Peregrin 2018

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Peregrin 2018 "Top-Version"

Wie schon hier erwähnt durfte ich Mitte April 2018 ein neues Peregrin in Empfang nehmen.
Mit nun 1500km in den 1.5 Monaten möchte ich hier meine Erfahrungen mit dem Neuen wiedergeben.

Hintergrund I
Mit Birk und Wolf&Wolf kommen in meiner Wahrnehmung zwei der innovativsten Liegevelohersteller in Europa aus der Schweiz (hier ist von Einspurern die Rede nicht von Velomobilen oder Trikes). Nachdem Wolf&Wolf und ihre tollen Räder lange im Forum auch sehr wenig präsent waren hat sich dies in der Zwischenzeit geändert, u.a. sicher auch Dank den starken Auftritten an der Spezi (ab 2016?) und der (dadurch) stetig wachsenden Fangemeinde (W&W-Thread). Sie stellen nicht nur schöne Räder her sondern überzeugen auch mit ihrem Marktauftritt.

Jürg Birkenstock baut seit Jahren wunderschöne Velos, hier im Forum ist davon aber sehr wenig zu spüren. Die Berichte von Andreas S. und Berhard B. zu ihren Birk Comet liegen schon etliche Jahre zurück. Vom tollen Radonneur-Comet welches letztes Jahr bei LEL dabei war hörte man z.B. bisher leider nicht sehr viel (oder habe ich es übersehen?). Aktuell ist der Comet neben dem M5CHR wohl das einzige wirklich schnelle Liegerad welches noch in Produktion ist.
Das zweite Produkt aus dem Hause Birk, das Peregrin, wird noch weniger wahrgenommen als der Comet.
Einerseits ist dies verständlich da der Comet quasi der Ferrari unter den Liegerädern ist, andererseits ist dies aber schade, da das Peregrin seine eigenen Qualitäten hat und einen sehr grossen Einsatzbereich abdeckt.

Bei Frauen ist off die Rede vom "kleinen Schwarzen", einem Klassiker der Damenmode, ein Kleid welches zu vielen Anlässen getragen werden kann. Das Peregrin bezeichne ich gerne als mein kleines Schwarze da es sehr universal einsetzbar ist und mit seiner unauffälligen klassisch eleganten Optik erfreut.

Persönlich habe ich seit 2009 einen Comet, seit 2012 zwei Peregrin (genauer meine Freundin und ich je eines) und nun fand Mitte April 2018 das dritte Peregrin bei uns seinen Horst. An langfristiger Erfahrung mit Birks sollte es also nicht mangeln.

In diesem Thread möchte ich mein neues Peregrin etwas vertiefter vorstellen.
 
In diesem Thread möchte ich mein neues Peregrin etwas vertiefter vorstellen.

Wir warten...(y):)
Was ist anders, besser? Dass die Peregrins von Anfang an super durchdachte Räder waren darüber geben schon einige Beiträge hier im Forum und anderswo Auskunft, ich selber habe leider noch keines in echt gesehen, geschweige denn fahren dürfen.
Das ist ja nicht so wie bei den Rennrädern, neue Shimano Gruppe dran, andere Lackierung und Dada - das ist das 2018er Modell. (Ich übertreibe).

@carbono als Konstrukteur und Birkenstock als Hersteller, falls die Rollenverteilung so richtig wiedergegeben ist - da darf man schon gespannt sein, wie die Schippe aussieht, die die Meister da noch oben draufgemacht haben.
 
Hintergrund II
Ein Comet und 2 Peregrins sind schon seit 2012 nicht wegzudenkender Bestandteil unseres Fuhrparks (wir besitzen kein Auto und können angesicht der resultierenden Einsparungen uns schöne Velos leisten).
Nach knapp 5 Jahren lässt sich dann doch der Wunsch nach einem neuen Velo nicht mehr unterdrücken. Ich vereinbarte mit Jürg die Bestellung eines Peregrins quasi als Lückenfüller.
Sprich falls er nicht ausgelastet wäre, dann kann er an meinem Velo bauen, ansonsten andere Aufträge vorziehen.
Positiv war dann, dass die Auslastung bei Birk gut war, was für mich natürlich die Wartefrist verlängerte (=mehr Vorfreude, eine der schönsten Freuden).
Nachdem der Lückenfüller etwa eineinhalb Jahre nicht zum Zuge kam wurde dann der Bau mit einem Lieferziel auf die Velosaison in Angriff genommen.

