Probefahrt Performer Family im Ruhrgebiet?

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Hallo,
kurz zu mir, ich lese hier schon seit vielen Jahren immer mal still mit. Liegerad fahre ich seit 2012/13, erst ein Rainbow Lyra als Alltagsrad, später kam noch ein Metabike (welches viel zu selten gefahren wird) als Highracer dazu.
Zur Zeit spiele ich mit dem Gedanken, ein Performer Family zu kaufen. Das Hase Pino sind wir schon einige Tage und auch mit Anhänger und vollem Campinggepäck gefahren, also etwas Erfahrung mit Stufentandems besteht. Ich möchte trotzdem ungern völlig blind kaufen/bestellen. Das Fahrrad wollen wir zum einen als Paar gemeinsam fahren, als auch mit den (irgendwann für den Hänger zu groß werdenden) Kindern. Hauptsächlich im Alltag, hin und wieder mal im Urlaub.
Mit Netties Liegeradshop hatte ich schon kurz Kontakt, die haben gerade kein Vorführmodell da.
Daher die Frage: Gibt es jemanden der eins hat und mich/uns mal Probefahren lassen würde? Wir wohnen bei Dortmund. Oder Leute die allgemein Erfahrungsberichte zu dem Rad beisteuern können? Interessant finde ich den doppelten/getrennten Antrieb, die Idee gefällt mir besser als die "klassische" Kettenführung.

Ich hoffe der Thread ist hier richtig, es ist ja immerhin ein halbes Liegerad ;)

Vielen Dank im Vorraus für Rückmeldungen und viele Grüße! Nets
 
Wer kommt eigentlich auf die fantastische Idee ein Tandem / Lastenrad mit schmalen (20") Reifen auszuliefern? Weiß jemand was die maximale Reifenbreite beim Performer Family ist?
 
Also vom Performer-Verkauf hab ich abgelassen. Macht aber "Netti" wieder...

Das Rad war im direkten Pino-Vergleich sein Geld wert. Gerade das neue Angebot mit dem getrennten Antrieb ist ne super Sache, denn ich hab eigentlich alle je verkauften Stufentandems nachträglich umständlich mit nem Freilauf zum Stoker ausstatten müssen... dabei waren die Freilaufkurbeln am Markt... so lala.

Wir haben dann eigene Stufentandem (Hi-Life²) gebaut, weil das Family als Stangenware gegen das Pino keinen Marktanteil gewinnen kann. Es gibt keine einfachen Budget-Kunden, eigentlich wollten alle Interessenten etwas, was weder Pino-Platzhirsch noch Family-Alternative im Standard hatten, sondern umgebaut werden musste. Und das ging dann auf komplett eigener Basis besser...
  • z.B. für größere, schwerere Leute.
  • z.B. mit MTB-Lenker statt Schubkarre
  • andere Räder, Sitze, Anbauten, Motor, Federgabel usw.
Wenn ihr nicht zu schwer/groß seid und euch die Katalog-Konfiguration zusagt, dann habt Mut: es ist grundsätzlich ein gutes Produkt.

VG Steffen
 
Okay, danke für die Antworten! Gerade dein Kommentar, BuS velomo, klingt vielversprechend. Sonderwünsche haben wir nicht viele :)
Noch eine Frage: Was schätzt ihr haltbarer ein, mit oder ohne Federgabel? Was komfortmäßig besser abschneidet ist mir klar :)
 
Als Pinofahrer bin ich da vielleicht voreingenommen, ich würde ungern ohne Federgabel fahren. Die Schläge auf den Stoker wären vorn vielleicht sonst etwas heftiger und das wollte ich den Kleinen nicht zumuten.
 
Die Gelegenheit zu einer Probefahrt hat sich bisher noch nicht ergeben. Wenn es was neues gibt werde ich hier berichten. Ich bin nach wie vor interessiert an Erfahrungen mit dem Rad!
 
Hallo,
wir haben es jetzt gewagt und das Performer blind gekauft. Seit einigen Tagen steht es vor der Tür. Der erste Eindruck ist gemischt. Ich werde mal in Ruhe berichten und Bilder hochladen.
Was sich auf jeden Fall ändern soll ist der Lenker, der gefällt mir nicht. Habt ihr Tipps für möglichst lange und breite UDK- Lenker und Bezugsquellen, vielleicht ließe sich da einer zweckentfremden...
 
Sorry für die schlechten Bilder, habe ich eben noch schnell in der Dämmerung mit dem Handy gemacht...

