Danke für das Foto. Das ist für mich sehr aufschlussreich.@gyps
Ich hatte eine harte Zeit, es zu finden, aber ich fand es schließlich.
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von https://www.facebook.com/photo/?fbid=1622216741174185&set=a.376186915777180.92295.103861766343031
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies der Michelin Radial 45/75R16 ist
Schau einfach, wo es drin ist und wie schnell es geht.
Sieht erst mal aus wie ein Autoreifen.
Das Entscheidende, was ich aus dem Bild ablesen kann, ist dass er einen Gürtel hat, erkennbar an der abgeplatteten Außenseite. Und zwar keinen 0° Gürtel wie beim Formel 1 Wagen, sonst wäre der Reifen außen zylindrisch. Etwa 10-20° im Bezug zur Fahrtrichtung. Also eigentlich einen Ringkowski!
nun das Entscheidende:
Diese Anordnung hat einen Vorteil und zwei Nachteile:
Vorteil:
Beim 45° Diagonal und beim reinen Gürtelreifen, siehe Maxis radiale, ist die Lauffläche sphärisch. Sie muss sich beim Straßenkontakt abplatten. Dies verformt Gummi und Karkasse und ist für den Löwenanteil der Rollreibung zuständig. Beim zylindrischen 0° Gürtelreifen braucht es das nicht, da hat das Abplatten bereits der Gürtel mit seiner Spannung erledigt, die Lauffläche wird nur leicht gebogen, nicht gewölbt.
Nachteil 1: Schlechte Seitenführung, die man ja den Radialreifen nachsagt. Hier mussten sie wahrscheinlich die Seitenwand sehr stark ausführen, so dass der Reifen zwar seitenstabiler, aber schwerer als nötig wurde.
Mögliche Lösung des Problems: Niederquerschnittsreifen, wie an jedem Manta zu finden. Spart auch Gewicht.
Nachteil 2 dieses Reifens, warum er schwer ist und trotzdem schnell kaputt geht:
Dies habe ich nicht durch Theorie ermittelt, sondern zufällig rausgefunden, als ich vor 8 Wochen mal einen Mini Autoreifen gebaut habe.
Die Seitenwand ist weich und lässt sich gut eindellen, die Lauffläche bretthart. Aber minimale Rollreibung. Lässt sich gut fahren.
Erklärung:
Die Wandspannung der Karkassenfäden richtet sich nach den Umfang, den sie umgreifen. (Wandspannung proportional zu Druck und Umfang)
Radialreifen 90°:
Die radialen Fäden haben den kleinsten Umfang zu umgreifen und damit die niedrigste Wandspannung. Damit ist der Reifen in der Lage, bei einem kleinen Steinchen gut einzudellen. Schont die Pelle, die kann dünner ausfallen.
Beim 45° Diagonalreifen:
Wurzel2 höhere Wandspannung. Ein guter Kompromiss.
Gürtelreifen 0° oder Ringkowski 12°:
Die Fäden der 0° Gürtellage umgreifen den ganzen Ring und haben dabei mehr als 10x soviel Wandspannung wie die Radialfäden. Sie dellen kaum noch ein, wirken bretthart. Dies erklärt auch, warum Gürtelreifen mehr Rollgeräusche haben.
Beim Überfahren spitzer Steinchen drücken sich diese viel tiefer ein als bei einem weichen Reifen. Das erklärt die kurze Haltbarkeit, oder warum auf dem Autoreifen zentimeterdick Gummi drauf ist.
ich hoffe, das war für Euch aufschlussreich.
Mein Fazit:
Diagonal oder radial ist scheissegal, Hauptsache Gürtel!!!! Und, ein Reifen muss breit genug sein, da stimmen mir auch alle Mantafahrer zu!
Grüße von Pete