Wie gesagt haben wir schon zwei Peregrins der ersten Serie.
Der Entwurf stammt ja von Charles Henry @carbono Velomobil.ch
Nach einem ersten Prototypen wurden eine erste Serie von 8 Stück 2007/2008? durch Jürg Birkenstock gebaut.
Davon wurden 5 zeitnah aufgebaut und 3 landeten bei Charly im Keller.
Aufgrund anderer Projekte (wie POB) blieben sie aufgrund Zeitmangels dort obwohl durchaus einige Interessenten vorhanden waren.
Nachdem ich erfuhr, dass Heinz A. ein Peregrin haben möchte setzten wir Charly die Pistole an die Brust und nötigten in die 3 Peregrins aufzubauen.
Damit war auch der Weg offen für die Produktion weiterer Peregrins direkt von speedbikes.ch
Die Fertigung der Peregrins ist hierbei in der Verantwortung von Jürg Affolter (langjähriger Mitarbeiter bei Birk).
In der Zwischenzeit sind nun schon über 20 Peregrins unterwegs (wieviele genau? @Jürg Birkenstock)

Die Velos von Jürg sind eigentlich immer Einzelanfertigungen.
Das Peregrin wurde ebenfalls ständig weiterentwickelt, wobei nach dem Motto "Alles wird besser, Gutes bleibt gut" auch die ersten Comet oder Peregrins immer noch sehr gute Velos sind.

Entsprechend ohne Anspruch auf Korrektheit sehe ich 3 Haupt-Entwicklungsstufen mit 2 Unterstufen:
Prototyp / Serie 1
Serie 1b mit Aufbau 2012 weitgehend identisch mit Serie 1
Serie 2 mit neuer Sitzkontur und Steuerlager nach vorne versetzt (neue Geometrie)
Serie 3 mit Einarmgabel vom Comet (mit Scheibenbremse)
Serie 3b mit neuem Carbonlenker

Die Entwicklung geht stetig weiter voran. Vom Carbonlenker sind, vermute ich, 3 Exemplare im Einsatz.
Vom neuen Koffer gibt es neben dem Prototypen nun das erste Serienexemplar
[DOUBLEPOST=1527086571][/DOUBLEPOST]Hintergrund III
Auffällig ist wie in der Schweiz / im Futurebike die Uhren anders zu ticken scheinen als in anderen Ländern.
Trikes werden angeblich zwar sehr gut verkauft, sind aber bei Treffen / in der freien Wildbahn nur selten anzutreffen (mit Atom sollten ja eigentlich auch die Schweizer Berge machbar sein:p).
Velomobile waren auch lange kaum anzutreffen, hier scheint aber die letzten 1-2 Jahre das Bild deutlich geändert zu haben (u.a. wohl auch weil mit Birk auch in der Schweiz ein Händler verfügbar wurde).
Einspurige Liegevelos "dominieren" im Futurebike aber zumindest aktuell noch und oft sind bei Ausfahrten die Peregrins deutlich in der Mehrzahl.

Spätestens wenn man einmal mit einem weniger effizienten Fahrrad auf einer längeren Tour einer Schar von Peregins hinterher gekeucht ist versteht man weshalb unter den Schweizern bei Neubeschaffungen das Peregrin zumindest in die engere Auswahl genommen wird.

Im Gegensatz hierzu sind in Deutschland zwar durchaus einige Cometen (+/- 7?) aber (ganz neu) nur ein Peregrin unterwegs.

Weshalb ist dies wohl so (rethorisch)?
Das Birk als Edelracer, sehr schnell, mit Topplatzierungen Rennen, optisch mit dem Heck sehr auffällig und eines der schönsten Velos (Optik und Verarbeitung) welches ich kenne wird eher wahrgenommen.
Das Peregrin als sportlicher Tourer überzeugt mit seinen Qualitäten dagegen unauffälliger, stellt aber für viele unter dem Strich aber wohl die passendere Lösung.
Hier nochmals der Vergleich zur Autowelt, viele träumen vom Ferrari auch wenn ein Golf-Kombi für sie die bessere Lösung wäre.
Der hohe Preis und die fehlende Produktwerbung seitens Birk tragen sicher hierzu bei.
Zusätzlich können wir Schweizer aufgrund der räumlichen Nähe natürlich einfacher vom hervorragenden Service und den aufwendigen Anpassungsarbeiten von Birk profitieren.
Für mich stellt dies einen sehr wichtigen Faktor dar. Alle meine Birks sind regelmässig bei Jürg im Service, werden top instand gehalten und auch gezielt "modellgepflegt".