Also, zum Fahrrad:
Der Rahmen ansich ist ziemlich weich und verwindet sich viel deutlicher als beim Pino. Die beiden getrennten Antriebe funktionieren gut und gefallen mir super! Jeder tritt seine Kadenz, keine Absprachen zum Schalten oder der Kurbelstellung in der Kurve. Der Fahrkomfort ist trotz relativ schmaler Mäntel erstaunlich gut, ich denke das liegt am langen Radstand, dem weichen Rahmen (it's not a bug, it's a feature :LOL:o_O) und dem hohen Gesamtgewicht mit zwei Fahrern. Ich bin positiv überrascht.
Die Lenkung ist meiner Meinung nach schlecht, zu der schreibe ich gleich nochmal detaillierter.
Die mechanischen Scheibenbremsen (mit den kleinen Scheiben für ein Tandem) werden natürlich noch getauscht, aber für die kann das Fahrrad selber ja nichts :)
Der Gepäckträger passt, wie ich ihn auch drehe und wende, nicht ans Rad.
 
Die Lenkstange ist merkwürdig befestigt. Der vordere Kugelkopf steht sehr schräg und ist provisorisch mit Unterlegscheiben unterfüttert, trotzdem ist seine Bewegungsmöglichkeit wenn man stärker einschlägt, eingeschränkt.
Bei der hinteren Befestigung fällt die Mutter auf, die da so merkwürdig "im luftleeren Raum" rumhängt. Wieso dort unten eine Schräge an dem Befestigungspunkt ist, erschließt sich mir nicht.
Das Fahrrad lenkt sich erstmal komisch, nach einiger Zeit gewöhnt man sich dran. Was auf jeden Fall mit ein Grund ist, ist die "Übersetzung" der Bewegungen des Lenkers. Man muss beim Performer mehr am Lenker drehen, um eine Kurve zu fahren als bei Lastenrädern die ich kenne. (Habe gestern nochmal verglichen) Das ist ziemlich unpraktisch, weil man einen sehr großen Wenderadius hat und beim Anfahren ziemlich große Lenkerbewegungen macht, um die Fuhre auszubalancieren.IMG_1454.JPGIMG_1455.JPGIMG_1458.JPGIMG_1459.JPG
 
Daher werde ich probieren, für den hinteren Befestigungspunkt einen Adapter zu finden, der unten nicht abgeschrägt und länger ist, damit mit weniger Lenkerbewegung mehr am Vorderrad passiert. Dann würde ich die Stange hinten von unten anschrauben, dann stehts vorne auch nicht mehr so schräg. Weiß jemand, wie das Teil welches ich brauche, heißt? Danke auf jeden Fall für alle Antworten!
 
Lang lang ists her...
Ich will den Faden hier mal aktualisieren und meine bisherigen Erfahrungen teilen:
Wirklich regelmäßig im Alltag nutzen tun wir das Fahrrad seit Frühling 2021. Bis jetzt 1900km. Geändert hat sich folgendes:
-Die Bremsen sind jetzt hydraulisch, die mitgelieferten waren unmöglich für ein potentiell so schweres Fahrrad.
-Das Fahrrad hat einen Vorderradnabenmotor bekommen, wen das interessiert, ich schreibe dazu noch was im Pedelcforum.
-Es hängen immer große alte Liegeradtaschen am vorderen Sitz, um im Alltag Gepäck mitnehmen zu können.
-Die schon angemerkte "Lenkübersetzung" habe ich mit einem alten Vorbau verändert, nicht schön aber fährt sich VIEL besser.
-Ein Spiegel, ein Kindersitz für hinten, eine Kinderkurbel (vom alten Stahlpino zweckentfremdet, der Durchmesser ist fast gleich), Gepäckträger, stabiler Zweibeinständer, Anhängerkupplung und Licht sind noch dazu gekommen.

Mittlerweile ist das Fahrrad aus meinem Alltag kaum noch wegzudenken, es wird fast täglich genutzt. In der Regel für Kurzstrecken, selten mehr als 30km am Tag. Die Kinder lieben es, gerade der Ältere will immer, auch jetzt im Winter, bei Regen, wenns stürmt vorne auf dem Fahrrad sitzen anstatt im Anhänger. Eine große Trethilfe ist er noch nicht aber es macht ihm Spaß.
Die Sitzposition ist ungewohnt und für Langstrecken ungeeignet für mich, aber im Alltag stört das so wenig, dass ich das Thema noch nicht angegangen bin. Sattel in Relation zu den Füßen weit hinten (Hollandradstyle), der Lenker dann so nah dran das ich sehr aufrecht sitze.
Das Rad ist trotz dünner Reifen erstaunlich gemütlich, ich denke der weiche Rahmen und der ewig lange Radstand (meinem Gefühl nach ist der ein Stück größer als beim Pino, ich kann mich aber auch täuschen) verursachen das hauptsächlich. Die Sitzmatte vorne ist sehr dick (deutlich dicker und etwas weicher als die Ventisit Comfort von meinem Metabike), auch das wird helfen.
Wenn niemand vorne sitzt (und nichts in den Taschen ist), ist das Vorderrad sehr wenig belastet, da muss man mit Kurven/Bremsen, Schlaglöchern etwas aufpassen. Dabei habe ich den schweren Nabenmotor und auch den Akku relativ weit vorne, ohne wäre das wohl noch schlimmer. Wenn jemand vorne sitzt ist das Fahrgefühl besser!
Insgesamt bin ich sehr zufrieden, alles funktioniert und das Rad läuft einfach problemlos! Ich hoffe, das tut es jetzt ein paar Jahre lang.
Ich stelle demnächst mal aktuelle Bilder ein!
Viele Grüße! Nets
 
