Podbike angezahlt

Die haben laut diversen Newslettern und Blog-Videos auf Youtube die gesamte Elektronik selbst entwickelt. Motoren, Controller, Generator, Software. Nicht ein einziges Bauteil ist "von der Stange".
Und was sollte mich daran hindern, die E-Teile durch Teile von der Stange zu ersetzen?
Bei der Radaufhängung sieht die Sache schon anders aus.
 
Und was sollte mich daran hindern, die E-Teile durch Teile von der Stange zu ersetzen?
Die Software, die das Rad steuert und mit Teilen von der Stange nicht zusammenarbeitet. Ohne die App macht ein Frikar keinen Mucks. Motor und Generator sind mit speziellen Chips versehen, die für die Kommunikation der Komponenten sorgen. Die Halterungen sind ebenfalls alle Eigenentwickungen, so einfach passt da nix anderes ran.

Abgesehen dacon können sicherlich noch viel weniger Leute Elektronik umbauen als eine defekte Kette reparieren...
 
Der Preis machte das Frikar seinerzeit für mich interessant (trotz Technik, die ich für unpraktisch und einschränkend halte im Vergleich zur guten alten Kette oder etwas moderner Riemen), ebenso macht der aktuelle Preis es für mich mittlerweile vollkommen uninteressant. Schade.
Es war von Anfang an klar, daß der Preis völlig illusorisch ist.

Gruß,

Tim
 
Die Software, die das Rad steuert und mit Teilen von der Stange nicht zusammenarbeitet. Ohne die App macht ein Frikar keinen Mucks. Motor und Generator sind mit speziellen Chips versehen, die für die Kommunikation der Komponenten sorgen. Die Halterungen sind ebenfalls alle Eigenentwickungen, so einfach passt da nix anderes ran.
Warum sollte ich mich mit der Software rumärgern?
Du bist doch davon ausgegangen, das man keine org Ersatzteile mehr bekommt.
(Handy leer und man kann nicht mehr fahren ... so eine App hat mMn eh nichts in in einem Fz zu suchen.)
Abgesehen dacon können sicherlich noch viel weniger Leute Elektronik umbauen als eine defekte Kette reparieren...
Das denke ich auch ... frage mich aber auch, warum genau Die immer über Elektronik diskutieren wollen. ;)
 
Dann findet man aber sehr leicht jemand, der es kann.

Grundsatz meiner Aussage ist: Das Frikar IST SEHR speziell, Händler- bzw. Werkstattabdeckung nicht gegeben. Jedes einzelne Ersatzteil muss aus Norwegen geschickt werden. Selbst die Pedale sind Eigenkonstruktionen. Und machen wir uns nix vor, das wird auch noch lange Zeit so bleiben.

Bei einem Rad mit konventionellem Antrieb sieht die Sache ganz anders aus. Da ist man weit davon entfernt, Spezialteile zu benötigen.

Wo stehen denn die Frikar-Köufer, die jetzt ihre Räder bekommen, wenn es mit dem geschäftlichen Aufschwung doch nicht klappt und Podbike in einigen Monaten oder auch 1-2 Jahren die Pforten schließt? Beim kleinsten Schaden hat man für mehr als 10.000 Euro Schrott zu Hause stehen.
Das gilt dummerweise für alle Velocar-Hersteller, die überhaupt schon erste Kleinserien produzieren. Das sind doch alles „Krauter“, die in ein zwei Jahren auch wieder vom Markt weg sein können. Kaum einer kann einen Haufen Vertragswerkstätten aufweisen.
 
Es dürfte ja schon allerspätestens seit dem Nichteintreffen der vollmundigen Versprechungen bezüglich des Produktionsstarts klar sein, dass das Projekt zum Scheitern verurteilt ist, also warum noch über Petitessen streiten? Mal sehen, wann auch das Restgeld verpulvert ist und das Podbike auf dem Müllhaufen unerfüllter Innovationsverprechungen enden wird. Ich tippe mal auf spätestens den Spätsommer.
Da hilft auch keine jahreszeitgerechte Hoffnung auf eine baldige anbetungswürdige Wiederauferstehung ;)
 
Das gilt dummerweise für alle Velocar-Hersteller, die überhaupt schon erste Kleinserien produzieren. Das sind doch alles „Krauter“, die in ein zwei Jahren auch wieder vom Markt weg sein können. Kaum einer kann einen Haufen Vertragswerkstätten aufweisen.
Es gibt auch bereits Automarken ohne Vertragshändler. Das ist ein Auslaufmodell. Kaum ein Kunde möchte so einen Labersack an der Backe. Lieber im Konfigurator in Ruhe informieren und dann direkt vom Hersteller kaufen.
 
