Quattro Velo - interessante Bikes

Mit 500kg brauch ich keine Unterlagen für eine Widerstandsberechnung mehr.

Meine 2-Motoren-Allrad-Entenkonstrukiton hatte Anfangs-Teststadien noch 700kg (später mit 200kg Verstärkungen - der übliche Rattenschwanz.... - dann eine knappe Tonne)
Die konnten meine Freundin und ich zu zweit auf moderater Sandpiste de facto nicht bewegen.. (Schiebehaltung)
Ein klein wenig hin und her wippen ja, aber nur um dann die Räder doch wieder in die Sandkuhle zurückfallen lassen zu müssen...
 
da war die Fluchtmöglichkeit mit dem versperrten Fahrersitz nächstens in der Sahara auch genauso dahin... In gefährlichen Gegenden lag ich halt in Embrio-Stellung um den Fahrsitz freizuhalten...

Sag mal was für Touren machst Du denn?

Ich kenne Libyen und Algerien. In Libyen (vor dem Bürgerkrieg) war mal im Auto eine Kalaschnikow dabei, wegen der Schakale und weil unserer Ortskundiger (Toponymie für Felsbildaufnahmen) vom Militär war und nicht wusste wohin damit. Sonst wegen nix. Mit dem Rad unterwegs, gänzlich unbewaffnet - kann ich mich nicht an ein Gefühl der Unsicherheit erinnern. Nicht im Ansatz.

In Algerien war ich während des Bürgerkriegs im Niger (die Rebellen mopsten sich in Süd-Algerien Touristenautos, aber keine Fahrräder) und bei Ausbruch der Unruhen in Nordalgerien. Ausgangssperre, verängstigte Militärposten, aufziehende Panzer. Wer nicht zur falschen Zeit am falschen Ort war, ist unbehelligt rumgefahren. Was mir da eine Liegefläche auf dem Fahrrad genutzt hätte??!?!?! Ich kann mir einen Großteil der Strecken auch gar nicht mit einem Mehrspurer vorstellen, wir haben die UPs oft genug getragen. Und viel geschoben. Eine Liegefläche am Fahrrad...Wahnsinn. Nimm einfach ein Isomatte.

heute gibt es eine neue Dimension: Geplante Entführungen von Westlern. Was willst Du dagegen tun? Ich musste damals nur schauen, nicht ZUFÄLLIG am falschen Fleck zu sein, was angesichts der riesigen Länder nicht so schwer ist. Aber Entführungen gehen gezielt!

Die Strecke zum Tibesti von Libyen her - mein großer Traum - ist damals (wie heute) an geschlossenen Grenzen, Mienengürteln und Wassermangel gescheitert - schon in der Planung. Heute kommt zur katastrophalen politischen Lage die fehlende Fitness dazu. Ausgeträumt.
 
Unerforschtes wandern...

Wenn du mal alles im Kasten hattest von Mauretanien bis Libyern, dann fährst du eher nur mehr Querfeldeinstrecken.
Und leider sind diese oft "Terrain-Interdite"...
Es begann schon Mitte der Siebziger, mit Amateurfunk Icom730 und durchgeschaltenem Militärfunk, und einem Carl Zeiss-Theodoliten.
Wir machten auch offizielle über das Außenministerium genehmigte Expeditionen.
z.b. eine Erstdurchquerung Atlantik-Nil, 9-Monate immer entlang dem ~23 Breitengrad.
Um diese logistisch zu bewältigen, waren vorher allein drei Saharatouren notwendig um die 650Liter Sprit und 450Liter-Wasser-Depots zu vergraben um auf der Erstdurchquerungs-Strecke autark zu sein.

Einmal bin ich bei den verbotenen Mastondonten-Friedhöfen im Tenere von Militärs erwischt worden.
Die finanziellen Strafen damals für eine Terrain-Inderdit-Verletzung lagen in den Achtzigern bei 2800 Euro, und 2-3 Wochen am Militärfort festgesetzt.
Ich war im August damals unterwegs und konnte die ausgefallene Klimaanlage (bin Klimatechniker u Maschinenbau) im Fort reparieren.
Danach sagten Sie, ihr könnt abhauen, aber dalli nach Norden über die Algeriengrenze...

