Projekt Flevo RRR

Beiträge
5.540
Hallo,

gestern habe ich mit meinem neuen Radprojekt (Flevo Racer,Rohloff- Randonneur) angefangen. Ich brauche ja nach mein M5 geschrottet wurde einen neuen Randonneur. Die Erfahrung der letzten Jahre hat mir gezeigt, dass es aber eher eine EWMS (Eierlegende-Woll-Milch-Sau ) brauche, weil ich nicht ständig das Rad wechsel.

Basis für mein Rad wird ein Flevo Racer, da er mir Vorteile bietet:
- Frontantrieb, daher keine Konflikte zwischen Gepäck und Antrieb, da ich das Rad gelegentlich auch als Reiserad für Zeltgepäck und Co. nehme,
- Freihändig fahrbar, was den kurzen Blick auf das Roadbook oder die Versorgung auf Langstrecken erleichtert,
- 28" Räder, die besser über Pflaster und Kanten kommen (der ARA Berlin-Brandenburg hat da so seine Vorlieben :sneaky:),
- Große Auswahl und gute Verfügbarkeit von Felgen und Reifen,
- Heckfederung für den Komfort, vorne starr für effektiven Antrieb,
- Flevofeeling!

Ziel ist es das Rad alltagstauglich, wartungsarm und leichtlaufend aufzubauen. Also Schutzbleche, SON, gute Lampen und Rohloff einerseits aber schnelle Reifen, leichte Felgen und Karbonsitz anderseits.

In dem Thread möchte ich meinen Projektfortschritt dokumentieren.

Ausgangsrad ein gebrauchter Flevoracer aus zweiter Hand gebaut von velocologne.
IMG_20170813_141438.jpg

Arbeiten heute:
Entschlacken, Gepäckträgr vom M5 montieren, Sitz runter, Karbonsitz probeweise auflegen (er wird noch etwas flacher als auf dem Bild montiert), Anpassungen der Sitzaufnahmen planen, Lenkerposition auf meine Vorzugsvariante ändern.
IMG_20170813_155954.jpg
nächste Schritte Sitz montieren, Elektrik bauen einen passenden SON muss ich noch beschaffen, als Lampe kommt erstmal was aus der Kiste dran. Später vielleicht ein B&M Luxos U.

Reifen müssen definitiv getauscht werden. Favorit sind zur Zeit die "Conti GrandPrix 4 Seasons" wegen dem guten Grip und den verstärkten Flanken. Alternativ kommen auch noch der GrandPrix 4000S und der Schalbe ProOne (tubeless) in Frage. Hat jemand die drei schonmal im "direkten Vergleich" gefahren?

Der Antrieb kommt zum Schluss, weil die Rohloff noch im kleinen Flevo im Einsatz ist.

viele Grüße

Christoph
 
Wie ich sehe, hat Dein velocologne-Rahmen auch keine SB-Aufnahmen. Bedenke: wenn Du bei Felgenbremsen bleibst, bist Du auf 28" und maximal 35 mm Reifenbreite festgenagelt, mit Schutzplasten eher noch weniger. Mir war mein Racer damit viel zu hart und unkomfortabel. Als Reiserad wäre das nix für mich, auf nicht asphaltierten Straßen werde ich mit so schmalen Reifen nicht glücklich.

Wie befestigst Du die erforderliche Drehmomentstütze der Rohloff ?

Wenn's schon eine EWMS werden soll, würde ich mir überlegen, ob Du nicht vielleicht noch vorher nach einer Möglichkeit suchst, Dir SB-Aufnahmen anschweißen zu lassen. Vorteile wäre die Möglichkeit, auf 26" umzusteigen und das Drehmoment der Rohloff über die SB-Aufnahme einzuleiten.

Ansonsten bin ich gespannt, auch auf Deine Erfahrung mit dem Carbonsitz. Mich interessiert nämlich, wie gut man Flevo mit einer alternativen Sitzschale fahren kann, die keine "Seitenflügelchen" hat. Ich werde im Gesäßbereich nicht so wirklich glücklich mit dem Flevositz, befürchte aber ziemliches Rumrutschen bei einer anderen Sitzschale.

Gruß Matthias
 
Reifen müssen definitiv getauscht werden.
Man muss auf eine ausreichende Flankendicke achten.
Ich hatte mal GP drauf und die waren dann nach kurzer Zeit an den Flanken beschädigt, da das Vorderrad beim Einlenken so schräg steht.

