Qualität in unserer globalisierten Welt

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Wie ja hier schon berichtet: Ich habe mir für das Projekt "Weniger Auto fahren" für meinen Scorpion einen Fahrradanhänger gegönnt.

Und da ich ja sowieso und inzwischen sogar vermehrt ein großer Fan von Qualität bin, ist es ein Exemplar aus dem Hause hinterher geworden: Made in germany. Und der größte Nachteil, der im Netz zu lesen ist, ist der Preis.

Und das durchaus zu Recht: Mit Alubox und weiteren Zubehör sind wir fast beim doppelten, was der Deutsche im Durchschnitt für sein Fahrrad ausgibt.

Der Anhänger ist jetzt da und wirklich fein, durchdacht, praktisch. Feines Teil.

Alles gut.

Alles? Nein, ein kleines Detail trübt die Freude.

Ich dachte mir nämlich, dass ich mir das Komplettpaket bestelle, daher auch der Preis. Und dazu gehört auch eine Gummimatte, die Ladung vor dem Verrutschen und Klappen abhalten soll.

Und diese Matte stinkt zum Davonlaufen so, wie man es leider von Produkten aus dem Fernen Osten kennt. Dass die Stoffe, die für diesen Gestank verantwortlich sind, auch für die Gesundheit abbträglich sind, ergibt schon eine kurze Recherche auf Gurgel. Und bei der Produktion werden dann ganz bestimmt alle Standards der Arbeitssicherheit eingehalten, wie man es bei "Made in germany" erwartet.

Ich hatte dann eine Mail nach München geschickt. Antwort: DIe Matten bekomme man von einem deutschen Hersteller. Wo der seine Vorprodukte bezieht darauf habe man ja leider, leider gar keinen Einfluss. Und man habe früher eine teurere Matte im Angebot gehabt, die aber leider von den Kunden nicht gekauft wurde. Und außerdem wäre die Matte ja - im Gegensatz zu einem Vergleichsprodukt für den Werkstatteinsatz, das ich genannt hatte - für den Außenbereich gedacht.

Soweit ist es schon:
Selbst wenn man bereit ist, viel Geld auszugeben, kann man nicht sicher sein, neben guter Qualität nicht auch Mist geliefert zu bekommen.

Querlieger,

Qualitätsfetischist.
 
Der Geruch dieser Gummi-Produkte weckt bei mir immer die Erinnerung an den ganz ähnlichen Geruch der Schmierstoffe bei der Deutschen Reichsbahn (für die Jüngeren: 1. ich bin nicht über 100 ;) 2. das war sonderbarerweise tatsächlich der Name der Bahn in der DDR).
Ich hatte vermutet, daß die Schmierstoffe damals aus dem Teer der (in der DDR vorhandenen) Braunkohle synthetisert wurden, habe das aber nie bestätigt bekommen.
Vieleicht kommt die Gummimatte ja letztlich doch aus China. Viele Gummiprodukte, die sich im Chinaladen/Aldi/Lidl/Tschibo/etc. finden, riechen auffallend ähnlich.

Grüße,
Christian
 
Aus welchem Material ist die Matte genau? Auch Naturkautschuk riecht durchaus streng.
 
Warum gibst du die Matte nicht einfach zurück?

Das könnte ich natürlich tun.

Aber zum einen habe ich dann keine Matte und kann muss mich darum kümmern. Und das wollte ich ja gerade mit "einmal richtig bestellen" vermeiden.

Zum anderen gebe ich viel Geld u.a. dafür aus, dass weniger Mist in die Welt kommt.

Scheint nicht zu funktionieren.:unsure:

Querlieger
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Stinkts nach Teer?

Ja, ich denke, das wird es sein. Und es ist genau der Geruch, den man von billigen China-Waren kennt.

Wenn hinterher doch wenigstens eine Wahlmöglichkeit angeboten hätte und auf den Gestank hingewiesen hätte.

So bestellt mensch im guten Glauben, Qualität von einem deutschen Premiumanbieter zu erhalten. :(:mad:

Querlieger
 
Es gibt im "Vibrationsdämmungs"bereich Gummimatten, die aus recyceltem Gummi bestehen, bspw. alten Autoreifen.

Diese sind in allen möglichen Formen und auch mit Abflusslöchern zu erhalten, allerdings sind dünne Matten etwas schwieriger zu finden. 1 cm Stärke fand ich noch, 2 cm sind üblich.

Diese Matten stinken erstaunlicherweise (trotz der sicherlich nicht 100% von Schadstoffen freien Altgummisorten) nicht bis kaum. Das ist demnach machbar, kostet gar nicht einmal viel und Recycling ist durchaus ein feiner Weg.

Allerdings bleibt die Frage offen, ob angebotene Modelle und der Recyclinggedanke bei Deiner Art der Nutzung willkommen sind (meinen Hund bspw. würde ich auf solch einer Matte nicht die ganze Zeit liegen lassen, auch, wenn sie als schadstofffrei deklariert ist - am recycelten Gummi kann einiges haften).

Ansonsten sind "Drainagematten" oder Unterlagematten aus Gummi für Terrassen bspw. eine leichtgewichtig erhältliche und gestankfreie Lösung.

"made in germany" oder "made in EU" bedeutet leider nicht, dass die verwendeten Gummi- / Kunststoffsorten keinerlei Weichmacher enthalten. Ist im Werkzeugbereich - sogar dem hochpreisigen, hochqualitativen - nicht anders.

Viele Grüße
Wolf
 
Mir wurde vor 3 Wochen ein Produkt aus BioThane Kunststoff geliefert, das sehr unangenehm gerochen hat. Auf meine Beschwerde beim Lieferanten, antwortete dieser, das Produkt einige Tage in die warme Sonne zu legen, dann würde sich der Geruch verflüchtigen. Nachdem das Produkt einige Tage in der warmen Sonne lag, war der unangenehme Geruch tatsächlich weg.
 
Die "Made" kommt ganz schön rum.

Zur Bestimmung des Ursprungslands gibt es komplizierte Berechnungsmethoden. Verkürzt gesagt ist das Herkunftsland das Land in dem der grösste Mehrwert am Produkt geschaffen wurde. Ein prominentes Beispiel sind die chinesischen Pralinen, die in Hong Kong verpackt wurden. Da die aufwändige Verpackung mehr kostet als der Inhalt dürfen sie als Made in Hong Kong verkauft werden.
 
Versuche doch mal eine Antirutschmatte aus dem LKW-Bereich. Die habe ich für meinen Hinterher genommen. Riecht nicht. Ich habe aber nicht geprüft, wo die hergestellt werden. Die Dünnste, die du findest, reicht für den Anhänger.
 
Leg doch Ventisit oder die im Forum besprochenen Alternativen rein, dann ist auch die Ladung immer trocken und bekommt keine nassen Füsse.

Ich hatte mich gegen den Hinterher entschieden, weil ich befürchte das die Ladung darin rum klappert (Metallhänger) und weil man noch mal alles sichern muss, daher wurde es bei uns ein Radical mit der integrierten Tasche. Made in Holland. Einfach alles reinwerfen und Tasche zu, ist auch als Hackenporsche verwendbar.
 
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