Und noch ein Wort zu dem 60kg-Velove-Armdadillo-Ungetüm, wenn du zeitlos reist, so wie ich das immer gemacht habe und einfach irgendwo zwei Wochen stehen bleibst weil es dir gefällt, benötigst bei knapp Siebzig Jahren einen Mindestkomfort.
Das ist über dem Gefährt ein ständiges Schattendach, sonst brennt es dir nach 5 Monaten das Hirn raus.
Du brauchst was zum sitzen, wenn du viele Monate unterwegs bist, und kannst nicht immer nur auf einer Iso-Matte herumlungern wenn du müde bist.
Das kannst du bei einer 5-7-Wochen-Tour machen, ich war aber nie zeitlich limitier Tourist sondern ein Reisender.

Berührungen mit Rebellenmilizen sind bei Longtravels nicht immer vermeidbar.
Außer das sie mir Felszeichnungen zeigen wollten ist mir bei ihnen nichts passiert.
Ich hatte ihre Kleidung an und Vollbart....

Schakale greifen einen Menschen - weil nicht ins Beuteschema passend - de facto nicht an, es sein denn sie sind mindestens mehr als 7-10 Exemplare im Rudel und völlig ausgehungert.
Derartige Ansammlungen hab ich in Libyen noch nie gesehen....
Ein Tipp: wenn sie kläffend und heulen passiert noch nix, wenn das Geheul abrupt abbricht, ist das das Angriffssignal, dann sollte man sich was überlegen...

Mit einem Führer hab ich mich noch nie herumgeschlagen... auch in Libyen nicht.

1988 war ich auch in Algerien,Niger, in Algier viele Tote, brennende Straßensperren.
ist mir nichts passiert.

Was mir ebenso noch fehlt, ist das Tibesti, das machen wir gemeinsam.
Gebongt ? :);)(y):cool::D

Dreimonatstour im Südtun.Militärsperrgebiet:
https://www.wuestenschiff.de/phpbb/hart-uberm-limit-mtb-tour-sudtunesien-t43935.html
 
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Um diese logistisch zu bewältigen, waren vorher allein drei Saharatouren notwendig um die 650Liter Sprit und 450Liter-Wasser-Depots zu vergraben um auf der Erstdurchquerungs-Strecke autark zu sein.
Das ist allerdings ein großer Aufwand, welcher u.A. rein mit dem Fahrrad (auch in kleinerem Maßstab) wohl nicht zu bewerkstelligen wäre.

Diese Vorgehensweise sollte demnach auf dem Fahrrad durch eine viel engmaschigere, erreichbarere und von Stürmen/Wetter unabhängigere "Versorgungsroute" ersetzt werden, oder einer müsste zwangsläufig vorher die Touren mit geeignetem KFZ absolvieren, um sich Zwischendepots anzulegen..

Viele Grüße
Wolf
 
Jepp, hatte mir einiges vergraben lassen, fürs Fahrrad, die Freunde mit Geländewagen fahren aber de facto nicht mehr runter, und die Geländewagenfreunde die auch schon alt sind und kaum Sport/Radsport machten sind jetzt gar nicht mehr so gut beieinander... und mag auch nicht mehr von so was abhängig sein...
Wenn die Südmarokko-Testfahrt zufriedenstellend verläuft, werd ich im mauretanischen Empty Quarter selber was anzulegen, mit der Zeit kennt man dann bald jeden Stein ;-))
Das ist dann mit knapp siebzig eh die letzte Tour solcher Art.. Die Zeit läuft davon.
 
Mich stören Schakale überhaupt nicht. Unseren Mohamed haben sie gestört, wohl eher aus Hirten-Tradition und weil der Lärm auf den Geist geht.

Wölfe (die hier bei uns gerade anfangen herumzustöbern) stören mich als Mensch auch überhaupt nicht. Aber mich als Schafhalterin schon. Bei Raubzeug ist die Frage ob sie Menschen angehen, meistens völlig daneben. Eisbären etc..: Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber wie Dir sehr bewusst sein dürfte, sind die Sahara-Anrainer durchweg Hirtenvölker. Und da liegt der Fall anders, wofür ich Verständnis habe.

