Professur für Radverkehrsmanagment

Berufsverkehr dürfte wohl üblicherweise im Nahverkehrsbereich stattfinden

2016 hatten nur 1/3 der Arbeitnehmer einen Arbeitsweg unter 5 km, noch einmal 20% unter 10 km. Somit pendelten über 45 % bis 2/3 nicht im Nahbereich (je nachdem, was man als Nahbereich definiert).

Nur weil es getan wird, heißt das nicht, dass es sinnvoll oder notwendig wäre.

Weil es aber getan wird und nicht von jetzt auf gleich umgestellt werden kann, ist die Aussage, 80 % der Pkw könnten SOFORT verschrottet werden, mentaler Dünnpfiff.
 
Lt. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ( BBSR ): 16,91 Kilometer Arbeitweg

16,91 Kilometer fuhren Deutsche 2016 durchschnittlich zur Arbeit. Nach Angaben des BSSR waren es 1999 noch 14,6 Kilometer gewesen.
 
2016 hatten nur 1/3 der Arbeitnehmer einen Arbeitsweg unter 5 km, noch einmal 20% unter 10 km. Somit pendelten über 45 % bis 2/3 nicht im Nahbereich (je nachdem, was man als Nahbereich definiert).

Weil es aber getan wird und nicht von jetzt auf gleich umgestellt werden kann, ist die Aussage, 80 % der Pkw könnten SOFORT verschrottet werden, mentaler Dünnpfiff.
Lt. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ( BBSR ): 16,91 Kilometer Arbeitweg

16,91 Kilometer fuhren Deutsche 2016 durchschnittlich zur Arbeit. Nach Angaben des BSSR waren es 1999 noch 14,6 Kilometer gewesen.

Durchschnittswerte sind wenig hilfreich, schon gar nicht wenn nicht auch der Spread und die Verteilung innerhalb des Spread angegeben wird. Diese Daten sind sicherlich lokal und regional unterschiedlich. Hier in Berlin ist bsp. die durchschnittliche Weglänge overall (incl. Arbeitsweg) 5,9km und pro Tag und Nase werden 3,5 Wege zurückgelegt, zusammen etwas über 20km. 43% der Berliner haben gar keinen Zugriff auf einen PKW und weitere 11% nur nach Absprache. Immerhin gut 73% haben uneingeschränken Zugriff auf ein Fahrrad und 44% Zugriff auf ein "Zeitkartenabonnement" für den ÖPNV. Das ist zweifellos in anderen Gegenden anders.
Bei uneingeschränkter Verfügbarkeit nutzen knapp 42% täglich oder fast täglich einen PKW als Fahrer oder Mitfahrer, weitere 20% an drei bis vier Tagen pro Woche und 25% an ein bis zwei Tagen pro Woche. Beim Fahrrad hingegen (ebenfalls bei uneingeschränkter Verfügbarkeit) knapp 30% täglich oder fast täglich, 14,5% an 3-4 Tagen in der Woche und 18% an ein bis zwei Tagen/Woche. ÖPNV 66% täglich oder fast täglich.
Die PKW-Verfügbarkeit korreliert mit den ökonomischen Status: bei sehr niedrigem ökonomischen Status haben nur 21% einen verfügbaren PKW; bei sehr hohem ökonomischen Status 55%, auch nutzen die "Besserverdienenden" den vorhandenen PKW häufiger als die weniger Begüterten, z.B. im Falle von "täglich oder fast täglich" 11% vs. 31%.
Die mittleren zurückgelegten Entfernungen betragen zu Fuß 0.9km, per Rad 3,6km, per PKW 7,8km, per U-Bahn 8,3km, per S-Bahn 12,8km und mit der Regionalbahn 18,5km. Über 4km geht kaum noch einer zu Fuß, 2km ist für die meisten das Limit. Beim Fahrrad gibt es Vereinzelte, die teilweis bis über 20km fahren, für über 82% ist aber bei spätestens 6km Schluss. Der motorisierte Individualverkehr wird zu rund 30% für Entfernungen bis 3 km genutzt (und zu 7,3% sogar für Entfernungen unter einem km), aber zu knapp 10% auch für Enfernungen über 20 km.

