Quattrovelo: erste Erkenntnisse

Am Wochenende und heute hatte ich meine ersten wirklichen Schaumdeckelerfahrungen gesammelt. Bislang ist der Schaumdeckel immer in der Kopfhutze verstaut mitgefahren. Meine Beobachtung: Mit Schaumdeckel und Visier nicht komplett offen beschlägt mir sofort die Brille. Außerdem bläst bei geschlossenem Visier ein Sturm durch die Fußlöcher nach innen, während bei geöffnetem Visier eine leichte, sehr willkommene Frischluftzufuhr durch die Fußlöcher nach innen gelangt. Zwecks Temperierung beim Fahren und Nutzung des Schaumdeckels mag ich vielleicht ziemlich extrem veranlagt zu sein, aber so ist es nun mal. Beim Quest reiße ich oft mehrmals pro Fahrt an jedem größeren Hügel den Schaumdeckel herunter und oben angelangt, setze ich ihn wieder auf. Das geht bei mir problemlos auch bei 30km/h und Anstiege fahre ich auch noch bei -5°C ohne Schaumdeckel. Die Schaumdeckellösung beim Quest ist da absolut genial und ich hatte gehofft, dass das auch so beim QV funktienieren würde. Leider tut es das so nicht. Ein Grund dafür ist die lange Haube, die das Handling mit dem Schaumdeckel recht problematisch macht. Kein Problem für Leute, die den Schaumdeckel bei Fahrtantritt aufsetzen und am Ende wieder abnehmen, aber halt für so Leute wie mich doch sehr umständlich. Ich könnte natürlich die Kopf-draußen Hutze nehmen, aber auch dann bekomme ich den Schaumdeckel nicht vernünftig über den Knien verstaut, schon gar nicht beim Fahren. Durch die Sichtrinne (auf die ich gut verzichten könnte), passt die Rumpfform nicht mehr so gut zum Schaumdeckel und ich streife bei jedem Tritt mit den Knien am Schaumdeckel, was nach einigen Kilometern Abschürfungen verursacht. Sehr gut lässt sich der Schaumdeckel dagegen in der Kopfhutze (in Fahrtrichtung) oder einfach auf dem Gepäck (entgegen der Fahrtrichung) verstauen. In beiden Fällen kann man ihn ohne auszusteigen herausnehmen und aufsetzen, aber zum Verstauen muss man halt anhalten und aussteigen. Das habe ich dann auch so bei der Rückfahrt vom Bodenseetreff gemacht. An jedem Hügel, wenn der Schwung weg war angehalten, ausgestiegen, Schaumdeckel verstaut, weiter gefahren, oben angehalten, Schaumdeckel herausgeholt, weitergefahren. Geht auf Reisen, nervt aber. Und bei der Fahrt in die Arbeit mag ich eigentlich nicht an jedem Hügel aussteigen. Insgesamt bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass mir das Quest einfach mehr Freude bereitet als das QV, daher werde ich über kurz oder lang das QV wieder verkaufen. Ein paar Dinge möchte ich noch ändern und auch die Fahreigenschaften auf Schnee noch testen, aber dann wird es bei den Anzeigen bald ein sehr hübsches QV zu bewundern geben.
 
Moin Martin,
Ein paar Dinge möchte ich noch ändern
schon mal darüber nachgedacht, einen minimalisierten Schaumdeckel für deine Zwecke zu benutzen? Ich vermute mal, dass du auch mit weniger Schaumdeckel auskommen würdest und durch die Alienhaube sollte das auch machbar sein...

