PINION – und sie bewegt sich doch :)

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Ein weiterer Vorteil von Liegerädern ist ab sofort, dass man recht leicht Pinion-Getriebe in sie einbauen kann. Jahrelanges Warten darauf hat nun sein Ende. Nachdem ich heute den halben Tag mit der kniffligen Montage gestraft war, konnte ich mich nun eben mit der ersten Ausfahrt belohnen. Ergebnis: sie funktioniert tatsächlich.

Falls einige in all den Jahren des Vorankündigungsmythos vergessen haben, was eigentlich Pinion war: www.pinion.eu – Ein Tretlagergetriebe mit 636% Gesamtübersetzung in 18 gleich abgestuften Gängen. Von den Eckdaten (und preislich) also jenseits der Rohloff und mit dem weiteren Vorteil, dass dieser Schatz nicht als rotierte Masse im Rad verdreckt, sondern schön im gefederten Schwerpunkt liegt (bei Mountainbikes) oder würdig vor sich hergetragen wird (bei Liegerädern).

Für Liegeräder ist die Pinion nun derart erreichbar, dass man (wir) sie über eine Brücke an passende Rohre schweißen und sie so als Tretausleger einwechseln kann. Danach kann man sein Hinterrad auf Singlespeed ummodeln und die Kette sauber wegpacken.

Da ich hier in Berlin keine ordentlichen Steigungen habe, konnte ich meine rekordverdächtigen 162 Gänge leider noch nicht sinnvoll ausfahren (ich hab die 9fach hinten erst mal drin gelassen…). Aber auch die einfache Übersetzungsbreite ist schon beeindruckend. Kleine bisher aufgefallene Makel: man kann in manchen Gängen nicht unter Last schalten und in den Gängen 7 und 13 hört man den Freilauf leise rattern (der ist dort konstruktionsbedingt). Morgen teste ich auf dem Highspeed-Oval… etwas ausgiebiger.
 

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Sieht gut aus... Gefällt mir die Idee. Gerade bei den kleinen Rädern und dem Umwerfer ist das von Vorteil... Was kostet ein Piniongetriebe? :D
 
AW: PINION – und sie bewegt sich doch :)

Ein weiterer Vorteil von Liegerädern ist ab sofort, dass man recht leicht Pinion-Getriebe in sie einbauen kann. Jahrelanges Warten darauf hat nun sein Ende. Nachdem ich heute den halben Tag mit der kniffligen Montage gestraft war, konnte ich mich nun eben mit der ersten Ausfahrt belohnen. Ergebnis: sie funktioniert tatsächlich.........

Hallo Steffen,
das Piniongetriebe wird wenn ich richtig sehen nur über 2 der 6 Befestigungspunkte am Rahmenausleger angeschraubt, oder übersehe ich etwas? Auf der Eurobike 2011 konnte ich ein Testrad mit dem Getriebe auf einem Rollentrainer fahren, der Ersteindruck war sehr gut, satter Antrieb, leise und schnelles sauberes Schalten. Na bin ja mal gespannt wie das weitergeht.
Oder ist das mit der 2Punktbefestigung anstatt 6 Punkten erstmal eine schneller Testaufbau?
Vielen Dank für die Info und die Bilder.
Gruß von
thegetaway

P.S. ich sehe gerade, Du hast die Montagebrücke unten am Ausleger angesetzt, quasi freitragend die Montagebrücke? Vielen Dank für die Info.
 
AW: PINION – und sie bewegt sich doch :)

Sieht erst mal gut aus. Bin gespannt über Praxisberichte und Erfahrungen. Interessant wäre auch der Preis für Getriebe plus Ausleger.
 
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Okay, vorne steht ja hoffentlich eine eins, an dritter und an vierter stelle steht jeweils eine null, aber die zahl dazwischen ... 3 ? ... 4 ? ... 5 ? ...

MfG
Andreas I.
 
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Ein weiterer Vorteil von Liegerädern ist ab sofort, dass man recht leicht Pinion-Getriebe in sie einbauen kann.

Hm, kann man? In den FAQ steht unter 4) immer noch, dass man dazu "industriell fertigender Hersteller" sein muss.

