Probleme mit shimano hydraulik bremse

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Gartenlust

Habe zum wiederholten mal Probleme mit meiner Shimano xt Bremsanlage. Letztes Jahr sind mir beide Bremsen festgegangen und gingen nicht mehr zu entlüften. Diese sind darauf hin über einen Händler von Shimano auf Garantie ausgetauscht worden. Ein knappes Jahr später sind wieder beide Bremsen durch. Eine hat offensichtlich Bremsflüssigkeit verloren und greift nicht mehr, die andere sitzt wieder fest auch wenn ich nicht Bremse. Mein Händler hat mittlerweile festgestellt das er die Bremsen bei Shimano einschicken muss weigert sich dies aber zu machen weil ich erwarte das diese Leistung incl. Montagekosten auf Garantie und/respektive Kulanz ausgeführt werden. Delikat wird das ganze aus meiner Sicht weil ich über einen anderen Händler die Shimano auskunft bekam das diese Bremsen für den Einbau an einem Liegedreirad nicht zugelassen seien. Was also ist richtig, und wie geht man mit diesem Problem um. Zunächst fühle ich mich als Kunde von einem hochpreisigen Rad in stich gelassen.
 
Servus Gartenlust,

die XT-Bremsen haben beim Einsatz an Untenlenkern einen entscheidenden Nachteil, daß nämlich die Kolben an dem Bremsgriffen nach oben zeigen und sich dort Feuchtigkeit und Schmutz sammeln kann, der dann über den Ausgleichsbehälter ins System gelangen kann. Das führt dann zum Blockieren der Bremse. Man kann versuchen diese Stelle mit Gummischlauch oder ähnlichem zu schützen, aber sicher ist das nicht.
Ich habe einen Vielfahrer (ca. 20 Mm im Jahr) der damit schon ausreichend Erfahrungen gemacht hat, die Bremsgriffe häufiger (so alle 5 Mm) zerlegt und sauber gemacht und das Öl gewechselt hat und deswegen nach Alternativen gesucht hat.
Er ist jetzt bei Forumula-Bremsen gelandet, bei denen in der Einbaulage die Kolben waagerecht stehen und besser geschützt sind. Seit dem ist bei seiner "Bremsbaustelle" Ruhe.
Für normale Nutzung, so 2-3 Mm im Jahr und ohne Winterbetrieb, funktionieren die Bremsen ganz gut, aber bei so extremen Belastungen klappt es nicht mehr.
Ob es spezielle Aussagen über Produkte zum Einsatz an Liegerädern gibt, daß weiß ich nicht, aber speziell Hydraulikbremsgriffe am Untenlenker haben ein Verschmutzungs-Problem.

Gruß
Felix

PS: Händler habe in dieser Situation auch eine sehr ungünstige Position, häufig bekommt man sowohl vom Trikehersteller noch vom Bremsenhersteller keine echte Hilfe.
 
von einem anderen Händler habe ich mittlerweile zu diesem Problem folgende Shimano Stellungnahme erhalten: "Diese Bremsen sind keinesfalls für Liegeräder zugelassen." Erklärung: " Da der Bremssattel gleich mit dem Bremshebel steht, wird immer wieder Luft in das System kommen." Das macht die ganze Sache etwas brisanter. Es geht mir dabei auch nicht darum gegen den Händler zu wettern. Allerdings erwarte ich bei einem doch eher hochpreisigen Produkt Zuverlässigkeit im Alltag.
 
Ich verstehe die Shimano Erklärung nicht.
Oft auch einfach eine Ausrede um nicht reagieren zu müssen.
Vor allem die Aussage "Liegeräder".
Da gibt es so viele Unterschiede, dass man daraus schließen könnte sie wissen nicht wovon sie reden.
 