Führer??? Wieso Führer? Lies einfach mal gründlich. Wenn du kartierst, und auf die Lokalnamen (entspricht ungefähr den Gewann-Namen bei uns, nur dass die nicht auf Schildchen an Bäumen angenagelt sind und in keiner Karte stehen) kommen möchtest: Wie machst Du das? Hellsehen? Auf die Kenntnisse der Bevölkerung aus Überheblichkeit zu verzichten, ergibt nicht bessere Arbeiten. Die hab ich gerne, die Städter, die hier bei uns aufschlagen und meinen, unsere Gegend sei primär ihr eigenes Naherholungsgebiet. Nein nein, da wohnen wir. Es sind unsere Wiesen und Äcker, und wer sich nicht auskennt im Detail, sollte ein bisschen zurückhaltend sein. Und ein netter Nebeneffekt war, dass unser Toponymie-Helfer mir die ganzen essbaren Wurzeln und Pflanzenteile gezeigt hat. Wir hatten ein interessantes Abendessen. Das Wissen steht in keinem Reiseführer und kann nicht einmal ergoogelt werden (Gabs damals aber noch gar nicht).

Für mich ist die Sahara (wie auch viele andere Gegenden der Welt) in erster Linie Lebensraum, nicht Abenteuerspielplatz. Ich kann mit Deiner Wüstenerfahrung ganz sicher nicht mithalten, habe aber sehr viel Erfahrung mit selbstverantwortlichem Aufenthalt in den unwirtlichsten Gegenden der Welt. Finde niemand mehr, der mitmacht. Auch ich würde mir also wünschen, meine Mitstreiter von damals (oder neue) hätten noch den Drive, so was zu machen. Aber ich muss zugeben, irgendwas an Deinem Ton gefällt mir nicht, kommt großkotzig und überheblich daher. Das kann völlig täuschen, vielleicht bist Du in echt ganz anders. Ich hatte ganz kurz erwogen, die Mauretanien-Geschichte in Erwägung zu ziehen. Glaube aber, eine Probetour wäre da notwendig.

Depots mit KFZ sind allerdings gar nicht mein Stil. Entweder es geht so oder es geht nicht.
 
Die Dünenluvseite ist nicht überall vom Wind hartgepresst.JPG
@TitanWolf @heiligeist
Danke für die Aufmunterung :):)


[DOUBLEPOST=1515323159][/DOUBLEPOST]@ulibarbara
bin Kulturfeind der Sonderklasse ;-) Mit einer Ausnahme:
Mich interessieren hauptsächlich nur prähistorische Steinzeitliche Fundstellen, wobei ich expliziten Wert darauf lege, diese selber allein zu finden.
Am besten in einer Gegend, wo in hundert Jahren niemand vorbeikommt.
So einsam wie möglich. Ohne Einheimische, die sind dort wo ich unterwegs bin ohnehin nicht anzutreffen und wären auch kaum bereit 4 Monate durch ein EmptyQuarter zu wandern.
Wozu auch ? Es geht um Forschung, ein Einheimischer kann nicht helfen.. er hat keine Glaskugel wo er reinschaun kann, ob in 187°westwest-ost in 1200km ein neolithischer Pfeilspitzen-Arbeitsplatz auftaucht oder nicht.

Und weil du etwas übersteigert bissig auf meine Posts reagierst, gleich vorweg: nein, ich nehme bei den Fundstellen dort nichts weg, lasse alles so liegen wie es ist, damit ein anderer der es entdeckt ebenfalls sehen kann...

Das ist eine andere Liga der Herangehensweise und hat mit deiner Welt nichts zu tun.

Und das mich Schakale stören ist definitiv eine Unterstellung von dir !
Hat niemand behauptet. Das sind interessante tolle Überlebenskünstler.
Eine weitere Unterstellung ist die Herabwürdigung meiner Art des Abenteuers, denn dort wo ich unterwegs bis stör ich in tausend Jahren niemanden !
Ich kann nichts dafür wenn du nicht die Möglichkeiten hast in solches Terrain vorzudringen.