Ciao,
Andreas
 
minimalisierten Schaumdeckel
IMG_20181026_141447135.jpg IMG_20181026_141548468.jpg IMG_20181026_141603293.jpg IMG_20181026_142134456.jpg In etwa so?
Das Material ist eine Kunstoffplatte, ca. 3mm stark, durch Hitze verformbar und wunderbar zu kleben, boren, schneiden etc.
Gibts in jedem besseren Baumarkt in diversen Farben und Größen.
Der Vorteil gegenüber dem Originaldeckel ist eine größere Kopföffnung, dadurch auch eine deutlich bessere Sicht nach vorn, eine Steifigkeit, die es erlaubt, den Deckel dank der Magnetbefestigung mit einer Hand auf- oder wieder abzusetzen. Und es ist absolut wasserdicht, wohingegen das Original sich bei Dauerregen irgendwann mit Wasser vollsaugt. Durch eine spezielle Form an der Vorderseite kann man sogar einen ständigen leichten Luftzug an der Unterseite erreichen.
Oder, wenn das nicht ausreicht, schneidet man einen Nacaduct in die Platte.
Durch die Magnetbefestigung ist es sogar wärend der Fahrt möglich, die Spiegel wieder richtig einzustellen. Einfach mit der Hand den Deckel vorne anheben, den Spiegel wieder richtig justieren und die Hand wieder zurückziehen. Der Deckel geht automatisch wieder in seine Ausgangsposition zurück. Seitdem ich das Ding habe, fahre ich den Originaldeckel nur noch als Ersatz mit mir rum. Und wenn er mal hinten im Gepäckraum verstaut werden soll, einfach ein bisschen zusammendrücken und rein damit. Das Material ist steif aber doch flexibel genug, um es durch deutlich engere Öffnungen zu kriegen.

@Sutrai
Bevor du dein QV nur wegen des Schaumdeckels verkaufst, versuche es erstmal mit so einem selbstgemachten Ding.
Ich möchte ihn nicht mehr missen.

Gruß Uwe
 
ausgestiegen, Schaumdeckel verstaut, weiter gefahren, oben angehalten, Schaumdeckel herausgeholt
Wozu benötigst du den Schaumdeckel? Ich nutze ihn nur bei Regen, ansonsten ist mir mit Minivisier und Visier an der Alienhaube warm genug.
ch streife bei jedem Tritt mit den Knien am Schaumdeckel, was nach einigen Kilometern Abschürfungen verursacht.
Das ist mir immer wieder ein Rätsel, da ich mit den Knien zwar den CFK-Body berühre, aber der Schaumdeckel mich nicht stört.
 
Wozu benötigst du den Schaumdeckel? Ich nutze ihn nur bei Regen, ansonsten ist mir mit Minivisier und Visier an der Alienhaube warm genug.
Zum Glück sind die Menschen alle verschieden. Mir ists z.B. ab 10° zu kalt.
Da ich immer, egal wie ich fahre, nassgeschwitzt bin, fahre ich lieber mit Deckel, bevor ich mir was weghole. Meine Fußlöcher sind auch schon seit einem Monat zu.

Gruß Uwe
 
schon mal darüber nachgedacht, einen minimalisierten Schaumdeckel für deine Zwecke zu benutzen?
Nein, ehrlich gesagt nicht. Aber stimmt. Die hinteren Ecken könnte man evtl. abschneiden, dann könnte auch das Verstauen im Bug bei mir funktionieren. Allerdings auch so sicher nicht während der Fahrt.
Interessante Lösung. Wie hast du die Form so gut hinbekommen?
Der Vorteil gegenüber dem Originaldeckel ist eine größere Kopföffnung, dadurch auch eine deutlich bessere Sicht nach vorn
Ist für mich eigentlich beides kein Problem.
Durch eine spezielle Form an der Vorderseite kann man sogar einen ständigen leichten Luftzug an der Unterseite erreichen.
Welche spezielle Form? Ich habe dafür ja meinen Korken, den ich unter den Schaumdeckel klemmen kann. Nur wirkt der mit den Fußhubbeln des QV deutlich weniger als beim Quest.
Bevor du dein QV nur wegen des Schaumdeckels verkaufst
Nein, sicher nicht nur wegen des Schaumdeckels. Das Quest hat noch einige andere Seiten wo es mir einfach besser gefällt als das QV. Ist größtenteils wie beim Schaumdeckel auch sehr subjektiv. Ich sage also keinesfalls, dass das Quest überall besser als das QV sei. Wahrscheinlich waren einfach auch meine Erwartungen durch die ganzen "Super" und "Geil" Beiträge hier etwas überhöht.
Wozu benötigst du den Schaumdeckel?
Bei unter 5°C wird's mir ohne Schaumdeckel zu kalt (außer bergauf). Könnte man vielleicht mit dem Minivisier beheben, aber dann wirds mir wahrscheinlich wieder über 10°C zu warm. Außerdem sitze ich sehr tief und die Minivisiere, die ich so kenne sind ständig beschlagen.
Das ist mir immer wieder ein Rätsel, da ich mit den Knien zwar den CFK-Body berühre, aber der Schaumdeckel mich nicht stört.
Ja, ich weiß. Du musst wohl etwas anders gebaut sein. Wenn ich den Schaumdeckel so weit nach vorne bringe, dass ich mit den Knien komplett dahinter bin, dann hab ich mit den Fußspitzen ein Problem. Im Quest geht's bei mir haarscharf, im QV halt nicht.
 
