Planen einer Radtour - Grundsätzliches

Wenn wir schon grundsätzlich werden, dann halte ich Ausgangsüberlegung für verquer. Wer weiter weg fahren möchte, sollte seine/ihre Höhenmeterphobie überwinden. Je weiter man fährt, desto mehr Berge stehen tendenziell im Weg. Wer die nicht überwinden kann, kommt nicht weit.
 
Nimm einfach eine Papierkarte. Immer gut lesbar, kein leerer Akku, stürzt nicht ab und man verliert auf dem kleinen Display nicht den Überblick.

Auf der Papierkarte kann man auch eine BRouter optimierte Strecke eintragen ;) ebenso wie Sehenswürdigkeiten, Bäcker und ähnliches. Ansonsten stimme ich Jupp zu, man kann optimieren aber was nicht optimierter ist, muß überwunden werden können. Das habe ich als erstes mit dem Schneewittchen ausprobiert, damit ich weiß das ich tatsächlich überall ankommen kann, auch wenn es hart ist. Bevorzugen tue ich aber eindeutig die Cruisingstrecken wo es einfach nur richtig gut läuft und lasse mir die vom BRouter gern vor rechnen ;)
 
@ulibarbara Das ist mein Plan für die Fahrt. Aber zum Planen ist ein elektronisches "Ding" doch ganz praktisch, weil man da die HM einfach ablesen kann (auch wenn sie sicherlich nicht immer 100 % stimmen).
Wenn es wirklich was wird und ich mal länger unterwegs bin (Richtung CH z. B.), wollte ich mein Netbook mitnehmen für die abendliche Vorbereitung auf den nächsten Tag (OHNE Internet). Denn das kann ich schlecht neben mich legen (Leitra), da wird es durchgeschüttelt. Also abends die Route nochmal genau anschauen und tagsüber dann mit Papier fahren. Im Zweifelsfall kann ich dann immer noch das "schüttelfrei" gelagerte Netbook rausholen und mich vergewissern. - Oder jemand fragen, wenn die Zweifel nicht mitten auf der Landstraße über mich kommen. Das Naviki, das @HeinzH. in die Diskussion geworfen hat, finde ich hierfür recht GUT geeignet. Danke für den Tip!

Für diese weite Strecke bräuchte ich (vermutlich) 5 Karten mit "scharfem" Maßstab, die Radelkarten heute sehen aus wie Autokarten, mit Maßstab 1:150 000 :eek: -, wahrscheinlich fahren schon so viele mittels Smartfönplanung, dass man die Karten mit kleinerem Maßstab kaum noch braucht? o_O Für die wenigen weiteren Fahrten, die ich vorhabe, gebe ich nicht so viel Geld für ein Ding aus, mit dem meine Finger nicht zurechtkommen ...

@Jupp hier gibt's keine Höhenmeterphobie, sondern kaputte Knie. Motor hin oder her ... und das Wiesel will ja auch mal ... wenn ich dann schon öfters rolle ... etwas weiter weg geradelt werden bei schönem Wetter ...

Minikettwiesel
 
die Radelkarten heute sehen aus wie Autokarten, mit Maßstab 1:150 000 :eek: -,
Ich weiss ja nicht, welche Radkarten du kennst. Die Regiokarten vom Bielefelder Verlag haben einen Maßstab von 1:50.000 bis 1:75.000, teilweise sogar darunter. Die neuen Karten können auch mal Regen ab, weil sie speziell beschichtet sind.
 
weil man da die HM einfach ablesen kann
In der Karte siehst Du die doch.....und zwar sofort. Du kannst also die Umfahrung des Matterhorns oder auch nur des Ameisenhügels sofort erkennen, ohne 20 Varianten durchzurechnen. Das geht mit der opentopomap am Rechner natürlich theoretisch auch, allerdings hast Du hier die Einschränkung, dass Du entweder reinzoomst und dich im Detail verlierst, oder rauszoomst, und die Details (v.a. Höhenlinien) nicht mehr siehst. Mit einem großen hochauflösenden Bildschirm geht's noch aber...

....Netbook nur wegen Navigation? Da hätte ich neben dem Auflöungsproblem noch ein Stromproblem.... aber wer in der Nähe einer Steckdose übernachtet oder einen sehr leistungsfähigen Nabendynamo, ok.