Was sind die Konkurrenten des Peregrins?

Gegen oben ist sicher das Comet mit dem wohl noch grösseren "Haben Wollen" Faktor zu erwähnen.

Troytec bot insbesondere mit dem heckgefederten Revolution HighRacer ein Rad an welches ein ähnliches Einsatzgebiet abdeckt, ist ja aber nicht mehr in Produktion.
Ähnliches gilt für die Räder von Zockra welche mit viel Vitamin B wieder erhältlich sein sollen.

Unterhalb (zumindest was den Preis betrifft) stellen dann Wolf&Wolf, Flux oder Zox eine Alternative dar.

Wie schon erwähnt hier insbesondere den Wölfen ein Kompliment, wirklich tolle Räder welche auch sehr überzeugen.
Vereinfacht bekommt man hier für etwa den halben Preis 90 bis 95% der Leistung welche ein Peregrin bietet.
Ob einem dieses letzte Quentchen dann den Mehrpreis wert ist muss jeder für sich sleber entscheiden.
Ich erlaube mir hierzu einen erfahrenen Liegeradler nach einer Proberunde auf meinem neuen Peregrin zu zitieren (Mit Zox und W&W Erfahrung): "Dies war ein Fehler..."
Damit meinte er, dass er sich am liebsten auch bei Jürg auf die Warteliste setzen würde, trotz eines schon sehr gut bestückten Fuhrparkes.
031.JPG
 
Ich denke mal, ein Peregrin wird eher im Bereich 8-9 kEUR liegen. Letztendlich ist es auch egal … allerdings gehört m.E. auch eine Preisangabe zur Information, wenn man schon Werbung macht ...
 
Aufbau Peregrin 2018 Variante Top
Hier nun eine Übersicht vom Aufbau meines Peregrins sowie einige Beurteilungen hierzu.
Man möge mir verzeihen wenn ich noch einiges durch die "Rosa-Brille" sehe;).

Unsere bisherigen Peregrins sind eher tourenorientiert aufgebaut, dies insbesondere bezüglich der bereifung mit Reifen der 40mm Klasse wie Shreddas oder Supremes.
Wir fahren einen hohen Anteil an Wald/Feldwegen mit Kiesdecke, hier spielen die Shreddas ihre Stärken voll aus und überzeugen mich trotzdem auf Asphalt mit gutem Komfort, akzeptablem Rollwiderstand und guter Langlebigkeit / geringer Pannenhäufigkeit
Schaltung bei mir 2x9, vorne 56/46, Umwerfen per Hand/Fuss, hinten 11-32 Kassette, E. hat vorne ein 56er Blatt und hinten zusätzlich eine DualDrive.

Das neue kleine Schwarze ist sportlicher ausgelegt, wobei auch hier die Reifen (40mm Scorcher) sicher einen grossen Unterschied ausmachen.
Der Fahreindruck ist somit näher beim Comet oder einem Carbon Triathlon Rad als bei den bisherigen Peregrins.

Der Aufbau dieses Peregrins erfogte nach meinen Wünschen in engem Austauch mit Birk.
Es wurden etliche Lösungen diskutiert welche es nicht ans fertige Velo schaften.
Man muss sich bewusst sein, dass ein solcher enormer Aufwand nur von sehr wenigen Herstellern erbracht wird und dass dieser auch seinen Preis hat.
Die Basisausführung des Peregrins fängt knapp über 8'000 an (CHF), ähnlich wie beim Comet geht es dann, insbesondere mit solchen Sonderwünschen wie bei mir, schnell nach oben.
W&W (AT1S) ist bei ähnlicher Ausstattung um die 4k.
Wie erwähnt ebenfalls ein tolles Rad von welchem ich ein grosser Fan bin.

Im Gegenzug erhält man dafür eine individuelle Sonderanfertigung auf höchstem Fertiggungsniveau welche einem lange viel Freude bereitet.
Je mehr Freude ich an meinen Rädern habe desto mehr fahre ich damit, desto besser ist hoffentlich auch der Einfluss auf meine Fitness und Gesundheit.