Zum Arbeitsplatz gehen gut 14% zu Fuß, knapp 20% fahren mit dem Rad, 27% nutzen den motorisierten Individualverkehr und 39% öffentliche Verkehrsmittel.

Solche Untersuchungen gibt es sicherlich auch in anderen Gegenden.
 
2016 hatten nur 1/3 der Arbeitnehmer einen Arbeitsweg unter 5 km, noch einmal 20% unter 10 km. Somit pendelten über 45 % bis 2/3 nicht im Nahbereich (je nachdem, was man als Nahbereich definiert).

Weil es aber getan wird und nicht von jetzt auf gleich umgestellt werden kann, ist die Aussage, 80 % der Pkw könnten SOFORT verschrottet werden, mentaler Dünnpfiff.
Lt. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ( BBSR ): 16,91 Kilometer Arbeitweg

16,91 Kilometer fuhren Deutsche 2016 durchschnittlich zur Arbeit. Nach Angaben des BSSR waren es 1999 noch 14,6 Kilometer gewesen.
Für 2016 habe ich Zahlen bei destatis gefunden: Berufspendler
Siehe da:

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Was da übrigens auffällt: rund 70% der Befragten sind in unter 30 min auf der Arbeitsstätte, unabhängig vom Verkehrsmittel. Selbst mit dem Auto kommt man da nicht furchtbar weit, wenn man nicht an einer leeren Autobahn wohnt oder auf dem Land. Hier in Berlin kann man auch mit Rad oder U- und S-Bahn durchaus mal 1h unterwegs sein.

Ich vermute in diesem Jahr hat sich durch Coronabedingtes Homeoffice gegenüber den Zahlen aus der 2016er Statistik einiges verschoben - wenn es dazu eine ähnliche Befragung gäbe wäre das höchst spannend. Und ich vermute und hoffe, ein relevanter Teil des Effekts wird dauerhaft sein. Ist ja auch Lebensqualität - bei uns in der Firma gab es schon lange vor Corona Homeoffice und diejenigen, die von ausserhalb aus den Randstadtteilen oder dem Speckgürtel nach Berlin einpendelten mit Bahn, Auto oder Rad, haben das sehr begrüsst - insgesamt ~2h pro Tag sparen ist schon fühlbar.
 
Durchschnittswerte sind wenig hilfreich

Ich habe keine Durchschnittwerte angegeben, sondern eine Zusammenfassung des Statistischem Bundeamtes für die gesamte Bundesrepublik aus dem Zensus 2016. Berlin ist da sicher das Gegenteil von repräsentativ.

Für 2016 habe ich Zahlen bei destatis gefunden: Berufspendler

Genau die.

Und ich vermute und hoffe, ein relevanter Teil des Effekts wird dauerhaft sein.

Der erstarkende Berufsverkehr zwischen den beiden "Wellen" spricht dafür, dass Vermutung und Hoffnung sich nicht erfüllen.
 
Ich habe keine Durchschnittwerte angegeben, sondern eine Zusammenfassung des Statistischem Bundeamtes für die gesamte Bundesrepublik aus dem Zensus 2016.
Du hast irgendwelche Zahlen gepostet ohne die Quelle zu nennen. Freundlicherweise hat @Warmduscher das für Dich nachgeholt. Und die Aufbereitung im Original ist doch deutlich informativer als deine geposteten Fragmente.
Berlin ist da sicher das Gegenteil von repräsentativ.
Ja. Und? Genau das habe ich gesagt: Es gibt lokal und regional massive Unterschiede, deswegen ist es nicht sinnvoll, auf Basis von bundesweiten Zahlen oder gar Durchschnittswerten lokale Entscheidungen zu treffen.