Wie hast du die Form so gut hinbekommen?
Solange mit einer Heißluftpistole angepustet und hin und hergebogen, bis es satt auf dem Süllrand des QV auflag.
Nur die Vorderseite ist mir nicht so gut gelungen. Das hat sich aber im Nachhinein als Vorteil erwiesen, weil durch diesen minimalen Schlitz jetzt immer ein feiner Luftzug strömt. Das meinte ich mit spezieller Form.
 
daher werde ich über kurz oder lang das QV wieder verkaufen.
hoffendlich darf ich vorher noch mal ne Runde damit drehen. ich kenn sonst niemand der ein QV mit dem großen Deckel für die langen Beine hat...
trägt die Rohlof eigentlich auch zum Verdruss bei, oder hat sich die bewährt? wenn der Unterschied im Luftdurchsatz der Fußlöcher zwischen Deckel drauf und weg so riesig ist würde ich die für den Winter ja ganz schnell zumachen...
Wundert mich, dass du mit dem SchaumDeckel so Probleme hast - ich halte am Alleweder damals ja auch einen (ich hatte ja einen KlappDeckel aus Alu gebaut mit relativ großzügigem Kopfloch, welches man per Schaumdeckel weiter verschließen konnte). der kam am Anfang vom Winter drauf und blieb dort bis zum Frühling. Anpassung an die Temperatur erfolgte in der Zeit nur über die Kleidung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit der normalen Haube kann man den Schaumdeckel für den Anstieg seitlich ablegen, ich lege ihn dann rechts in der Ablage ab und halte ohne mit dem Arm am Platz — so kann ich ihn leicht wieder auflegen. Mit der normalen Hutze kann ihn auch darin verstauen ohne auszusteigen, ihn seitlich abzulegen ist schneller und einfacher.
 
hoffendlich darf ich vorher noch mal ne Runde damit drehen.
Klar, komm vorbei. Wärst du nicht zu faul fürs Bodenseetreffen gewesen... ;)
trägt die Rohlof eigentlich auch zum Verdruss bei, oder hat sich die bewährt?
Eine Antwort in zwei Teilen:
Ich halte die Kombination Rohloff plus Kettenschaltung für absolut genial beim Einsatz im Velomobil. Ich habe eine sauber schaltende, fein abgestufte Schaltung mit einer riesigen Bandbreite. Ich kann Berge jetzt mit einer angenehmen Drehzahl hochkurbeln, die ich früher immer mit viel Kraft hochdrücken musste, ich kann zwischen 2km/h und 75km/h mittreten, das ist absolut genial. Ich habe die Schaltung so ausgelegt, dass die Rohloff bei Reisegeschwindigkeit in der Ebene im 11ten (direkten) Gang läuft, das passt perfekt und ich habe hier keinerlei Verluste durch die Rohloff selbst.
Die Umsetzung im QV ist noch suboptimal. Die vielen Umlenkungen erzeugen zusätzliche Verluste, die umso mehr ins Gewicht fallen, mit je weniger Leistung man fährt. Bei unserem jährlichen Institutsminitriathlon war ich mit dem QV schneller als mit dem Quest, da der Antrieb im QV bocksteif ist und die Kettenverluste überwogen hat. Auf dem Arbeitsweg bin ich mit dem QV etwas langsamer als mit dem Quest. Auf Langstrecke und erst recht beim Brevet bin ich mit dem QV deutlich langsamer. Und da ich schon mit dem Quest eher zur langsamen Fraktion bei den Brevets gehört habe, komme ich mit dem QV jetzt schnell in Zeitnot. Nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte. Ich traue mir aber auch nicht zu, den Antrieb selbst umzubauen. Die Rohloff müsste um 180° gedreht werden und eine Umlenkrolle ersetzen, dann könnten einige weitere Umlenkungen und auch die unsägliche Führung der Kette im Kettenrohr unter dem Rumpf entfallen, wo sie bei jedem Aufsetzen zwangsläufig herausgerissen wird. Ich baue mir zwar noch einen Schutz über das Kettenrohr, aber schön finde ich diese Lösung auch weiterhin nicht. Die Rohloff ist aber auch solch ein Trum, dass das evtl. nur funktioniert, wenn es beim Bau eines Velomobils gleich mit eingeplant wird.
 
