Wollte hier mal noch ne Lösung für ein Zwischengetriebe am Adagio vorstellen, passt ja irgendwie, soll aber keineswegs
@Kristo von seinem Ansatz abbringen
Das Adagio kam mit einer DD3x9 zu mir, eine Zwischenrolle im Leertrum.
Unbefriedigend dabei war für mich:
-Die Kettenrolle konnte die Kette unten nicht in allen Gängen/Einfederungen von der Schwingenachse fernhalten (ok, wäre durch Rohr zu mildern).
-Das Kettenrohr war nicht reibfrei zu verlegen, entsprechend bereits zerrieben/zu kurz und mit hoher Reibung/Geräusch.
-Die Spreizung der 3 Nabengänge ist so grob, dass ich häufig gleichzeitig auch die Kettenschaltung bediente.
-Die gesamt-Entfaltung war nach oben nicht befriedigend (11-34 mit 46er Blatt) und nach unten lief das (schön kleine) Tiagra-Schaltwerk am 30er und 34er Ritzel an (ist wohl nur bis 28 spezifiziert).
Da ich bergige Waldstrecken fahre, sollte ein HR-Nabenmotor rein, aber auf eine Stand-/Schnell-Nabenschaltung wollte ich auch nicht verzichten, ein größeres Schaltwerk, dass dann 'am Boden kratzt', kam auch nicht in Frage. Ein Tretlagermotor ebenfalls nicht.
Als Lösung hängt nun die Nexus7 drin mit einem 7er Kranz hinten 13-28, was sich sehr gut bewährt hat:
- Als erstes fiel mir die Leichtgängigkeit und Stille beim Treten auf.
- Es kann ein ChainRunner-Kettenschutz vorne gefahren werden, funktioniert sehr gut (hab's aus Wellrohr selbst gemacht, weil die kaufbaren Längen ungünstig sind, ist aber einfacher, den fertig zu kaufen
)
- Die Entfaltung kann am Kranz und am Ritzel der Nabe einfach auf den Bedarf angepasst/verschoben werden.
- Die Sprünge der Nexus7 sind recht klein (~16%) und gleichmäßig, die Kettenabstufung wirkt dazu in vielen Gängen als Zwischenstufe, nicht als Dopplung.
- Die Schaltkräfte der Nabe sind beim runterschalten sehr niedrig (Daumendreher reicht), was gut zu Stresssituationen passt, beim Hochschalten eher schwer, aber da hat man ja Zeit.
Warum keine Nexus8? Weil mir die ungleichförmigen, teils großen Sprünge nicht gefallen und sie etwas größer baut.
Welche Teile wurden gebraucht:
- Nabe ohne Rücktritt
- Alurohr 10x2, die Enden kann man auf 6,8mm aufbohren und M8-Gewinde reinschneiden
- Alu Flachprofil 3mm für die senkrechten Haltebügel
- 4x VA-Augenschrauben, 2 werden auf das Mass der Schwingachse aufgebohrt und 2 werden für die Nabenachse flach aufgefeilt, was gleichzeitig die Drehmomentenstütze ergibt. Die Kettenspannung vorn wird durch das Einschrauben der Augenschraube justiert.
Allerdings würde ich nun links die Augenschraube an der Schwinge gegen eine Gelenköse tauschen, dann lässt sich das Rohr für An/Abbau und Justage der Kette einfach abziehen (hab dafür die Nabenachse links vorschnell gekürzt). Den rechten Speichenflansch muss man auch nicht abdrehen, wenn man sie gleich tief genug hängt, sieht aber eleganter aus
.
- Da es für die Nexus7 wohl kein angepasstes Kettenrad zu kaufen gibt (für die Nexus8 bestimmt bei Hase oder vanRaam zu bekommen), muss man es selbst bauen, habe mir einem Alu-Abstandsring passend gedreht und ein 26er Blatt innen 'ausgeweidet'. Man muss allerdings etwas suchen, bis man passende Blätter mit genügend Fleisch zum Verschrauben findet. Beides wird dann mit M3-Schrauben an den rechten Speichenflansch geschraubt.
- Ein Stück 6mm Gewindestab, um die Aluhalter unter die vorhanden Hülsenmuttern zu setzen, das originale Gewindestück im Rahmenrohr wird dann etwas kurz.
Läuft sehr schön, fahre damit im Harz durch die Wälder, auch üble Wege, ein echter Gelände-Lieger. Die Spreizung ließe sich mit anderem Kranz erweitern, reicht aber (ist ja so schon Rohloff-Niveau). Die Nabenschaltung wird gefühlt 10x häufiger als die Kette genutzt.
Naben-Rad/Ritzel 26/24=1,083
46*1,083/13*1,55=5,94
46*1,083/28*0,65=1,16
(514%)