Beim Comet erlaube ich mir hierzu gerne den folgenden humorvollen Vergleich zum Ferrari: Beides sind tolle Traumfahrzeuge, jedoch mit einem kleinen Unterschied, eines macht fit, das andere fett.

Passend zum Bild oben fange ich mit dem Lenker an:
Lenker Carbon Birk 31,8 Klemmdurchmesser ergänzt mit Birk Spiegel sowie Brooks Ledergriffen und Glocke Knog Oi.
Lenkerendschalthebel SRAM 1190.R2C (Detail: Die Kabelführung des Lenkers ist nicht kompatibel zu den Griffen, bei manchen anderen Herstellern wären hier einfach andere Griffe zu Zuge gekommen, bei Birk wurde hingegen der Griff aufwändig modifiziert und die Kabelführung teilweise in den Lenker integriert.
Halter für Garmin Edge im Vorbau integriert, insgesamt sehr augeräumte, schlichte Optik.

Der neue Carbon-Lenker (nicht zu verwechseln mit dem Aerolenker für den Comet) hat eine Breite von ca 42cm (je nach Länge), er wurde entwickelt, da die bisher verwendeten engen UDK-Lenker aus Stahl nicht mehr in der gewünschten Ausführung (ohne Knick) erhältlich sind. Gewichtmässig bringt er gegenüber der Stahlvariante nichts, preislich kommt er ca 300 EUR teurer, bezüglich dem Gesamteindruck / der schönen Optik ist die aufgeräumte Cockpit dies für mich wert.

Antrieb 1x11
Kettenblatt DragttoZero mit 56 Zähnen (Aufbau als Tourer, nicht als Renner, dafür habe ich meinen Comet)
Wechsel SRAM Force1
Kassette XT 11-42
Kette Yabab 11f
Kurbel SRAM Quarq DZero 165mm
Die Leistungsmesskurbel ist ein Novum, 165mm Kurbellänge sind ein novum (bisher 170mm).
Hier fehlt die Erfahrung zu einer tieferen Beurteilung, der erste Eindruck ist, dass die kürzere Kurbel hochtourig gefahren werden muss.
Wenn man dies macht (war auch meine Absicht dabei, mich zu einer höheren Trittfrequenz zu motivieren), dann wirkt das neue Peregrin sehr schnell.
Wenn man hingegen mit einer tiefen Trittfrequenz unterwegs ist dann ist es gefühlt eher zäher unterwegs (immer verglichen zu dem bisherigen Peregrin).

Die 1x11 Schaltung überzeugt, alle Gänge einfach durchschaltbar, langsam gewöhne ich mich an den Lenkerendschalthebel (hier finde ich den Schalt/Bremskombihebel am bisherigen weiterhin als sehr gut, diesen gibt es aber nur 9fach resp. nicht mehr neu...)

Nabe wie anhin DT Swiss 240s, diese ist deutlich leiser als die 9fach Ausführung.
Plus angenehm für Konversation, minus, die schreckende Wirkung des Freilaufs fehlt, sei es als Klingelersatz oder als Nervenwaffe im Windschatten.

Einarmgabel Carbon Birk
Bremse XT Scheibe vorne, Felgenbremse hinten
Finde die Gabel passt optisch super zum Peregrin und die Bremswirkung der Schwibe vorne ist erste Sahne.
Eine Scheibenbremse auch hinten haben wir ausführlich diskutiert, der Entscheid fiel schlussendlich klar dagegen aus (Bremswirkung hinten ohnehin geringer, grosser Aufwand Umbau schwinge, Nachteile Handling usw).

Lichtanlage
Mit der Einarmgabel wird die Verwendung eines SON-Nabendynamos vorne möglich, ergänzt wird diese durch einen BUMM IQX vorne und ein Toplight hinten.
Lichtbild überzeugt, kleines aber feines Detail der Carbonhalter für das Rücklicht sowie die Kabelführung im Gepäckträger integriert.

