Insofern die Kupplung ein Drehteller ist, verhält sich der Hänger nicht wie ein Dreirad, sondern ein Vierrad. D.h. über die drehende und längs kippende aber querstabile Kupplung nutzt der Hänger die (gefederte) Hinterachse des Zugfahrzeugs vollständig mit... und ist so nicht so kippelig. Damit kann der komplette "2-Achs-Hänger" viel schmaler und v.a. gefedert sein, während der "1 Achs-Hänger" alle erdenkliche Breite und Steife gegen das Kippen braucht.
Wenn es einfach nur um einen
Tieflader (Europalette) geht, ist der einfache Anhänger mit breiter Spur und Kugelkupplung ebenbürtig. Der große Vorteil des geführten Aufliegers kommt beim schmalen
Hochlader, wenn man bspw. unbedingt unter 80cm Radbreite bleiben will, und/oder die durchgehende Hochebene über den Rädern nutzen will, z.B. für eine Camper-Liegefläche oder eine laaaange Box-Aufnahme (wie bei Velove usw.) - auch hohe Passagier-Schwerpunkte wie bei dem Quicab werden so (schmal und gefedert) möglich.
Ist die Auflaufbremse kein Problem?
Sinn der Übung ist eine direkte automatische Rückkopplung von Masseträgheit und Bremse - und damit Neutralisierung der Schubkräfte. Die Kopplung einer mechanischen, hydraulischen oder elektrischen Brems-Anlage ist natürlich auch denkbar, aber aufwändiger in der Koordination von Zugfahrzeug und Anhang, damit der Hänger nicht über- oder unterbremst - je nach Reaktionsgeschwindigkeit und Justierung. Über dem Drehteller ist hinreichend Bauhöhe für einen Doppel-Wippen-Mechanismus, der diesen wohldosierten Auslöser nach simpelsten Gravitationsgesetzen starten kann... soweit die Theorie, noch fährt es nicht