Radtaschen für Langzeitreise

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Hallo,
ein super Forum habt Ihr hier aufgebaut. Habe schon zahlreiche Infos für eine geplante mehrmonatige Reise auf dem Liegerad gefunden. Bei den Packtaschen bin ich mir allerdings noch unsicher. Das Liegerad wird eine Streetmachine Gte, da hat der Gepäckträger eine maximale Zuladung von 25 kg. Für das reine Gepäck wäre das kein großes Problem, da bin ich bei etwa 20 kg +/-. Meine Favoriten sind bisher die Taschen von Radical, da sie wesentlich leichter und windschlüpfriger sind, als die Ortlieb-Taschen.
Mein eigentliches Problem ist, dass da noch Verpflegung, Wasser und Benzin für den Kocher obendrauf kommen, also gerne mal weitere 10 kg. Ich muss also ein paar Kilo des Gewichts auf Taschen am Lowrider verteilen. Wie macht Ihr das in so einem Fall? Zusätzlich noch 2 Front Roller von Ortlieb für die Vorräte? Oder habt Ihr einen anderen heißen Tipp für Fahrten mit viel Gepäck?
 
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Ich weiß, das ist nicht direkt eine Antwort auf deine Frage, aber ich plane derzeit auch eine Tour über 35 Tage, die im September bis fast an den Polarkreis gehen wird und mein Gepäckträger wird mit maximal 11,5-12kg belastet werden (hält aber auch 25 aus).
Darin enthalten sind: 2× Ortlieb, Haus, Bett, Bad, Küche, Kühlschrank, Kleiderschrank, Werkzeugkoffer und Fotoausrüstung.

Vor über einem Jahr war ich in gleicher Situation wie du, ich hatte sogar das gleiche Gepäckgewicht zu Beginn. Ich überlegte, wie ich mein Gepäck unterbekommen soll und bin schnell zum Schluss gekommen, dass es preislich und energietechnisch günstiger ist, mein Packvolumen zu reduzieren als noch zwei weitere Taschen und einen Lowrider zu kaufen.

Extra gekauft hab ich nichts, nur bei allem, was sowieso anstand von Vornherein auf ein geringes Gewicht geachtet. Und so hatte ich schon 5 Kilo weniger, nur weil ich mal eine Liste mit allem Notwendigen machte und von Gegenständen, die im Haushalt mehrfach vorhanden waren (T-Shirts, Hosen, Handtücher) jeweils die leichtesten mitnahm.

Ich hoffe, ich konnte dir jetzt trotzdem helfen.

Viele Grüße,
wo geht es denn hin?
hering
 
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Mehrere Monate war ich zwar leider noch nicht unterwegs, aber wenn ich mit Campingausrüstung unterwegs bin sind es bei mir so 28-30 kg Gepäck (einschliesslich Wasser,Gaskartuschen,Verpflegung für max 2Tage). Das Gewicht verteile ich bei meiner Streetmachine natürlich auf beide Gepäckträger, wobei ich möglichst am Lowrider etwas mehr als die Hälfte positioniere. Das kommt dem Fahrverhalten sehr zugute.


Grüße Michael
 
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Also mit 12 Kilo werde ich niemals auskommen. Die Campingausrüstung ist größtenteils vorhanden und ich würde sagen, dass ich schon auf's Gewicht geachtet habe. Allerdings spielen Komfort am Lagerplatz und Langlebigkeit schon eine wichtige Rolle, deshalb kommen mir UL-Sachen nicht ins Haus. Wenn die 25 kg absolute Obergrenze inkl. Wasser und Nahrung wären, dann könnte ich natürlich auf zusätzliche Taschen am Lowrider verzichten - kann ich aber nun mal nicht.
Wenn ich die klassischen Ortlieb-Taschen am Lowrider befestige, dann sind einige der wesentlichen Vorteile der Radicals dahin, da der cw-Wert dann wohl vorrangig durch die Taschen am Lowrider bestimmt wird und sich der Gewichtsvorteil relativiert. Da überlege ich natürlich, ob ich nicht gleich auch hinten die Ortlieb-Taschen verwende, die sind immerhin wasserdicht, formstabiler und lassen sich schneller an- und abbauen. Wie seht Ihr das? Für Langzeitreisen doch besser auf die klassischen Front- und Back-Roller von Ortlieb setzen? Oder kennt Ihr einen Hersteller, der auch die leichten Cordurataschen für den Lowrider anbietet?
 
