Radabdeckungen/Radkappen: Stoff oder Carbon oder...?

Beim Fahren hat man an Vorder- und Hinterrädern die völlig unterschiedliche An- und Umströmung...
Es ist doch erstmal ausreichend wenn man weiss: Ein Rad mit Stoffverkleidung gibt weniger oder mehr Energie an die Luft als eines mit Speichen.

Alles andere kommt danach, oder auch nicht...
 
Der größte Unterschied kommt nicht von den Verlusten am Rad selbst, sondern durch die Wechselwirkung mit der Restströmung am Fahrzeug.
Deshalb bringen Radverkleidungen an einem VM erheblich mehr, als z.B. an einem Rennrad.
 
So das wurde ja jetzt einfacher mit der Auswertung, hab nur die Zeit von 50 auf 10 km/h bestimmt.

v (km/h) MW verkl. MW offen verkl. verkl. verkl. verkl. offen offen offen offen offen
50 --> 10 99,40 96,07 98,4 99 98,9 101,3 95,7 95,4 97,1 96,2 96,3

And the winner is ...... as expected!

Sind jetzt im Mittel (MW) eigentlich nur rund 3 %. Weil ich die demontierte Folie in den Reifen gesteckt habe ist dann das Trägheitsmoment etwas höher, als wenn sie über die Fläche gespannt ist. Entsprechend ist der Vorteil der Verkleidung sogar noch einen Tick höher.
 

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Probier mal mit der Form, größe und Lage des Radkastens herum ;)
Ich sag nur "Turbulatoren".
 
Bei der Messung mit nur einseitiger Folie muss irgend was schief gelaufen sein, die Werte sind mit etwa 80 s extrem schlecht?
 
Du hattest die Folie auf beiden Seiten?
Ich glaub immer noch dass es nichts bringt, auch wenn du einen kleinen Unterschied messen konntest (y)

Der größte Unterschied kommt nicht von den Verlusten am Rad selbst, sondern durch die Wechselwirkung mit der Restströmung am Fahrzeug.
Die kann aber auch nicht nennenswert sein wenn der Unterschied zwischen Verkleidung und Speichen so gering ist.
 
Also wenn man bei laufendem Rad mit dem Finger in die Nähe geht, ist rund um den Reifen richtig Zug, bei den Speichen ist eher nix. Die Luft scheint sich also im Radkasten mit zu drehen. Schwalbe Tracer sind da wohl auch schlechter als ganz glatte Reifen.
Bin ja kein Experte für Aerodynamik, aber ich denke schon, dass die Verkleidung auch real was bringt.
 
Bei der Messung mit nur einseitiger Folie muss irgend was schief gelaufen sein, die Werte sind mit etwa 80 s extrem schlecht?
Oder es ist wirklich so schlecht weil man die Fläche UND die Speichen hat.

Bin ja kein Experte für Aerodynamik, aber ich denke schon, dass die Verkleidung auch real was bringt.
Bei den 3% Laufunterschied? Bestimmt nicht! Klar, theoretisch ziehen die Speichen auch mehr Luft durch den Radkasten und blasen sie vorne raus, aber auch das kann nicht viel sein im Verhältnis zum Fahrtwind.
 
Wenn man die Gewichte von Reifen, Schlauch, Felge usw. kennt, dann kann man eigentlich das Massenträgheitsmoment des Rades berechnen. Dann müsste man noch die Lagerreibung bestimmen und könnte dann aus den Ausrollwerten den Luftwiderstand raus rechnen. Wäre schön nett, wenn man wüsste wieviel W das sind.
Ja ich hatte beide Seiten verkleidet.
Im Prinzip kann ja jeder der ein VM und Radkappen hat den Versuch selbst wiederholen. Notfalls reicht ja auch eine Stoppuhr. Man muss halt nur ohne Abdeckung deren Trägheit durch Zusatzmasse kompensieren (sonst kommt ein Riesen Vorteil raus)
 
Ich finde interessant, das das Meßergebnis mit nur einer Radverkleidung deutlich schlechter war als mit gar keiner.
 
Leider einfach keine Zeit, nicht mal zum Fahren komme ich:cry:
Habe beim Wechsel der Kassette vor 2 Wochen mal die Gelegenheit genutzt das Hinterrad auszurollen.
Wieder den Sigma ROX 10 zum Aufzeichnen verwendet, GPS ausgeschaltet und 0,5 s Messintervalle.
Erstaunlicherweise rollt das Rad ohne Kassette relativ schlecht, irgendwas um 50 s von 50 auf 20 kmh.

Auffällig war, dass aus der Höchstgeschwindigkeit meines Antriebs von etwa 53 kmh die angezeigte Geschwindigkeit sehr unstetig abfällt, also einmal den ersten folgenden Wert schon kleiner 50 oder auch 3 mal nacheinander Werte größer 50 kmh.

