[Presseschau] Liegeräder: Anstrampeln gegen das System

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:D
Im Schuppen steht ein voll verkleidetes Velomobil, fertig zur Auslieferung. Es geht an einen Kunden in Deutschland und kostet 9000 Euro. Der Mann hat offenbar Glück gehabt: „Ein Durchschnittsdegenerierter, den ich jetzt rette.“
Na?? Wer isses denn??:D:D
 
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Hallo,

statt "Eierfalle" hat Thomas Seidel bestimmt "Eierfeile" gesagt, somit stellt sich auch bei den übrigen Zitaten die Frage nach der Authentizität.
Gruß, Klaus
 
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Ich glaube kaum, daß manch eine Wortwahl aus dem Zeitungsartikel so gefallen ist, wäre doch der "Durchschnittsdegenerierte" für mich Grund genug, den Hersteller lebenslang zu boykottieren. Über Kunden herzuziehen, also jene Hand zu beissen, von der man selber lebt, ist das allerletzte.
 
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Thomas S. KLOTZT eben lieber, als nur zu kleckern - marketing-technisch auch durchaus nachvollziehbar - und der erfolg (eben auch in form des zitierten presse-artikels) gibt ihm dabei recht; auch wenn einige potenzielle kunden sich von seinem "stil" vielleicht abgestoßen fühlen, werden zig neue potenzielle kunden überhaupt erst auf ihn (und seine produkte) aufmerksam - und das für lau - irgendwie fast schon genial ...

let-it-roll

wernHer
 
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Man geht also zu Herrn Seide und sagt: "Ich bin ein Degenerierter, bitte rette mich!"
Wer's braucht...

Die Strategie kann eigentlich nur klappen, wenn man ein Monopol auf solche Konstruktionen hat.
 
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Monopol würde ich das nicht nennen, aber die Trikes mit Doppelquerlenker und massig Federweg und der Option noch ne Velomobilverkleidung später dazukaufen zu können, sind ziemlich einzigartig am Markt.

Fabi
 
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Moin,

es geht mich nicht wirklich was an, aber MICH schreckt so ein Artikel ab. Ich radel nicht um zu missionieren oder missioniert zu werden. Ich halte auch das LR keineswegs für immer und überall das beste Rad, und ich radel gegen kein System. So viele Klischees auf einem Haufen:dagegen:

Aber ich glaube die Assoziation LR Fahrer alternativer Spinner findet immer noch dankbare Rezeptoren.:confused:

Gruss, rwd
 
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Ich finde den Artikel auch arg übertrieben...
Mir kann keiner Weiß machen das n Steintrike im Gelände besser geht als n gutes "Fully" aus dem Aufrechtradbereich.
Auch braucht man den Federweg nicht wirklich (PS. 7cm sind NICHT massig... Ich hatte am Selbstbau 12cm und Downhillräder kommen auf über 20cm). Ich bin im Endeffekt mit 4cm dicke ausgekommen.
Das man dafür so n schweres Rad konstruieren muss..naja.
Aber bequem sind die Dinger ;)

Gruß,
Patrick
 
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Aber ich glaube die Assoziation LR Fahrer alternativer Spinner findet immer noch dankbare Rezeptoren.:confused:

Die Assoziation ist vor allem nicht falsch. Der Anteil "alternativer Spinner" (wer wie alternativ ist, ist ja auch Ansichtssache...) ist unter Liegeradlern um ein mehrfaches höher als unter Aufrechtfahrern. Genau wie der Anteil an sportgestörten, elitären Egomanen unter den Rennradlern und oberstyl0rn unter den MTBern. Liegerad wie Rennrad fährt man selten "einfach so". Da steht mehr dahinter, da ist etwas am Rad und am Drumherum, das die jeweiligen Archetypen von Fahrern anzieht. Und dann gesellt sich gleich und gleich ja auch noch gern. Zackbumm - Lagerbildung, Ideologieentstehung, usw. usf.
 
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Ja, ist hier noch niemandem (außer wernHer) aufgefallen, dass das ein östereichischer Presseartikel ist? Wäre es ein deutscher Presseartikel, würde ich mir ja auch Gedanken über die political correctness machen, aber so ... ;)

Grüße,
André
 
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Der Anteil "alternativer Spinner" (wer wie alternativ ist, ist ja auch Ansichtssache...) ist unter Liegeradlern um ein mehrfaches höher als unter Aufrechtfahrern.
In der Tat Ansichtssache. Liegt nicht zuletzt daran, dass "alternativer Spinner" kaum mehr als eine ziemlich inhaltsleere Worthülse darstellt.

"Alternativ" als Begriff gefällt mir an sich ganz gut in der Bedeutung von "andere Möglichkeit". Dass das Liegerad die beste oder gar einzige Lösung für alles darstellt, wird nirgendwo impliziert - wenn auch gelegentlich unterstellt - und ich persönlich kenne auch keinen einzigen Liegeradler, der im Liegerad die Lösung aller Probleme sieht oder damit die Welt retten will.

"Spinner"
Definition: Jemand, dessen Ansichten ich für unrealistischen Unsinn halte.

Also höchst subjektiv, da sich keineswegs so ohne weiteres festlegen lässt, was unrealistisch und was Unsinn ist, z.B. sehr gut zu verfolgen bei der aktuellen Atomkraft-Debatte . Kurz: Die Spinner, das sind immer die anderen, die einfach nicht kapieren wollen, worum es wirklich geht.

Der Begriff ist überdies nicht nur subjektiv, sondern auch starkem zeitlichem Wandel unterlegen. Beispiel:"Diese grünen chaotischen Spinner werden nie ins Parlament kommen, und falls doch, dann werden sie immer eine kleine und verlachte Minderheit bleiben!"

