NUVINCI Nabe Langzeiterfahrungen?

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Über die Nuvinci Nabenschaltung liest man hier im Forum seit lägerem nichts. Hat die keiner (mehr) im Einsatz oder sind die so unauffällig in ihrem Leben?

Ich habe sie an einem meiner Trikes und bisher gab es da keine großen Probleme.
Am Anfang gab's mal ein Problem mit dem Freilauf, das wurde aber als Garantieleistung behoben.
Sie arbeitet unauffällig, wird aber auch nicht so viel gefahren. Mir ist sie zu schwammig und meist fehlt es oben oder unten an Spreizung.

Warum ich hier nun schreibe ist ein "Facebookeintrag" (mögen Viele hier ja nicht). Ich zitiere mal:
Günter Schütz: Hatte meine 5 Jahre alte NuVinci N360 (ca. 20.000km) beim Radhändler, weil (mindestens) eines der Kugellager seltsame Geräusche von sich gab. Der Freilauf war es nicht, den hatte ich vorher schon getauscht. Der Händler schickte die Nuvinci ein und bekam sie ungerichtet wieder zurück:
"Die Schaltung sei außerhalb der Garantie und werde deshalb nicht mehr repariert"
Das ist geplante Obsoleszenz in Reinform! Eine Gangschaltung, die in der Garantiezeit ausgetauscht wird und danach nur noch Müll ist, wird nicht mehr verbaut. Punkt.
Bei der Konkurrenz, egal ob Sram, Shimano oder Rohloff, ist jedes Teil austauschbar und die Schaltungen leben bei sachgemäßer Wartung mehr als 10 oder 20 Jahre.

weiter unten in den Kommentaren kommt dann noch der Nachtrag:
Die Schaltung wurde auch gegen Bezahlung nicht repariert. Für mich ist das jetzt eine Wegwerfschaltung.
NuVinci eine Wegwerfschaltung?
Eventuell eine Erfahrung die auch Kaufentscheidungen beeinflussen sollte?
20000km ist nicht viel. Und nach fünf Jahren den Service mit Verweis auf die abgelaufene Garantie verweigern?
Ist das normal oder ist das Interessenlosigkeit?
Wie bewirbt Nuvinci seine Naben?
 
Na, wenn Kugellager durch sind, werden neue eingebaut und die alten weggeworfen, weil eine Reparatur unverhältnismäßig teuer wäre. Und die Nuvinci ist nunmal ein großes Kugellager:
Wenn da ein Teil verschlissen ist, sind alle anderen auch beeinträchtigt. Eine dauerhafte Reparatur ist also nicht möglich, ohne bis das Gehäuse alles zu wechseln, was nicht sinnvoll ist.
Insofern:
NuVinci eine Wegwerfschaltung?
Ja, wie alle anderen auch. Wenn ein Ritzelpaket verschlissen ist, werden auch nicht die Zähne nachgefräst, sondern das Paket getauscht. Einzelritzel gibt es auch, wenn man so ungeschickt war, nur in einem Gang zu fahren, aber sinnvoll ist der Ersatz einzelner Ritzel meist nicht.

Was Herr Schütz mit mind. einem der Kugellager meint verstehe ich momentan nicht - ich sehe hier nur ein großes Kugellager - die Übersetzung - und den Freilauf.

Korrektur: Der Läufer in der Mitte läuft ja unabhängig, da ist also eine Lagerung nötig. Aber wenn da ein Lager klemmt und den Läufer blockiert, werden die Hauptkugeln und die läuferoberfläche ebenfalls schnell beschädigt. Es kann also sein, daß ein kaputtes Kugellager dennoch die ganze Schaltung zerstört.

Verglichen mit der üblichen Lebenslaufleistung typischer Fahrräder mit Schaltungen eingeschränkter Bandbreite (also ausgelegt auf einen Einsatzbereich: Ebene oder Berge, nicht beides; also nur Kurzstrecke) sind 20 Mm eine üppige Dimensionierung. Die erste Version wurde ja noch als viel zu schwer verschrien und verkaufte sich nicht - irgendwo mussten sie also sparen.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
20000km ist nicht viel.
Bei mir hat keine Nabenschaltung länger gehalten(n):
Sachs Orbit 3x7: 7000 km (Federring für Sperrklinken gebrochen -> Hohlrad zerstört)
Pentasport (einzügig): 15.000 km (Folgeschaden nach Defekt der Klickbox)
Sachs Elan: 12.000 km (Planetenrad gebrochen)
Shimano Inter 8: bislang 10.000 km ohne Probleme (toi, toi, toi)

