Radlagerhaltbarkeit verbessern

In selbst entworfenen Naben verbaue ich außen ein doppelreihiges Schräglager und innen ein Zylinder oder Nadellager. Lagerfehlbelastung ausgeschlossen.
Die Variante von SA Trommeln ist eher mäh, weil das Distanzstück aus Stahl, der Lagersitz aber aus Alu ist und dieser sich auch noch viel stärker erwärmt. Also selbst wenn das kalt halbwegs passt, hat sich das bei 100°C Nabentemperatur erledigt.
Ein Fest/Loslager zu realisieren, ist aber in der Nabenkombi durchaus möglich. Fragt sich aber, wie lange das der Lagersitz mitmacht, bevor "locker gerubbelt".
 
doppelreihige Schräglager gibt es ja in unserem Durchmesserbereich, nur die Breite beträgt 12 anstatt 8mm. Da geht uns wohl der Platz in der Trommel aus.
Zweireihiges Schrägkugellager 3001
 
In selbst entworfenen Naben verbaue ich außen ein doppelreihiges Schräglager und innen ein Zylinder oder Nadellager. Lagerfehlbelastung ausgeschlossen.
Die Variante von SA Trommeln ist eher mäh, weil das Distanzstück aus Stahl, der Lagersitz aber aus Alu ist und dieser sich auch noch viel stärker erwärmt. Also selbst wenn das kalt halbwegs passt, hat sich das bei 100°C Nabentemperatur erledigt.
Ein Fest/Loslager zu realisieren, ist aber in der Nabenkombi durchaus möglich. Fragt sich aber, wie lange das der Lagersitz mitmacht, bevor "locker gerubbelt".
Spiel am Aussenring und das Lager rollt im Sitz. Aber du kannst Loslager/Loslager recht einfach unsetzen. Einfach mal Passscheiben auf die Achse. 0.2 mm Axialspiel. Hatte in meinem Fall nicht geholfen, weil die Aussenringe bei Hitze gewandert sind, und dann war es erst wieder verspannt. Nächster Schritt, Distanzhülse weglassen, hab ich dann nicht mehr probiert.
 
Die Variante von SA Trommeln ist eher mäh, weil das Distanzstück aus Stahl, der Lagersitz aber aus Alu ist und dieser sich auch noch viel stärker erwärmt.
Deswegen verbauen wir in unseren höherwertigen SA Naben ja Aludistanzen ein. Nur bei den Naben für Alphas bleibt es bei den Stahldustanzen, weil due Aludistanzen in der Matrialstärke komprimiert werden.
Dad Thema mit anderen Lagern kommt alle 5-7 Jahre mal immer wieder hoch und verschwindet dann zuverlässig wieder. Auch nach den Diskussionen drehen sich die Naben weiter und die Lager werden weiter in den beschriebenen Zeiträumen gewechselt.
Wir kaufen die nötigen Lager in C3 Lagerluft ein. Diese Lager sind etwas resistenter gegen thermisch bedingte Verspannungen der Lager. Die Erfahrungen damit sind gut.
Vg
der Lutz
 
Deswegen verbauen wir in unseren höherwertigen SA Naben ja Aludistanzen ein.
Eure kleinen "Aluröhrchen" ist nur wesentlich leichter als die originalen "Stahlröhrchen".

Mit einem massiven 12mm Achsbolzen zwischen den Innenringen verspannt, ändern diese kleinen Aluröhrchen genau nix an der Lagerverspannung der SA-Naben bei höheren Temperaturen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deswegen Herr Inschenör, fragen wir bei Laufradbauprojekten für Velomobile auch die meist zu fahrende Topographie des Kunden ab und empfehlen hier an den Naben weitere Optionen, um starke Erwärmungen zumindest abzumildern.
Danke fürs Gespräch.
 
@panicmechanic: Eine günstige Shimano Nabe. Gut möglich, dass die schon 20000 km oder mehr gelaufen ist. Korrekt eingestellt und gekontert war sie. Ich hatte hier noch zwei andere, ebenfalls ältere Laufräder unbekannter Laufleistung rumstehen. Vor dem geplanten Einbau kurz die Lager gecheckt: Beide dasselbe Problem, Konuslauffläche über einen kurzen Umfangsweg kaputt…
 
Hallo zusammen. Ich ärgere mich gerade mal wieder über einen kaputten Konus am Vorderrad. Lagerhaltbarkeit lässt sich ja berechnen. Einfachste Formel: Dynamische Tragzahl des Lagers, geteilt durch dynamisch äquivalente Belastung, Ergebnis hoch 3.
Ja, so kann man als Daumenwert anfangen, aaaaber, es ist nicht so trivial, die "Aquivalente Lagerbelastung" zu ermitteln. Hat Dein Rad keinen Sturz und Du fährt nur gradeaus, ist das sehr einfach, oder auch nicht, denn wenn keine Industrielager eingesetzt sind, und die letzte Diskussion ging ja völlig am Thema vorbei, weil wir nur um Trommelbremsennaben mit Industrielagern philosophierten, hast zu zweri Schrägkugellager

In Deinem Falle handelt es sich um klasissche Schrägkugellager. Die erzeugen aber eine axiale Komponente. Da sollte man, wenn man es genauer wissen will, in die Lagerberechnung einsteigen, das geht heute online recht einfach, Link für Industrielager folgt.