Hallo Nets, ich habe aufmerksam und interessiert Deine Beiträge gelesen. Wir möchten auch ein Stufentandem haben. Pino sind wir Probe gefahren, zur Disposition steht das Morpheus von Circe, hat aber wohl auch die schlechteren Bremsen mit Seilzug sowie nur eine 8 Gangnabenschaltung. Das Performer scheint es ja in verschiedenen Ausführungen zu geben: einmal mit langer Kette nach hinten und zum Anderen mit dem Vorderradtrieb. Ich stelle mir aber diesen Vorderradtrieb so vor, das dieser die Lenkung sehr einschränkt da die Kette ja gedreht werden muss. Ist das eine normale Kette? Ist die Lenkung sehr eingeschränkt zum Pino? Gruß Riri
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Nets - schön dass du den Mut gefunden hast, das Performer zu kaufen. Ich hätte da mal eine Erfahrungs-Rückfrage zum Lenker-Vorderradantrieb.

Ich fand diesen Gedanken, den Stoker direkt aufs Vorderrad zu routen auch ganz charmant, hab es bisher aber nicht umgesetzt, weil es theoretisch ja einen notwendigen Rückschlag vom Kettenzug (Stoker) auf die Lenkung (Captain) gibt. Den kann man zwar durch Rollenpositionierung minimieren, so dass er bei normalen Single-FWD-Rädern ganz automatisch ausgleichbar ist. Aber wenn das nicht im gleichen motorischen Kortex stattfindet, sondern 2 getrennte Personen umfasst, war mir das dann doch zu ungewiss - und ich habs bisher unterlassen auszuprobieren. Gerade am Performer sieht man auch, dass der Kettenzug wegen dem Lenkeinschlag (rechts) sehr weit aus der Lenkachse ist und der Rückschlag relativ stark spürbar sein müsste.

Also, kannst du berichten, wie sich das für den Lenkenden anfühlt, wenn der Vordermann stark reintritt?

VG Steffen
 
Hallo @riri , erstmal Willkommen im Forum :D
Zum Thema Stufentandem kann ich nichts aus eigener Erfahrung beitragen, aber wenn das Modell, das Dich interessiert,
nur eine 8 Gangnabenschaltung
hat, kann man ja eine bessere nachrüsten, z.B. Alfine 11-Gang oder, natürlich noch besser, Rohloff Speedhub 14-Gang.
Letzteres habe ich bei unserer Rollstuhl-Rikscha gemacht (da war sogar noch eine alte 5-Gang Pentasport-Nabe drin!),
siehe hier.
 
-Die schon angemerkte "Lenkübersetzung" habe ich mit einem alten Vorbau verändert, nicht schön aber fährt sich VIEL besser.
Hallo @Nets: Davon würden mich mal Bilder interessieren. Ich habe am Wochenende genau ein solches Tandem gebraucht erworben und würde die Lenkübersetzung ebenfalls gerne anpassen - der Wendekreis ist sehr groß.
Gruß, Eberhard
 
e.fi,
wie ist das mit der Vorderrad-Kette und der Lenkung?
Gruß riri
 
wie ist das mit der Vorderrad-Kette und der Lenkung?
Hallo @riri , wir sind bisher nur etwas über 30 Km mit zwei Erwachsenen damit gefahren, deswegen kann ich nur vorläufig kommentieren: In engen Kurven ist das Fahrverhalten anders/gewöhnungsbedürftig, das hängt einerseits mit der Lenkübersetzung (s. o.) zusammen, andererseits mit evtl. am Reifen schleifender Kette (in Rechtskurven) bzw. ungünstigem Kettenwinkel. Aus meiner Sicht ist nur in eher engen Kurven und bei langsamer Fahrt relevant, z. B. beim Umfahren von Pollern o. ä. Im normalen Betrieb klappt das hervorragend und die Vorteile des separaten Antriebs überwiegen bei weitem die kleine Einschränkung.
Gruß, Eberhard
 
So viele Antworten! Ich antworte gleich, jetzt kommen erstmal ein paar Bilder :)
 

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