Denke, dass das Rechenraster vom Tacho und die Position vom Magneten da eine Rolle spielen.
Die gespeicherten Werte schwanken um die 50 dann auch entsprechend, da wird wohl noch eine Mittelwertbildung oder Glättung durchgeführt, das macht es auch nicht besser.

Für (dynamisches) Ausrollen bei hohen Geschwindigkeiten taugt meine Technik also nicht, wenn, dann müsste man die Rohwerte besser glätten.
Bei Geschwindigkeiten unter 30 kmh wird die Sache dann besser, da fällt die angezeigte Geschwindigkeit kontinuierlich.

Alternativ denke ich also wäre es besser die Bohrmaschine einfach auf Höchstdrehzahl zu stellen und mit Stoppuhr die Zeit vom Wegnehmen der Maschine bis auf 20 kmh zu stoppen.
Kommentare oder bessere Vorschläge?
 
Beim Wechsel der Kassette habe ich dann auch mal alle 4 Stoff-Verkleidugen (2-mal Hinterrad, vorne jeweils Eine) demontiert.

Seitdem ist mein Quest XS eindeutig lauter geworden, hochfrequente Rauschen, was ich definitiv vorher nicht hatte. Der Punkt alleine wäre mir schon das Mehrgewicht wert.

Bezüglich Geschwindigkeit ist zumindest subjektiv kein Unterschied feststellbar, dazu habe ich auch viel zu wenig Erfahrung.
 
Warum sind sich die Experten einig, dass eine beidseitige Radverkleidung am Rennrad den Gesamtwiederstand vorne um 3 bis 6 % und hinten um 1 bis 3 % verringert, dagegen am VM mit geschlossenem Radkasten nix bringen soll?
Lange drüber nachgedacht: Würde inzwischen soweit gehen, dass zumindest eine Stoff Verkleidung tatsächlich nix oder nur wenig Verbesserung der Aerodynamik bringt. Warum? Weil durch die Fliehkraft die mitdrehende Luft nach außen zur Felge hin durch den Stoff gedrückt wird. Das heißt, um die Nabe herum wird die Luft angesaugt und in Rotation versetzt, also beschleunigt und dann aussen an der Felge wieder abgeblasen. Das verbraucht natürlich Energie. In Summe wohl ähnlicher oder höherer Verlust als wenn nur Speichen und Nippel durch die Luft sausen.
Also für mich ist klar, dass eine wirkungsvolle Verkleidung an der Felge "dicht" sein muss.
Hatte ich ja bei meinem Versuch mit der Mülltüte auch so gemacht.
Werde das Thema hoffentlich bald nochmal angehen können.
 
Hab mich gerade verlesen und "Versuch mit der Mülltonne..." gelesen. Ich dachte schon Du hättest Versuche angestellt, ob sich die Mülltonne mit Radverkleidungen schneller vors Haus schieben lässt. ;)
Andererseits haben die normalerweise ja sowieso Scheibenräder...
 
Ich dachte schon Du hättest Versuche angestellt, ob sich die Mülltonne mit Radverkleidungen schneller vors Haus schieben lässt. ;)
Vorsicht, solche Gedanken können sich hartnäckig festsetzen: seit ich gehört habe "klingt, als ob man 'ne Mülltonne raus stellt" muss ich jedes mal, wenn ich mit dem Mango über Kopfsteinpflaster fahre an diesen blöden Spruch denken:confused:.

Gruß
Christoph
 
Meiner Meinung nach ist der Vergleich eh nicht korrekt. Ich will doch wissen, ob eine aerodynamische Verkleidung mit deren Mehrgewicht schneller ist als ein leichteres Rad phne Verkleidung. Lohnt es sich also, ans Rad eine Verkleidung zusätzlich zu montieren?
 
Ich will doch wissen, ob eine aerodynamische Verkleidung mit deren Mehrgewicht schneller ist als ein leichteres Rad phne Verkleidung.
Aber um das rauszufinden muss das Gewicht bei diesem Versuch ausgeglichen werden weil es beim ausdrehen einen großen Einfluss hat, während der Fahrt nicht mehr.
 
Ja die Kompensation der extra Trägheit der Scheiben ist ein Problem. Beim oben beschriebenen Ausrollen mit der Mülltütenverkleidung hatte ich ohne Verkleidung Schrauben in den Reifen eingelegt. Davon bekam der Reifen dann leider einen Höhenschlag. Muss ich beim nächsten Versuch besser machen.
Die neue Verkleidung bastele ich aus Bügelfolie (68 g/m*m), als Ringträger nehme ich 1 mm Federstahldraht (6 g/m), sollte also nicht allzu schwer werden. Plus Kleber oder doppelseitiges Klebeband.
 
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