Kleine Lautmeldung von mir, damit kein falscher Eindruck entsteht:
Ich bin wie einige hier schon sehen (und diese anderen lesen) konnten, Daniel inklusive, ein begeisterter DF-Fahrer.
Aber ich fahre auch gern Quest, hänge an dem Modell, das ja inzwischen schon ein Klassiker ist, und habe mit dem Quest viele Kilometer zurückgelegt, darunter einige lange Touren. Die zwei großen VM-Touren durch die USA und die um die Ostsee waren großartig, bleiben für immer in meiner Erinnerung, und damit auch das blaue Quest, mit dem ich sie gefahren bin.
Für akribische Messungen fehlt mir die Zeit, und auch die Lust, denn ich fahre lieber als Reifen zu wechseln und Messbedingungen zu vereinheitlichen. In dieser Liga kann und will ich nicht spielen; das können andere besser und ich lese deren Ergebnisse gern.
Mein Beitrag drehte sich nicht um "besser", sondern um "anders" -- das Gespür für die Andersartigkeit zweier Modelle schärft sich, wenn man eine Zeit lang nur eines gefahren hat. So ging es mir als ich das DF von Daniel geliefert bekam. Das Ding ist selbst mir mir sehr schnell und macht viel Spaß. Die nächsten drei Monate hat sich mein Quest die Reifen plattgestanden.
Vor die Frage gestellt, ob ich die rund 230 km Anreise (und genauso viel zurück) Ende Dezember bei Schneetreiben mit dem DF oder doch mit dem Quest und der Haube unter die Räder nehme, habe ich mich für das Quest entschieden, und das war richtig (vor allem wegen der Haube angesichts des Wetters).
Im Januar hat mein Quest bei nahezu Schrittgeschwindigkeit den Fuß eines mobilen Verkehrsschildes (diese Umzugsankündigungsparkverbotsschilder) gestreift und einen längeren Riss der Karosse rechts unten vorn davon getragen. Der sollte repariert werden, die Rückkehr hatte keine Eile, das DF war ja da.
Nachdem es wieder zurück war, und ich bei den ersten Fahrten den großen Unterschied zum DF spürte, kam mir der Gedanke, doch beide Velomobile direkt hintereinander auf derselben Strecke zu fahren, und mal zu sehen, was dabei rauskommt. Ergebnis: siehe Beitrag 1.
Für mich sind dabei mehr Gesichtspunkte interessant als sich in den Cyclemeter-Tabellen niederschlägt, die sich aber für Dritte nicht leicht vermitteln lassen, wie Geräusch von Antrieb und Karosse, Komfort, Sitzposition, Kurvenverhalten, Bauchgefühl, (An-)Tritt (nicht Trittfrequenz) und so weiter. Und dabei stelle ich fest, dass das Quest trotz seines Konstruktionsalters eine Reihe von Pluspunkten bietet.
Mindert das die Faszination des DF? Keineswegs.
Werde ich weiter DF fahren? Auf jeden Fall.
Behalte ich das Quest? Sicher, und das nicht nur aus Respekt vor einem Entwurf, der an die 15 Jahre alt ist.
Ich nehme die Wortwechsel der Kommentatoren hier auch nicht persönlich, keine Sorge.
Daniel schätze ich für seine Ideen, den Fleiss und die Akribie, wir verstehen uns. Ich mag ihn und seine direkte Art und freue mich über seine große Hilfsbereitschaft.
Jupp