Gruß
Christoph
 
ch sehe hier nur ein großes Kugellager

Vorneweg: Die Videos habe ich jetzt nicht angesehen, weil ich erst meine Google-Sperre hätte aufheben müssen, aber ich weiß, wie die Nuvinci arbeitet. Ich vermute, Du meinst die Kugeln, die die Übersetzung realisieren.
Es muss aber auch noch Achslager geben, die die Last des Fahrzeuggewichtes tragen. Wenn die defekt sind, wäre es schon schwach, wenn man die nicht wechseln könnte.
Leider wird es für Laien, wie uns schwer werden, Laufgeräusche der Achslager von Laufgeräuschen der Getriebes zu unterscheiden, weil das Getriebe so weit ich weiß auch beim Rollen immer mitläuft. Bei der ersten Generation war es definitiv so, denn da wurde ein Freilauf-Ritzel aufgeschraubt. Die nueren haben, wenn ich das richtig verstanden habe, ähnlich der Rohloff einen Freilauf zwischen Getriebe und Ritzel.

Und 20TKm finde ich schon nicht schlecht, wenn man so hört, was Naben allgmein so aushalten. Nur Rohloff hält länger. Kostet dafür auch ordentlich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Und 20TKm finde ich schon nicht schlecht, wenn man so hört, was Naben allgmein so aushalten.

Bei mir wären das knapp über drei Jahre, bei anderen maximal eines. Ich denke immer noch nach, habe aber das deutliche Gefühl, 50.000 km wären praxisgerechter. Zumal es heute mit den vielen Spezialrädern auch ganz andere Gewichte gibt, mit den Pedelecs und Co. erheblich höhere Belastungen. Soweit ich weiß, schließen die NurNieVincis eine solche Nutzung ja nicht aus, oder doch?
Und es gibt für mich auch ein weiteres Bauchgrimmen: beim Kauf im gesamten Fahrradbereich klärt trotz teurer Komponenten kaum ein Händler auf, was bei welcher Beanspruchung Sinn macht oder nicht. Ich jedenfalls habe etliches Lehrgeld bezahlt, das ich lieber in eine bessere Grundausstattung gesteckt hätte. Vorteilhaft ist die Verteilung der Ersatz- und Reparaturkosten für den Verkäufer keinesfalls, da man diesem nicht mehr traut und zu einem anderen Betrieb wechselt. Ich bin jetzt bei einem ganz kleinen gelandet, der bei fast jeder Frage erst mal sagt: "des brauchsch doch net. S´isch viel zu teuer...".
 
Soweit ich weiß, schließen die NurNieVincis eine solche Nutzung ja nicht aus, oder doch?

Mittelmotor ist freigegeben. Ich meine sogar 500 Watt. Aber Tandembetrieb ist nicht freigegeben. Trotzdem hat Yuba ihr Mundo eine Weile mit Nuvinci angeboten. Und das Mundo darf 200 Kilo auf das Hinterrad laden! Aber die Gewährleistung von Yuba schließt Schäden am Hinterrad komplett aus. ;)

beim Kauf im gesamten Fahrradbereich klärt trotz teurer Komponenten kaum ein Händler auf, was bei welcher Beanspruchung Sinn macht oder nicht.

Ich habe auf Ebay auch schon Tandems mit Nuvinci von Händlern angeboten gesehen.

Mein Händler hat sich geweigert, mir ein Hinterrad für mein Mundo aufzubauen, weil er keine Garantie übernehmen wollte, daß das den Betrieb mit den Lasten, die ich bewege (2 Kinder 12 und 8 machen zusammen um die Hundert Kilo) aushält.
Ich hab's dann selber aus Downhill Nabe und Felge gebaut.
Ein anderer Händler vor Ort hätte es mir gebaut. Es gibt also solche und solche.

Lehrgeld habe ich auch zur Genüge bezahlt und glaube nun recht genau die Grenzen der Belastbarkeit verschiedener Komponenten zu kennen. ;)
Stichwort: "Testfahrer" :whistle:
Oder auch Crashtestdummy....
 
Ich denke immer noch nach, habe aber das deutliche Gefühl, 50.000 km wären praxisgerechter.
Das willst Du nicht zahlen bzw. durch die Gegend kutschieren. Eine Kettenschaltung braucht beim typischen Nabenschaltungsanwendungsfall alle 1,3,10,? tkm Ersatzteile. Neue Kette, neues Ritzelpaket, neue Kettenblätter und Freiläufe und Lager halten auch nicht ewig.
Getriebe können lange halten, aber trag mal ein aktuelles KFZ-Getriebe rum...