Wenn ich meine Sichtungen richtig in Erinnerung habe, bieten die meisten Trike- und Liegeradhersteller ab Werk Hydraulikbremsen an. Hinzu kommen freie Werkstätten, die Hydraulik an Trikes und Liegerädern nachrüsten. Und auf den Herstellerseiten oder Produkterläuterungen habe ich bislang keine Hinweise gesehen, die den Einsatz von Hydraulikbremsen bei diesen Gattungen ausschließen.
Entweder sind da also ein paar Leute in de Produkthaftung, weil sie auf unsere Kosten etwas machen, was sie gar nicht dürften oder dem Hersteller dieser Systeme ist es schlicht wurst, was seine Geschäftspartner anstellen, solange sie nur Geschäfte machen.
Im Prinzip müssten alle Sonderräder-Bauer (die so langsam gar nicht mehr so Sonder sind) den Herstellern von Hydrauliksystemen mal klarmachen, dass hier ein großer Markt entstanden ist, den man nicht von oben herab behandeln sollte.
 
Habe jetzt auch noch Kontakt mit HP direkt aufgenommen. Erschreckend das auch der Liegeradhersteller nichts unternimmt das die Garantieleistung erbracht wird. HP redet sich unter anderem damit raus das ich mit meinem Rad auch im Winter unterwegs bin. Und es deswegen womöglich zu korosionsschäden gekommen sei. Ich bin allerdings der Meinung das ein Rad in dieser Preisklasse mit einer Bremsanlage ausgestattet sein muß die Alltagstauglich ist, sprich auch im Winter dauerhaft funktioniert. Erst recht dann, wenn es Keine Möglichkeit der Reparatur gibt sollte es selbstverständlich sein das eine Bremsanlage die nicht einmal 1 Jahr gehalten hat bei 2 jähriger Garantie ohne Probleme und Murren seitens der Händler und Hersteller ausgetauscht wird. Diese Umgangsform die HP und die betroffenen Fachhändler an den Tag legen empfinde ich als herben Nackenschlag und dieser Preisliga in keiner weise angemessen. Es ist mir absolut unbegreiflich, warum weder Händler noch HP als Hersteller reagieren und sich darum kümmern das die Bremsanlage zu Shimano eingeschickt wird um mir den Garantieanspruch zu gewähren bzw. ermöglichen.
 
Grundsätzlich ist erst einmal der Händler in der Pflicht. Trotzdem finde ich es richtig, das Verhalten von HP und Shimano öffentlich zu machen. Denn hier ist nicht nur Garantie oder Gewährleistung das wichtigste Thema: Es geht vor allem auch um grobe Fahrlässigkeit. Sollte eine Bremse plötzlich nicht mehr funktionieren und dadurch ein Unfallschaden entstehen, sind Antworten wie die von HP schlicht eine Frechheit, die Schadenersatzansprüche nach sich ziehen sollte. Thomas von SteinTrike rät übrigens von Hydraulikbremsen ab.
Der Hinweis auf die Winternutzung ist absurd!
 
Hallo Gartenlust,

ich versuche gerade, den Fall nachzuvollziehen, um zu sehen, wie ich Unterstützung anbieten kann.

Wie OldMax ganz richtig schreibt, ist zunächst grundsätzlich der Händler, bei dem das Rad gekauft wurde, der Ansprechpartner für Gewährleistungsansprüche. Dabei sind wir als Hersteller natürlich daran interessiert, dass die Kunden hier zu ihrem Recht kommen und helfen gerne weiter.

In Deinem Eingangspost ist nun von mehreren beteiligten Händlern die Rede, was die Situation für mich etwas verwirrt. Daher möchte ich in diesem speziellen Fall ausnahmsweise die Frage stellen, bei welchem Händler das Rad gekauft wurde. Es geht um ein Neurad, ja? Interessant wäre für mich auch zu wissen, wie alt das Rad ist. Wenn ich das richtig verstehe, wurde die Bremse einmal innerhalb des Gewährleistungszeitraums von zwei Jahren nach dem Kauf bei Deinem HP Velotechnik-Händler durch einen anderen Händler durchgeführt? Wie kommt es dazu?