Prinzipiell hat Du Recht, der Konus wird vor allem an der Unterseite belastet. Das aber über gut 15° in beide Richtungen aus der Mitte heraus. Problem bei Schrägkugellagern ist nun, dass die immer eine Vorspannung brauchen. In der Regel stellt der reibungsbewusste Radfahrer das Spiel aber eher etwas lockerer ein, maximal ein Nullspiel. Das ist dann zwar für die Reibung gut, das Lager mag das aber gar nicht.

Der Verschleiß an Deinem Konus deutet darauf hin, dass Du das Lager zu wenig vorspannst. Weiter weiß ich jetzt nicht, was so ein Konus kostet. Der Hauptärger ist die Arbeit. Wenn ich die Nabe zerlegt hätte, würde ich immer einen neuen Konus nutzen. Wenn die aber teuer sind, kann regelmäßigen drehen aber durchaus viel bringen. Mach dann aber zumindest neue Kugeln rein.


Bei Industriekugellagern genauso.
Ja und nein, weil das Abziehen das Lager auch belastet. Die Dinger sind so billig, 6000er Lager habe ich bei Misumi für 1,30€ entdeckt, da macht man gleich neue rein. Im 50er Pack kosten sie dann unter einem Euro. Das wird "Chinaplunder" sein, und SKF Lager gibt es so um 5,-€ herum. Würde ich auch immer neue nehmen.

Edit: und wie wär's mit Tonnenlagern?
Gibt es in der Größe nicht und sind nicht dafür gedacht, hohe Axialkräfte aufzunehmen, sondern für schwingende Wellen mit Durchbiegung. Wenn, dann Kegelrollenlager, wie in Autonaben, aber das wäre mit Kanonen auf Spatzen schießen und die Temperaturproblematik bleibt dieselbe

Shimano Konus-Naben sind im Auslieferungs Zustand oftmals zu straff eingestellt.
Das ist genau die Frage, denn es bedarf einer gewissen Vorspannung, um die volle Lebensdauer des Lagers zu bekommen, Und das bedeutet Reibung. Wollen wir nicht. Nein, mit Rillenkugellagern kann man gut leben, im Prinzip ist die gewählte Konstruktion ein erträglicher Kompromiss.

Prinzipiell reichen die 6000er Kugellager völlig, aaaaaber die Temperatur ist das Problem und Axialkräfte beim "Um die Ecke sausen". Wenn Du dich in die Verspannung einlesen willst, schau Dir das hier an. Die Temperaturbelastung der Außennabe bei Schrägkugellagern ist aber ein eches Problem, denn sie erhöht die Lagervorspannung massiv, solange wir eine O-Anordnung wählen. Bei eine X Anordnung wäre das weniger ein Problem, aber die beißt sich mit Querbeschleunigung und resultierender Axialbelastung.


Die meisten Lager gehen nach unserer Erfahrung durch Wärmeeinflüsse kaputt. Ich vermute, dass hier der Schmierfilm reisst, weil der Schmierstoff einfach zu dünnflüssig wird, ...
Genau das ist das Problem. Ich habe mir gerade mal die Lagerberechnung bei SKF angeschaut. Ich nehme an, in meinem SR3 habe ich 6000er Lager, also jene mit 10mm Achse, soll ja auch 12mm Achsen geben. Hier das Lager und dann den Link zur Berechnung anklicken



1749560030027.png


Und dann wird es spannend, dann geht es zuerst um das Lastkollektiv. Das hier habe ich willkürlich eingegeben, warum:

1749560815385.png

LC1: Gradeausfahren mit Temperaturbelastung durchs Bremsen:
Radlast vorne 70kg, also 0,7kN, das verteilt sich auf zwei Lager, also 0,35kN Radialkraft
15% Sturz, also 25% von 0,7kN, also 0,175kN, aber da werden nur von einem Lager aufgenommen aufgenommen.
Die Temperatur nahm ich mit erlaubten 120°C, die Nabe kann heißer sein, das Lager wird über die Achse gekühlt
Zeitanteil 5%, ist tendenziell hoch gegriffen

Diesen Term habe ich, um mit der Temperatur zu spielen, einfach mal in der Berechnung hoch setzen. Das wird ganz böse, ab 180°C ist die Lebensdauer bei null.