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Wenn ich die klassischen Ortlieb-Taschen am Lowrider befestige, dann sind einige der wesentlichen Vorteile der Radicals dahin, da der cw-Wert dann wohl vorrangig durch die Taschen am Lowrider bestimmt wird und sich der Gewichtsvorteil relativiert.

Bei der SMGTe würde ich eher nicht an CW-Wert denken :D. Ich würde 2 Frontroller am Lowrider und 2 Backroller am Gepäckträger nehmen. Auf dem Gepäckträger/Back-Rollern kannst Du dann noch andere Sachen packen.

Oder kennt Ihr einen Hersteller, der auch die leichten Cordurataschen für den Lowrider anbietet?

Carradice-Taschen wären bspw. eine weitere Möglichkeit.
 
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Vorteil der Ortliebs ist, dass du darin auch deine Wäsche waschen kannst, die Dinger sind ja Wasserdicht. Das geht mit anderen Taschen wohl nicht so gut.

Achso, nicht falsch verstehen: Mein Gepäckgewicht beträgt 15.5-16kg. Der Differenzbetrag sind aber die Sachen, die ich mindestens tragen werde plus die Trinkflaschen und das Wasser, was am Rad befestigt ist, plus Luftpumpe, die auch am Rad am Rahmen befestigt sein wird.
 
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Die großen Radical-Taschen sind schon wahnsinnig groß. Ich krieg die M-Taschen jedenfalls nach Volumen betrachtet nicht voll. Den Rest besorgt eine Toptasche ... vielleicht ist die gerade das Zünglein an der Waage, wenn's 'nur' um Nahrung geht? Wasser kann man am Rahmen unterbringen, zur Not unter dem Sitz zwischen den Radical-Taschen mit Trinkschlauch nach oben. Einen richtig tiefen Schwerpunkt bekommst du nur mit Lowrider-Taschen hin, da geb ich dir recht ... aber für mich würde der Nachteil des höheren Tara-gewichts überwiegen.

Heiko
 
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Ich glaube, dass es weniger am Packmaß, sondern wirklich nur am Gewicht scheitern wird. Wie gesagt, lt. HP ist der hintere Träger bis 25 Kilo freigegeben. Wenn ich dann 30 oder 35 Kilo draufknalle und über Schotterpisten und Schlaglöcher heize, dann hätte ich einfach zu viele Bedenken, dass sich etwas verbiegt oder abbricht.
Wie bringst Du denn Deine Wasservorräte am Rahmen unter? Fahre auch durch heißere Länder und da kommen schon ein paar Liter zusammen. Bekommt man das gut in den Zwischenraum am Lowrider?
 
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Hallo,

meine Freundin ist auch "komfort-Camperin", daher darf meine STMGTe auch gern mal etwas mehr schleppen. Über geschätzte 1000km und etliche Radtouren egal welchen Untergrundes, haben um die 25 kg Gepäck + Zelt + Schlafsäcke + 2kg Schloss + Isomatten alleine hinten drauf noch kein Problem dargestellt. Höchstens ein Beziehungstechnisches ;)
die Lowridertaschen (übrigens Vaude Taschen zu 90 Euro das Paar-fragt nicht welche) haben dann zusammen auch nochmal gut 20kg... Ja, ihr dürft mich bedauern :)

Andy
 
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Ich hab keine Streetmachine, sondern ne nicht ganz unähnliche Hornet. Die hat diesen nicht-selbsttragenden Sitz, über den ich die Taschen drüberwerfe (was das Problem mit der Tragfähigkeit erledigt, und den Schwerpunkt im Zaum hält). Dann hab ich unter der Sitzfläche noch Platz, nen Lowrider-Träger besitze ich nicht. Ich kenn die HP-Modelle aber nicht und weiß nicht, ob man da was ähnliches machen könnte. Fahr aber selten mit so viel Gepäck, schon lange nicht mehr.
 
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Hallo,
bevor ich mit einem Liegerad und radical-design Bananentaschen in Größe m unterwegs war (Vorteil: tiefer Schwerpunkt, leicht, reichlich Platz für "4-Jahreszeiten-Kleidung", in die Netztaschen oben drauf kann man jeweils links & rechts eine 1,5 PET Flasche platzieren, Nachteil - ohne so wie mit den wasserdichten Innentaschen: kramen/suchen finde ich tödlich; ist die Tasche einmal auf kommt einem alles entgegen, die Taschen sind zu 97% wasserdicht - habe bisher den Vorteil laut r.-design nicht ausmachen können, dass zum Bsp. ein feuchter Schlafsack durch Fahrtwind wieder trocknet)...war ich nur mit Ortlieb unterwegs, welche mich mehr überzeugt haben.
 
