Optima Baron: Kette "gerissen" und Schaltwerk-Probleme

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Liebe Liegeradelnden,

(Achtung viel Text).

Paar Infos zum Rad und der Schaltung: Baron Baujahr 98, 9fach-Ultegra und Gripshift.

Die Panne
Mir ist vor ein paar Wochen die Kette gerissen. Dass man mit dem Liegerad gegenüber dem Aufrechtrad manchmal doch benachteiligt ist, fiel mir auf, als ich mich fragte, wohin ich die Kette legen soll, um dann das Rad nach Hause zu schieben, was ja an sich schon mega anstrengend ist.

Zum Hergang der Panne: Ich beschleunigte auf der Straße, es machte "Ploing", und ich konnte nicht mehr treten. Da ich aber gerne treten WOLLTE, trat ich ein paar mal richtig fest, weil ich mir dachte: Was da hängt, rutscht vielleicht mit Kraft durch. Das half aber nichts. Am Straßenrand dann folgendes Bild: Ein Kettenglied hing geöffnet mit verbogener Lasche zwischen den Rollen des Schaltwerks.

Ich kann erkennen, ob das kaputte Kettenglied eine Verbindung zwischen zwei Ketten ist oder nicht. Das war meine erste Vermutung, dass das vielleicht nicht optimal vernietet wurde am Übergang.

Jetzt zu den Folgeproblemen:
Ich habe das kaputte Kettenglied zuhause durch ein Kettenschloss ersetzt und die Kette montiert. Leider hat sich optisch gut sichtbar der Käfig des Schaltwerks (ggf auch Schaltauge und Schaltwerk) durch mein Weiter-Treten so verbogen, dass das Leertrum nicht mehr gerade in das Schaltwerk lief und sich dauernd verklemmte.

Ich habe den Käfig auseinandergebaut und wieder einigermaßen ausgerichtet. Auch am Schaltauge habe ich etwas gebogen.

Dann kam der Versuch, die Schaltung wieder einzustellen. Dazu ist zu sagen, dass die auch vorher nicht 100Prozentig gut schaltete. Das Problem waren immer die Gänge 4/5/6, dort musste man etwas mehr Druck aufbringen, dass sie reingingen, und vice versa. Die anderen Gänge haben super funktioniert.

Jedenfalls war (ohne dass ich bis dato etwas am Schaltwerk verstellt hatte) die Schraube für das kleinste Zahnrad auf Anschlag drinnen, und die für den oberen Anschlag sehr weit geöffnet. Und trotzdem läuft das Schaltwerk so weit außen, dass man den Endanschlag durch Vorspannung des Zugs etwas Richtung innen verschieben muss.

Ich konnte das Schaltwerk letztendlich so einstellen, dass es genauso gut/schlecht wie vorher funktioniert.
Aber mich wurmt das natürlich mit dem 4/5/6 Gang und ich würde das gerne langfristig reparieren.

Wie weiter?
Ich weiß nicht, wie ich weiter vorgehen soll. Entweder durch den Baron-Rahmen ist das Schaltwerk grundsätzlich zu weit außen, so dass die Anschlagverstellung nicht ausreicht, oder das Schaltwerk ist verbogen (?), Kassette grundsätzlich zu weit innen (?) am Schaltauge liegts glaube ich nicht, so weit könnte man das nicht nach innen biegen.

Das sind so viele Variablen, und ich weiß wie gesagt nicht genau, wie ich am besten vorgehe, damit ich nicht auf Verdacht ein neues Schaltwerk kaufe, und dann lag es gar nicht daran.. (weil es ja vor der Panne auch schon nicht optimal lief und eben die Voreinstellung der Schaltwerksschrauben- eine ganz drinnen, die andere ganz draußen - etwas merkwürdig aussah).

Danke für Eure Tips..
Stefan
 
Nur so als Idee, fehlt vielleicht ein Spacer auf dem Freilauf oder ist die Achse des HR nicht ordentlich Mittig ? (auch ein falscher Freilauf könnte das erklären) ? Wer jedenfalls meine Idee dazu, sofern zwischen Rahmen und kleinen Ritzel noch Luft ist. Falls du hast, setz ein anderes 9x HR zum test ein.
Und mit dem Kettenöffner kenne ich, entweder hat man beim Nieten geschlampt, oder die Kette zu stark verschließen. Dann können die Zähne der Kassette zwischen Glied und Röllchen greifen und die Kette kann hängen bleiben...…
 
Ist das Schaltauge wechselbar? → Tauschen. Ersatz für "Standard" Schaltaugen gibt's z. B. bei http://www.schaltauge.de/ oder https://schaltaugen.de/
Ist es nicht wechselbar? → Gute Fahrradhändler (oft die alteingesessenen) haben dafür ein Richtwerkzeug und wissen damit umzugehen.

Unabhängig davon: Schaltzug kontrollieren. Wenn's dann immer noch hakelt: anderes Schaltwerk montieren.
 
Wenn die Anschlagschrauben so arg unsymmetrisch sind, würde ich mir als erstes das Schaltauge angucken, aber wenn nach dem Zurückbiegen des Schaltwerks nichts daran verstellt werden musste, müsste das auch vorher schon verbogen gewesen sein. Vielleicht ist es nicht nach innen gebogen, sondern um die Hochachse verdreht.
Optima-Schaltaugen gibt's noch unter http://www.recumbentparts.com
 
Ich habe den Käfig auseinandergebaut und wieder einigermaßen ausgerichtet. Auch am Schaltauge habe ich etwas gebogen.
... da dran wird‘s wohl liegen. Das Schaltwerk kann - ähnlich wie manche Haustiere, Katzen etwa - ganz schön lang, bzw. tief werden. Da machen ein paar mm hier und ein paar Winkelgrade dort recht viel aus. Zumal das Schaltauge ja, wie @Fanfan auch schon anmerkte, in beiden Achsen verbogen sein kann. Vielleicht war das Schaltauge auch schon vorher etwas krumm (Sturz, Umfaller, etc). Ich würde auch zuerst ein neues Schaltauge beschaffen, bzw. das Vorhandene richten lassen, dann u. U. das Schaltwerk ersetzen.
 
Also wenn vorher 4,5,6 nicht gut funktionierten und es nachher nicht besser ist,
Dann könnte man mal darüber nachdenken ob Kette und Kassette verschlissen sind.

Bei 9fach stellt man ja auf 5 Das Schaltwerk optimal ein.

Ein exakt stimmiges Schaltauge ist wichtiger als ein gut gerichteter Käfig am SW
 
Von Baron zu Baron-Besitzer. Besorg Dir ein Original Schaltauge von Recumbentpart. Allerdings müsste ich wegen des Alters meines Liegerad das Schaltauge eine überlappende Lippe wegfeilen, die zum Bogen des alten Rahmen nicht passte. Über einen regen Austausch würde ich mich freuen, da ich noch offene Fragen zur Rennliege habe. LG Juan
 
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