Das einzige was mich reizt ist das unerforschte wandern auf den letzten weißen Flecken und sonst nichts. Und das lass ich mich von dir nicht herabwürdigen.
Alles klar ?
 
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Das einzige was mich reizt ist das unerforschte wandern auf den letzten weißen Flecken und sonst nichts.
Alles klar ?

die sind aber eben nicht unerforscht. Da täuscht Du Dich....nur Du kennst sie noch nicht. Spätestens der Fund von Felszeichnungen belegt ja: Da war schon jemand vor mir da (übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur der prähistorische Künstler sondern ein Hirtenjunge auf der Suche nach dem verlorengegangenen Kamel) . Es gibt wirklich weisse Flecken, die nichtmal mit Fernerkundung gefunden und vorerkundet werden können. Höhlenforschung, die findet in D hauptsächlich Unterwasser statt und in A sind es überwasser ganze Parallelwelten, die kartiert werden. Es gibt auch auf den ersten Blick ganz unspektakuläre weisse Flecken. Ausstehende mathematische Beweise z.B.

Und unter Forschung verstehe ich zielgerichteten Erkenntnisgewinn mit Veröffentlichung.

Was Du machst, ist einfach Urlaub. Was ich in den meisten Fällen auch mache und wofür ich größtes Verständnis habe und angesichts der zeitlichen Möglichkeiten, die Du Dir offensichtlich geschaffen hast, sogar etwas Neid verspüre (im Sinne von: hätte ich auch gerne. Nicht im Sinne von: Gönne ich Dir nicht).
 
....Spätestens der Fund von Felszeichnungen belegt ja: Da war schon jemand vor mir da...

das wird jetzt peinlich, die Diskussion wird beendet, bin raus.
 
Die Hoepners peilen mit Urmel 400kg fahrfertig an, Vmax sollen 5-7km/h werden. Ich bin gespannt, wie es da weiter geht.
 
Nun, die werden schon Maschinenbauer sein und sich das ausrechnen können..
Denke das die ohne E-Antrieb aber nicht durchkommen werden...
 
statt der 8kg Brennstoffzelle würde ich zwei Dünnschicht-Solarpanele je 4kg, 305Watt bei 75V und 4A Ladestromstärke nehmen.
Das wäre z.b. die FLEX-02 305 NL, Wirkungsgrad 16,9%, sie ist 5,9m lang und 37cm breit, legt man als Schattenspender übers Dach...hat 4kg
So hätte ich meine Stromversorung z.b. beim 3,05m langen Velove-Armadillo locker am Dach untergebracht.

Mit 610 Watt (2x 305W) hab ich auch bei schlechtem Wetter immer noch über 350W zu verfügung da die Dünschichtsolarzellen bei diesigem Licht weniger abfallen als die Monokristallinen Panels, die mit 19% Wirkungsgrad statt 17% um ~2% besser liegen. Die 2% verschwinden wie gesagt aber bei Diesig-Wetter in der Versenkung.
Mit 350W kann ich einen 250Watt-Bafang in der mittleren Stufe immer betreiben, bei Sonne auch mit der höheren Stufe.
Da könnte Kräuterbutter mich abprüfen ob meine Überlegung passen..:cool:;) denn der Strom ist nicht mein bevorzugtes Terrain..:rolleyes::sick::D

Unglaublich hoch sind die 75 Volt bei 305W, da könnte ich zugunsten mehr Watt die Volt auf E-Motoren-Niveau von 36-48 Volt runterregeln, stimmt das Kräuterbutter ??

Und mit 8A (2x4A) das kann ich Ampermäßig hochregeln...müsste ich eine 16Ah-36VBatterie in 1 Stunden zu 80% bei einer netten längeren Mittagspause vollkriegen, oder ?

https://energig.com/shop/pv/flexible-pv-panels-off-grid/miasole-flex-02-series/

Ich bin in Korrespondenz mit dieser Firma, sie bestätigten das die Werte stimmen, und man das Panel bestellen kann.
daten.png

305W, 52V, 5,5A, Abschattungsstabil, 4kg.png
 
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Eine weitere Unterstellung ist die Herabwürdigung meiner Art des Abenteuers, denn dort wo ich unterwegs bis stör ich in tausend Jahren niemanden !
Ich kann nichts dafür wenn du nicht die Möglichkeiten hast in solches Terrain vorzudringen.

