Velomobile ErFAHRung
Nach Urlaub und einigen ausgebuchten Wochen komme ich dazu meinen ErFAHRungsbericht mit dem Velomobil Mango Sport zu schreiben.
Gabi hat mir angeboten die Mango Sport bei Siegtal Pur zu fahren. 2 Wochen vorher war ich bei ihr zum Probesitzen. Nach etwa einer Stunde Anpassungsarbeiten an Fahrer und Fahrzeug (Sitz verstellen, Tretlager versschieben, Fußlöcher vergrößern, Cleats umschrauben, Tritt üben) saß ich in der Mango und konnte fahren. Nun ging es als Probefahrt zum Monatstreffen und ich durfte gleich über die Bonner Nordbrücke mit Fred-Feuerstein Wende. Bei sommerlichen Temperaturen um die 25 °C war es schon recht warm im Velomobil. Am Abend nach 50 km stand fest, dass ich mit dem Fahrzeug zurecht kam. Der Umstieg auf das Liegerad für die Heimfahrt war seltsam. Die ersten 500 m hatte ich Probleme mit dem Gleichgewicht und ich saß gefühlt SO hoch. Die schnelle Beschleunigung und der angenehme Luftzug um den Körper kam mir sehr entgegen.
2 Wochen später war dann Siegtal Pur. Vorweg hatte ich schon etwas Bedenken, ob ich es schaffe mit einem unbekannten Fahrzeug und ohne körperliche Adaptierung an die neue Clickieposition die Strecke von 150 km pro Tag zu fahren. Am Samstag war dann auch perfektes Velomobilwetter. 15°C und Regen - mal mehr mal weniger. Von der Probetour hatte ich gelernt, dass man im Velomobil nicht so viel anziehen braucht. Also fuhr ich mit kurzer Laufhose und Fahrradtrikot + Windweste. Der Helm bekam ein Regencover. Diese Kombi reichte zu meinem Erstaunen auch bei allerstärksten Regen. Die Regenjacke blieb hinterm Sitz. Den Schaumdeckel habe ich nie ganz zugemacht - mir wurde dann viel zu warm. An Kopf, Schulten und im Brustbereich war ich komplett durchnässt. Da kein Wind drankam war es eine angenehme Kühlung. Das Visier musste ich bei Regen abbauen, da ich durch die Tropfen darauf die Straße nicht mehr erkannt habe. Auf der Strecke gab es einen steilen Berg. Bis ca. 11 km/h konnte ich flüssig treten. Darunter gab es keine Gänge mehr. Also hieß es bei 5-6 km/h den Berg hochstampfen. An jeder Steigung versuchte ich möglichst nicht unter 11 km/h zu fallen. Der Schlussanstieg ging nur mit ca. 9 km/h.
Fazit der Hinfahrt: Bergauf fehlt mir als leichter Fahrer mit so einem Fahrzeug(gewicht) einfach die Power bzw. ein kleinerer Gang. Der Regenschutz ist genial. Auf der Landstraße haben mich auch eng überholende Autofahrer nicht gestört. Dank Begleitschutz von hinten hatte ich schon heute autofreies Siegtal. An einer Einbuchtung haben wir dann ca. 200 Autofahrer vorbeigelassen...
Statistik: 155 km 1167m hoch 650m runter 19,1 km/h Fahrtzeit 8 h6min Pulsschnitt 136 (unteres GA1)
Am Sonntag fuhren wir bei besserem Wetter auf gesperrter Strecke wieder zurück. Die Abfahrt mit ca. 4 % Gefälle ging ich vorsichtig an. Mitten in der Abfahrt standen meine Begleiter am Straßenrand und warteten auf mich. Ich fuhr vorbei und wunderte mich noch das da ein Velomobil mehr war. Des Rätsels Lösung: Hajo hatte einen kleinen Abstecher gemacht und war morgens von zu Hause losgefahren, um mit uns durchs Siegtal zu fahren. Insgesamt lief es ganz gut. Die Geschwindigkeit lag meist zwischen 25 km/h bis 30 km/h. Bei jeder kleinsten Steigung wurde ich jedoch arg langsam. Zum Rüberdrücken fehlte die Kraft. Insgesamt fand ich den Sonntag anstrengender als den Samstag, da so viele Freizeitradler unterwegs waren. Meine Unerfahrenheit mit der Mango ließ mich da etwas vorsichtiger überholen als ich es mit dem Liegerad tun würde. Leider war es auch etwas frustierend mit welcher Geschwindigkeit die anderen Velomobilfahrer mich überholten. Das waren teilweise 10 bis 20 km/h mehr. Mein Dank an Euch für eure Rücksichtnahme und das viele Warten.
Fazit der Rückfahrt: Die Mango rolllt, will aber permanent getreten werden, um bei 25 - 30 km/h zu bleiben. Berghoch und beschleunigen ist anstregend.
Statistik: 145 km 570 m rauf 1140 m runter 23,7 km/h Fahrtzeit 6h8min Pulsschnitt 130 (fast Rekom..)
Ich habe festgestellt, dass Velomobilfahren wohl nichts für mich ist. Das hohe Fahrzeuggewicht liegt mir als leichtem Fahrer nicht und der Fahrtwind hat mir bei Temperaturen ab 20°C aufwärts zur Kühlung gefehlt. Auch macht es mir zu viel Spass mich in Kurven hineinzulegen. Positiv war der Wetterschutz bei Regen. Am Samstag hätte ich mit dem Liegerad die Bahnanreise gewählt. Im Vergleich zum Liegerad war ich am Sonntag nicht schneller. Für den Samstag habe ich keine Vergleichsdaten.