Räder
Fratelli FX2035 Air
Sapim Laser CX Ray Aerospeichen

Reifen

40mm Scorcher, Plus: rollen wie Sau (gefühlt ähnlich wie ein One oder GP), tolles Fahrgefühl (Luftkissen), härter / sportlicher als Shreddas, Minus: Haftung bei Nässe grenzwertig, Lebensdauer und Pannensicherheit ist noch ein Fragezeichen. Immerhin hielten die Reifen bisher 1500km Härtetest durch, mit einer einzigen Panne (Glasscherbe) nach etwa 60km und etlichen Schnitten im Gummi (Dünne Seitenwand, bisher jedoch ohne Panne). Kojaks oder Dackelschneider hielten zumindest bei mir am Peregrin jeweils nicht solange durch.
Aktueller Aufbau ist mit Schlauch, bei Gelegenheit möchte ich Tubeless ausprobieren, sei es mit den Scorcher (Neuen) oder den G-One wenn dann erhältlich.

Insbesondere beim Aufbau mit dünnen Reifen und schmalen Felgen sind für mich die Proportionen der kleinen 20" Räder zum restlichen Rad nicht optimal.
Mit breiteren 40mm Reifen wird dies dann schon deutlich stimmiger und bei der Kombi aus Einarmgabel mit Scheibe, massivem SON, der hohen Felge und den dicken Reifen beim neuen kleinen Schwarzen wirkt es optisch sehr kompakt und für mich sehr stimmig. Daumen hoch, gefällt mir sehr!(y)

Details
Seitenständer (will man nicht mehr vermissen)
Schutzblech Carbon vorne (bisher ging es auch ohne aber doch angenehm wenn mal verhanden)
Sitzmatte Ventisit "Soft" dünn.
Kettenleitrohre PTFE in natur, Grund geringere Gleitreibung als normale Rohre, hiermit wären wir nun beim kontroversen Punkt bezüglich der Optik, man gewöhnt sich jedoch daran, das Durchschimmern der Kette hat auch seinen Reiz, die Verschmutzung hält sich bisher in Grenzen. Dauerfestigkeit bisher noch offen.

Gepäck
Für das Peregrin gibt es einige Optionen:
  • Ortliebliegeradrucksack (oder die Edeltasche von @2Fast)
  • Korb
  • Heckkoffer
  • Aufsatz für Seitentasche
dies meistens ergänzt durch eine Seitentasche (von Bach) recht sowie einen Getränkehalter links hinter dem Sitz.

Ich kann mich zu den Glücklichen schätzen welche eine der @2Fast Taschen besitzt (eine von bisher Dreien...).
Auch hier, diese stellen ein kleines , eher unauffälliges Detail dar welches aber gegenüber den bisherigen Ortliebtaschen eine massive Verbesserung darstellt.

Beim Peregrin ist es die Summe solcher Kleinigkeiten welche oft sehr diskret und unauffällig ihren Dienst (viele gute Sachen nimmt man erst wirklich wahr wenn sie fehlen).

So schätze ich z.B.
  • die gutmütige Lenkgeometrie, das tolle Fahrverhalten (kurz es ist mir diesbezüglich nichts Besseres als ein Comet bekannt, das neue Peregrin ist aber sehr nahe daran)
  • die Kompaktheit dank 2x20 (ob im Zug oder im PW)
  • die schnelle Grösseneinstellung via Sitz (ohne Änderung der Kettenlänge, etwa von 1.6 bis 1.9 Meter)
  • den effizienten Antrieb
  • verbunden mit einem tiefen Gewicht (12.5kg voll aufgebaut in meiner Konfiguration)
  • Hoher Komfort dank Heckfederung und Aufbau mit 40mm Reifen (der Birk Sitz passt mir auch wie angegossen)
Genug Blablabla für heute.
Zu Bildern bin ich leider bisher noch nicht gross gekommen.
Man möge mir verzeihen wenn ich dies bei Gelegenheit noch nachhole und auf einzelne Aspekte im Detail einzugehen versuchen werde.

Ein grosses Dankeschön auch an dieser Stelle an die beiden Jürgs welche für mich dieses tolle Velo bauten und sich viel Zeit für meine Wünsche sowie die ganzen Anpassungen nahmen.
Bezüglich den Komponenten ein Dankeschön auch an Ginkgo welche mit Rat und Komponenten ebenfalls ihren grossen Anteil an diesem schönen Peregrin haben.
Die Fratelli Felgen sind echt ein Schmakerl :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn man schon Werbung macht ...
Bekenne mich schuldig, zumindest teilweise:whistle:

Der Preis der Birkprodukte ist kein Geheimnis (Comet ab so 9k, Peregrin ab 8k) auch wenn die Preislisten wie ich sehe gerade in Überarbeitung sind.

