Pony4 - Quad-Serie mit hohem Sitz und Ladefreude

Hallo zusammen,

gibt es irgendwo mehr Details zu den Design-Entscheidungen vom Pony? Vor allem würde mich interessieren, weshalb man vorn auf Blattfedern setzt und nicht z.B. eine Federung wie beim Steintrike verwendet. Durch die Verwindung der Hinterachse, kann ich das dort verstehen. Nur vorn scheint die Federung von dem Steintrike-Design besser anzusprechen, einstellbar und austauschbar zu sein - zumindest wirkt es so in den Videos.

Bei der Trommelbremse frage ich mich auch: Warum nicht einfache Scheibenbremsen?

Hintergrund meiner Überlegungen: Wenn das Velomo-Team irgendwann den wohlverdienten Ruhestand genießt, wäre es doch besser, wenn möglichst viele Komponenten, die Verschleiß unterliegen (Federung, Bremsen, etc.), Standardkomponenten wären, die man selbst leicht tauschen kann. Um die Grundkonstruktion mache ich mir keine Sorgen - die wird uns sicher alle überleben.

Ich bin mir absolut sicher, dass es für jede dieser Entscheidungen sehr gute Gründe gibt. Genau die würden mich interessieren. :)
 
@d-a-n : Der Schöpfer dieser "Design Idee" war ich, damals in Zusammenarbeit mit Roland K. Ursprünglich für unsere Trikes erdacht. Neben extrem niedrigem Gewicht, Wartungsfreiheit, hervorragender Aerodynamik war einer der größten Boni der Fahrkomfort.
Das von dir angesprochene Ansprechverhalten ist bei den Blattfedern VIEL besser, als bei jeder Dreieckslenker-Achse mit Federdämpfer. Es gibt kein Losbrechmoment, keine Reibung im System. Austauschbar ist da zudem auch alles sehr einfach und schnell. Aber ausgetauscht werden muss da normalerweise nichts, wenns keinen Unfall gab. Die Blattfedern verschleißen nicht, die Gelenklager außen sind rostfrei. Auch nach 50000km+ muss man da nicht Hand anlegen.
Einzig die Einstellbarkeit bzgl. Federhärte ist nicht gegeben. Aber das ist sie auch bei Steintrike nicht. Da muss man auch die Feder des Dämpfers tauschen im Fall der Fälle. Und das ist in etwa so aufwendig, wie der Tausch der Blattfeder.

Bzgl. Trommel : Weils einfach funktioniert. Wartungsfrei, ganzjahresgeeignet, leicht, aerodynamisch vorteilhaft. Bremsleistung kann mittels Trommeldurchmesser, aber auch Ansteuerung (mechanisch oder hydraulisch) variiert werden. Auch hier kann man 50000km und mehr fahren, bis man vielleicht mal den Belag tauscht. Bei Scheibenbremsen hab ich im Winter gern mal nach 400km die Beläge tauschen dürfen. Im übrigen sind die Beläge und Trommeln ein (sehr preiswertes) Standard-Teil von SturmeyArcher.

Das System ist so tauglich, besonders das Thema Blattfedern, dass das ganze sogar an Schwerlast-Cargos Einsatz fand/findet.

Gruß,
Patrick
 
... nach einigen Wochen Arbeitswege (!) mit dem Pony:

Das Pony fährt sich gut und sicher, das erste Liegerad, auf dem ich nicht beim Fahren auf dem Sitz immer wieder nach vorn rutsche (y)(y)(y)(das hat mich immer etwas vom Fahren abgehalten). @Jack-Lee (Kurbellänge) und @BuS velomo (Tretlager) haben genau die Abstände "getroffen", die auf mich passen. Da bei MINIkettwiesel die Stütze für die Nose etwas nah beim Sitz befestigt ist, mußte ich ein wenig üben, bis ich meinen Fuß auf die andere Seite bekommen habe, aber das klappt inzwischen. Schade, daß keine größere Alukiste verbaut wurde, aber für den Alltag ist sie groß genug.

Ich bin innerorts ambulant unterwegs und habe in 4 Wochen ca. 300 km auf den Tacho gebracht. Langsam werde ich auch sicherer und traue mich schneller zu fahren, trotz der geparkten Autos und der Gefahr, daß da ein Fußgänger zwischendrin ohne zu schauen auf die Straße tritt. Aber wir haben nun mal nicht den Überblick wie ein Up-Fahrer.

Den Motor nutze ich so, daß meine geschädigten Knie gefordert, aber nicht überlastet werden, das ist Dank Pinion mit 14 Gängen und BBS1 mit 9 Unterstützungsstufen perfekt möglich. :love:
Und: ein Ersatzreifen paßt genau hinter den Sitz vor die Alukiste, da wackelt nichts und es wird nichts gequetscht. :)

Was mich sehr erstaunt (hat zwar nicht direkt mit dem Pony zu tun) ist, wie sehr kühle Luft den Akku schwächt. Ich komme jetzt viel flotter vorwärts und mit einer Akkuladung gefühlt WESENTLICH weiter als bei kaltem Wetter.