?? Irgendwas liest Du in meinen Zeilen, was da nicht steht.

Ich habe die Möglichkeiten in solches Terrain vorzudringen, und ich nutze sie. Mit viel Spaß, der gebotenen Vorsicht und dem nötigen Mut. (derzeit weniger, weil ich beruflich meine Bestimmung gefunden habe. Meine freie Wahl)

Mein Ziel ist vermutlich oft dem Deinen sehr ähnlich: Niemanden treffen, in Ruhe und Muße und autark die Natur geniessen.
Aber ich habe zusätzliche Ziele: Weisse Flecken erforschen. Das ist - meiner Meinung bzw Definition von Forschung nach - dann der Fall, wenn ich die Entdeckungen auch veröffentliche und die Schlußfolgerungen zur Diskussion stelle.

Falls Du Forschung anders definierst, ist das ok, aber dann reden wir nicht vom selben. Was ok ist, wenn es klar ist.

Nirgends unterstelle ich Dir, dass Du jemand störst! Um Himmels Willen warum auch.

Die einzige Unterstellung, deren ich mir bewusst bin: Ich finde Deinen Tonfall überheblich und Dein Auftreten sehr großspurig. Und es ist nur der Eindruck aus ein paar Forums-Posts - er muss nicht stimmen und ich bin gerne bereit mich eines besseren belehren zu lassen.

Wärst Du erst zwanzig, würde ich in mich grinsen und denken: Das gibt sich, ist ein Pfundskerl. Jetzt bist Du siebzig, da irritiert mich das schon. Siebzig - was allerdings die Abneigung gegen Isomatten jenseits von Terrorgefahr absolut stimmig erklärt, aber sag doch gleich den wahren Hintergrund. Bei mir werden die Matten mit jedem Lebensjahrzehnt ein paar mm dicker und 20 Euro teurer.... mal sehen worauf ich schlafe wenn ich siebzig bin. Hut ab!

Dann peilen wir mal das Tibesti an - wobei wir hier zeitlich vermutlich verschiedene Vorstellungen haben. Ich müsste mein Berufsleben neu sortieren, aber solange ich gesund bleibe, habe ich noch einige fitte Jahre vor mir. Bin erst 46. Können es ja trotzdem mal andenken. Vielleicht der leichteren Erreichbarkeit mit dem Rad wegen, von Süden. Oder hältst du die Nordroute ernsthaft für machbar (v.a. politisch, meine ich).

Zurück zum Fahrzeug:

  • Leicht d.h. gut tragbar (20-25 kg)
  • sehr breite Reifen
  • eher Trike als Quad (Schnelle Kurven sind nicht wichtig, einfacher Antriebsstrang, leichter). Daher hier OT!
  • Keine großen und schweren Spezialkomponenten (Kleinteile kann man mitnehmen, da ist es egal).
  • Flach (um die "Anfahrten" auf unendlichen langen Asphaltstrecken bei Gegenwind nicht unnötig schwer zu machen).
  • Irgendeine sinnvolle Zuggeschirr-Vorrichtung für Gebirgspässe (meiner Erfahrung nach reicht die Traktion bei einem Mehrspurer ohne Allrad auf keinen Fall für extreme Steigungen auf losem Untergrund). Und eine Möglichkeit, das Ding huckepack zu nehmen. Ein Up hängt man sich mit dem Oberrohr über die Schulter und kann damit fast klettern.
  • Ich gehe von Wendekreiswüste aus (nicht Eiswüste): Schutz vor Sonne und Austrocknung nötig (nicht vor Kälte), also leichtestes Verdeck
  • Gepäck nach meiner Erfahrung: 5 kg Camping incl.Küche excl. Brennstoff, 10 kg Werkzeug und Ersatzteile aber für alle Fahrräder einer Gruppe, bei Alleinfahrt hat man dann diesbezüglich die A-Karte, 6-7 kg Kleidung, Waschzeug etc... 1 kg Reiseapotheke.
  • Im Winter 5 l Wasser/Tag. Kann bei Hitze schnell auch über 10l werden. Meine bisherige max Wasserladung waren 60 l für 10 Tage. Nimmt zum Glück schnell ab.... Hier sind mehr Personen ein Sicherheitsfaktor (Behälterverlust verteilt sich!).
  • Lebensmittel: 0,7 kg pro Tag, falls kalorienoptimiert eingekauft werden kann. In N-Afrika kein Problem (Fettgebäck, Datteln, Nudeln, Reis, Couscous, getrockneter Käse). Ich rechne aber auch mit Gewichtsverlust, den ich mir leisten kann. Normalerweise so ca 5 kg / 6 Wochen. Was ich von daheim aus mitnehmen würde: Kaliumreiches Mineralgemisch für die gesamte Zeit.
Ich komme also so auf 20-25 kg festes Gepäck und 70 - bis ..... kg Wasser und Futter. Als Minimum.