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Hallo, Markus,
Wenn Du 25 + x kg Gepäck hast, ist es sowohl mit dem cw-Wert und auch mit dem "über Schotterpisten heizen" nicht so weit her. cw-Wert spielt erst bei größeren Geschwindigkeiten (> 35 km/h) eine Rolle, die hat man, finde ich, bei so einer längeren Tour eher selten bis sehr selten anliegen. Wenn, dann nur bergab, und da ist man über die bremsende Hilfe des Gegenwindes dankbar.
Mit soviel Gepäck "heizt" man nicht über Holperstrecken. Das Gerüttel geht (zumindest mir) so an die Nerven, dass ich dann relativ langsam fahre.

Ich habe immer versucht, mein Gepäck auf max 20...22 kg zu beschränken. Und auch das finde ich noch zuviel. Beim zweiten Aussortierprozess überlege ich mir sehr genau: Brauche ich das Teil wirklich? Wie komme ich ohne diesem Teil klar? Wäre dann die Reise in Gefahr oder verliere ich nur ein kleines "Stück" Luxus. Und da merke ich, dass man (ich) mit wesentlich weniger klar kommen kann.

Ich bin über jedes kg dankbar, dass ich nicht berghoch bewegen muss.

Dies ist meine Sicht, ich bin aber nicht DER Athlet, aber auch nicht "Sofa-Sportlich"
mfg
michiq_de
 
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Wenn Du 25 + x kg Gepäck hast, ist es sowohl mit dem cw-Wert und auch mit dem "über Schotterpisten heizen" nicht so weit her.
Klar, beim cw-Wert wollte ich nur sagen, dass sich der Vorteil der windschnittigen Radical-Taschen wahrscheinlich erledigt hat, wenn ich vorne die Front-Roller dranbaue. Und wenn dem so ist, dann kann ich für hinten auch die Ortlieb-Taschen nehmen, einziger Nachteil wäre dann das etwas höhere Gewicht.
Und mit dem "über Schotterpisten heizen" wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass es keine Reise auf feinsten Asphaltstraßen wird, weswegen ich die Herstellerangabe beim Gepäckträger nur ungern überschreiten möchte.
Das Gewicht ist für meine Verhältnisse wirklich optimiert. Bin bei ziemlich genau 20 Kilo, wobei die einzelnen Posten immer aufgerundet sind und ich die noch nicht vorhandenen Teile großzügig geschätzt habe. Sollte also auf keinen Fall mehr werden. Eventuell finde ich sogar noch einen Mitfahrer, dann reduziert sich das Ganze natürlich weiter. Die Reise startet frühestens im nächsten Sommer, da kann ich vorher die fertige Packliste gerne öffentlich zur Diskussion stellen. Das Liegerad und die Packtaschen will ich aber in nächster Zeit anschaffen, damit noch ausreichend Zeit zum Einfahren bleibt.
Kann jemand etwas zur Qualität der Vaude-Taschen Aqua Front & Aqua Back sagen? Sind den Ortlieb-Taschen ja relativ ähnlich und haben in Tests vergleichbar abgeschnitten, sind aber etwas größer und PVC-frei. Nimmt sich das ansonsten nichts oder hat eine Marke die eindeutig besseren Details?
 
AW: Radtaschen für Langzeitreise

Wie oben schon erwähnt, die Radicals liegen doch zu einem nicht geringen Teil auf dem Sitz auf, was den Gepäckträger entsprechend entlasten sollte.

Wenn es dann noch an Volumen fehlt, ich hatte auf der letzten Tour auch zuviel dabei, und deshalb problemlos einen Seesack & das Zelt per Spannfix aussen auf den Radicals angebunden.
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Nachteil, wie oben schon erwähnt: Die Taschen sind erst stabil wenn sie zu sind und das Volumen durch die Gurte an die Füllung angepasst ist, beim Öffnen wird es wackelig. Wenn man weiss wo was liegt kann man aber gezielt da öffnen und spart sich das Wühlen ;)
Dass die fehlende Wasserdichtigkeit ein Vorteil sei halte ich auch für nen Marketinggag, aber wenn man den Inhalt in mehrere Plastiktüten sortiert (sowieso wegen Ordnung hilfreich) ist es auch kein Problem.