Bemerkenswert finde ich, dass ein anderer (Nicht-HP-?)Händler meint, XT-Bremsen seien nicht für Liegeräder zugelassen. Wie ist dieser Händler in den Fall involviert? HP Velotechnik arbeitet seit Jahrzehnten mit Shimano in einem guten Verhältnis zusammen - was einen intensiven Austausch mit deren Technikern einschließt. Daher wirkt es auf mich sehr befremdlich, dass Shimano eine solche Aussage gegenüber dem Händler getroffen haben soll, uns gegenüber aber in all den Jahren nicht. Dass Shimano den Einsatz der XT an Liegerädern untersagt, ist uns nicht bekannt, wir bemühen uns aber auch in diese Richtung zu klären, wie der Händler zu dieser Aussage kommt. Dass durch die Positionierung von Bremssattel und Bremshebel Luft in das System kommen soll, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Richtig ist, dass Hydraulikbremsen unter winterlichen Verhältnissen (Kälte, Nässe, Schmutz, Salz!) einen erhöhten Pflegebedarf haben. Darauf weisen wir Händler und Kunden ausdrücklich hin – in Gesprächen, Schulungen und in der Bedienungsanleitung, in der wir insbesondere eine regelmäßige Reinigung der Bremshebel zur Vermeidung von Korrosionsschäden anmahnen. Ich finde es daher nachvollziehbar, wenn einer unserer Mitarbeiter das als mögliche(!) Defektquelle genannt hat.

Die Gewährleistung selbst leistet Dein Vertragspartner, also der Händler, bei dem Du das Rad gekauft hast. Wenn für die Bremse die Gewährleistung verstrichen ist, beraten die HP-Händler oder meine Kollegen im Kundenservice Dich gerne persönlich, welche Bremse für Deine Nutzung empfehlenswert sein könnte. Wenn Du noch Gewährleistungsansprüche gegen den Händler hast, bei dem Du das Rad gekauft hast, und Unterstützung von uns dabei wünschst, lass es uns bitte wissen; dann klären wir persönlich, wie wir helfen können.

Ich wünsche bald wieder gute Fahrt und sicheres Bremsen,

Heiko für HP Velotechnik
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo Heiko,
genau diese Beratung habe ich bis jetzt schmerzlich vermisst. Mittlerweile ärgere ich mich ja einen ganzen Monat damit rum, weil sich eben jeder für nicht zuständig erklärt. Und es ist eben auch ein Kostenfaktor, wenn ich Woche für Woche sehen muss wie ich zur Arbeit komme weil das Rad nicht verfügbar ist. Bei 50 km täglich ist das nicht gerade wenig. Aber im Moment ist ja Bewegung drin und ich hoffe in kürze Positiv berichten zu können.
 
hallo heiko und gartenlust. ich machs kurz, weil meine akute kalkschulter den rechten arm nicht einmal bis zur tastatur lässt...
das problem mit den xt-bremsen könnte duraus etwas breiter bekannt sein, als es hier anklingt. 2 fachwerkstätten mit intensivstationen für trikes und mitarbeitern, die selber trikes fahren und auch auf der eurobike arbeiten, haben mich vor genau dieser möglicherweise eintretenden schwierigkeit gewarnt und gemeint, in dieses loch müsse man einen gummi stopfen oder es mit silikon probieren. komisch, oder?
 