Gruß,

Tim
 
alle 1,3,10,? tkm Ersatzteile. Neue Kette, neues Ritzelpaket, neue Kettenblätter und Freiläufe und Lager halten auch nicht ewig.

Ich will mich von der Ausgangsfrage nicht allzu weit wegbegeben. Deshalb nur sehr kurz meine Einschätzung, Erfahrung: Eher 10 bei guter Einstellung und sauberem Schalten. Meine Erstausstattung vor 35 Jahren hatte rund 30 drauf.

Vergleiche ich nun Kosten für den Ersatz eines Getriebes mit dem Tausch von Ketten und Ritzeln, sehe ich die Haltbarkeitsfrage in der Entscheidungsfindung schon ganz weit vorne. Zumal ich für die Laufzeit zwar etwas Bequemlichkeit gewinne, aber weit mehr Kraftverluste.

Gewichtsmäßig rühre ich da ein bisschen in einer Suppe, die mir so gar nicht in die Gosch' hüpfen möchte. Soweit ich das aber mitbekommen habe, scheint die Rohloff meiner Forderung nach mindestens 50 tkm recht nahe zu kommen, ohne sich im Gewicht selbst ins Aus zu knarzen?

Veni, vidi ... und ließ die Kassette ohne Nabenschaltung gewinnen. Nur ne MB habe ich mir gegönnt und hoffe, damit richtig zu liegen. Die anderen Lösungen durfte ich bei einem Premiumhändler als Aufschnitt anschauen - schee sind's scho. Zu schee für mich.
 
Für sportliche Fahrer ist sie somit uninteressant."

Verzeiht mir mein breit treten: betrachte ich den typischen Trike-Fahrer, stelle ich fest, dass ein erklecklicher Teil unserer Mitlieger körperliche Einschränkungen in Kauf nehmen und auf die Kurbeln bringen muss. Jeder Verlust schlägt hier also doppelt und dreifach zu. Motoren können solche Defizite zwar mehr als ausgleichen, sorgen aber gleichzeitig für noch mehr Gewicht (über 40 kg scheinen mir da keine Ausnahme). Und sie sorgen für ein schlechteres Körpergefühl, weil die Rückmeldungen verfälscht werden.
Mein Fazit: am liebsten so, wie die "Natur das Raderl schuf". Deine Links haben das eindrücklich bestätigt. Auch wenn der Autor einen großen Teil der potentiellen Nutzer in seiner Analyse vergessen hat. Oder ist mir beim Querlesen etwas entgangen?
 
"Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie...";)

Als langjähriger Benutzer der oben zitierten Nabenschaltungen sage ich mal, dass 3 von 4 Diskutanten mit verbundenen Augen und Ohren den Unterschied im Wirkungsgrad nicht korrekt zuordnen können.
Die Nuvinici ist prinzipbedingt natürlich schlechter als die Zahnradgetriebe, sie bietet aber geniale Anpassung an den "Lieblingsgang" in jeder Fahrsituation. Gut für sehr viele Durchschnittsfahrer. Und nur auf die Nuvinci bezieht sich das Zitat mit dem sportlichen Fahrer. Die Rohloff ist dagegen natürlich eine ganz andere Klasse.
 
Beim LR habe ich eine N360 verbaut und das neue VM hat eine N380 spendiert bekommen. Nuvinci bedeutet einfach nur zu fahren, kein Schrauben und Einstellen mehr. Gewicht spielt für mich keine Rolle, da ich sowieso eine halbe Werkstatt mit mir rumschleppe, dazu noch Laptop, Klamotten, Getränke, usw.. Rennen fahre ich auch nicht, deshalb kommt es auch nicht auf 1-2 km/h mehr oder weniger an. Ich werde eh von den anderen Verkehrsteilnehmern ausgebremst. Und wenn ich mal etwas schneller unterwegs sein will, dann trete ich einfach etwas stärker in die Pedale. Mir macht es einfach nur Spaß mit Muskelkraft unterwegs zu sein.

Für mich ist es angenehm mit einer Nuvinci unterwegs zu sein, da ich die Trittfrequenz genau auf mein Bedürfnis einstellen kann, eine halbe Trittfrequenz höher oder niedriger kein Problem. Was ich auch als angenehm empfinde ist, dass ich die Übersetzung beim Beschleunigen stufenlos und ohne Zeitverlust (Kraftwegnahme bei Gangwechsel bei anderen Systemen) verändern kann. Gerade bei Motorunterstützung lernt man diese positive Eigenschaft besonders zu schätzen ... .
 
@AntoineH : Die NuVinci ist so viel schlechter, grade bei hohen Lasten, das ich an meinem Lieblings"berg" 25sek verliere. Also 2min30 brauche anstatt 2min5 wie mit Kette.
 