Bekomme gerade wieder Lust auf eine "richtige Radtour". doofer Faden :)
 
Ja, bin wie Reinhold Messner (kenne ihn persönlich) der hält mit Reiseberichten und Erzählungen auch nicht grad hinterm Berg.
Nehm ich mit ins Grab, aber ansonsten bin ich eine ruhige leicht phlegmatisch-lustige Person..
Bin keine Siebzig, aber knapp dran. 66Jahre..
Biologisches Alter im Trainingsbereich ist 45, zum Henker, schon wieder angeben, aber gut, 400HM in 20min mit 7,8kg-Mtb, jetzt hast du einen Vergleich...
Aber es gibt auch positive soziale Qualitäten, wie z.b. der Umstand das ich bei einer intellektuellen Feministin aufgewachsen bin, du musst dich nicht den männl.Klassiker-Rollenmustern herumschlagen ;-)

Eines der besten Fat-Cycles hat der Velozi-Pedro mit seinen Quads und Trikes, weiß nicht ob der jetzt schon Prototypen verkauft, keine Ahnung.
Minimalistisch und leicht. Da ist halt das Problem wie und wo man da das horrende Gewicht unterbringt..

Ansonsten gibt es in der 22-23kg-Klasse noch das Ice oder
ice full fat.JPG

Tschechische Produkte, die sind aber schon heftig schwerer..
Tschechisches Produkt.JPG

Das Armadillo von der Firm aVelove hat brutale 60kg, kann aber auch mit 300 Zuladung mehr als ein Monat lang autark machen.
15.JPG

Mehr als ein Monat 100% unabhängig sein hat was.. da fängt die Outdoorfreiheit an..
Das Problem ist, das die mit mir in Kontakt stehende Firma Velove zwar erklärt, das sie Allrad und Faträder vorhaben zu implementieren, das dauere aber noch einige Zeit.
Man kriegt das also frühestens im Herbst, gut früher kann ich eh nicht weg..
Das Roadbook für Südmarokko-3-Monatstour zum testen, ist komplett fertig. Mit allen GPS-Tracks, Pois, Logistik von Haustür bis zur ersten Dünendurchquerung.
Kann ich dir per PN zusenden.
Von der Testtour wird es abhängen ob man in Nordmauretanien was machen kann. Kenn die Gegend dort recht gut.

Dünendurchquerungen.
Da sind wir schon beim ersten Problem, mit solchen hier abgebildeten Trikes kommst du durch keine Sandsee durch.
Und meine Hauptstrecke in Südtunesien geht hautpsächlich durch Dünenmeere...

Hier ein Gebiet im Süden mit Sterndünen, um die Sterndünen herum sind mittel-kleine Chaosdünen zwischen denen
wenig Schwung zu erzielen ist, das geht nur mit mindesten 2 angetriebenen Räder mit mindestens 4,8"-5,1"-Reifen.
Die 4,0" sind schon viel zu schmal.
Erg Chebbi.JPG

Erg Cheagaga, der ist heftig...hier bist du nicht schneller als ein Trekker...
Aber alles über 4km/h sollte ja eh suspekt sein ;-))
Hier ein Traum-Übernachtungsplatz mit perfektem Sichtschutz..
Diese von mir auf QuoVadis7-Nav-Software gezeichneten Tracks sind Dünengenau auf den Meter gesetzt und die fahr mit dem Garmin Egde 1000 dort einfach ab.
Erg Chegaga.JPG

Ausrüstung ist Ultralight, aber keine Superultralight.