Der erstarkende Berufsverkehr zwischen den beiden "Wellen" spricht dafür, dass Vermutung und Hoffnung sich nicht erfüllen.
Ich bin da entspannter. Sehr viele Chefs haben gelernt, dass ihre Mitarbeiter auch arbeiten, wenn man ihnen nicht den ganzen Tag auf die Finger guckt. Sie haben gelernt, dass sie sehr viel Geld für Büroflächen zahlen, die sie eigentlich gar nicht brauchen. Viele haben gelernt, dass sie technisch hinterm Mond leben und das keine Zukunft hat und eine Gefahr für ihre Firma ist. Vielleicht haben sie auch gelernt, dass sie ohne Büro im Prinzip auch Leute einstellen können, die ganz wo anders wohnen. Sprich das Remote ein Wettbewerbsvorteil ist und nicht remote-fähig sein ein riesiger Nachteil.
Mitarbeiter haben gelernt, dass zuhause Arbeiten entspannen kann oder auch das Gegenteil. So oder so werden mehr Leute Homeoffice einfordern, wenn sie den Job wechseln.
Ich bin da recht zuversichtlich, dass wir am Beginn eines teilweisen Kulturwandels stehen. Nicht immer, nicht überall, nicht in jeder Branche und nicht für jeden - aber für einige und hoffentlich für viele.
Ich selbst war seit Anfang März drei oder vier mal im Büro. Bis auf ein oder zwei sieht das bei meinen Kollegen ähnlich aus und einige waren auch überhaupt nicht im Büro. Ein Problem war das nicht.
 
SPON vom 06.02.2020
Pendeln in Deutschland: Immer mehr!
Der Anteil der Beschäftigten, die in Deutschland lange Wege zum Arbeitsplatz und zurück in Kauf nehmen, ist auf einen neuen Rekordwert gestiegen: Sechs von zehn Arbeitnehmern pendeln zur Arbeit. Die Zahl der Pendler stieg von knapp 14,9 Millionen im Jahr 2000 auf 19,3 Millionen im Jahr 2018. Das zeigt eine Auswertung von Pendlerdaten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung.


Das BBSR — dieses vom SPON inhaltlich zitierte Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung — definiert Pendler allerdings als Menschen, die ...
... zum Arbeiten die Gemeinde verlassen in der sie wohnen.​

Anders als von eben zitierten statistischen Ziffern vielleicht suggeriert könnten also — alleine schon dieser Pendlerdefinition wegen — SEHR VIEL MEHR Autos verschrottet bzw. zu den Arbeitszeiten außerhalb der City's geparkt werden als gemäß dieser Zahlen zunächst augenscheinlich ist, denn:
  1. Sehr viele die in einer Großstadt wohnen & arbeiten, also sogenannte ...​
  2. Binnenpendler brauchen i.d.R. garantiert kein eigenes Auto, zum Pendeln sicherlich eher nicht, und für den Einkauf auch nur allerseltenst. FAST ALLEN diesen Menschen wäre sehr damit geholfen wenn Ihnen ein Auto nur ab & zu mal, und das hieße auch sehr viel kostengünstiger, zur Verfügung stünde. Dafür existieren Car-Sharing-Konzepte. Daß Autofahren innerhalb der Großstadt Spaß macht ist noch nicht mal ein falsches Gerücht, das alltäglich reale Gegenteil ist zu offensichtlich.​
  3. Was allgemeiner Akzeptanz solchen Procederes im Weg steht ist allerdings folgendes: Radfahrer werden aktuell als Verkehrsteilnehmer 2ter Klasse behandelt, nicht nur im gelebten Straßenverkehr sondern v.a. im geplanten. Meiner begründeten Meinung nach sollte das aber umgekehrt sein, und sogar: ALLE Autos aktueller Couleur sollten spätestens mittelfristig eine Ausnahmeerscheinung in den erweiterten Kernzonen der Städte werden.​
Ergo: Große Parkflächen etwas außerhalb der Stadt! Das Konzept ist nicht neu, vielfach erprobt, und liesse sich vielerorts in angemessen kurzer Zeit & relativ kostengünstig verwirklichen. Eine relativ pragmatische Lösung, zumindest adäquat zur kurzfristigen Schaffung einer Übergangsperiode hin zum besseren. Also kurz:
  • Es muss u.a. erreicht werden daß Park & Ride-Stellflächen — wie im Bild: Außerhalb der Cities! — permanent zugeparkt sind:
    aerial-view-1853252_1920-975x548.jpg
- mfg C
 