Denke viele User im Forum haben ja ebenfalls ihre Favoriten und mit einem neuen Velo ist eben sicher die Rosa-Brille vorhanden.
Bei mir als Besitzer von 4 Birks ist offensichtlich, dass ich ein grosser Fan der Produkte von Jürg Birkenstock bin und insofern habe ich ja nun seit 2009 Erfahrung mit seinen Rädern.
Er konnte in dieser Zeit einige meiner (Velo-)Träume für mich verwirklichen.
Dennoch denke ich durchaus auch Schwachpunkte seiner Punkte zu sehen.

Ich bin in der glücklichen Situation dass ich mir diese Räder leisten kann und bin räumlich auch quasi ums Eck daheim.
Mit einem anderen Wohnort würde ich vielleicht mit einem der schönen Velomos unterwegs sein oder Velomobile fahren.

Was sind den aus meiner Sicht die Punkte welche gegen ein Peregrin oder Comet sprechen?

Da muss man sich als Erstes bewusst sein, dass auch weniger hervorragend verarbeitete Räder schnell sein können und als zweites kommt dann schon bald der Preis.
Ein M5 CRH beispielsweise ist ebenfalls ein sehr schnelles Rad, vielleicht weniger komfortabel und viel anspruchsvoller vom Fahrverhalten her aber auch deutlich billiger.
Brauche ich eine Topverarbeitung oder reicht mir eine mittelmässige nicht auch?

Ähnlich bei W&W, Flux oder Zox, dies haben tolle Räder welche sich als schnelle Tourer eignen und massiv weniger kosten als ein Peregrin.
90% Leistung bei 50% Preis sind eine starke Aussage.
Bei mir im Keller steht noch ein Optima Stinger, solide verarbeitet, sehr ähnlich beim Peregrin, vielleicht 2 kg schwerer und der Antrieb etwas weniger steif.
Fahrverhalten nach einigen Anpassungen (v.a. engerer Lenker akzeptabel), Neupreis etwa 2.5K mit kleinem Heckkoffer.
Denke das Preisleistungverhältnis ist top, verstehe nicht weshalb sich dieses Rad nicht besser verkaufte, resp nicht immer noch verkauft wird.
Nahe beim AT1S für Zwei Drittel des Preises und 85% peregrin für 30% des Preises.

Wenn ich damit eine schnelle Runde um den Zürisee drehe dann merke ich, dass ich in den schnellen passagen einen Gang tiefer unterwegs bin als im Peregrin, dass ich mehr Kraft verbrauch für die Beschleunigungsphasen, Details welche die Stimmung drücken. Ohne Peregrin als Vergleich wäre ich wohl auch mit dem Optima zufrieden.

Im Futurebike teilen sich die neuen Räder (Einspurer) gefühlt grösstenteils auf folgende Hersteller auf: Birk, W&W und Ligthning P38.

3 unterschiedliche Konzepte welche alle ihre Berechtigungen haben, die Gemeinsamkeit ist wohl , dass alle 3 "gut" am Berg sind. In Norddeutschland ist dies aber vermutlich weniger ein Kriterium:D

Desweiteren ist ein Peregrin wohl nicht das richtige Liegevelo falls:
  • man Rennen fahren will (zumindest vorne), da gibt es das Comet dafür...
  • es gröber Off-Road gehen will (da landet man schnell beim MTB)
  • man mit viel Gepäck unterwegs ist (Anhanäger ist zwar auch noch eine Option aber es gibt bessere Möbelwagen
  • falls Effizient und Geschwindigkeit absolut keine Priorität haben (wobei auch langsame Fahrer von einem effizienten Rad profitieren)
[DOUBLEPOST=1527096366][/DOUBLEPOST]Hier doch noch einige Bilder welche ich aus der Kiste habe 029.JPG 010.JPG 015.JPG kramen können...
 
Spaceballs, ist das richtig, knapp 7.000 Euro für eine 2x20" Liegerad? Häns
 
Zuletzt bearbeitet:
@Spaceballs freue mich mit Dir über Dein tolles Rad!

Die Verarbeitung, die Sitzverstellung, alles prima!