Meine Beobachtung: Mit Schaumdeckel und Visier nicht komplett offen beschlägt mir sofort die Brille. Außerdem bläst bei geschlossenem Visier ein Sturm durch die Fußlöcher nach innen, während bei geöffnetem Visier eine leichte, sehr willkommene Frischluftzufuhr durch die Fußlöcher nach innen gelangt.

Das deckt sich leider komplett mit meiner Erfahrung. Das Visier klappe ich bei kalten Temperaturen und mit Schaumdeckel nur noch herunter, wenn es stark regnet, da es sonst durch die Fußlöcher eisig reinzieht. Dann fahre ich allerdings auch so langsam, damit ich nicht schwitzen muss, sonst beschlagen sofort Brille und das Visier. Inzwischen fahre ich bei Kälte lieber ohne Visier, dafür aber mit spezieller Brille.
 
Merkwürdig, wie unterschiedlich das ist.
Ja, da herrscht ziemlich großes Rätselraten, wie man in vielen Threads lesen kann - z.B. hier:
Für Visierbeschlag gibt es ganz viele Faktoren. Temperatur und Luftfeuchte innen und aussen, Fahrtwindgeschwindigkeit (kühlt Visier), ob das Visier durch den berühmten Spalt breit offen auf der Innenseite mit Aussenluft gespült wird, Sonneneinstrahlung. Wärmedurchgangskoeffizient der Scheibe...
 
Damit wir vom Thema Schaumdeckel wegkommen: Habt ihr schon mal einen trainierten jungen RR vor euch gehabt der immer so 38 bis 42 fährt?

Ich sehe selten, und noch glaube noch nie, wenn ich mit dem QV unterwegs war. Will gerade ans Bonner Rheinufer runtergekommen Richtung Süden abbiegen, da pfeift er vorbei.

Flott, ziemlich flott. Natürlich hole ich ihn ein paar 100 m später ein und ziehe langsam vorbei. Jetzt nur keinen Fehler machen, ganz sanft beschleunigen. Hätte vielleicht doch den Reifendruck kontrollieren sollen. Zu spät.

Hinten wird die Herausforderung angenommen. Mit etwa 42-43 km/h zischen wir Richtung Rheinaue. Wenn ich hinter Radlern hänge, ist er sofort wieder dran und nimmt auch schneller Tempo auf. Dann ist er weg, gegen Ende der Rheinaue aber wieder da.
Nutzt eine Spaziergängerschikane um vorbei zu kommen, bleibt oben wo ich wieder runter auf den Uferweg fahre.

Am Schaumburger Hof gehe ich vorbei, er am Unterlenker, ich in Doppelmantahaltung. Das sitzt. An der Rheinfähre Mehlem habe ich ein paar hundert m Vorsprung und biege ab auf die Straße. An der übernächsten roten Ampel ist er wieder dran und zieht ab. Ich brauche länger um am leichten Anstieg auf Touren zu kommen, bin aber bald wieder dran. Zusammen biegen wir nach links ab Richtung Rolandseck. Endlich offene Straße. Wenn jetzt die nächste Ampel grün bleibt ... sie bleibt, und mit 54 km/h passiere ich die Kreuzung. Bis zum Abzweig Fähranleger habe ich ihn aus dem Spiegel verloren.

