OSM-Cam Projektidee

Dan

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Hallo zusammen,

mir kam nach der gestrigen Tour die Idee, die Einstiegshürde für OSM Verbesserungen zu senken, und gleichzeitig eine Art automatische Rad-Tour-Dokumentation erstellen zu lassen - eine ganze Tour auf Video ist mir meist zu aufwändig und unhandlich, aber eins nach dem anderen:
Das Ganze stelle ich mir zwei(bis drei-)geteilt vor:
- Eine Aufnahme-App die auf Handys und ActionCams läuft und auf Basis des vorberechneten gefahrenen Tracks oder der hinterlegten Karte auf jedem Wegabschnitt (zw. 2 Kreuzungen oder ab Attributwechsel) ein Foto macht, bei längeren Abschnitten auch 3 nach bei 1/4 1/2 3/4 der Strecke, alles auch (um)parametrierbar. Ziel sind so ca. 50 Fotos pro Tour (mehr will wahrscheinlich niemand bearbeiten "müssen").
- Eine Bewertungs-App die (später irgendwann) jedes Foto präsentiert, mit nebenstehend dem hinterlegten OSM-Tagging dieses Abschnittes im Klartext und der Bitte die Taggings zu bestätigen/skippen oder anzupassen. Das Anpassen sollte mit Dropdown-Menü erfolgen. Dahinter muss natürlich auch noch eine Verarbeitung liegen, die bspw. Attributswechsel entlang des Abschnitts verschiebt etc. (kann auch visualisierbar mit Schieberegler und/oder Luftbild erfolgen) - und die Änderungen dann zu OSM "hochlädt".
- Die Möglichkeit eine Tourdoku zu machen analog Relive - aber das gibt's ja schon.

Was haltet ihr davon?
Würde so etwas außer mir jemand nutzen?
Kennt einer von euch so etwas, das mir nur nicht untergekommen ist?
Hat einer von Euch Zeit und Ressourcen sowas zu programmieren?
Oder kennt so jemanden?
 
Um deine Intention zu verstehen und Missverständnisse zu vermeiden, versuche ich mal, deine Idee auf das Wesentliche einzudampfen.
Sag mir wenn ich falsch liege.
1. Du planst vor Tourbeginn eine Strecke, auf der eine Kamera an bestimmten Punkten Aufnahmen machen soll.
Diese Punkte werden entweder von dir vordefiniert oder die Kamera erkennt sie an deinem Bewegungsmuster bzw an bekannten Attributen der Strecke.
2. Nach der Tour sollen die Fotos in einem Editor erscheinen und die "dazugehörigen" Daten einfach zu bearbeiten sein.
3. Wäre noch die Tourdoku, aber das wäre quasi nur ein "nice to have", und da kennst du eine Lösung.
 
Dazu müsste das Handy (Kamera) die Straße sehen oder ich an jedem Fotopunkt die Kamera hervorkramen, damit ich Foto machen kann?
Ersteres ist nicht gegeben und zweites ist mir zu mühsam.
ActionCam ist mir auch zuviel Aufwand.
 
@winido genauso ist es gedacht - vielmals navigiere ich ja z.B. mit dem Handy, aber immer dann wenn mir der Weg komisch vorkommt umschalten Foto machen zurückschalten ist mir etwas zu umständlich - wenn auch nicht so umständlich wie das Handy extra dafür rauskramen.
ActionCam hab ich ja, aber Video dafür machen und auswerten ist mir auch zu umständlich. Vorallem weil die ActionCam nur für 2h Video Akku hat und dann (zumindest für alte Knacker aus der EDV-Urzeit) gigantische Speichermengen mit sinnlosen Videos verbraucht werden, die sich in voller Länge keine Sau ansieht, nur ich wenn ich sie schneiden will/muss
@Michael 2.0:
1. ja ich will aber die Punkte nicht selbst vordefinieren(müssen), ich kenne ja die Strecke manchmal gar nicht, aber die App. könnte dann schon so "intelligent" sein auf Abschnitten, die ich schon 2 Mal in den letzten 2 Monaten gefahren bin, keine Fotopunkte mehr zu machen.
2. genau! Punkt dabei ist dass *(siehe unten)