Kleiner Nebeneffekt: Der "Unbestechliche" Schrittzähler gaukelt mir jetzt fast jeden Abend vor, ich hätte mich zu wenig bewegt. Da stehen jetzt so zwischen 3000 und 6000 Schritte am Tag drauf, nur gestern waren es über 11000, und über's Wochenende werde ich auch mehr gehen - denkt man jedenfalls. Wenn der Schrittzähler sprechen könnte, bekäme ich jeden Abend meine "Abreibung" wegen Bewegungsmangel. :rolleyes:

Gut gemacht, @Jack-Lee und @BuS velomo ! Dankeschön!!!
 
Einzig die Einstellbarkeit bzgl. Federhärte ist nicht gegeben. Aber das ist sie auch bei Steintrike nicht. Da muss man auch die Feder des Dämpfers tauschen im Fall der Fälle. Und das ist in etwa so aufwendig, wie der Tausch der Blattfeder.

Die Argumentation von JackLee finde ich auch schlüssig.

Aber noch eine Idee: Wäre die am Rad wirksame Federhärte bei Querlenkern nicht recht einfach verstellbar, wenn die Anlenkpunkte der Federbeine innen am Rahmen verstellbar wären, d.h. mehrere übereinander liegende Bohrungen in den Halteblechen, in die der Bolzen für das Federbein eingesteckt werden kann, so daß der Winkel zwischen Querlenker und Federbein kleiner wird.
Gruß Werner
 
... nach einigen Wochen Arbeitswege (!) mit dem Pony:

Das Pony fährt sich gut und sicher, das erste Liegerad, auf dem ich nicht beim Fahren auf dem Sitz immer wieder nach vorn rutsche (y)(y)(y)(das hat mich immer etwas vom Fahren abgehalten). @Jack-Lee (Kurbellänge) und @BuS velomo (Tretlager) haben genau die Abstände "getroffen", die auf mich passen. Da bei MINIkettwiesel die Stütze für die Nose etwas nah beim Sitz befestigt ist, mußte ich ein wenig üben, bis ich meinen Fuß auf die andere Seite bekommen habe, aber das klappt inzwischen. Schade, daß keine größere Alukiste verbaut wurde, aber für den Alltag ist sie groß genug.

Ich bin innerorts ambulant unterwegs und habe in 4 Wochen ca. 300 km auf den Tacho gebracht. Langsam werde ich auch sicherer und traue mich schneller zu fahren, trotz der geparkten Autos und der Gefahr, daß da ein Fußgänger zwischendrin ohne zu schauen auf die Straße tritt. Aber wir haben nun mal nicht den Überblick wie ein Up-Fahrer.

Den Motor nutze ich so, daß meine geschädigten Knie gefordert, aber nicht überlastet werden, das ist Dank Pinion mit 14 Gängen und BBS1 mit 9 Unterstützungsstufen perfekt möglich. :love:
Und: ein Ersatzreifen paßt genau hinter den Sitz vor die Alukiste, da wackelt nichts und es wird nichts gequetscht. :)

Was mich sehr erstaunt (hat zwar nicht direkt mit dem Pony zu tun) ist, wie sehr kühle Luft den Akku schwächt. Ich komme jetzt viel flotter vorwärts und mit einer Akkuladung gefühlt WESENTLICH weiter als bei kaltem Wetter.

Kleiner Nebeneffekt: Der "Unbestechliche" Schrittzähler gaukelt mir jetzt fast jeden Abend vor, ich hätte mich zu wenig bewegt. Da stehen jetzt so zwischen 3000 und 6000 Schritte am Tag drauf, nur gestern waren es über 11000, und über's Wochenende werde ich auch mehr gehen - denkt man jedenfalls. Wenn der Schrittzähler sprechen könnte, bekäme ich jeden Abend meine "Abreibung" wegen Bewegungsmangel. :rolleyes:

Gut gemacht, @Jack-Lee und @BuS velomo ! Dankeschön!!!
Wes fährst du als pinion, die 12er ( du hattest 14 geschrieben, das hat aber nur Rohloff)?
 
@Werner prinzipiell schon, man verändert aber damit auch den "Nullpunkt", also wie stark das Fahrwerk im Stand einsinkt und auch der Gesamtfederweg ändert sich. Zudem sind die möglichen Änderungen sehr klein. Vielleicht+-10%. Wenn's mehr werden soll, halbiert oder verdoppelt man z.B. den Federweg bis Anschlag. So eine große Änderung ist aber durchaus angemessen, wenn das eine Rad eine 55kg Person und das andere Rad eine 120kg Person fährt
 
Ich habe die Weltreise von Jan (@mrbit1 hier im Forum) mit großem Interesse verfolgt. Ein Schwachpunkt seines Setups waren die Bremsen (vorn Trommel, hinten Scheiben). Wäre es möglich, einen Nabenmotor mit einer Pinion- oder Rohloff-Schaltung so zu kombinieren, dass der Motor die Gangschaltung mitnutzt und gleichzeitig rekuperieren kann – vor allem zur Entlastung der Bremsen bei steilen und langen Abfahrten?
 
