Petterssons Rotmilan

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Hallo liebe Velomobilisten !

Nach gut 3000km seit Mitte Juli möchte ich mal Rückmeldung über meine Erfahrungen mit meinem Sl
geben.

Fahrzeug : Milan Sl Mk4 60 , kurbel 155mm, Übersetzung vorne 39/64, hinten 11-40, Lichtkanone,
Heckfederung, 2 Rückspiegel

Vorher hatte ich keine Liegeraderfahrungen. Es fühlte sich gleich gut an, keine Schmerzen in Muskeln,
Sehnen oder Gelenken. Ich glaube aber nicht, wie irgendwo gelesen, dass 1000km Gewöhnung aus-
reichen. Es entwickeln und verändern sich auch jetzt noch Motorik + Muskulatur.
Mittlerweile habe ich eine gut passende Position gefunden. Den Sitz habe ich in Höhe der oberen LWS
mit etwas Isomatte abgepolstert. Ventisit hat mir nicht gefallen.
Die Schultern haben ständigen, aber nicht störenden Kontakt zur Karosse, die Oberschenkel ditschen
immer leicht am Radkasten oder am Tiller an, aber auch nicht störend.
Die flache Sitzposition ist mir sehr angenehm. Den Kopf lehne ich selten an.
Armstützen verwende ich keine. Ich merke, dass ich vor Allem bei Anstrengung, am Tiller ziehe.
Scheint mir gut zu tun, ohne viel Unruhe in die Fuhre zu bringen.
Am liebsten fahre ich ganz offen, da ich unter 800 Hm auf 100km normalerweise nicht wegkomme
und entsprechend schwitze.
Ausserdem mag ich die freie Sicht und die angenehmere Geräuschkulisse !
Allerdings sind Deckel und Haube bei Regen und Kälte schön und wohl auch etwas schneller. Gefühlt
aber erst ab 55-60km/h.
Der Sl liegt stabil auf der Strasse und fährt sich wie ein Gokart um Gullideckel und Schlaglöcher:)!
Natürlich reagiert ein 25kg Fahrzeug auf Seitenwind, lässt sich aber sicher ausgleichen.
Die Federung vorne ist sehr hart und direkt und gibt ein gutes Gefühl für die Kurvenhaftung.
Die hintere Federung ist perfekt ! Unauffällig, wirksam und ohne spürbaren Einfluss auf den Antritt.
Die Kraftübertragung wirkt sehr steif und effektiv, obwohl die Kettenblätter sichtbar seitwärts pendeln.
Überhaupt fühlen sich die mir möglichen Geschwindigkeiten irre hoch an, was wohl auch am niedrigen
Fahrzeuggewicht liegt.
Bisher hatte ich nur eine Panne wg. Reifenplatzer durch 2cm Riss vorne rechts. Danach auf Pro One Tubeless
vorne und Wild n`Run 28mm mit Schlauch hinten gewechselt. Grosse Verbesserung !
Sonst, ausser etwas Feintuning an Schaltung und Ketteölen nichts gewesen (y)!

Mittlerweile fühle ich mich im Strassenverkehr sicherer als zu Beginn, was zum grossen Teil an den
zwei Rückspiegeln liegt . Ich hatte vor drei Jahren einen Unfall, wo mir ein Auto von hinten in`s
Rennrad fuhr:(.
Nun bin ich weingstens vorgewarnt !
Ausserdem behandeln mich die allermeisten Verkehrsteilnehmer respekt- und rücksichtvoll ! Viel
besser als mit dem Up !
Für das eine Prozent Träumer und Hirnis muss man sowieso mitdenken(n).

Vorläufiges Fazit:
Ich freue mich auf jede Ausfahrt !
VM-Fahren macht auch, und ich finde besonders, im Mittelgebirge Spass!!
Die Anschaffung war die beste Entscheidung seit langem. Auch wenn ich nicht soviel Zeit dafür
freischaufeln kann.

Wer bis jetzt durchgehalten hat darf sich ein Bier nehmen:) !

V.G. Markus
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Ich merke, dass ich vor Allem bei Anstrengung, am Tiller ziehe
Genau das hört erst nach einigen mehr Kilometern auf. Ich erinnere mich auch an meine erste Fahrt mit 12 % Steigung, wie ich hilflos über den Tiller mehr Kraft entwickeln wollte. Irgendwann gewöhnten sich die Arme an die obligatorische Ruhe, ähnlich wie der Kupplungsfuss im Automatik-PKW.
Ansonsten teile ich Deine positiven Erfahrung. Einzig würde ich mal nach der Ursache für die pendelnden Kettenblättern schauen. Das muss nicht sein. Mein 70er macht das auch nicht!
 
Pendeln ist vielleicht das falsche Wort. Das ganze Tretlager bewegt sich schon unter leichter Belastung ein wenig recht / links, was am zugewandten Rand des Kettenblatts
und am Umwerfer zum sichtbaren Ausschlag führt. Wird unter starker Belastung aber kaum mehr. Habe die Schrauben des Tretlagerschlittens schon nachgezogen.
Das Material zum Abpolstern zwischen Tretlagerschlitten und Mast wird ja wohl nicht so nachgiebig sein. Habe schon den verstärkten Mast (Mk4 +).
 