@einrad Nee kannte ich noch nicht, danke Harald!
Soweit ich auf die Schnelle gesehen hab macht es aber leider nur fast das was ich wollte: mir ging es darum dass *die Fotos Erinnerungsstütze zur selbst abgefahrenen Strecke sein sollen, manche Punkte die in OSM getaggt werden erkennt man ja auf einem Foto auf der falschen Höhe vielleicht gar nicht immer. Und dass ich mich nicht permanent während der Fahrt darum kümmern muss, sondern das die Apparate nebenbei mit machen.
 
Navigieren tu ich auch mit dem Handy, nur sieht das die Straße nicht, da es im VM am Tretlagermast sitzt und bestenfalls den Mast und ein wenig vom Innenraum ablichten könnte. Würde also bedeuten das Handy während aus dem Halter zu befreien Foto machen und wieder im Halter zu montieren. Bei so einem alten Esel wie mir, artet das in Verrenkungen aus, insbesondere wenn noch die Haube drauf ist.
Mit der ActionCam spricht Du mir aus der Seele.
Für die OSM zu verbessern suche ich i.d.R. immer nur einen Punkt aus, den ich behalten kann und berichtige das dann schnellst möglich (bevor ich es wieder vergesse oder ins Zweifeln komme). Oder mache manchmal tatsächlich eine gezielte Fahrt für mehrere Punkte, da nehme ich dann aber einen extra Foto mit, der griffbereit liegt. Der speichert dann auch gleich den Blickwinkel. Man muss nur sehen, dass das GPS aktualisiert ist und auch schon eine zeitlang läuft, sonst stimmen die Koordinaten (noch) nicht.
 
OK, zu Punkt 2:
Mir ist nicht bekannt, welche der derzeitig verfügbaren Editoren für OSM-Daten eigene Fotos einblenden können.
Ich weiß nur JOSM kann es, der Online-Editor ID kann es iirc nicht.
Bei JOSM ist das bei mir eigentlich das Standardverfahren.
Da Fotos aus Smartphone oder Digicam mittlerweile alle mit dem Aufnahmeort versehen sind, braucht man noch nicht einmal den GPX-Track, um bestimmte Punkte zu finden.
Allerdings ist JOSM keine Anwendung, die für Einsteiger und Gelegenheitsmapper auf Anhieb einfach zu handhaben ist. Da braucht es Einarbeitungszeit.
Ich fürchte dennoch, einen Editor, wie du ihn beschreibst, wird niemand so schnell bauen. Die Hürden sind einfach zu hoch und der Bedarf an einem weiteren OSM-Editor ist überschaubar.

zu Punkt 1:
Mir ist derzeit keine Hardware bekannt, die man mit noch so intelligenter und raffinierter Software dazu zwingen könnte, das zu tun, was du dir wünschst.
Heißt nicht, dass das nicht gehen würde, aber auch hier gilt, zu viel Aufwand, zu wenig Bedarf.
Aber nehmen wir mal an, es wäre möglich und die Kamera errät, was du gerne fotografieren möchtest, um es später in OSM-Daten zu verwandeln.
Du bekommst nur Bilder aus dem Selben Winkel in der selben Höhe. Dann kannst du gleich Mapillary nehmen. Oder du lässt dich permanent von einer Drohne begleiten.
Bei mir liegt auf längeren Touren meistens eine kleine Digicam oberhalb der ersten Bauchfalte, gesichert mit einem Band um den Hals. Wenn mir etwas begegnet, was OSM-würdig ist, mach ich einfach eine kleine Serie Bilder aus allen möglichen Richtungen. Bei Wegoberflächen halte ich dazu nicht mal an.