Finde es Super einen Flevo-Racer zum Radoneur umzubauen.
 
Hallo,

wenn Du bei Felgenbremsen bleibst, bist Du auf 28" und maximal 35 mm Reifenbreite festgenagelt, mit Schutzplasten eher noch weniger. Mir war mein Racer damit viel zu hart und unkomfortabel. Als Reiserad wäre das nix für mich, auf nicht asphaltierten Straßen werde ich mit so schmalen Reifen nicht glücklich.

Reisen ist für mich auch eher die Ausnahme und auch dann bevorzuge ich Straßen und Radwege. Das eine odere andere Stück Feldweg darf auch gerne mal dabei sein, aber das ging auch bei meinem M5 mit 28 mm Reifen auf 406er Rädern.

Wie befestigst Du die erforderliche Drehmomentstütze der Rohloff ?
+

Beim kleinen Flevo habe ich die lange DMS an der Lasche für den Dynamo befestigt. Beim Racer wird es auf eine Schelle oder einen Gewindeniet in einer Strebe hinauslaufen.

Wenn's schon eine EWMS werden soll, würde ich mir überlegen, ob Du nicht vielleicht noch vorher nach einer Möglichkeit suchst, Dir SB-Aufnahmen anschweißen zu lassen. Vorteile wäre die Möglichkeit, auf 26" umzusteigen und das Drehmoment der Rohloff über die SB-Aufnahme einzuleiten.

26" ist doch leidervauf dem absteigenden Ast. Standardisierung der Komponenten ist für mich wichtig, ich will bei Felgen und Reifen Auswahl haben.


Ansonsten bin ich gespannt, auch auf Deine Erfahrung mit dem Carbonsitz. Mich interessiert nämlich, wie gut man Flevo mit einer alternativen Sitzschale fahren kann, die keine "Seitenflügelchen" hat. Ich werde im Gesäßbereich nicht so wirklich glücklich mit dem Flevositz, befürchte aber ziemliches Rumrutschen bei einer anderen Sitzschale.

Erste Testrunden auf dem Parkplatz waren ganz gut. Ich muss mich nur erstmal wieder an die sehr flache Position gewöhnen.

Man muss auf eine ausreichende Flankendicke achten.
Ich hatte mal GP drauf und die waren dann nach kurzer Zeit an den Flanken beschädigt, da das Vorderrad beim Einlenken so schräg steht

Danke für den Tipp beim Flevobike hatte ich zumindest beim Kojak damit keine Probleme.

IMG_20170814_185837.jpg

Heute nach Feierabend habe ich noch den Sitz montiert (und es traf mal wieder der Erfahrungswert ein, beim Bohren von Carbositzen geht mind. eins von vier Löchern schief, weil die Dinger keine geraden Flächen zum Anreißen und Ansetzen des Bohrers haben). Der viele Platz zwischen Sitz und Rahmen schreit förmlich nach einer kleinen Tasche für Werkzeug und Regensachen.

Lampe vorne ist auch dran, aber noch kein Strom.

Den Lenker muss ich evtl. noch tauschen, weil der Bogen im Stand nach vorne am Oberschenkel drückt. Für den Lenker muss ich auch noch eine Wartungsbohrung im Sitz setzen, damit ich die M6 Schraube zur Befestigung erreiche, ohne das Rad teilen zu müssen.

viele Grüße

Christoph
 
befürchte aber ziemliches Rumrutschen bei einer anderen Sitzschale.
Es gibt selbstklebendes epdm/"Moosgummi", das hab ich auf meinem Fluxsitznachbau als Rutschbremse erfolgreich benutzt, ein Streifen quer im Schulterbereich und zwei unterm Hintern. Die Flügelchen möchte ich aber nicht mehr missen.
@christoph_d: Sieht gut aus!
Gruß Krischan
 
Danke für den Tipp beim Flevobike hatte ich zumindest beim Kojak damit keine Probleme.
Gasis Flevo-Trial-Schräglagen sind berühmt oder berüchtigt....
In den Threads in denen die Haltbarkeit des Diabolo Gummis diskutiert wird, gab's das Thema schon mehrfach.

Den GP hatte ich auch mal am Flevo geschrottet, dies allerdings auf einer groben Schotterstraße geradeaus. Deswegen wird er bei mir auch nicht mehr drauf kommen.

Gruß, Harald

PS: Schönes Rad!
 