Und die angegebenen Hersteller sehen nicht so aus, als könne man billich mal eben ein Spenderrad schießen... ;)

Tim
 
AW: PINION – und sie bewegt sich doch :)

Coole Sache, genau so hatte ich mir das für meine Speedmachine vorgestellt, als "vor Jahren" der Mythos Pinion aufkam. :dafuer:

Frage 1: Wie schwer ist so ein Getriebekopf am Ausleger im Vergleich zu "nix" bei einer DualDrive-Speedmachine ohne Umwerferhörnchen?
Frage 2: Lässt sich das "überflüssige" Material (siehe Abb. 3) am Getriebegehäuse entfernen?
Frage 3: Wie wird die Kette gespannt bei einem Liegerad mit Hinterbaufederung?

Bin gespannt, wie's in dieser Richtung weitergeht. Irgendwann werde ich meine DD ja ersetzen müssen. ;)

Andreas
 
AW: PINION – und sie bewegt sich doch :)

Preise, Preise… ach, man sollte diese edelste Hochtechnologie doch nicht banalisieren durch ein schnödes Preisschild! Na gut, als Einzelteil wird es die Pinion nicht geben, sondern dem Sinn nach nur als komplettes Herstellerfahrrad, die im Höchstpreissegment beginnen. Bei Liegerädern haben wir uns als Hersteller von eigenen Rädern (siehe abgebildeten Hi-Liner, formerly known as „straightliner“) sowie Custommade-Umrüst-Tretausleger-Einheiten (Pinion CUT :D) ins Zeug gelegt und werden das Set – sobald die Tests sich bewährt haben – ab etwa 1600€ anbieten können, Kompletträder ab etwa dem doppelten.

Die Pinion-Preise werden auf absehbare Zeit nicht sinken. Sie werden schon in großen Stückzahlen in (Kapazitätslücken) der Autoindustrie gefertigt; zudem müssen sie die jahrelangen Investitionskosten der beiden Porsche-Jungs & Co wieder reinspielen. In der Marktstellung ist das Getriebe sein Geld jedoch absolut wert, wenn es wie geplant läuft… und die Serienstartverzögerung lag darin begründet, dass es dies bisher noch nicht zufriedenstellend tat.


  • Das Getriebe ist mit 6 Schrauben an der Alu-Brücke befestigt. Ob die liegende Position bleibt, oder die übliche Aufrechtposition eingenommen werden muss, müssen wir noch testen – Pinion hatte erstmal keine Einwände gegen die gedrehte Lage.
  • @ Alukoffer: das überschüssige Material ist die Brücke – die Buckel vorne sind eigentlich Schweißfleisch (in der Aufrechten).
  • Gewichtstechnisch muss man mit knapp 2kg mehr da vorne rechnen, genauere Zahlen später.
  • Es gibt auch einen optionalen Kettenspanner, der direkt am Getriebe angebracht wird.
  • @ Osis: momentmal, "kleine Räder"? das sind 28" - das Gefährt ist grooooooß... so als Referenz

VG, Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: PINION – und sie bewegt sich doch :)

Hallo Steffen,

interessantes Projekt. Gibt es auch Überlegungen wie man so ein wertvolles Teil vor Zugriff schützt? So ein Tretlagerausleger ist ja recht einfach abzunehmen, zumal in der gezeigten Variante mit Schnellspannern. Aber auch ohne Schnellspanner oder mit pitlocks statt Schnellspannern könnte doch auch das Pinion-Gehäuse selbst einfach abgeschraubt werden, oder übersehe ich etwas?

Schönen Gruß,

Ralf.
 
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Gefällt mir!

Mich würde der Wirkungsgrad interessierten. Was wiegt der Kopf ohne Kurbelarme. Was für eine Aufnahme ist das wie breit baut die Achse. Wie ist der Q Faktor.
 
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schick das Ganze :dafuer:, als Nachrüstausleger fürs LR durchaus interessant.

Was gibt's dann für Kettenblattgrößen? Auf der Pinion-Website ist von 21 Zähnen die Rede, die in Verbindung mit einem 24er Ritzel hinten eine Entfaltung von 1,30-8,28m (bei 26" HR) ergeben. Am 20"HR müsste man für die gleiche Entfaltung dann wohl ein 18er Ritzel montieren, wobei 21/18 irgendwie nicht nach besonders langlebig und guter Wirkungsgrad klingt. 28/24 wäre mir da schon lieber.