Ich bin sehr zufrieden damit, allerdings hatte ich die Taschen (M) gebraucht bekommen & sowieso keine Lowrider-Option.
 
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Danke,
vielleicht lässt mich mein Radladen ja auch verschiedene Packtaschen ausprobieren. Radical und Ortlieb hat der auf jeden Fall vorrätig. Noch jemand eine Meinung zu Vaude?
 
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Dass die fehlende Wasserdichtigkeit ein Vorteil sei halte ich auch für nen Marketinggag, aber wenn man den Inhalt in mehrere Plastiktüten sortiert (sowieso wegen Ordnung hilfreich) ist es auch kein Problem..
Das ist kein Gag. Genau aus dem Grund bin ich nach einer 2000km-Tour nie wieder mit Ortlieb gefahren.

Bei Wasserdampf-dichten Taschen kannste nichts feuchtes in die Tasche stecken, der Rest des Tascheninhalts wird mit klamm. Wenn es draussen regnet ist es aber auch keine Option alles feuchte aussen zu transportieren, das wäre am Abend ja noch nasser.

Carradice ist regendicht, und zwar bei jeder Regenstärke (kommen ja aus England, wo es mal häufiger regnen soll). Plastiktüten brauch ich nicht. Sie sind aber nicht dampfdicht, was ein ziemlicher Vorteil ist. Ausserdem haben sie lebenslange Reparaturgarantie, sie sind wesentlich robuster als das Plastikgewebe, und man wird nicht auf 5km gegen den Wind als Deutscher erkannt.

Das Hakensystem der Carradice ist besser als das der Ortliebs, weil der Haken, der gegen Abspringen sichert, bei Carradice richtig einrastet und nicht nur von ner Feder gehalten wird.

Carradice kostet mehr als Ortlieb (aber über die lebenslange Reparaturgarantie relativiert sich das ja wieder), an die Liegerad-Variante der Super-C-Taschen ranzukommen war aufwendig, 3Wochen Lieferzeit wurde zu 3Monate Lieferzeit (Manufaktur-Arbeit halt). Aber ich kauf nur noch Super-C-Taschen.
 
AW: Radtaschen für Langzeitreise

Danke für Deine Einschätzung Ingmar.
Bei Wasserdampf-dichten Taschen kannste nichts feuchtes in die Tasche stecken, der Rest des Tascheninhalts wird mit klamm.
Nasse oder klamme Klamotten verpacke ich eh separat, für mich persönlich also kein großer Nachteil. Aber mal ehrlich, trocknen klamme Klamotten in den Cordura-Taschen wirklich über den Tag? So pauschal kann ich mir kaum vorstellen, dass bei diesem dichten Material ein großartiger Luftaustausch möglich ist, oder?
Ausserdem haben sie lebenslange Reparaturgarantie, sie sind wesentlich robuster als das Plastikgewebe, und man wird nicht auf 5km gegen den Wind als Deutscher erkannt.
Das mit der Reparaturgarantie ist natürlich klasse. Dass ich mit den Ortlieb-Taschen sofort als Deutscher identifiziert werde, stört mich weniger, was ist daran so schlimm? Und wenn die "Mainstream"-Sachen wirklich gut sind, dann finde ich's nicht schlimm, wenn ich auch damit durch die Gegend fahre.

Werde mir die Carradice-Taschen aber trotzdem mal anschauen.
 
AW: Radtaschen für Langzeitreise

Aber mal ehrlich, trocknen klamme Klamotten in den Cordura-Taschen wirklich über den Tag?

Nö, hat Ingmar auch nicht geschrieben ... Es geht darum, das beim Zusammenpacken von trockenen und feuchten Klamotten in der Ortlieb-Tasche alles (leicht) feucht wird bzw. das in den Carradice-Taschen nicht oder kaum passiert / passieren soll.
 
AW: Radtaschen für Langzeitreise

Naja, wenn die Klamotten feucht bleiben, dann gibt's doch keinen Unterschied zu den Ortlieb-Taschen und die anderen Sachen in der Tasche werden auch klamm. Wäre nur anders, wenn auch ein gewisser Trocknungseffekt vorhanden ist, deswegen habe ich das einfach mal unterstellt.
@Ingmar: Hast Du eventuell irgendwo Bilder von den Carradice-Liegeradtaschen gepostet? Konnte über Google leider nichts Aussagekräftiges finden und auf der Hersteller-Homepage heißt es leider "coming soon".
 
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