Vorbereitung
In den Tagen bevor meiner Abreise verbringe ich Zeit damit meinen Gemüsegarten fertig zu machen für zwei Wochen Abwesenheit. Ich ernte vielen Bohnen, Zucchinis, und zwei Kohlen, und lege die im Keller in Kartons. Ich versuche Tomatenpflanzen so an zu binden dass die genügend Unterstützung haben werden während die Tomaten wachsen und schwerer werden. Alles steht im Boden, der langfristige Wettervorhersage verspricht wechselhaftes Wetter mit Regen, ich gehe davon aus dass es nicht zu trocken werden wird.
Von Wurzeltuch mache ich eine Unterplane für meinen neuen Einpersonszelt das ich jetzt gut zwei Jahre habe. Das Tuch dieses Zeltes ist sehr dünn, auch am Boden der Innenzelt, und ich fürchte dass es leicht zu Verschleißstellen kommt wenn es auf etwas anderes als Gras hingestellt wird. Während der Reise ergibt sich das diese Unterplane auch gut nutzbar ist als kleine Picknickdecke, wenn ich bei Ankunft an eine Zeltstelle zuerst anfange zu kochen und erst später das Zelt aufrichte.
Ich mache neue Ohrschütze nach einer Idee die ich schon einige Zeit im Kopf habe. Im letztem Winter habe ich herausgefunden dass einen Buff um die Ohre herum gezogen ziemlich effektiv Windgeräusche reduziert, und zugleich gut verhütet dass die Wind mir die Kappe vom Kopf zieht. Ich habe dann kurz danach für diesen Zweck einen extra schmalen Buff hergestellt. Jetzt erarbeite ich diese Idee im Form eines elastisches Bandes und zwei Kopfhörer-ähnliche Muschel gefüttert mit etwas Schaumstoff. Zu diesem Zweck zerschneide ich einen wenig getragenen Unterhose. Der schmalere Band muss weniger schwitzig sein, und die Muschel müssen besser abschließen. Ich bekomme es nicht fertig, habe zu wenig Zeit für die Befestigung der Muschel am Band, es bleiben drei einzelne Teile. Im Praxis dieser Radreise ist dass nicht so problematisch, die Sache bleibt problemlos stundenlang im Platz auf dem Kopf, und ich nehme es nur ein paar Mal pro Tag vom Kopf, zum Beispiel wenn ich in einen Laden gehe. Es wiegt sehr wenig, funktioniert gut, und lässt sich leicht im Tasche wegstecken.
Ich backe ein solides Sauerteigbrot gefüllt mit Rosinen und Sonnenblumenkernen und gesüßt mit etwas Limburgische Apfelsirup, ungefähr 500 Gramm. Zusammen mit etwa fünfzehn Muesliriegel und einiges Obst reicht dass fast für die vier Tage der Hinreise. Für die Abendmahlzeiten nehme ich einigen Beuteln Suppe, ein halbes Block Kokos, eine Miniflasche Öl, eine halbe Packung Rotlinsen, eine halbe Packung Bulgur, einen Zwiebel, einige Karotten, und eine kleine Zucchini aus meinem Gemüsegarten. So kann ich ich jeden Abend eine Mahlzeitsuppe kochen. Unterwegs hole ich mir dazu noch einen Beutel Nüsse, etwas Obst, eine Tüte Süßigkeiten und ein Eis.
Ich lasse brouter.de eine Route kalkulieren von Doorn zu Bydgoszcz mit dem Fastbike Profil. Die einzige Anpassungen die ich mache sind eine andere Route über die Veluwe bis Zutphen, und eine kleine Fähre über die Oder ersetze ich mit der Brücke bei Kostrzyn nad Odrą. Laut die Information auf Polnisch die ich finden kann im Netz hat die Fähre bei Gozdowice ziemlich eingeschränkte Fahrzeiten, und wenn ich dass gut verstehe geht es nur einmal die Stunde. Ich habe keine Lust da auf zu setzen. Würde ich zum falschem Zeit dort ankommen, dann muss ich Zehner von Kilometern umradeln bis zur näheste Brücke. Die Route läuft nördlich van Osnabrück, Hannover, Wolfsburg und Berlin. Ich mache eine etwas mehr südliche Version, vier Kilometer länger, und näher heran an die Städte vorbei, sodass Bahnhöfe leichter erreichbar sind. Beide Tracks trage ich ein auf meinem Mobil.
Ich lade einen Satz Eneloop AA-Batterien, die Batterien meiner alter Kompaktkamera, und einen dicken 20000 mAh Powerbank auf.
Vor zwei Jahren habe ich mal den Bestand van Archiescampings heruntergeladen, das ist jetzt nicht mehr online vorhanden, es gibt jetzt einen App. Ich trage den Bestand auf meinem Mobil ein und erfinde wie man es in OsmAnd aktivieren kann.
Beim schauen van Videos und lesen von Berichte van Radreisen von Deutschen ist mir aufgefallen das die manchmal wild zelten in Deutschland, und davon keine große Sache machen, obwohl dass meiner Kenntnis nach in Deutschland verboten ist. Das hört sich gut an, so alleine irgendwo in der Natur, ohne Campinggäste um sich herum, fast sowie beim machen einer solo Bergtour. Nur die kristallklare Gebirgsbäche mit leckeres Trinkwasser wird es nicht geben auf diese Tour.
Auf der Suche nach Information über Fahrradmitname im Zug in Polen finde ich wobblyride.com, Blog einer Polnische Radreisende. Sie schreibt dass wild zelten in Polen gut machbar ist wenn man gute Stellen zu finden weißt, zum Beispiel Bei Seen und an Flüssen.
Ich komme nicht mehr dazu meine Regenjacke neu mit Wachs zu versorgen für die Wasserabstoßendheit. Hoffentlich werde ich nicht stundenlang am radeln im Regen gelangen. Eine Regenjacke die nicht mehr gut Wasser abstoßt ist nicht so schlimm im Sommer, die Jacke bleibt wasserdicht, aber die atmende Wirkung ist reduziert, sodass es innen schneller klamm wird. Mal sehen wie es laufen wird.
Am Abend bevor die Abreise hätte ich um zehn Uhr ins Bett gewollt, um dann schon um vier Uhr auf zu stehen und einen frühen Start zu machen. Meine Vorbereitungen am letzten Tag nehmen alle mehr Zeit als gedacht und Letztendlich lege ich mich um Viertel nach Zwei ins Bett und stelle den Wecker auf sechs Uhr.