https://www.velomobilforum.de/forum...ein-was-auf-den-geist-geht.45706/post-1223192
Dort -- implizit -- fast exakt diesselbe Forderung wie in ebigem Kontext: #SUVs-Raus! ... , dort allerdings noch einige gewichtige Argumente mehr. Thx @Suedhesse (y)... . Zusätzlich zu all den dortigen Argumenten & Vorschlägen hier noch eins:
  1. Ohne weiteres auch denkbar wären SUV-spezifisch besondere Auflagen zusätzlich zum Führerschein, der impliziten Allgemeingefährdung durch SUVs Rechnung tragend also eine ähnliche Verfahrensweise wie bei der Personenbeförderung im Taxigewerbe, im öffentlichen Nahverkehr et.al. ...
Alleine das wäre für Kamikaze-Piloten so teuer daß sich die aktuelle Attraktivität von SUVs relativierte. Aktuell werden solche #Gemeinnutzenkosten -- aka die konkreten Schäden der völlig unnötigen Allgemeingefährdung auf Heller & Pfennig -- noch der Allgemeinheit aufgebürdet.​
- mfg C
 
Wenn ich mir den Fahrstil vieler Taxi-, Bus- und Lkw-Fahrer anschaue, gibt es dort aber die falschen Ausbildungsschwerpunkte.
 
Wer reitet so spät durch Nacht & Wind, es ist der Taxikutscher, Rücksicht kennt er weder für Bike & Kind. Er treibt die Kutsche mit wehendem Haar ...
 
leicht, ihre eigenen 100% zu übersehen?? Alle fahren zu schnell, ohne Ausnahme. Alle verdoppeln ihre Bremswege. ALLE Autofahrer sind Mörder!
Fuck Cars!
Gruß Krischan
:mad:Genau. Und alle Polen klauen Autos. Also lieben alle Radfahrer alle Polen. Geht's noch? :mad: Der Titel dieses Threads heisst Professur für Radverkehrsmanagment - die üblichen fundamentlosen Hasstiraden haben damit genau nichts zu tun (sondern sind das Gegenteil von Wissenschaft) und haben demzufolge hier im Thread auch nichts verloren, da komplett off topic.
Da eine erkleckliche Anzahl wenn nicht die Mehrzahl der Forenmitglieder wohl auch Autofahrer sind hast Du übrigens mit Deiner Aussage übrigens auch die meisten Forenmitglieder als Mörder bezeichnet und ihnen Übles unterstellt. Und auch allen möglichen anderen, von meiner Mutter und den Müttern anderer Leute angefangen. Du hast echt den Schuss nicht gehört. Troll woanders.
 
Naja, ich habe Dich zitiert, weil Du ähnlich pauschal vorgegangen bist, wofür Du gleich zu Beginn des Fadens kritisiwrt wurdest. Ich bin gestern erst eingestiegen in diesen -anfangs- Laber- und Abschweifthread.
Mein Hauptaugenmerk bei nicht regelkonformen Radfahrern ist das Gefährdungspotential, das auf andere Wirken könnte - im Vergleich zum Kraftfahrzeug. Und das ist zwar physikalisch nicht null, aber praktisch.
Ich habe mich mit meiner Äußerung an den Spruch :Soldaten sind Mörder" angelehnt und damit tue ich der Friedensbewegung sicherlich Unrecht, entschuldige bitte. Doch jeder Führer wärmekraftmaschinengetriebener Fahrzeuge muss wegen der dem Gerät innewohnender erheblicher Gefährdung einen Schein zum Nachweis der Qualifikation erwerben, und zwar nicht käuflich, sondern praktisch- eigentlich.
Wenn man sich nun als Teilnehmer einer höchst lebensgefährdeten Verkehrsrandgruppe (Radwegfahrer) aufschwingt und mit den Gefährdern (Kraftfahrer) ins gleiche Horn tutet, hat man
den Schuss nicht gehört.
.
Dieser elende Ex-VerkehrsminsiterBayernAffe mit den KrampfAdlern hat soviel Gift in die Debatte gekippt, dass es bis in Deine Einstellung nachwirkt. Detox yourself, werde clean und ich lese derweil den Rest des Fadens.
Während ich apfelbäumchenpflanzend zur Melodie "we shall overcome" singe: Autos und Räder zusahammen - one dähähähay...
Nix für ungut, fahrt vorsichtig,
Gruß Krischan
 
SUV-spezifisch besondere Auflagen
Es wird ja immer über SUV geschimpft (mach ich auch), aber was ist die rechtsverbindliche Definition von SUV?