Servus Gartenlust,

die XT-Bremsen haben beim Einsatz an Untenlenkern einen entscheidenden Nachteil, daß nämlich die Kolben an dem Bremsgriffen nach oben zeigen und sich dort Feuchtigkeit und Schmutz sammeln kann, der dann über den Ausgleichsbehälter ins System gelangen kann. Das führt dann zum Blockieren der Bremse. Man kann versuchen diese Stelle mit Gummischlauch oder ähnlichem zu schützen, aber sicher ist das nicht.
Ich habe einen Vielfahrer (ca. 20 Mm im Jahr) der damit schon ausreichend Erfahrungen gemacht hat, die Bremsgriffe häufiger (so alle 5 Mm) zerlegt und sauber gemacht und das Öl gewechselt hat und deswegen nach Alternativen gesucht hat.
Er ist jetzt bei Forumula-Bremsen gelandet, bei denen in der Einbaulage die Kolben waagerecht stehen und besser geschützt sind. Seit dem ist bei seiner "Bremsbaustelle" Ruhe.
Für normale Nutzung, so 2-3 Mm im Jahr und ohne Winterbetrieb, funktionieren die Bremsen ganz gut, aber bei so extremen Belastungen klappt es nicht mehr.
Ob es spezielle Aussagen über Produkte zum Einsatz an Liegerädern gibt, daß weiß ich nicht, aber speziell Hydraulikbremsgriffe am Untenlenker haben ein Verschmutzungs-Problem.

Gruß
Felix

PS: Händler habe in dieser Situation auch eine sehr ungünstige Position, häufig bekommt man sowohl vom Trikehersteller noch vom Bremsenhersteller keine echte Hilfe.

Interessant. Nach 4800km ist das Problem auch bei mir aufgetaucht. Trike steht beim Händler und HP Velotechnik ist per Mail informiert. Bin mal gespannt was da raus kommt.
 
Ich hatte das gleiche Problem mit der GuideR von SRAM, die Bremse wurde vom Hersteller (über den Händler eingeschickt) ohne Reparaturversuch ausgetauscht und durch das nächsthöhere Modell ersetzt. Kein Hinweis darauf, dass eine Montage bei Untenlenkern nicht zulässig sei. Auch hier ist Schmutz über die Bremsgriffe in den Ausgleichbehälter eingedrungen. Mit den Magura Julie hatte ich sechs Jahre auch bei winterlichem nutzen nicht.

Dirk, zufrieden mit seinen Händlern
 
Servus Michael,

Bin mal gespannt was da raus kommt.
auf der Eurobike wurde der neue Neopren-Überzieher für den Bremsgriff vorgestellt (und für die Bremsgriffe mit Rinne innen auch noch ein kleiner Gummiproppen, intensive Praxistests stehen aber noch aus. Übrigens gibt es von Shimano/Paul Lange auch offiziell keine Aussage, daß die Bremse an Untenlenker nicht zugelassen ist. In den Trikehandbüchern soll stehen, daß man den Griff hin und wieder reinigen soll, finde ich allerdings nicht sehr praxistauglich. Aber vielleicht bringt es ja das Verhüterli.

Gruß
Felix
 
Von HP Velotechnik natürlich ;) Unser Chefkoch ist nämlich auch begnadet an der Nähmaschine ...


...und Du Heikoster aller Heikos: hat Euer Chefkoch auch Bildchen seiner Näharbeit und vielleicht sogar eine Speisekarte samt Endverbraucherpreisen und Lokaladresse für all jene, die zur EuroBike nicht oder zu spät eingeladen wurden oder schlicht am falschen Termin das Falsche vorhatten?...
Martin
 
Hier die versprochenen Fotos. Es handelt sich um einen Prototypen, für die Serie wird es noch einige Änderungen geben. Die Bilder dürfen NICHT geteilt oder in irgendeiner anderen Form weiterverbreitet werden!

Es ist geplant, künftig alle mit XT-Bremsen ausgestatteten Räder mit dem Schutz auszuliefern, der auch einzeln erhältlich sein wird. Der Preis wird sich dabei wohl irgendwo zwischen 6,90 Euro und 7,90 Euro pro Stück bewegen. Diese Angaben sind allerdings vorläufig und vollkommen unverbindlich.

 
Nur mal ne Frage: Könnte man da nicht einfach ein Gewinde reinschneiden und dann eine Kappe drauf?

Aber: Grundsätzlich danke, dass ein Hersteller in diesem Segment nicht einfach nur abwinkt, sondern eine schnell umsetzbare Lösung ausbaldowert. Dafür größte Achtung und Lob!

Martin
 
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