26" ist doch leider auf dem absteigenden Ast. Standardisierung der Komponenten ist für mich wichtig, ich will bei Felgen und Reifen Auswahl haben.

Das liest man immer wieder, ich halte es aber für reines Marketingsprech. Es gibt Millionen von 26"-Rädern und -Laufrädern, da gibt es noch auf Jahrzehnte Bedarf an Ersatzteilen. Auch für 7-fach-Schaltungen findet man ja immer noch genügend Ersatz.

Und im Gegensatz zu 7-fach-Schaltungen gibt es gute Gründe für 26"-Laufräder (kleine Menschen, extreme Stabilitätsanforderungen, etc.). Schon allein deswegen werden die nicht aussterben.

Und es würde mich auch nicht wundern, wenn 26" in einigen Jahren im Sinne einer Retro-Welle wieder voll hip wird.

Seis drum: mein Racer hat durch die kleineren und breiteren Laufräder erheblich an Fahrkomfort dazugewonnen und die Schalbe Big Apple Reifen laufen wun-der-bar.

Gruß

Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
Das liest man immer wieder, ich halte es aber für reines Marketingsprech.
Momentan finde ich für mich im 26" bereich mehr Auswahl als für 28". Von SuperFat bis Rennrad alles dabei.
Bevor es da Probleme gibt fahre ich mit dem 20" auf der nackten Felge.

Auf meinem Tanem-Einzelrad habe ich jetzt 50-559 und bin gerade bei Kies davon begeistert. Mit dem Flevo und 28-622 ist das an gleicher Stelle immer so ein Eiertanz.
 
Das liest man immer wieder, ich halte es aber für reines Marketingsprech. Es gibt Millionen von 26"-Rädern und -Laufrädern, da gibt es noch auf Jahrzehnte Bedarf an Ersatzteilen.
Das habe ich vor 30 Jahren schon von 630er Laufrädern (27") gehört.
Meine Vermutung weicht ein wenig von Deiner ab, es bleibt Spekulation:
Um es mit Mark Twain zu sagen:
Prognosen sind eine schwierige Sache. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.
Dennoch:
559 (26") in großzügiger MTB-Breite wird man wohl noch reichlich lang bekommen, bei den Breiten bis 35mm wird es zukünftig wahrscheinlich enger werden.
Wer keinen Rahmen hat (oder haben möchte), in den 50mm Puschen passen, sollte beim Neukauf den 584-er (27,5") "Gravel-Hype" in seine Überlegungen mit einbeziehen.

Gruß
Christoph
 
Hallo,

die letzten Wochen habe ich neben einem Renovierungsprojekt zu Hause noch ein wenig am Rad gearbeitet. Allerdings fehlte immer Zeit, Strom oder Handy zum dokumentieren. Heute gibt es mal wieder neue Bilder.
- Lenker ist getauscht
- kurze Kurbeln sind montiert
- Kettenspanner ist vorbereitet
- Kabel und Züge sind verlegt
- Rohloff ist vorbereitet (Gewindeniet für dir Drehmomentstütze, Ausfallenden etwas angepasst und Züge in die Schaltbox eingebaut)
- Flaschenhalter montiert

Als Reifen liegen schon die Conti GrandPrix 4 Seasons in 32-622 bereit. Die sollten gut laufen, bieten leicht verstärkte Flanken und laut Berichten hervoragenden Grip, was beim Fronttriebler ja besonders wichtig ist und die etwas größere Breite kommt meinem "Aerobelly" entgegen.

Jetzt fehlen noch die Laufräder von @Lutz/Co , die Kette, die auch schon konfektioniert ist, und etwas Feinschliff und das Rad ist abfahrbereit.

viele Grüße

Christoph

P.S. Die Bilder gibt es doch erst morgen mein Netz zickt gerade.
[DOUBLEPOST=1504901837][/DOUBLEPOST]Bilder zum letzten Beitrag:
IMG_20170908_170932.jpg

IMG_20170908_171006.jpg
 
Hallo,

jetzt ist erstmal ein gut fahrbarer Zwischenstand erreicht. Das Schutzblech vorne in Kombination mit den 32er Reifen hat mich einiges an Nerven und eit gekostet. Aber der Einbau eines HR-Schutzbleches aus der Kiste als geteiltes Blech führte zum Erfolg. Den Sitz musste ich doch noch etwas steiler einbauen, zu flach ist nichts für mich. Durch die erforderliche Anpassung der Tretlagerposition bin ich so nah am Magic Gear, dass ich das Rad doch ohne Kettenspanner fahren kann.