Ultralightausrüstung exclusive Verbrauchmaterialien wie Wasser u.Proviant ist bei Cycles 8kg - Also Zelt, Matte, Schlafsack, Behältnisse, Tanks, Medikit, Werkz,Reparaturkits, Beautycase.
bei Super-Ultralight sind es nur mehr 5kg
Meinen Schlafsack hab ich mir z.b. selber genäht und Arktische Gänsedaune eingefüllt, 490g, geht bis -2°, hab ja auch müssen nähen lernen bei Mom...

Ins Tibesti kommst du autark nicht rein.
Du kannst nur von In Djamena starten. Dort kannst du nur hinfliegen.
Über Lybien über Land geht in den nächsten zehn Jahren nix.
Eine Anfahrt über Algerien, Niger kann in Nahtoderfahrung ausarten..den man kreuzt ein dutzend Schmugglerpisten bis dorthin, und irgendeine erwischt dich dann doch...
Im Tschad/Tibesti ist nicht nur Führerzwang, du musst auch die mitfahrenden Militärkonvois bezahlen, das sind die ersten die abhau'n, wenn die Boko Haram auftaucht, und wie schnell die weg sind...
Boko Haram hält sich jetzt auch im Tschad auf.
Die IS hat Nester südlich der Libyen-Grenze, und südlich von Djanet gibt es temporär Al-Kaida-Maghreb-Milizen, dann gibt es noch Ex-Ghadaffi-Tuareg-Rebellen die für Stammesautonomie kämpfen, aber die hacken wenigstens nicht gleich die Köpfe ab...
Die Tschadführer limitieren die Tour und geben teilweise die Strecke vor.
Das ist ein NoGo der Sonderklasse.


lg peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @frosch_peter ,

nett, dass wir uns nach all den Jahren mal - wenn auch nur ultrakurz - getroffen haben... (auf einer Verkehrsinsel an einer großen Fahrradkreuzung in Wien)

schönes Rad hast du da dabeigehabt... so stell ich mir ein Pedelec vor ;) Carbongabel, schöner Rahmen, dezenter Motor, ...
 
Hallo Kräuterbutter,

ja, leider nur kurz, war mit einem Date schon hinter der Zeit ;-))
Beim nächsten mal kommst du mir nicht so leicht davon..;)

Die Begegnung war richtig pfiffig !
Zum einem dachte ich, in dem weißen futuristischen Speed-Flitzer kann nur der Kräuterbutter drin sitzen, wer zum Henker sollte es sonst sein ;)

Damit stellte ich die unausweichliche Frage: Kräuterbutter, bist du da drin ? :)

Aber richtig speziell wurde es dann, als sich wie von Geisterhand der obere winzige Deckel seltsam bewegte und plötzlich aufging und den Blick ins Innere freigab.
Wie aus dem Film Fremde Welten, ja gut jetzt übertreib ich etwas, aber das war eine pfiffig coole Begegnung.
Später fiel mir auch wieder ein, das ich dem eleganten Speed-Flitzer schon mal Richtung Greifenstein gefolgt bin, da dieses Teil mehr als unverschämt wenig Windschatten spendet musste ich abreißen lassen.
Was für eine Schande :sneaky::cool:
 
Nachdem DHL in Wien seit einigen Tagen die Armadillos im Zulieferbetrieb hat, enterte ich sofort den DHL-Flagship-Store am Opernring 3-5 und hatte Glück.
Grad war eines von drei im Einsatz befindlichen Armadillos zum Batterieladen im dortigen Technik-Laderaum abgestellt.

hab zwei Stunden lang alles vermessen, es hin- und hergeschoben (mit vorheriger Genehmigung per mailverkehr..) Strom war ja leider alle, und war von diesem Gefährt nicht wegzukriegen.
Die mussten mich aus dem Flagshipstore fast "heraustragen" :D