Aber: der Vergleich (90%....) mit dem W&W hinkt aus meiner Sicht, da der mögliche Einsatzbereich sich nicht deckt. Das AT1 vermag wegen der breiten Reifen, des 26“ Hinterrades, der Übersetzung, des komfortableren Sitzes und der Robustheit des Rades, Strecken zu bewältigen, die ich sonst mit dem Bergrad befahre. Das wäre mit 40er Reifen und dem 20“ Hinterrad, sowie Deiner Übersetzung nicht einmal im Ansatz möglich. Ferner: die Scheibenbremse auch am Hinterrad möchte ich nicht missen.

Somit: Dein Rad bringt aus meiner (!) Sicht keine 50% vom AT1 ;-)
 
Bist Du schon auch schon mal ein Troytec zum Vergleich gefahren?
Wie oben erwähnt:
"Troytec bot insbesondere mit dem heckgefederten Revolution HighRacer ein Rad an welches ein ähnliches Einsatzgebiet abdeckt, ist ja aber nicht mehr in Produktion.
Ähnliches gilt für die Räder von Zockra welche mit viel Vitamin B wieder erhältlich sein sollen."

Aus meiner Sicht gibt es genau so wenig ein Troytec wie ein Peregrin, je nach Variante / Aufbau kann es hier grosse Unterschiede geben.
Ist die Rede von einem Revolution Lowracer oder Higracer, heckgefedert oder ohne Federung?

Die mir bekannten Troytecs sind meist eher Richtung "Rennrad" aufgebaut, meine Peregrins sehe ich eher als Radonneur, etwas vielseitiger einsetzbar und mit ausgereifteren Möglichkeiten für Geäckmitnahme (für die schnelle Tour).

Gefahren bin ich schon einen Revolution High Racer mit Heckfederung und dieser lässt sich wohl ebenfalls sehr gut als Radonneur / schneller Tourer aufbauen.
Das Model welches ich gefahren bin war aber als "Rennrad" aufgebaut mit schmalen Reifen und nur sehr kleiner Tasche, es war sicher auch nicht optimal für mich eingestellt (etwas zu kurz) und die Erfahrung sicher deutlich zu kurz um den Leistungsunterschiede zum Peregrin verlässlich beurteilen zu können. Meine Birks sind optimal auf mich / meine Bedürfnisse angepasst, ein Vergleich etwas unfair wenn dies beim Troytec nicht auch der Fall ist.

Unterschiede gibt es sicher im Detail, welcher Sitz gefällt einem besser (bei mir klar der Birksitz), wie sieht man die Vor/Nachteile der grossen Räder usw, wie sieht es mit der Ersatzteilversorgung/Service aus.
Bezweifle aber klar ob diese so gross sind um quasi als Ergänzung zu einem Troytec ein Peregrin zu rechtfertigen, die beiden Räder decken einfach ein zu ähnliches Spektrum ab, das troytec vielleicht eben etwas mehr den Racer, das Peregrin etwas mehr das "Alltagsrad", wobei was ist schon "Alltag"...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Spaceballs
der Vergleich (90%....) mit dem W&W hinkt aus meiner Sicht, da der mögliche Einsatzbereich sich nicht deckt.
Somit: Dein Rad bringt aus meiner (!) Sicht keine 50% vom AT1 ;-)

Der Vergleich ist meinerseits durchaus ein grosses Kompliment Richtung W&W, der Grund dafür, dass ich sie mehrmals erwähnte liegt darin, dass sie aus meiner Sicht eine der besten Alternativen im Bereich schnelle Tourer / effiziente Liegevelos anbieten. Ob es nun 87, 90, 92 oder 95% sind, es ging mir darum zu vermitteln, dass für weniger Geld spannende Alternativen vorhanden sind die nahe ans Peregrin rankommen (was meine Sicht ist).
Eine wichtige Gemeinsamkeit zum Peregrin sehe ich in der guten Arbeit welche die Wölfe bei der Anpassung der Räder auf den Fahrer machen, beide Hersteller sind diesbezüglich vorbildlich.

Der jeweilige Einsatzbereich ist sicher stark individuell, und entsprechend kann ein W&W durchaus die passendere und budgetschonendere Variante sein.
Ich hatte über die letzten Jahre einige Gelegenheiten Wölfe zu fahren und rechne mir entsprechend ein gutes Urteil zu, das Wolf ist so gut, dass ich mir gut vorstellen kann irgendwann in der Zukunft auch eines zu kaufen.
Für viele andere Räder trifft dies nicht zu.