Nicht jeder will selbst schrauben. Zumindest muss der Bike-Shop um die Ecke sich für Reparaturen ran trauen.

Ich finde die beinahe schon Schadenfreude hier bedauerlich. Eigentlich sollten die Interessierten über jeden Anbieter froh sein, der bis zur Produktion kommt. Mag ja sein, dass das Preisversprechen (für Kleinserienhersteller) nicht realistisch war, aber ich finde dass das die Häme nicht rechtfertigt.
 
Eigentlich sollten die Interessierten über jeden Anbieter froh sein, der bis zur Produktion kommt.
Möchtegernanbieter, die mit illusorischen Versprechen Leichtgläubige erst ködern und dann enttäuschen, sind so ziemlich das Schlimmste, weil sie das gesamte Segment runterziehen. Nicht nur, das der Ruf geschädigt wird, den Firmen, die tatsächlich produzieren, fehlt seit 8 Jahren der Umsatz, den Podbike rausgenommen haben.

Gruß,

Tim
 
Möchtegernanbieter, die mit illusorischen Versprechen Leichtgläubige erst ködern und dann enttäuschen, sind so ziemlich das Schlimmste, weil sie das gesamte Segment runterziehen. Nicht nur, das der Ruf geschädigt wird, den Firmen, die tatsächlich produzieren, fehlt seit 8 Jahren der Umsatz, den Podbike rausgenommen haben.

Gruß,

Tim
Welches Unternehmen hätte denn in den letzten 8 Jahren mit einem Quad-Velo die ca 5000 Interessenten bedienen können - sagen wir zum doppelten Preis.

Mir scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Ein Visionär hat gezeigt, dass sich womöglich mehr Leute für ein mehr „Auto-artiges“ Velo-Car interessieren würden als für all die Rennsemmeln, die der Markt schon bietet - diese aber nicht kaufen wollen.

Und was Podbike und Podride noch vorführen: gutes Marketing ist wichtig. Das beste Angebot - es gibt ja ein paar Wenige - schafft nur Kleinserien, vielleicht auch weil die Vermarktung im Vergleich so hilflos ist.
 
Und was Podbike und Podride noch vorführen: gutes Marketing ist wichtig.
Mich persönlich nervt dieses ganze Marketing für Produkte die es noch gar nicht zu kaufen gibt. Insbesondere Produkte die bisher eigentlich nur in Computergrafiken existieren.

In diesen Status sind Informationen zur Entwicklung in einem Forum wie diesem interessant, aber Marketing-Aussagen zu Preis und Produkteigenschaften stellen sich wiederholt als nicht haltbar dar und nerven dann.

Aber wenn es dann ein wirkliches Produkt entwickelt ist, dass auch produziert wird, würde Marketing sicherlich beim bei der Verbreitung der Kenntnisse und hoffentlich der Nachfrage mit dem nachhaltigen Wachsen der Produktion helfen.
 
Welches Unternehmen hätte denn in den letzten 8 Jahren mit einem Quad-Velo die ca 5000 Interessenten bedienen können - sagen wir zum doppelten Preis.
Zum doppelten Preis hätte aber auch wahrscheinlich keine 5000 Interesenten gegeben. ;)
5000€ für ein E-VM waren auch schon 2012 nicht haltbar.
Ein Visionär hat gezeigt, dass sich womöglich mehr Leute für ein mehr „Auto-artiges“ Velo-Car interessieren würden als für all die Rennsemmeln, die der Markt schon bietet
Ja, aber ... was (wem) nützt es, wenn es eine Vision bleibt?
Eine (geile) CAD-Zeichnung ist schnell gemacht, ein fahrfähiges Fz ist eine ganz andere Haus-Nr.
In dem Pkt "hat Interesse geweckt" stimme ich dir zu, aber das machen fliegende Autos auch.
Und was Podbike und Podride noch vorführen: gutes Marketing ist wichtig. Das beste Angebot - es gibt ja ein paar Wenige - schafft nur Kleinserien, vielleicht auch weil die Vermarktung im Vergleich so hilflos ist.
Um eine Produktion, die auch "nur" 500 Fz im Jahr schafft, aufzubauen, braucht man einen 7-8 stelligen Betrag + die laufenden Kosten.
Da sind viele Entwickler in der Kleinserie besser aufgehoben.