Kaputte Knie: Bei einem Dreirad kannst Du Dir vielleicht Gedanken über eine kürzere Entfaltung machen. Bei einem Einspurer musst Du eine Mindestgeschwindigkeit erreichen, da ist tatsächlich Berge fahren u.U. nicht knieschonend.

Topo-Karten mit "scharfem" Maßstab: Da hast Du leider recht, die sind kaum unterwegs zu bekommen. Die Mickymaus "Kompaß"-Karten o.ä. sind so grottenschlecht...... schade. Ich bestelle die TK50 vorab wenn ich richtig gute Karten brauche, und habe sonst quasi als "VM-Atlas" die Fahrradkarten im Maßstab 1:75T im VM liegen.
 
Hatte eine Bayernkarte in der Hand ... im Laden ...
Kauf dir die Karte "Würzburg / Fränkisches Weinland von der BVA 1:75000 und fahr doch erst mal damit Tagestouren.
Da findest du Radrouten, die auch ausgeschildert sind und auch Steigungspfeile fehlen nicht.
Da brauchst du kein Navi und kein Netbook.

Und dann fahr einfach!
Sorry, ich habe den Eindruck, du verbringst den Tag lieber am PC als auf dem Rad.
 
Ich plane alle meine Touren (ca. 15 /Jahr > 100 km) mit Komoot, bisher ohne Probleme.

Man kann auch GPX-Dateien(z.B. vom BRouter) in Komoot importieren und weiterplanen.
Das Routing vom BRouter ist immer noch ungeschlagen. Komoot ist in vielerlei Hinsicht die rundere Lösung.
  • man kann Touren speichern und später ändern/weiterplanen bzw Varianten erstellen
  • interessante Highlights werden angezeigt (und können selbst hinzugefügt werden)
  • die (am Computer) geplanten Touren erscheinen automatisch in der (Smartphone) App (und umgekehrt)
  • man kann neben Komoot/OCM jederzeit auf Google Satellite umschalten
  • die Wegbeschaffenheit und die Wegtypen werden recht zuverlässig angezeigt
  • man kann sich durch alle "schlechten Abschnitte" (Loser Untergrund, Fester Kies, Bundesstraße, ...) durchklicken und einfach die Strecke anpassen
  • übers recht zuverlässige Höhenprofil kann man (manuell) die schlimmsten Anstiege umfahren
  • Benutzer eines Wahoo Elemnt (Bolt) bekommen die Komoot-Touren automatisch synchronisiert
Mir persönlich taugt bei Komoot nur das "Fahrrad"-Profil (ohne Schotter). Welches trotzdem gelegentlich auf (fein)geschotterte Radwege ausweicht, was man aber anhand der Wegbeschaffenheit gut erkennen und korrigieren kann. Das Rennrad-Profil schickt mich für meinen Geschmack zu oft auf Bundesstraßen, selbst wenn daneben perfekte Wege verlaufen, und ist deshalb untauglich.
Leider bietet Komoot nicht die Freiheiten des BRouter, z.B. was die Vermeidung von Steigungen betrifft. Vielleicht schicke ich mal eine Wunschliste an die Entwickler.

Ich hatte mir irgendwann mal das Karten-Komplett-Paket von Komoot gegönnt, als es vergünstigt angeboten wurde, aber dann Komoot so gut wie nie genutzt. Komoot hat seitdem viele Fortschritte gemacht. Kürzlich im Südtirol-Urlaub habe ich spontan ein paar Touren geplant. Funktioniert in der App gut, wenn auch nicht ganz so komfortabel wie am Computer.
Inzwischen plane ich recht viel mit Komoot am Computer. Mir gefallen die Highlights - ich habe nahe bekannter Strecken völlig neue Sehenswürdigkeiten entdeckt. Und dass man die Touren speichern und schrittweise optimieren kann, finde ich auch sehr gut.
 
Ich bin heute zum ersten mal eine Strecke mit Komoot gefahren und kann TarnKappe nur zustimmen.
Wenn man einen GPX Track am Rechner in Komoot importiert, ändert Komoot diesen je nach Profil um.
Der original Track ist aber rot hinterlegt und bleibt somit sichtbar und kann wie in Google Maps dann nach Bedarf angepasst werden.
Sehr gut gefällt mir auch die schnelle Neuberechnung, wenn man den Track einmal verlässt.
 