QV hat sich über die 15 km wacker geschlagen. Danach habe ich es etwas ruhiger angehen lassen.

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Yep. .. Eine ähnliche Situation hätte ich auch schon. Auf meinem Heimweg, den Kofferraum voller Gerödel. Wir sind ständig zwischen 40 und 45 gefahren. Er blieb aber die ganze Zeit hinter mir. An einer Kreuzung kam er neben mich... sein Kommentar... das Ding geht echt gut.
 
Halbjahresbilanz Quattrovelo Nr. 88
Im Frühjahr 2017 bin ich mit @OCA zusammen in den Niederlanden auf Urlaubstour gewesen. Unter Anderem waren wir auch in Dronten bei Velomobiel.nl. Nicht etwa, weil ich mir das QV bestellen wollte sondern wegen des tags zuvor gebrochenen Seitenständers meines Toxy TR.
Das war ein Montagmorgen und ich hatte die Hoffnung, dass mir das Ding dort geschweißt werden könnte.
Doch als ich ca. ein halbes Dutzend QVs in verschiedenen Farb- und Ausführungsvarianten gesehen hatte war der Seitenständer völlig unwichtig geworden. Ich war sozusagen angefixt, obwohl ich noch nie in einem QV gesessen habe geschweige denn damit gefahren bin. Leider gab es auch kein Vorführfahrzeug, womit ich fahren konnte. Selbst für Olav, der gut einen Kopf größer ist als ich, war es grenzwertig. Das weinrote Vorführ-QV war auf mindestens 1,90 m Körpergröße eingestellt. Für mich mit meinen lächerlichen 1,73 m also unmöglich, auch nur einen Meter damit zu fahren.
Aber egal, ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass das QV mein nächstes Velomobil wird. Ungefähr eineinhalb Monate ging ich noch mit dem Gedanken schwanger, habe dies und das und jenes abgewogen und wieder verworfen bis dann endlich mein Wunsch-Quattrovelo feststand.
Es sollte zweifarbig sein, mit möglichst auffälligen Farben. Desweiteren war das Schlumpfgetriebe, das 75er Kettenblatt, die 90er SA-Trommelbremsen, 155er Kurbeln und die hinteren Scheibenbremsen mit auf der Bestellliste. Sowie diverser Kleinkram wie Minivisier, Schulterpolster, Armlehnen, 2ter Akku und die Anhängerkupplung.

Irgandwann Ende Juni oder Anfang Juli bin ich dann zu Michael Rieck alias @rdrei nach Ascheffel gefahren und habe es über ihn dann bestellt.

Von nun an hieß es warten und warten und warten usw.:(

Im Frühjar 2018 hatte ich drei Wochen Urlaub und vor allem die Hoffnung, dass das QV bis dahin bei mir war.
Es wurde dann doch ziemlich knapp. Aber Michael hat Wort gehalten und es rechtzeitig kurz vor meinem Urlaubsbeginn am 4. Mai bei mir angeliefert. Soweit war alles gut gelaufen.
Doch oh Schreck, es waren 170er Kurbeln verbaut und die hinteren Scheibenbremsen fehlten ganz. :(
Aber das war das einzige, was auf den ersten Blick nicht so toll war.
Das Tretlager zu verschieben, den Sitz in der Höhe, Position und Neigung einzustellen, (Ging nur durch bohren neuer Löcher), hat ungefähr einen Tag gedauert. Dann konnte ich mit den 170er Kurbeln meine ersten paar Km abspulen. Es war ungewohnt, weil ich sonst überall 155er Kurbeln habe aber es ging. Und wie es ging, solche Steifigkeit und Geschwindigkeiten war ich vom Alleweder nicht gewöhnt. Mit fast unvermindertem Tempo durch engere Kurven oder Kreisverkehre zu fahren kannte ich vorher nicht. Zumindest nicht mit dem Alleweder.
Auch an den großen Wendekreis habe ich mich sehr schnell gewöhnt.
Nach vier Tagen war es dann soweit, die erste größere Urlaubstour Richtung Oldenburg wurde in Angriff genommen.
Campingsachen, Klamotten was man sonst noch alles so braucht auf einem Mehrtagestripp flogen in den Kofferraum und ab gings zu dritt mit Strada, Quest und Quattrovelo. Das Wetter war bestens, die Laune top und wir hatten ein Ziel: Die Maitour der Oldenburger. :)