Man konnte mit einer Hand dass Teil vorn oder hinten anheben, das ist für mich wichtig, denn Sandbleche in den Sanddünen bei einem Fahrrad zu legen wäre ja schon heftig verwegen anzuschau'n...
Jetzt konnte ich sehen, das die Vorderachse gegen die angetriebene Hinterachse getauscht werden kann. Einzig ein tragender Steher im Chassis würde exakt die Linie der Antriebswellen-Halbachse verstellen, diesen und einige andere Teile müsste man umschweißen, und die gleichen Haltelaschen wie hinten am Heck anschweißen.
Genial wäre dann, wenn man mit Eigenkraft nur die Vorderachse bedient und mit kurzer Kette die Kurbel mit Zahnkranz-Antriebswelle vorn verbindet, und den hinteren Antrieb rein elektrisch den Bafang-Motor Max 500W mit der Rohloffnabe verbindet, was ebenfalls eine kurze Kette ergibt.
Die hintere Kette ist doppelt ausgeführt, eben für industrielle Belastung ausgelegt, also zwei Kettenblätter direkt nebeneinander und zwei Ketten. Auf der Rohloff befinden sich daher klarerweise ebenfalls 2 Kettenlätter mit 2 Ketten.

Die Lagerdimensionierungen, die Carbon-Speichen-Räder, die Rohrquerschnitte sind belastungs-industriell ausgelegt.
Eben täglicher 8-Stunden-Einsatz, 365 Tage im Jahr mit bis zu 300kg Zuladung (bei Drehhänger)

Es ist das vermutlich derzeit einzige Fahrrad das die Belastungen auf Saharastrecken nicht mal ein müdes Gähnen entlockt.
So lässt es sich angstfrei und entspannt fahren.

Flevobike hat für Velove.se das Teil entwickelt.
Flevobike asembled in Holland nur mehr und lässt den rahmen in der Tschechei schweißen.

so kostet ein Armadillo 7800 Euro in Grundausstattung inclusive Motor und Batterie.

wenn man bedenkt das ein IceFullFatTrike - welches nicht mal ein achtel von der Masse des Armadillo darstellt (Zuladung, fixe Schlafmöglichkeit auf dem Fahrrad etc) - mehr als 7800 Euro kosten wird, (ohne Motor 5200 Euro) ist das Armadillo ein konkurenzloser Kampfpreis für eine - noch derzeitge - Kleinserie...

Wenn man vorne am "australischen Buschgitterrammschutz" anhebt, verbiegt sich definitiv nix am Rahmen, brutal steif,
Die Box hinten in Palettengröße (Grundfläche) hingegen ist gummigelagert.
Die Querlenker sind vom ansprechverhalten eine Liga für sich...
WP_20180226_005.JPG

Auch die Steuerlager bei der Lenkung sind doppelt...
WP_20180226_009.JPG

Hier sieht man gut die doppelten Kettenblätter und Ketten, damit bleibt man bei Standardbauteilen..
WP_20180226_013.JPG


lg peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
da wird Einem doch schwindelig bei der Vorstellung damit in die Wüste zu fahren. Derart viele bewegliche Teile, die nur darauf warten, mit Sand gefüllt zu werden. Wenn Du den Antrieb schon vorne/hinten getrennt haben willst, dann würde ich eindeutig zu einem Knicklenker tendieren. Vorne eine gekapselte Pinion (evtl. mit Riemenantrieb) zur Vorderachse , die komplett in einem Käfig gekapselt ist. Keine Achsschenkel, Gelenkwellen und was sonst noch Probleme bereiten kann. Gelenk in der Mitte und hinten einen stabilen Aufbau mit möglichst gleichem Käfig und Motorantrieb. Gelenk und Achsverschränkung evtl. mit Gummifederelementen. Federung nur über die Reifen. Da geht nichts kaputt, die Geschwindigkeiten sind eher gering, so dass man auch mit einem Knicklenker zurechtkommt. So etwas lässt sich doch konstruieren und beauftragen, wahrscheinlich deutlich unter den genannten Preisen.

Gruß

Peter
 
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