Nein, nicht im normalen Pony-Baukasten. Dort wird es künftig ein Split-Hinterachsmodul mit einem Grin geben, oder via EBS-Heidelberg 2x Grin/ Puma in den Vorderrädern (wird auf der Spezi ausgestellt ;)) - die haben dann berghoch- wie runter genug Leistungsreserven, man muss halt nur entsprechend Akkus mitführen.

Jegliche Wünsche für Sonderantriebskonzepte oder auch schwere Weltreise-Quads würde ich mittlerweile eher auf die QVC-Plattform setzen... die ist für solche Belastungsszenarien besser ausgelegt als der Leichtbaukasten.

Schaltung mitbenutzen und Rekuperieren geht nur mit Kupplung bzw. ohne Freilauf in der Kassette - das macht Umstände, die nur theoretisch lösbar sind, aber praktisch/wirtschaftlich nicht im Nischenprodukt entwickelbar.

VG Steffen
 
Ernster "Konkurrent" des Ponys war das B4M, aber ich fahre praktisch nur in der Stadt, und bei meinen Gegebenheiten ist da ein "freier" Kopf, der nirgends an-/aufliegt, in der Stadt ggf. überlebenswichtig wegen des Blickwinkels.

Außerdem hätte ich dann Probleme bei Reparaturen oder auch Inspektion, ist halt doch etliche bis viele Kilometer weg, das Pony darf zum "normalen" Fahrradschrauberladen, und da komme ich zu Fuß hin - ich muß ja nach dem Hinbringen heimlaufen und auch wieder zum Abholen gehen.

Für Reisen ist und bei entsprechend gefülltem Geldbeutel wäre das B4m für mich die erste Wahl.

Ob man das in der Nähe auch mal mieten könnte? ... bei VMs ja eher unwahrscheinlich ...
 
Sorry, ja natürlich Rohloff, ich schmeiß die beiden Worte immer wieder zusammen (obwohl ich weiß, was welches ist, geht nur um die Worte).
Bin auch mit meinen Rohloffs sehr zufrieden. Eine am reiserad, eine im Liegeradtrike. Gerade in der Stadt sind Nabenschaltungen, nach meiner Meinung ideal.
Ich fahre ein ICE Sprint X, das Pony lässt sich aufgrund der aufrechteren Haltung sicher mit noch mehr Übersicht bewegen. Finde ich ein schönes Modell auch wenn es meinen Anforderungen nicht ganz entspricht.
Wünsche dir noch viel Spaß mit dem Rad
Grüße Stefan
 
Frohe Ostern an alle.

@BuS velomo gibt es eigentlich ein Pony in 26" ? Ich weiß die meisten sind der Meinung 20" reichen, aber jedes Mal wenn ich auf 20" steige möchte ich wegen den Unebenheiten gerne 26" haben.

LG
 
Ein Pony hab ich noch nicht in 26" gebaut, aber das hier:
1745165593810.png

Den Laufradsatz hab ich noch, kann den auch mal an nen Pony-Gestell schrauben (als "Pony4rest" sogar schon mal skizziert). Damit das gut fährt, muss man aber mehrere Änderungen vornehmen, die es wieder nahelegen, solche Wünsche eher auf QVC-Basis zu starten (auch als Kurzlieger). Ansonsten rollt das natürlich leichter geradeaus und über alles drüber, ist aber auch instabiler in der Kurvendynamik.
 
Danke Steffen. Ich habe mich mit den Grin Motoren beschäftigt. Auf deren YouTube Kanal stellen sie ein neues Konzept vor. Ein Nabenmotor mit Getriebe und ReGen:

Das Konzept und die Einfachheit klingt erst einmal genial. Wäre das etwas fürs Pony/QVC-Basis sollte der Motor auf den Markt kommen oder seht ihr Nachteile, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind?
 
wenn ich auf 20" steige möchte ich wegen den Unebenheiten gerne 26" haben.
Hast du schon mal eins gefahren?
26" macht es unhandlich nach meiner Ansicht.

Es wird schwerer, höher, (je nach Reifen ca 10 cm) Schutzbleche passen nicht mehr, Felgen/Speichen müssen verstärkt werden.

Mein Tripendo hat auch 26" rundum, aber als Kurvenneiger geht das gut, die Belastung der Räder entspricht ja denen eines Einspurer.

Einfacher Tipp: Unebenheiten vermeiden, in unsrer Gegend doch kein Problem, es gibt ausreichend Straßen
 
Man muss Fat schon wollen und man muss auch wissen worauf man sich da einläßt.
Die Erkenntnis kommt dann ganz am Ende wenn man viel Geld ausgegeben hat und dann merkt dass man viel MEHR treten muss als bei normalen Reifen. Und es kostet auch viel mehr Akku als man denkt.
Aber megageil sieht es schon aus auf dem Bild.
 
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