Ich bin frueher nur mit Karte gefahren. Am liebsten 1:200000 Michelin. Man erkennt die Gebirge vernuenftig. Kleinere Steigungen erkennt man an den Hoehenmetern die an der tiefsten und hoechsten Stellen angegeben sind.

Heute gibts das online. viamichelin
Eignet sich noch immer fuer die Planung laengerer Strecken.

Ich selbst bin mit den Jahren faul geworden und nutze jetzt oft die touristischen Radwege.
In Holland am liebstens das knopppuntennetwerk.
In der Schweiz. Veloland.ch
Und in Deutschland die Entdeckerkarte des Adfc.
Opencyclemap gibt auch oftmals vernuenftige Streckenvorschlaege.

Vorteil ich muss mich nicht staendig auf Karte oder Smartphone schauen.
Und es gibt es auch deutlich mehr campingplaetze.

Smartphone hab ich beim radeln dabei.
Bei mir uebernimmt oruxmaps in Zusammenarbeit mit brouter die Planung. Kartenmaterial von openandromaps.

Papierkarten nehm ich dann mit wenn ich abseits von ausgeschilderten Radrouten unterwegs bin.

Sprachansagen wuerde ich in Staedten gut finden. Nur bin ich mir nie sicher ob die bei der Planung die Einbahnstrassen alle kennen.
 
Zu Komoot fällt mir im Zusammenhang mit dieser Meldung noch ein Punkt ein:
  • die App liefert gute Sprachanweisungen (Abbiegehinweise), man kann mit dem Knopf im Ohr meist aufs Display verzichten
 
Moin moin,
auch mit NAVIKI kann man nach Sprachansagen (weibliche Stimme mit leicht osteuropäischem Akzent) navigieren. Während meiner letztjährigen Fahrradreise nutzte ich ausschließlich diese komfortable und stromsparende Funktion, nur an komplizierten Kreuzungen etc. schaute ich gelegentlich auf das Display. Einen "Knopf im Ohr" braucht man dabei eigentlich nur in lauten Städten.
Betreffs der Höhenmeter kann man sich diese aufsummiert, jeweils rauf und runter anzeigen lassen, parallel wird das Höhenprofil der gesamten Route angezeigt. Durch Verschieben der Route mit dem Mauszeiger oder durch Verändern der Optionen (z.B. Alltag/Freizeit/Rennrad) kann man auf einfachste Weise das Routing in Bezug auf unnötige +Höhenmeter optimieren.

NAVIKI ist inzwischen mit einigen großen Anwendern verpartnert, beispielsweise mit
Volkswagen
Stadt Köln
Stadt Berlin

Verschiedene Städte nutzen NAVIKI zur Analyse von Radverkehrsströmen
Wie schon erwähnt, kosten einige Zusatzfunktionen und -Optionen eine Handvoll Euros, ich halte dies für vertretbar...

Gruß aus Münster von
HeinzH.,
der NAVIKI nicht nutzt, weil es ein münstersches Produkt ist, sondern weil es einfach gut ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann auch GPX-Dateien(z.B. vom BRouter) in Komoot importieren und weiterplanen.
GPX-Dateien hatte ich auch schon importiert (gefahrene Routen vom Navi). Aber auf die Idee die BRouter Route zu importieren und nachzubearbeiten bin ich noch nie gekommen...:unsure:
Eine asphaltfreie Tour und nicht zu steile Tour mit BRouter planen und dann noch die Sehenswürdigkeiten in Komoot dazufügen.
Manchmal kann das Leben so einfach sein, danke @TarnKappe
 
Kauf dir ein Teasi und gut ist. Futtere dann eine komplette Schwarzwälder Kirsch und tippe die Kalorin in das Ding ein. Es rechnet dir dann auf dein Systemgewicht bezogen drei Strecken aus, von denen du dann eine fahren darfst um deine Torte wieder zu neutralisieren. Ich verspreche dir schon im Voraus eine landschaftlich schöne und auch weite Tour.:sneaky:
 
Keine gute Idee. Ich komme im Bundesverkehrsministerium irgendwie nicht gut an. Wollte mal bei Dobrindt vorsprechen, da ist der einfach abgetaucht. Dabei wollte ich gar nichts wegen Radwegen.....sondern wegen Digitalisierung im Straßenbau. Meinen Algorithmus - der erst in der Testphase ist, ein Projekt ist richtig schiefgelaufen, s.u. - halte ich natürlich streng geheim. Davon weiss nur dieses Forum :)

Hier der erste Versuch, hat nicht richtig geklappt mit dem Radweg.