Da sind wir wieder bei der Professur. Man könnte die nutzen, um Vorschläge auszuarbeiten, nach welchen Kriterien man Fahrzeuge reglementieren könnte, um den Radverkehr attraktiver, sicherer zu machen.
 
Es wird ja immer über SUV geschimpft (mach ich auch), aber was ist die rechtsverbindliche Definition von SUV?

Ich würde das etwas weiter aufmachen: Es wird immer über "die anderen" geschimpft - und zwar von allen. Autofahrer schimpfen über "die Radfahrer", Radfahrer schimpfen über "die Autofahrer" etc.. Wahlweise auch über "die SUVs" (bzw. ihre Fahrer), "die BMW-Fahrer", "die Taxifahrer", "die Über-Fahrer", "die LKW-Fahrer". Halt immer das, was man selber zumindest im Moment nicht ist. Daß solche Pauschlisierungen blödsinnig sind ist offensichtlich. Spätestens dann, wenn ein Mensch auf dem Rad über "die Autofahrer" schimpft, wenn er aber im Auto sitzt über "die Radfahrer". Identität und Abgrenzung ist halt eine zutiefst menschliche Eigenschaft und Pauschalisierung reduziert die Überforderung durch Komplexität und macht das Leben leichter, bis hin zur vollkommenen Albernheit. "Funktioniert" ja genauso bei "die aus dem Nachbardorf" oder "die Fans vom konkurrierenden Fußballverein". Ich vermute, das ist Teil unseres Reptiliengehirns - Mustererkennung und Vereinfachung zum Zwecke des Überlebens - kommt noch aus der Steinzeit und ist der gleiche Grund, warum Pferde bei Liegeradfahrern allergisch reagieren... Vor ein paar 1000 Jahren war das hilfreich, heute nicht mehr so sehr... Beim Pferd wie beim Menschen.

Veränderung bringt das nicht und konstruktiv ist es auch nicht - Leute fühlen sich aber wohler, wenn sie sich als "die Guten" und moralisch überlegenen definieren und das geht u.a. durch Abgrenzung von "den anderen", die dann halt "die Bösen" sind. Daß das regelmäßig damit einher geht, "Fehlverhalten" "der anderen" verstärkt wahrzunehmen und anzuprangern, dasselbe Verhalten bei sich selbst oder Mitgliedern der eigenen Gruppe nicht wahrzunehmen oder als vollkommen normal und legitim zu deklarieren ist Teil dieses Spiels. Exemplarisch in diesem Beitrag zu sehen (das zugehörige Video hat der User offenbar nach meinem Post gelöscht, eine andere Reaktion von ihm gab es nicht).

Da sind wir wieder bei der Professur. Man könnte die nutzen, um Vorschläge auszuarbeiten, nach welchen Kriterien man Fahrzeuge reglementieren könnte, um den Radverkehr attraktiver, sicherer zu machen.

Das ist sicherlich etwas, was die machen werden. Allerdings: Die Professur ist ja keine ideologische Position - es muss ja insgesamt darum gehen, das System Strassenverkehr funktionabel zu gestalten und lebbar für alle Teilnehmer. Es geht um das System, nicht um Personen. Verbieten "der anderen" ist da eine sehr "primitive" Forderung (Abstrafung Einzelner) und mit Sicherheit weder der Weisheit letzter Schluss noch die einzige Lösung noch durchsetzbar. Dass so eine Radprofessur den Radverkehr fördern soll und wird und neue Lösungen finden und propagieren steht für mich ausser Frage. Wer jedoch die Erwartung hat, dass sie sich instrumentalisieren lässt als ideologische Kampfposition gegen "die anderen" hat möglicherweise irregleitete Erwartungen... ;)
 
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