Prinzipiell möchte ich noch anmerken, dass auf allen Ebenen der Datenerhebung und -bearbeitung bei OSM irgendwelche automatischen Vorgänge immer mit Problemen behaftet sind. Mal mehr mal weniger. Qualitativ wirklich gute Daten bekommt man tatsächlich nur durch Handarbeit. Das ist zwar oft mühsam und quantitativ unbefriedigend, hat sich aber bewährt. Sehr viel möglichst schnell zu wollen dagegen nicht.
 
Mir geht es so, wie vielleicht vielen, ich bin grundsätzlich in der Lage mich in fast alles einzuarbeiten, aber mir fehlt eigentlich die Zeit dazu (für noch ein Hobby), und gerade für Detailverbesserungen wäre es wirklich gut es vielen Leuten einfach zu machen.
Und Belags- und Nutzungseigenschaften ändern sich halt mit der Zeit, da braucht man viele um das aktuell zu halten. Smooth oder nicht, Abandoned oder nicht...
 
Das ist ein Konflikt, der bei OSM leider von Anfang an besteht.
Es hat sich aber quasi immer als problematisch erwiesen, wenn man es zu vielen Leuten zu schnell zu einfach machte, Daten zu verändern. Das hat einige, idR sehr selbstbewusste Mitstreiter öfter dazu verleitet, mal großflächig aufzuräumen, wenn du weißt, was ich meine.
Meistens hatten die Leute, die sich besser auskannten, hinterher gehörig Mehrarbeit, um alles wieder gerade zu rücken.

Es hilft nix, wenn man selber verantwortungsbewusst gute Daten beitragen will, braucht es ein paar Skills, die man sich raufschaufeln sollte.
Glücklicherweise sind die allermeisten Leute bei OSM diesbezüglich sehr hilfsbereit. Zur Not kannst du also auch hier fragen, wenn dir was nicht klar ist.;)
 
Ich finde den iD OpenStreetMap Editor, der in der Reit- und Wanderkarte unter Kartenwerkzeuge -> Karte bearbeiten angeboten wird recht einfach zu bedienen und um mal schnell einen Punkt o.ä. zu bearbeiten gut geeignet. Man muss dabei aufpassen, dass man nicht aus Versehen mehr oder anderes ausgewählt hat, als beabsichtigt und das dann versehentlich durch die Gegend schiebt oder gar löscht, o.ä. Die Änderung(en) noch beschreiben. Wenn man sich unsicher ist kann man noch ein Haken setzen, dass sich jemand anderes das Ganze ansieht. Dan hochladen und HokusPokus nach ca. 3- 4 Tagen ist das Ganze in der Karte :D und für jedermann zu verwenden.
 
... Zur Not kannst du also auch hier fragen, wenn dir was nicht klar ist.;)
Das Angebot kann ich mir doch nicht entgehen lassen:
Wie wird ein fahrbahnbegleitender Gehweg gekennzeichnet, der nur in einer Richtung (linksseitig entgegen der Richtung der Fahrbahn) mit mit den Zeichen 240 ausgeschildert ist und in der Gegenrichtung ohne Beschilderung, (also nur für Fußgänger).
In Gegenrichtung mit Beschilderung wäre "official" und in Gegenrichtung (ohen Beschilderung) wäre "designated" wenn ich es richtig verstanden habe. Aber wo finde ich die Richtungsangabe um die beiden Richtungen zu unterscheiden?
 
@winido
Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie schwierig es sein kann, etwas abstrakt abzubilden, was schon in der Realität kaum jemand versteht. Radverkehrsanlagen sind da ein ganz heißer Kandidat und Quelle ewiger Zankereien.
Ich hab mal schnell im Wiki nachgeschaut und entsprechend würde ich das folgendermaßen machen.
Erstmal highway=Straßentyp, und dazu
Code:
sidewalk=both
cycleway:left=track
cycleway:left:bicycle=designated
cycleway:left:oneway=-1
cycleway:left:traffic_sign=DE:240
Wie gesagt, ich würde es so machen, andere Leute haben da eventuell andere Vorschläge, das ist bei OSM nichts Ungewöhnliches.
Und natürlich unter Vorbehalt, weil ich die örtlichen Gegebenheiten nicht kenne.
 
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