Gruß Jörg
 
Aber genau das, die Suche nach einem Investor, der eine Skalierung ermöglich hätte, scheint Podbike versucht zu haben, auch wenn sie damit offensichtlich nicht erfolgreich waren. Natürlich kann man sagen, es sei ehrlicher, von Vorne herein Einzelstücke herzustellen und es nicht zu versuchen. Das stimmt vielleicht sogar. Es verdammt das Produkt aber auch in die Nische und zum Luxusprodukt.

Ich habe in den letzten Jahrzehnten immer wieder beobachtet, dass der „norwegische Weg“ etwas zeigte, dass 5 bis 10 Jahre später auch bei uns Usus war. Man sollte das Projekt nicht tot reden ehe es tot ist.
 
Um eine Produktion, die auch "nur" 500 Fz im Jahr schafft, aufzubauen, braucht man einen 7-8 stelligen Betrag + die laufenden Kosten.
Ich habe selbst keine Erfahrung in solch einer Kalkulation an Betriebsinvestitionen und staune gerade. Das ist eine Menge an Investition. Im besten Fall also 1-10 Millionen €

Bei 1 Millionen € bei 500 Fahrzeugen in 5 Jahren sind dass dann immerhin 400,- € pro Fahrzeug.

Bei 10 Millionen € bei 500 Fahrzeugen in 5 Jahren dann schon 4000,- € pro Fahrzeug.

4.000,- € Mehrkosten für ein Fahrzeug, die sich für den Käufer vermutlich nur in der schnelleren Verfügbarkeit auswirken, sind schon echt heftig.

Oder würde bei einer solchen Produktionsskalierung schon Einsparungen in den Produktionskosten entstehen können, sodass hier das Produkt wieder günstiger wird?
 
Aber genau das, die Suche nach einem Investor, der eine Skalierung ermöglich hätte, scheint Podbike versucht zu haben, auch wenn sie damit offensichtlich nicht erfolgreich waren.
Die geniale Idee beim Podbike ist, die Karosse nicht teuer mit Faserverbundstoffen zu bauen, sondern günstig im Spritzguss.
Der Nachteil dabei ist ... das geht nicht in "klein".

Ein weiterer Nachteil ist, auch eine kleine Änderung an einer Spritzform in dieser Größe wird schnell teuer und ob die Änderung funktioniert, merkt man häufig erst nach ein paar tausend km.
Das kostet Zeit und in der z.B. auch das Team weiter bezahlt werden will.
(Norwegen ist mir jetzt nicht als Niedriglohnland bekannt)
Man sollte das Projekt nicht tot reden ehe es tot ist.
Das mache ich auch nicht, dafür steckt da schon zu viel Geld drin.

würde bei einer solchen Produktionsskalierung schon Einsparungen in den Produktionskosten entstehen können, sodass hier das Produkt wieder günstiger wird?
Ja, die Kosten der Bauteile nach Bau der Formen sind verschwindendt gering.

Gruß Jörg
 
Welches Unternehmen hätte denn in den letzten 8 Jahren mit einem Quad-Velo die ca 5000 Interessenten bedienen können - sagen wir zum doppelten Preis.
Es geht um diejenigen, die sich tatsächlich eines kaufen wollten, nicht die tausende, die die Reservierungsprämie investiert haben. Das dürften etliche hundert gewesen sein, also vielleicht ein Fahrzeug pro Woche, welches nicht verkauft wurde. Das sind einige Millionen Umsatz, die anderswo hingeflossen sind statt in den Velomobilsektor.

Gruß,

Tim
 
Die geniale Idee beim Podbike ist, die Karosse nicht teuer mit Faserverbundstoffen zu bauen, sondern günstig im Spritzguss.
Der Nachteil dabei ist ... das geht nicht in "klein".
Die Idee ist nicht genial, sondern trivial. Motor->Gewicht egal->kein CFK nötig.
Dann trotz der einfachen Technologie nicht fertig zu werden mit der Entwicklung ist einfach peinlich - man hätte nicht den ganzen Mist mit Generator/Motorkopplung und Appsteuerung machen müssen/dürfen.

Ja, 1-3 Millionen, einige halt

Gruß,

Tim
 
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