IMG_20170923_171138.jpg

IMG_20170923_171111.jpg

Offene Punkte:
- Zweites Rücklicht oben am Sitz montieren
- Lenker entweder enger biegen oder ersetzen, weil die Griffposition zu gestreckt ist
- Hinteres Schutzblech versteifen
- Kleinere Anpassungen am vorderen Ausfallende um die Schrauben der Drehmomentstütze frei zu machen

viele Grüße

Christoph
 
Nee Hochklappen ist viel zu steil und hat zu wenig Tretlagerüberhöhung. Die aktuelle Position ist immer noch flacher als der Orginalsitz.

Es ist halt schade, dass man beim Flevo die Sitzneigung nur durch neue Bohrungen einstellen kann.

viele Grüße

Christoph
 
Lenker entweder enger biegen oder ersetzen
Ich mag bei Knicklenkern einen ganz kleinen, unscheinbaren Stummellenker. Das reicht, wenn Du an das Lenken mit den Füßen gut gewöhnt bist.
Damit erübrigt sich dann auch die Performance Disksussion, dass ein Untenlenker zu einem höhernen Luftwiderstand führt.
Bei schneller Fahrt, habe ich die Hände sowieso vorn am Bauch liegen.
schade, dass man beim Flevo die Sitzneigung nur durch neue Bohrungen einstellen kann
Das stimmt so nicht: Siehe Foto.
Unbenannt.jpg

Gruß, Harald
 
Stummellenker. Das reicht, wenn Du an das Lenken mit den Füßen gut gewöhnt bist.
Ich würde zwar behaupten, dass ich das Lenken mit den Füßen im Traum beherrsche, aber bei rumpeligen Straßen, wo es einen dann schon mal aus dem Sitz werfen kann, oder bei schnellen Abfahrten zur zusätzlichen Stabilisierung ist ein richtiger Lenker aus meiner Sicht unverzichtbar. Mag aber sein, dass ein großer Racer mit breiten Reifen zumindest bezüglich schlechter Straßen gutmütiger ist als Flevobike und Racertje.

Gruß,
Martin
 
aber bei rumpeligen Straßen, wo es einen dann schon mal aus dem Sitz werfen kann, oder bei schnellen Abfahrten zur zusätzlichen Stabilisierung ist ein richtiger Lenker aus meiner Sicht unverzichtbar.
Ich habe ja auch ein paar Monate FlevoErfahrung
und ich hätte mir auch sehr gut einen Tiller am Flevo vorstellen können..
 
Ich nutze den Stummellenker eher beim langsamen Balancieren.
Bei schnellen Abfahrten habe ich die Hände natürlich auch dort, allerdings mehr wegen der Bremse...

Zu den breiten Reifen:
Die breiten sind aus meiner Sicht angenehmer im Fahrverhalten, weil sie gemütlicher in die Kurven einlenken.
Ob dies durch die Kinematik erklärbar, oder mehr Selbsttäuschung ist, habe ich noch nicht herausgefunden.

Gruß, Harald

PS:
Für mich ist's schwierig, mich kurzfristig mit normalen Lenkungen mit Elchgeweih Griffbreite anzupassen, weil ich dort dann erst mal heftig überreagiere. Am kurzen Lenker greift man natürlich auch fester zu...
 
zur zusätzlichen Stabilisierung
kann ich mir nicht vorstellen: Der Hebel des Lenkers mal Kraft des Armes ist grob Faktor 8 schwächer als das Bein mal Vorderteil, eher noch schwächer.
Aber die schnelle Rückmeldung der Handnerven wegen feinster Sensibilität und wegen des kurzen Weges zum Hirn bewirkt richtiges Beinverhalten.
Steffen @Gasi hat sich während der Fahrt an meinen Lenker gehängt und sich ziehen lassen, das hab ich nicht mal gemerkt, bergauf mit über 70kg Systemgewicht(er hatte nix gesagt, um mir den Schreck zu ersparen...).
Unsere Arme haben an der Stelle irgendwie ne andere Funktion als zu stabilisieren. Eher so wie beim Kleinkind, das zum Laufenlernen ein Stöckchen festhält ;)
Gruß Krischan
Um noch was zum Thema zu sagen: Dein Racer wird wieder richtig klasse!
 
Zurück
Oben Unten