Gruß,

Norbert
 
AW: PINION – und sie bewegt sich doch :)

Gibt es auch Überlegungen wie man so ein wertvolles Teil vor Zugriff schützt? So ein Tretlagerausleger ist ja recht einfach abzunehmen, zumal in der gezeigten Variante mit Schnellspannern.

Sehr gute Idee. Wo produziert Steffen noch gleich seine Räder?

Ähm. ;-)

Balu
 
AW: PINION – und sie bewegt sich doch :)

Auch wenn mir die idee mit der Universalnachrüstbarkeit via Pinion im Tretlagermasten einleuchtet, irgendwie wirkt das komisch mit dem Getriebeteil ganz weit da vorne, draußen... auf irgendeinem Blatt Papier hab ich eine Skizze gemacht von einem Dalli- Shark- Klon mit der Pinion anstelle des altbekannten Zwischengeleges, scheint mir massenmäßig sinnvoller.

Für die Jüngeren unter uns, das hier ist ein Dalli Shark:
DalliTheodor.jpg
 
AW: PINION – und sie bewegt sich doch :)

So, nun hab ich die Berliner Topografie mal etwas ausgiebiger beradelt. Da ich meine 9-fach Kassette hinten noch drin hatte, konnte ich gleich feststellen, dass zu kleine Ritzeln (11er) zu Recht verboten sind. Man schwimmt, federt und eiert… die Kraftverhältnisse für Getriebe und Kette dürften folgend tödlich sein, also: nicht nachmachen und schön die vorgegebene Kombi verwenden 30/24 oder 24/21! Für 20“ sollte wohl 30/21 hinreichen. Ich hab dann ein mittleres Ritzel eingelegt und nur noch mit der Pinion agiert. Die Übersetzungsbreite hatte Reserven, d.h. den brachialen Anstieg des Kreuzberg (kurz ~10%) konnte man locker im 3-4. Gang nehmen, die Topgeschwindigkeit von 54km/h auf dem Tempelhofer Feld hab ich im 16. Gang geschafft, hatte also noch ordentlich Luft nach oben (also gangtechnisch, die Lunge war platt und die Startbahn aus). Ansonsten hat der Testparcours Berlin v.a. nervöse Ampeln zu bieten, wo das Schalten im Stand so manchen Start rettet... d.h. das funktioniert tadellos und schaltet sich sauber – es ist nur gewöhnungsbedürftig, dass man unter Last bestimmte Gänge nicht einlegen kann.

Positiv: die Freiläufe auf den Gängen 7 und 13, die ich bei der Montage noch deutlich hörte, haben ihr rasseln eingestellt und laufen ununterscheidbar ruhig von den anderen. Weiterhin (nur) bei der Montage konnte man feststellen, dass die Leichtläufigkeit bei den kleinen Gängen grandios ist, man spürt null Widerstand. Die großen Gänge laufen nicht mehr so leicht, insb. beim 18. sind einige Watt erforderlich, um die Kurbeln frei zu drehen, was man 2 Gänge drunter nicht mehr spürt.

Thema Montage noch: Alles easy, nur die Zugverlegung ist teils ätzend. Im Getriebe muss man gehörig fummeln und im Drehgriff bekommt man die Zugenden nicht ordentlich geschnitten und endgelagert, wodurch die beim Drehen leicht splissen. Entweder Pinion muss da noch ne Lasche einziehen, oder ich meine Methoden ändern.

Das mit der Prävention ungewollten Besitzerwechsels ist sicherlich ein Problem für das es noch keine Lösung gibt. Das Teil ist mit 6 Torx-Schrauben an der Brücke, und noch einfacher im Rahmen verankert. Eine erste Überlegung könnte sein, die Schraubenstandards noch seltener zu wählen, z.B. www.sicherheits-schrauben.de … aber das schützt auch nur vor Gelegenheitsdieben. Es gilt dann wohl erst mal, was für jedes (handliche, markgängige) Rad oder teure Komponenten gilt: man lässt es nicht draußen stehen, sondern holt es nur zur Ausfahrt aus dem Panzerschrank… bzw. schraubt die Red-Garnitur oder das Rohloff-LR ab, um die Nächtens unterm Kopfkissen zu sichern. In Berlin gilt das schon für jedes Rad, dessen Wert 300€ übersteigt… ein Segen, dass die üblichen Verdächtigen wenigstens nicht Liegeradfahren können.

VG, Steffen
 

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