LC2: Ich sause um die Ecke, stark vereinfacht
Problem bei Rillenkugellagern ist die Aufnahme von Axialkräften, mögen die nicht so. Sause ich so um die Ecke, dass das innere Vorderrad abhebt, wirkt das gesamte Gewicht beider Vorderräder als Axialkraft auf ein Lager. Vernachlässigt habe ich jetzt, dass die Querkraft am Reifen auch die Radialbelastung der Lager verändert. Ich kenne den Lagerabstand nicht. Es soll ja auch nur ein Daumenwert sein

einseitige Radlast kurven äußeres Rad 140 kg, also 1,4kN radial , das verteilt sich auf zwei Lager, also 0,7kN Radialkraft (grob vereinfacht)
Radlast wirkt komplett axial, also 1,4kN als Axialanteil
Die Temperatur nahm ich mit erlaubten 120°C an. Die Nabe kann dabei etwas heißer sein, das Lager wird über die Achse gekühlt
Zeitanteil 1%, ist tendenziell hoch gegriffen

Diesen Term habe ich, um mit der Axiallast zu spielen, einfach mal in der Berechnung varieren. Die Fettschmierung versagt bei hohen Axialbelastungen!

LC1: Gradeausfahren ohne Bremsen:
Radlast vorne 70kg, also 0,7kN, das verteilt sich auf zwei Lager, also 0,35kN Radialkraft
15% Sturz, also 25% von 0,7kN, also 0,175kN, aber da werden nur von einem Lager aufgenommen aufgenommen.
Die Temperatur nahm ich mit 50°C an
Zeitanteil 95%, wird real höher sein.

Mit diesem Belastungskollektiv komme ich auf dieses Ergebnis: 3470h, kann man mit leben.

1749561065814.png

Und jetzt kann jeder mal in Ruhe für sein Fahrzeuggewicht, seinen Sturz und seinen Anteil mit Bremsen und um die Ecke sausen in der Belastung herum spielen. Ich hier im Norden werden nur gradeaus ohne Bremsen fahren, dann halten die Lager "unbegrenzt", Hauptproblem ist die Temperatur. Darum gilt in den Bergen. Kühlung, Kühlung, Kühlung, notfalls mal Hochtemoeraturfett andenken

Weiter sollte man sich überlegen, ob man jede Kurve auch zwei Rädern durchfahren muss. Genau die Axialbelastung beim Kurvenfahren mag das Lager so gar nicht. Hier und nur hier würden zwei Schrägkugellager hlefen, aber das mit der den Temperaturspannungen blöd und mit der Reibung

Resümee:
Bei mir im SR3 wird das halten, wenn der Sturz nicht zu groß wird, das muss ich die Tage mal ausmessen. 15° erscheint mit aber realistisch. Sollte ich Probleme bekommen, wird das an Belastungen durch die Temperatur kommen. Ich werde mit also Temperaturaufkleber hohen und sollte ich über 120°C kommen, werde ich Kühlrippen andenken. Dazu, wenn es häufige Wechseltemperaturen gibt, könnte man das Lager gepuscht auf Fest-los umbauen. Das innere Lage nahe der Trpmmenbremse würde ich dann einkleben, beim äußeren die Nabe minimal aufweiten, damit das Lager leicht verschieblich wird. Das kann aber in die Hose gehen.



In selbst entworfenen Naben verbaue ich außen ein doppelreihiges Schräglager und innen ein Zylinder oder Nadellager
Das ist natürlich eine auf die Haltbarkeit bezogen sehr gute Lösung, das Schräggkugellager wird aber merklich mehr Reibung als ein Rillenkugellager haben. Für schwere Lastenrader genau das richtige, für 24h Rennsemmeln sicher nicht der richtige Weg. Aber für den Altag ganz sicher sehr hilfreich! Wo kann man das kaufen, das interessiert mich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Deswegen verbauen wir in unseren höherwertigen SA Naben ja Aludistanzen ein.
Das mag minimal helfen, aber die Nabe wird zuerst am Außenring heiß. Bis die Achse erwärmt ist, dauert das. Eine innere Buchser aus Aluminum mit ähnlicher Fläche die die Achse wird die Achse sicherlich minimal dehnen, aber das ist im Vergleich zur Dehnung des Außenrings wenig. Wie gesagt, es verbessert, darum ist es hilfreich. Die armen Lager mit viel Vorspannung auseinandergedrückt.

