Hallo zusammen
Es hat einiges länger gedauert, bis endlich die versprochenen Fotos kommen - wie erwartet, mit dem Start der neuen Arbeit ist der Terminkalender wieder supervoll und ich wollte mir schön Zeit nehmen. Anyway, here comes the story:
Unsere letzte Ferienwoche konnten wir für die Überfahrt reservieren. Nach eingehender Routenplanung habe ich sogar den 1. Oktober noch zusätzlich frei bekommen, sonst wärs kilometertechnisch etwas ehrgeizig geworden. Mit DB und Zelt also nach Schwabach bei Nürnberg gefahren, wo uns Michel mit viel Geduld geholfen hat, die Strada auf meine Kleinigkeit einzustellen. Aber so Nachmittags um 4 konnten wir losradeln. Meine bessere Hälfte (und die handwerklich begabte Hälfte von uns) mit Rennrad und Anhänger, ich im Liegestuhlmodus
Der erste Nachmittag verging wie im Flug, die grösste Herausforderung (das blieb auch während der Reise so) war das Navigieren, da wir uns beide in der Gegend nicht so gut auskannten, und eigentlich nicht auf grossen Strassen fahren wollten. Als Schlafplatz fanden wir einen Wohnwagenstellplatz und später Campingplätze und wurden auch sofort von einem Womo-Nachbarn angesprochen :-D Michel hatte uns "gewarnt", dass es viel Aufmerksamkeit gibt, und sie waren mega interessiert und nett, aber ich war einfach hundemüde...
Aber die Landschaft, im Herbst mit den in allen Farben strahlenden Apfelbäumen, ist also einen Ausflug wert. Aufstehen, Kaffee machen, radeln... Das Rennvelo war natürlich den Berg hoch einiges schneller als ich, dafür konnte ich die Abfahrt einfach geniessen. So ab 50km/h tränen aber die Augen zu fest, da musste ich auf die Bremse stehen
Ein Kränzchen muss ich Karlsruhe winden. Wir wollte eigentlich die Stadt grossräumig umfahren, das stellte sich aber als schwierig heraus, und so radelten wir im grössten Feierabendverkehr durch diese Grosstadt - und es war absolut kein Problem. Die Velorouten sind ultratoll gemacht, man kommt echt schnell vorwärts. Der enge Strassenverkehr war für mich so weit unten noch ein Schreckgespenst (ist es noch immer ein bisschen), aber ich fühlte mich dort erstaunlich sicher und alles war sehr übersichtlich. Chapeau, Karlsruhe!
Am zweiten Tag zeigte sich am Rennrad eine lose Speiche, die wir aber mangels Werkzeug und Geduld nicht flickten, was sich leider später rächte. An einer Unterführung bei Ramstadt wickelte sich am vierten Tag der Schaltwechsler um die Speiche und die gesamte Hinterpartie des Begleitvelos war futsch. An Reparatur unterwegs war nicht zu denken. Zum Glück geschah alles im Schritttempo, sodass Laurent nicht stürzte und zumindest alle Menschlein unverletzt waren. Ziemlich frustriert machten wir uns also zwei Tage früher als geplant mit dem Zug wieder auf den Heimweg. Jetzt wäre die schöne Strecke dem Rhein entlang nach Basel gekommen... Tja, das werden wir im Frühling auf jeden Fall nachholen.
Natürlich hatten die Zugkontrolleure überhaupt keine Freude an diesem übergrossen Gefährt, aber sie beliessen es bei schlecht gelaunter Kritik und wir konnten mit der Regionalbahn bis Basel fahren. Das ist wohl auch nur an einem Donnerstag tagsüber möglich :-D
Und jetzt fahre ich bereits seit einem Monat die tägliche Pendelstrecke von 18km zur Arbeit. Ich würde sagen, die Streckenwahl ist das A und O - auf dem Veloweg fühle ich mich ganz wohl, vor dem Industriegebiet mit den vielen Lastwagen bereits um 6 Uhr morgens nicht so ganz, auch dichter Stadtverkehr ist nicht so toll. Wir haben glücklicherweise einen hübschen Platz in der Tiefgarage erhalten, denn draussen herumstehenlassen macht mich noch immer kribbelig (vielleicht lege ich mal eine Abdeckplane drüber, einfach damit sie nicht so auffällig und einladend herumsteht). Aber als ich letzte Woche einmal mit dem Zug zur Arbeit fuhr, ist mir wieder aufgefallen, wie gut es doch tut, am Morgen die frische Luft um die Nase zu haben, und nach Feierabend alle negative Energie in die Pedalen zu trampen. Und gerade jetzt wo der Herbst kommt, es immer wieder regnet und eigentlich überhaupt keine Freude macht, draussen zu sein, fühlt sich die Strada ganz kuschelig an :-D
Zeitlich hat sich die Strecke noch nicht so gelohnt, ich bin bei 50min pro Weg, das Ziel wären 40min (also gleich lang wie der Zug). Grösstenteils ist das aber wohl meiner (Un)Sportlichkeit zuzuordnen, und daran arbeite ich noch
Motivationstechnisch und so von der Work-Life-Balance her aber auf jeden Fall.
Einen wirklichen Namen hat sie auch noch nicht, aber ganz viele Kosenamen :-D
Und damit schliesse ich diesen Thread.
Alles Liebe
Sarah