Auf der Maitour, bei der es sehr gemütlich voran ging, fingen dann irgendwann die Federbeine an zu knarzen. Erst rechts, dann links. Von oben ölen half so gut wie gar nicht. Es wurde dann so laut und nervtötend dass ich mit Ohrstöpseln gefahren bin.
Als ich wieder zu Hause war habe ich die Federbeine ausgebaut, auseinander genommen und neu gefettet.
Dann war ca. 3, 4 Tage Ruhe. Inzwischen stand die nächste längere Mehrtagestour an:
Die Fahrt zum Mittelpunkt von Mecklenburg-Vorpommern. Diesmal alleine.
Wetter immer noch super, die Laune auf dem Höhepunkt und die Tour dorthin über Straßen, die ich noch nicht kannte ein Traum. Doch bald ertönte wieder ein bekanntes Geräusch: Die Federbeine signalisierten sehr deutlich, dass sie noch da waren. :(:mad:
Also wieder Ohrstöpsel oder InEar-Kopfhöhrer rein und Augen zu und durch.
Wieder zu Hause, die Federbeine wieder ausgebaut, inzwischen wußte ich ja wie es ging, diesmal ein anderes Fett genommen und wieder zusammen gebaut. Das hielt dann zwei bis drei Wochen, mit mehrmaligem Nachölen von oben.

Inzwischen waren meine vor der Meck.-Pomm.-Tour bestellten 155er Kurbeln von Haberstock gekommen.
Also wieder alles umbauen, neu einstellen und probefahren, bis alles passte.

Die Federbeine waren auch wieder am knarzen ich habe dann die Faxen dicke gehabt: In jedes Federbein einen kräftigen Schluck WD 40 reingesprüht, bis es unten wieder raustropfte und sie solange zusammengedrückt, bis die verdammten Dinger endlich still waren. Und das sind sie bis heute, nach über 5000 km in einem halben Jahr. IMG_20181103_160944896.jpg

Fazit nach diesem megageilem Sommer, der einfach nicht enden wollte:
Das QV zu bestellen war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Mir macht jeder Meter damit ungeheuren Spaß.
Es ist geräumig, komfortabel, nicht langsam, durch die zwei Hinterräder sicherer und schneller in den Kurven und sieht für meinen Geschmack einfach umwerfend schön aus. Es hat sehr gutes Licht, gute Wartungszugänglichkeit durch den herausnehmbaren Fußlocheinsatz und den Wartungsdeckel am Schaltwerk und einen unendlich großen Kofferraum, der diese Bezeichnung auch wirklich verdient.

Die einzigen Minuspunkte, die mir bisher aufgefallen sind:
Der laute Antrieb bis zum 5. Gang und die hinteren Blinker, die eindeutig zu niedrig und zu mickrig sind. Aber da habe ich ja auch für Abhilfe durch zusätzliche Blinker an der Kopfhutze gesorgt.
Am lauten Antriebsgeräusch bin ich noch dran, aber das wird nicht mehr lange so laut sein. So hoffe ich zumindest.;)

Die hinteren Scheibenbremsen, welche ich ursprünglich mitbestellt hatte, habe ich nie vermißt.
Und die Anhängevorrichtung, ebenfalls mitbestellt, aber nie montiert, wird auch nicht vermißt.
Sollte also jemand Interesse daran haben, eine kurze PN und wir werden uns bestimmt einig. :)

Liebe Grüße von Uwe, der schon dem nächsten Frühling entgegen fiebert.
 
Zuletzt bearbeitet:
zusätzliche Blinker an der Kopfhutze
Hast Du die hier schon mal vorgestellt? Ein Foto wäre schön.

Ansonsten vielen Dank für Deine Halbjahresbilanz. Mein QV ist bestellt. Auf die Hutze soll eine Lichtkanone und 2 Kellermann Atto Blinker ebenfalls an die Hutze nach hinten.
 
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