmen) ;)
 
den für die Allgemeinheit relevanten Teil sollte man in normalen Deutsch verfassen.
Problem dabei: Diesen Text so abfassen, dass er gleichzeitig für jeden sofort verständlich und trotzdem juristisch eindeutig, d. h. nur auf die vom Gesetzgeber gewollte Weise interpretierbar ist.
 
Gefährliche Forderung.
Das muss man differenzieren.

Viele Gesetzesbestandteile richten sich ja nicht an Privatleute. Fachrecht zum Beispiel. Sondern an spezielle Berufsgruppen. Diese benötigen dann dafür auch entsprechende Schulungen und müssen ggf. auch Mitarbeiter schulen. Auch Kaufleute und insbesondere Vollkaufleute müssen sich in ihren Handlungsbereichen entsprechend auskennen und ggf. fachlichen Rat und/oder Schulungen zur Hilfe nehmen. Andere Gesetzesbestandteile aber müssen allgemein verständlich sein. Wie zum Beispiel das Verkehrsrecht.

Ich möchte aber im eigenen Berufsalltag keine Kollegen haben, die nur herumstammeln können. Also verwende ich stets solche Hypotaxen, damit nur derjenige bei mir besteht, der ordentlich lesen kann, und begründe dies damit, dass die Klammerungen der den Textaufgaben entsprechenden Formeln direkt den Schachtelungen des Textes entnommen werden können müssen; bisher bin ich immer damit durchgekommen.

Nun, da ich immer wieder feststelle, wie viel in Unternehmen schief läuft, weil Unternehmens- und Abteilungsslang gesprochen sowie Fachwörter, Anglizismen und Abkürzungen oder generell vermeidbare Verkomplizierungen verwendet werden, bediene ich mich einer einfachen Sprache, die vom Laien bis zum Fachidioten alle verstehen. Das hat immer dazu beigetragen, dass meine Vorgänge besonders gut laufen.
 
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Problem dabei: Diesen Text so abfassen, dass er gleichzeitig für jeden sofort verständlich und trotzdem juristisch eindeutig, d. h. nur auf die vom Gesetzgeber gewollte Weise interpretierbar ist.
Dann soll sich der Gesetzgeber gefälligst etwas deutlich mehr Mühe geben ... und zwar bevor irgendwelche unverständlichen Passagen in Gesetztestexte gegossen werden. Bei der Gelegenheit kann auch gleich entrümpelt und das meiste mit Ablaufdatum versehen werden.
 
ab Werk französisch lommeligen ausgeleierten Bedienelemente kennt
Ob hier wohl jemand auf Basis von eigenen (begrenzten) Erfahrungen unzulässig verallgemeinert?
Ich hatte dieses Problem jedenfalls nicht - auch nicht bei hohem km-Stand. Oder ist das vielleicht marken-, aber nicht länderspezifisch?
gleich entrümpelt und das meiste mit Ablaufdatum versehen werden.
Tja, auch unsere Abgeordneten leben in ihrer Blase und halten die Texte für gelungen (wurden ja auch für teures Geld von externen Beratern verfaßt).
Und jetzt stell Dir mal vor, jeder könnte ohne fachlichen Beistand die Gesetze verstehen o_O
Dann kannst Du ja gleich die deutsche Steuergesetzgebung vereinfachen! Zehntausende arbeitslos. Dann noch besser die deutsche Autoindustrie kaputtmachen, z. B. durch Einschränkung des MIV (könnte auch helfen, den Straßenverkehr wieder friedlicher zu machen). Die dann freiwerdenden Facharbeiter könnten dem bestehenden Facharbeitermangel in anderen Industrie- und Handwerksbereichen abhelfen; aber wer will schon umgeschulte Steuerberater oder Rechtsanwälte an der Werkbank?
Aber Ihr kennt ja das Problem: Uns fragt ja keiner ...
 
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