Gibt es irgenswo eine Schnittzeichnung der Nabe?
1749576045285.png


Mein Lösungsansatz ist:
Das Lager von der Trommenabgewanderten Seite mit einem Sicherungsring zum Festlager machen und zusätzlich einkleben. Die Buchsam Innenring einen Millimeter Länger, damit das Lager in der Trommen zum Loslager sind und in beide Richtung verschieblich wird. Sobald man bremst und die Trommel heiß wird, hat die er keine Verpressung mehr. Notfalls müsste man es etwas aufreiben, damit das Lager leicht verschiedlich ist.

Nachteil: Auf Außenring der Loslagerseite könnte sich mitdrehen, will man auch nicht

Aktuell drückt die Wärmedehnung die Lagerung merklich auseinander. Wichtig wäre es bei der originalen Lösung, dass die Buchse minimal, also ein paar hundertstel, länger ist, als der Lagerabstand außen. Dann hätten die Lager ohne Temperatur etwas vorspannung. Das stört aber nicht. Ungefähr bei 50° erhöhter Temperatur sollte es dann ohne Vorspannung sein, bei steiger Temperatur werden die Lager dann langsam auseinander gerdückt.

Die aktuelle Konstruktion ist ein Spielball der Toleranzen. Ganz schlimm wäre es, wenn die Buchse minimal kürzer wäre, als dder Abstand der Anlageflächen in der Nabe. Dann wären die Lager auch bei Raumtemperatur vorgespannt, wenn es außen heiß wird, dann richtig knackig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mehrere minimal helfende Massnahmen sind ja auch schon was. Wie gesagt. Wir reden hier von preisgünstigen Lagern, die Sommers wie Winters in derr Radkastenwaschmaschine heiss und kalt gewaschen werden. Im Allgemeinen wird so grob gepeilt alle 20000km gewechselt. Das ist ok. Ich bezweifle, dass man hier eine Nonplusultralösung hinbekommt. Bin aber immer aufgeschlossen.
Vg
der Lutz
 
Mehrere minimal helfende Massnahmen sind ja auch schon was.
Da bin ich ganz bei Dir, das sind alles liebevolle Verbesserungen, auch wenn es nur ein Minzplätzchen ist. Die Grundkonstruktion ist das Übel, dazu unsere artfremde Verwendung im Dreirad und nicht mehr im Zweirad mit den zusätzlichen Axialkräften bei Kurvenfahrt. Ich habe oben noch meinem Lösungsansatz ergänzt, kannst ja mal drüber schauen.

Und 20.000km ist völlig ok. Dann macht man das halt mal hin und wieder.
 
Danke für die vielen Antworten!! Ich nehm mit: Ab und zu Rad ausbauen, Achse und damit Konus (bzw. Innenring des Industriekugellagers) um ca 15 Grad verdrehen und wieder einbauen, kann nicht schaden. Ob man das (jedenfalls als Nicht-Marathon-Plus-Fahrer) während der 20.000km nicht unbewusst eh schon ausreichend oft macht, sei dahin gestellt.
 
Ich habe oben noch meinem Lösungsansatz ergänzt, kannst ja mal drüber schauen.
Hmmm, ich sehe mehrere Nachteile bei dieser Lösung.
Durch die Fest-Loslagerlösung muss das äussere Lager die axiale Last in den Kurven alleine tragen. Was das 6001er Lager noch eine Weile gut kann, aber die 6902er Lager der VM mit 15mm Achse können damit schon nur noch ungenügend mit umgehen.

Die Loslagerpassung sorgt zusammen mit der Wärme der Trommel dafür, dass der Aussenring anfängt, durch die Auflast in der Passung zu rollen. Somit fördert das Lager mit der Zeit Bremsenabrieb in die Passung und arbeitet die Passung allmählich weiter auf. Das Lager fängt mit der Zeit nicht nur bei Erwärmung an zu klappern. Diese Entwicklung ist natürlich ein sich verstärkender Teufelskreis.
Den Fall von losgeklapperten Lagern hatten wir schon. Ich mache dafür eine anfänglich geringfügig zu leicht gehende Passung sowie häufige starke Erwärmungen verantwortlich. Die Naben sahen dementsprechend aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Lutz,

Bin gerade unterwegs und komme nicht zum Schreiben. Ich werde mir morgen nochmal die Felgen hier in Hennef intensiv anschauen und mir das Thema Mal genauer ansehen. Deine Einwände klingen sinnvoll. Ich muss nochmal Für und Wider in Ruhe abwägen und antworte ich umfassender. Das Thema ist komplexer als es auf den ersten Blick wirkt

Lieben Gruß
Susanne
 
Zurück
Oben Unten