Der NuVinci hätte ich mehr zugetraut, da sie von Riese&Müller sogar in S-Pedelecs verbaut wird. Der schlechte Wirkungsgrad war für mich immer abschreckend und ich fahre seit einigen Jahren nur noch Nabenschaltung (Rohloff).
Die oben erwähnten Sachs Orbit (bei mir gut 3000km) und Elan (bei mir nur Garantiezeit = noch nicht vierstellig)sind eher Beispiele für fabrikneuen Schrott. Die sind ja sogar vom Hersteller vom Markt genommen worden, weil sie zu wenig aushielten.
C.
 
@AntoineH : Die NuVinci ist so viel schlechter, grade bei hohen Lasten, das ich an meinem Lieblings"berg" 25sek verliere. Also 2min30 brauche anstatt 2min5 wie mit Kette.

Du musst aber zugeben, daß Du auch eher zu den Fahrern zählst, von denen Andreas Öhler von Fahrradzukunft sagt: "Für sportliche Fahrer ist sie somit uninteressant."

Ich denke, daß die Nabe wirklich von sportlichen Fahrern eher gemieden werden wird.
Leider hatte ich im Sommer die Chance verbummelt, bei ostsee3rad das Venom mit der Nuvinci zu fahren, denn das Rad hatte meine Frau unter dem Hintern und die fuhr damit stufenlos Singlespeed, wie Sheldon Brown gesagt hätte.
Es hätte mich das Fahrgefühl interessiert. Obwohl ich wohl eher nicht zu den sportlichen Fahrern zähle.

Allerdings kann ich nachvollziehen, warum sich die Nuvinci so einer großen Beliebtheit erfreut. Immer der passende Gang parat! Das würde ich mir manchmal schon wünschen, vor allem bei meinem Lastenrad. Nur schrecke ich da zum einen vor dem Wikungsgrad zurück und zum anderen würde ich die Nabe bei meinem Umgang mit dem Hinterrad schnellstens pulverisieren.
 
dass 3 von 4 Diskutanten mit verbundenen Augen und Ohren den Unterschied im Wirkungsgrad nicht korrekt zuordnen können.

. Nuvinci bedeutet einfach nur zu fahren, kein Schrauben und Einstellen mehr. Gewicht spielt für mich keine Rolle.....

Für mich ist es angenehm mit einer Nuvinci unterwegs zu sein, da ich die Trittfrequenz genau auf mein Bedürfnis einstellen kann, eine halbe Trittfrequenz höher oder niedriger kein Problem. Was ich auch als angenehm empfinde ist, dass ich die Übersetzung beim Beschleunigen stufenlos und ohne Zeitverlust (Kraftwegnahme bei Gangwechsel bei anderen Systemen) verändern kann. Gerade bei Motorunterstützung lernt man diese positive Eigenschaft besonders zu schätzen ... .

Da treffen in der Bewertung nicht nur sportliche und Genussradler aufeinander, sondern auch Flachländler auf Bergjodler. In meiner Topographie merke ich den kleinsten Unterschied im Wirkungsgrad genauso heftig wie 4kg Äpfel im Gepäck.
Vorschlag:
Hügelig bis bergig keine Nuvinci. Fahrer, die auf Tempo setzen, ebenfalls. Gemütlich im Flachen ohne Druck ist sie eine Option. Bei wechselnden Ansprüchen eher Rohloff und für Puristen eben weder noch...
 
Natürlich freue auch ich mich über sich leichtgängig anfühlende Getriebe/Antriebsstränge/Laufräder. Aber Kettenschaltungen werden eben auch oft zu positiv beurteilt, nur weil sie sich beim "eben mal rückwärts treten" sehr leichtgängig anfühlen. Das gilt auch für kleine Radlager gegenüber größeren Radlagern und für kleine Umlenkrollenkugellager gegenüber Umlenkrollen mit größeren Kugellagern. Es kommt aber auf die "Leichtgängigkeit" unter Belastung an. Und die kann man eben nur schwer fühlen.
Der Mensch ist im Durchschnitt nunmal nicht dafür gemacht, Helligkeitsunterschiede oder Lautstärkeunterschiede oder Kraftunterschiede von 10 % wahrzunehmen. Wozu auch? :)
 
Hm - also viele Meinungen und Orakelei, wenige persönliche Erfahrungen, noch weniger Langzeiterfahrung wie es scheint.
Für diejenigen welche die NuVinci fahren, wie viele km habt ihr damit runter?
Und mit dem Service der Firma, hat da Jemand Erfahrung gemacht?
 
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