Klar, die Grünen sind heute eine völlig andere Partei als damals, aber die Liegeräder werden in 20 oder 30 Jahren auch anders aussehen als heute. Und noch entscheidender: Die Menschen werden sie mit ganz anderen Augen betrachten, einen Teil dieses Wandlungsprozesses habe ich ja selbst schon am eigenen Leib mitbekommen.

Wir lernen also: Die Spinner von heute können sehr schnell zur Avantgarde, wenn nicht gar zum Establishment von Morgen werden. :D

Zur Zusammensetzung des liegenden Volkes:
Nach wie vor halten sich ja hartnäckig allerlei alte Klischees und Vorurteile über den angeblich typischen Liegeradler. Da werden z.B. gerne Birkenstocks und Vollbärte, Wollsocken und missionarischer Eifer angeführt, gelegentlich auch Tempowahn und aerodynamische Verblendung, und noch einiges mehr.

Ich selbst konnte in den zurückliegenden 20 Jahren, in denen ich selbst auf dem Liegerad unterwegs war, nicht mal in Ansätzen einen Archetyp oder auch nur Fragmente einer übergeordneten Ideologie entdecken, im Gegenteil. Ich erlebte die Menschen und ihre Gründe fürs Liegeradfahren stets als sehr unterschiedlich.

Wenn ich beispielsweise nur mal an die Leute denke, die ich in der letzten Zeit am Chiemsee gesehen habe: eine ältere Frau mit Hund auf dem Anthro, ein junger sportlich gekleideter Fahrer auf dem Kurzlieger, ein älterer Herr auf dem Trike zusammen mit seiner Frau auf dem Upright, ein Familienvater auf dem Grashopper mit Kinderanhänger im Schlepptau, ein etwas vierschrötig aussehender Bursche (IIRC mit Tatoos) auf einem Mungo Sport...

Ich finde da beim besten Willen keinen offensichtlichen gemeinsamen Nenner, eine übergreifende Ideologie möchte ich auch stark bezweifeln, Dresscode fällt ebenfalls flach, Alter, Aussehen, nichts...

Am ehesten könnte ich mir als verbindendes Merkmal noch die Tendenz vorstellen, sich eher von der eigenen Überzeugung als vom Herdentrieb leiten zu lassen, aber selbst das kann sich schnell ändern, ich glaube(befürchte) sogar, schon erste Anzeichen dafür zu erkennen. Irgendwann wird es ein massiver Trend und dann wollen alle Schafe eins haben. Und wir können uns höchstens noch damit trösten, zu den Leithammeln gehört zu haben. :D

Was mir persönlich an der sogenannten Liegeradszene gefällt, das ist gerade die Vielfalt. Es gibt weder das Liegerad, noch die Liegeradler, nur ein sehr buntes und in meinen Augen oft herzerfrischendes Allerlei, in dem für (fast) jeden etwas dabei ist.

Es wäre schön, wenn uns diese Buntheit und Vielfalt erhalten bliebe, graue Einheitsmasse gibt es wirklich schon mehr als genug für meinen Geschmack.
 
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Hallo,

"Spinner"
Definition: Jemand, dessen Ansichten ich für unrealistischen Unsinn halte.

a. Berufsbezeichnung in der Textilbranche
b. Bezeichnung für bestimmte Schmetterlinge

Die Spinner, das sind immer die anderen, die einfach nicht kapieren wollen, worum es wirklich geht.

Historisch wurden sehr viele Vordenker für Spinner gehalten, da es sich gerade jährt: Carl Benz mit seiner Vision der pferdelosen Kutsche für alle.

Ich glaube, uns Liegeradler eint ein gewisses Selbstbewusstsein gepaart mit Exibitionismus.

Gruß, Klaus
 
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Man geht also zu Herrn Seide und sagt: "Ich bin ein Degenerierter, bitte rette mich!"
Wer's braucht...
Der ist wohl n ziemlicher Freak, aber mir sind ehrlich Bekloppte tausendmal lieber als gezwungen Normale.
 
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Ich glaube, uns Liegeradler eint ein gewisses Selbstbewusstsein gepaart mit Exibitionismus.
Das mit dem Selbstbewusstsein sehe ich auch so. Eher innengeleitet als von außen gesteuert.

Die Sache mit dem Exhibitionismus scheint mir komplexer: Auf der einen Seite böte sich das Liegerad geradzu als ideales Vehikel für zeige- und kommunikationsfreudige, eher extrovertierte Typen an.

Auf der anderen Seite scheint mir das Liegerad von Sitzposition und Fahrgefühl eher für besinnlichere, mehr nach innen gerichtete Typen geeignet zu sein. Also Menschen, die sich gerne etwas durch den Kopf gehen lassen und gut mit sich allein sein können.

Für meine These spricht zumindest ansatzweise, dass sich mal bei einer Mitgliederumfrage auf Bentrideronline deutlich mehr Introvertierte als Extrovertierte beteiligt haben, als rein statistisch zu erwarten war.

Aber ich schätze auch, dass so eine Umfrage bei uns im Forum schon etwas anders aussehen könnte.
 
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Aber ich schätze auch, dass so eine Umfrage bei uns im Forum schon etwas anders aussehen könnte.

Machen wir doch mal einen "Test": Du definierst Umfrage und Antworten und ich setze dann einen neuen Thread rein ...
 
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Im Prinzip sind wir uns glaube ich einig: Die Spinner sind sowieso immer die anderen :)

Was die Stereotypen angeht... ich sehe trotzdem gewisse Neigungen. Auch wenn Liegeräder mittlerweile ein Design haben :)

Eines eint uns aber: Wir sind bereit überdurchschnittlich viel Geld bzw. Zeit in ein Fahrrad zu investieren.
 
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