Es ist zum einen mein früherer Arbeitsweg (ich war bei der Stadt.......letzten Endes dem Bauamt unterstellt, wenn auch nicht direkt dort tätig.....). Nach meinem Seitenwechsel zum Bauunternehmen hatten wir hier den Auftrag, dort wo im Bild die roten Punkte sind, einen neuen Stauraumkanal zu verlegen. Die Wiederherstellung des Asphalts war nicht ausgeschrieben, kam mir komisch vor. Mein früherer Chef hat auf Nachfrage dann geantwortet, dass hier nur Mutterboden aufgetragen und Gras angesät wird. Der Radweg würde halt unterbrochen, die Wiederherstellung sei zu teuer....................................

Dort wo die blauen Punkte sind, war in den früheren Luftbildern (vor diesem Schildbürgerstreich) eine deutlich beschädigte Grasnarbe und viele Spuren zu sehen. Das kommt davon, wenn ein Radweg rechts weiter geht, die meisten Radfahrer (wie auch ich täglich) an dieser Stelle aber links abbiegen wollen. Da der Radweg weiter vorne aus der Stadt kommend (rechts vom Bild) in einem Gewerbegebiet mit Einkaufszentrum und Tankstelle vorbeigeht, war er von der Sorte "Einer aus einer Ausfahrt übersieht mich hundertprozentig". Insofern ist es nicht schade drum, nur ziemlich kurios.

Am Ende stellt sich doch die Frage: Bug oder Feature ? Vielleicht wäre das Beseitigen von ungeliebten Radwegen einfacher.....Schilda.JPG
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Schwarzwälder Kirsch

Je nach Gehalt an Schwarzwälder Kirschwasser darfst Du dann aber Schlangenlinien und aus dem Graben hochrappeln beim Kalorienverbrauch mit ansetzen .-)
 
Ich denke hier muss man planen sehr differenziert sehen. Hochgeschwindigkeitsstecken von ~ 100km plane ich recht detailliert am Rechner vor - hier kann mitunter auch die Satelliten-Sicht wichtige Erkenntnisse bringen. Nach 3 bis 5 Fahrten (mit jeweiligen Anpassungen vor Ort) steht dann die (für mich) optimale Strecke.
Bei großen Entfernungen ~ 700km genügt mir eine Grobplanung der Streckenführung. Hier zählen oft andere Prioritäten - zumutbare Teilstreckenlänge für begleitende schwächere Fahrer (Kinder), Campingplätze/ Übernachtungsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten. Bei unserer Familientour quer durch D von Ost nach West war klar, dass einige Mittelgebirge im Weg lagen und wir drüber mussten. Also Tagsetappen ggf. anpassen. Da die Zeit begrenzt war, haben wir gerne Radfernwanderwege genutzt (von Ost nach West immer schlechter beschildert). Für spontane Neuorientierungen im Feld genügen da recht grobe Autokarten auf denen die Schlechtigkeit der Straßen farblich gut aus differenziert ist (schlecht für Auto, häufig weiß = meist gut für's Rad). Ein bisschen sollte man schon die Topographie der Strecke in Kopf haben und Karten lesen können so a la "Wasser fließt nach unten und kommt von oben und rechts und links vom Wasser ist es nicht notwendigerweise flach. Der Rest kommt beim Fahren. Hilfreich ist ein Bleistift geschriebener kleiner (!) Zettel mit einer Liste von Ortsnamen, die mau passieren muss/müsste.
Manchmal gebe ich auch bei bekannten (Kurz-)Strecken einfach Start und Ziel ins Smartphone-Navi (Osmand) ein, und wundere oder entdecke woher mich das update herführt. Hier habe ich i. d. R. durch grundsätzliche Ortskenntnis die Möglichkeit totalen Katastrophe auszuweichen oder lerne sogar im eigenen Revier neue Schleichwege kennen. Hilft auch das Navi verstehen zu lernen und zu interpretieren, wenn man sich mal auf einer größeren Tour irgendwo total verfranzt hat oder spontan die kürzeste Route von Punkt X zum nächsten Fahrradhändler benötigt.
 
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