Angesicht deines Beurteilung und mit allem Verständnis für deine Freude an deinem schönen Rad frage ich mich wie gross deine persönliche Erfahrung mit dem Peregrin ist?
Ich glaube dir, dass für dich dein Wolf das passende Rad ist, könnte mir aber vorstellen, dass du positiv überrascht wärst bezüglich der Vielseitigkeit und der Qualitäten des Peregrin.
 
@Spaceballs leider habe ich keinerlei Erfahrung mit dem Peregrin. Mit (lediglich) 40er Reifen, 20“ Hinterrädern und nicht ausreichender Entfaltung aber schon. Daher scheidet für mich (!) das Peregrin leider aus, so sehr mich dessen Verarbeitung und Variabilität bzgl verschiedener Fahrer auch reizen würden. Mein Beitrag sollte im Übrigen in keiner Weise Dein Rad schlecht machen!
 
Ich hatte über die letzten Jahre einige Gelegenheiten Wölfe zu fahren und rechne mir entsprechend ein gutes Urteil zu, das Wolf ist so gut, dass ich mir gut vorstellen kann irgendwann in der Zukunft auch eines zu kaufen.
Das geht vielen so. Entsprechend bereift (bei uns mit 50er Shredda und Almotion, demnächst tubeless) ist es flott und komfortabel. Seine eigentliche Stärke ist seine Ausgewogenheit und die Möglichkeit der Anpassung.
Das kann das Peregrin mit sicherheit alles auch (wahrscheinlich vieles ein wenig besser), ich hatte Deine Äußerung durchaus als Kompliment Richtung W&W verstanden.
Bei uns steht neben dem AT1 noch ein leicht gedoptes Zox 26 LL. Das erwähntest Du ja auch. Ich halte das Rad für eine andere Nummer. Sowohl vom Speed (mit Conti GP), als auch von Einsatzgebiet (perfekt zum "Bolzen", kaum Gepäck möglich).
Zum AT1 ist eis eine gute Ergänzung, keine Alternative.

Gruß
Christoph
 
@Crimargia
Bei den bisherigen Peregrins zeigte sich für mich eine Entfaltung von 355% als ausreichend, neu sind es nun 380%.
Vorteile der 1-11 sind die schöne Optik mit nur einem Kettenblatt vorne und das geringe Gewicht / die Einfachheit.
Natürlich sind aber auch viele andere Schaltungsvarianten denkbar / erprobt wie Schlumpf, Rohloff oder DualDrive.
Dual Drive und 11-42 kommt auf 710%, sollte in Kombination mit einem kleinen Kettenblatt den meisten reichen.

Was nicht geht aufgrund des 20" Hinterrades sind die ganz grossen Kassetten wie die 12fach 10-50 Eagle welche beim W&W aktuell die erste Wahl darstellt.
Dies ist sicher ein Vorteil eines 26" Hinterrades.

Persönlich empfinde ich keinen grossen Unterschied zwischen einem 2x20 Rad und einem 20/26 Rad, vermutlich weil das 20" Vorderrad / die Reifen bestimmt was möglich ist.
Empfindest Du dies anders? hast Du eine Erklärung weshalb dies für dich so ist?

Mit den Shreddas ist für mich der Bereich was ich Off/road oder aus schlechten Kieswegen noch fahren kann und dem Bereich wo es nur noch mit Körpereinsatz weitergeht schmal (sprich Bergrad).
Mit breiteren Reifen geht auf weichem Sand, sehr lockerem und tiefen Kies oder sumpfigem Untergrund sicher mehr aber in meiner Umgebung treffe ich selten solche Bedingungen an.
Oft sind in der Schweiz auch die Feldwege von ziemlich guter Qualität, insbesonder wenn Radrouten dort durchführen.

P.S. die maximal mögliche Reifenbreite liegt so um 45mm, viel gegenüber den Dackelschneidern aber wenig gegen 60+ Ballone
 
... kein Schnäppchen, aber exklusiv.
Hat für mich schon einen negativen Beigeschmack, was den Service (die individuelle Anpassung zu den Schweizer Sätzen...) und die laufenden Optimierungen die anscheinend optimale Fahrwerksgeometrie, die quasi Handarbeit etc. nicht genügend berücksichtigt.
 
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