Das Material zum Abpolstern zwischen Tretlagerschlitten und Mast
Was für Material? Bei mir ist da nichts zwischengelegt und die Schellen sind auch bei gelösten Schrauben bombenfest. Um das Tretlager zu verschieben, muss ich die Schellen ganz abnehmen. Ihr seid alle viel zu stark für den zarten Milan.
 
dass ich vor Allem bei Anstrengung, am Tiller ziehe
Du musst Deinen Sitz so einstellen, dass Du selbst bei vollem Druck aufs Pedal das Gegenlager im Gesäß hast. Selbst bei steilen Auffahrten bleiben die Arme dann völlig locker. Man kann das mit dem richtigen Tretlagerabstand und Sitzstellung hinkriegen.
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Spannung in der Hüft/Bauchregion aufbauen kannst,
Das trifft nur beim Rennrad zu, auf diese Art habe ich beim Bergaufsprint schon mal den Lenker abgebrochen, was sehr unangenehm war.
 
Was für Material?

Sieht aus wie Folie oder Stoff. Dachte gegen Verrutschen und zum besseren Formschluss auf Carbonunterlage. Schaue heute Nachmittag.

Wenn du dich so besser im Sitz aufrichten kannst und Spannung in der Hüft/Bauchregion aufbauen kannst, wäre das die genau richtige Technik zum Beschleunigen und Bergauffahren.

Ich zieh` nur leicht. Die Bauchmuskeln spannen sich etwas und habe das Gefühl, mehr leisten zu können.
 
Pettersson, Du hast den gleichen Milan wie ich und für das Ziehen mit der gesamten Körperspannung ist die Lenkung im Velomobil nicht gebaut. Ich rate Dir den Tiller locker in den Händen zu halten. Du hast nur das Gefühl mehr leisten zu können.
 
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Habe mal den Tretlagerschlitten fotografiert. Es liegen seitlich ca. 2-3mm ( Gummi?) Material unter (komprimiert).
Die Schelle baucht seitlich etwas aus. Die Bewegung entsteht anscheinend zwischen Schelle und Mast.
Gemessen habe ich 41mm Breite und 43mm Höhe am Mast.

Zum „Tillerziehen“ :
Ich ziehe ja nicht wie ein Ochse, sondern leicht und habe das Gefühl damit, in Verbindung mit leicht angespannten
Bauchmuskeln bei harten Antritten oder steilem Berg stärker zu sein. Die Hüfte stützt dann auch im Sitz mit ab.
Zurücklehnen und mit locker gehaltenem Tiller fahre ich wenn es länger gleichmäßig läuft und ich die erreichte
Geschwindigkeit halten will.
Das ist aber auf meinen Strecken in der Umgebung nicht so häufig. Es gibt viele Zwischenanstiege, wo man mit
Einsatz „drüberwuppen“ kann.
Vielleicht ändert sich meine Technik ja auch noch. Bin ja noch nicht soviel liegend gefahren(y)!

P.S.Wie mache ich es, dass mein Text nicht im Zitat des Vorredners erscheint(n)?

Gruß Markus
 
Servus,

dein Milan sieht ja nicht nur fast genauso aus wie meiner, der wird auch noch in ähnlichem Gebiet bewegt :) Da sind Velomobile ja sonst eher selten zu finden.
Wie schnell bist du denn im Schnitt unterwegs bei Ausfahrten?

Gruß,
Patrick
 
Habe mal den Tretlagerschlitten fotografiert
Die Schellen müssen natürlich ganz an den Enden des Tretlagerschlittens angebracht werden. Außerdem ist zwischen den Schellen noch reichlich Luft, die sind also noch nicht angezogen. Bei mir liegen sie voll am Schlitten an und sind bei den Schrauben noch ca 8mm auseinander.
 
Das ist doch der Plastiktretlagerschlitten, wie hier von @Krümi s Verkaufsthread:
index.php

Den hab ich momentan auch noch im SL und hoffe, mit Austausch auf den Aluschlitten das Wobbeln wieder aufs Niveau an meinem alten GT zu bekommen.
Mit +-5mm Kettenlinienschwankung (des großen Blatts) bei 22% Steigung wirds echt knapp, unbeabsichtigtes Schalten aufs große Blatt zu verhindern. Sieht mir nach der Versteifung so aus, als würde die Tretlageraufnahme gegen den Schlitten tordiert.

Was ich mir nicht vorstellen kann sind mehrere mm elastische Polsterung. Ich denke, Du verwechselst das mit dem Schlitten selber aus CF-verstärktem Spritzguss.
Zieh die Klammern nicht zu fest, Du zersttörst sonst den Carbonmast oder die Klammern. Bei Knarzgeräuschen hilft eine Schicht breites Klebeband auf dem Mast, damit die Anlegfläche größer wird.

Gruß,

Tim
 
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